Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

FREITAG, 4. JUNI 2004 VOLKS | \A/IDTCPI4 ACT BEITRITT GESCHEITERT BLATTI 
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I CH-BANKENBRANCHE 
11 Swiss Gewerkschaften erfreut BERN - Die grösste Gewerkschaft des Swiss-Bodenpersonals, die SEV-GATA, ist befriedigt über die Abkehr von der One- world- Allianz. Die Korrektur sei überfällig gewesen. Dies ermögliche die Zusammenar­ beit «mit nördlichen Partnern». Endlich sei ein strategischer Fehlent­ scheid von Pieter Bouw und seiner früheren Crew korrigiert worden, heisst es in einer Mitteilung der SEV-GATA von gestern. Die Gewerkschaft fordert, dass Bouw nun die Konsequenzen aus dem Debakel ziehe. Sonst verspiele die Swiss ihre Glaubwürdig­ keit. Glaubwürdigkeit sei nötig, damit die dringend erforderliche Liquidität der Airline sichergestellt werden könne. Zudem sei nun geschickte Verhandlungsführung gefragt. Der neue Konzernchef Christoph Franz mlisse die Swiss längerfristig sichern, ohne dass diese zum Spielball anderer Player ver­ komme. Die späte Einsicht, dass der- Oneworld- Beitritt mehr Nachteile als Vorteile bringe, sei ein Hohn, hält die Schutzvereinigung Schweizer Anlege (SVSA) in einem Com- munique fest. Denn die Gründe gegen One­ world seien bereits im Voraus bekannt ge­ wesen. Der Preis für diese «Irrfahrt» sei teu­ er, denn die Swiss habe wichtige Lande­ rechte an British Airways verloren. Diese jüngste Posse ist laut SVSA «bester Beweis dafür, dass der Verwaltungsrat nicht nur schläft, sondern unfähig ist». Das Gremium müsse daher ausgewechselt werden. Zudem würden Verantwortlichkeitsklagen geprüft. Denn der Swiss-Verwaltungsrat sei dafür verantwortlich, dass die Bundesmilliarden «wie Schnee an der Sonne» geschmolzen seien. (sda) Cointrin im Steigflug GKNF - Der Flughafen Genf-Cointrin (AIG) kann mit dem vergangenen Ge­ schäftsjahr zufrieden sein. Die Zahl der Pas­ sagiere stieg auf einen Rekordstand von 8 088 490 Personen. Der Reingewinn erhöh­ te sich um 6,2 Prozent auf 27,4 Mio. Fran­ ken. Trotz des schwierigen Umfeldes habe der AIG einen neuen Passagierrekord aufge­ stellt, erklärte AIG-Verwaltungsratspräsi­ dent und Genfer Volkswirtschaftsdirektor. Carlo Lamprecht gestern vor den Medien. Die Zahl der Passagiere erhöhte sich eben­ falls um 6,2 Prozent. , (sda). Neuer Geschäftsführer beim Bankenverband VADUZ - Am l. Juni hat Michael Lauber seine Funktion als Geschäftsführer des Liechtensteinischen Bankenverbandes auf­ genommen. Als Leiter der Financial Intelli- gence Unit (FIU) war er bereits vorher in Liechtenstein tätig und baute diese Einheit im Jahre 2001 auf. Bis Ende März 2004 führte er die FIU erfolgreich. Mit der Er­ nennung von Lauber zum neuen Geschäfts­ führer will der Bankenverband die Zukunft des Finanzplatzes noch aktiver mitgestalten und Leistungen und Ergebnisse vermehrt nach aussen kommunizieren. Eine intensive Zusammenarbeit mit Regierung und Behör­ den ist zentral. Gleichzeitig gilt es, das inter­ nationale Netzwerk auszubauen. Neben die­ sen Tätigkeiten ist es eine der Hauptaufga­ ben von Lauber, die Strukturen des LBV kritisch zu durchleuchten und allenfalls zu optimieren. (Eing.) 
«Allianzen nicht zwingend» Swiss-Beitritt zu Oneworld gescheitert - Keine anderen Verhandlungspartner ZÜRICH - Nach dem Scheitern des Swiss-Beitritts zur Airline- Allianz Oneworld finden derzeit keine Gespräche mit alternati­ ven Partner statt. Das hielt Swiss-Verwaltungsratspräsi- dent 
Pieter Bouw gestern fest. Für die Schweizer Fluggesellschaft Swiss sei eine Allianz «nicht zwin­ gend fürs Überleben», sagte Bouw vor den Medien. Zuvor halte die Swiss bekannt gegeben, dass sie auf einen Beitritt zur Oneworld ver­ zichte, 
weil sie sich mit Oneworld- Fiihrer British Airways nicht über die Integration des Vielfliegerpro- gramms einigen konnte. Die erheblichen Kosten und die Nachteile vermögen die mittel-und langfristigen Vorteile nicht auszu­ gleichen, begründete Bouw den Entscheid. Er bedauere die Ent­ wicklung, doch der Preis für den Beitritt zu Oneworld sei unter den gegebenen Bedingungen zu hoch. Swiss hätte die Kundendaten des Vielfliegerprogramnis Swiss Tra- velClub offenlegen müssen. Swiss wolle aber ihr «bestes Kapital» nicht aus den Händen geben. Bei der Ankündigung des Beitritts im Herbst 2003 habe Swiss die Konse­ quenzen einer Integration des Viel­ fliegerprogramnis nicht kennen können, sagte Bouw weiter. Veränderte Situation Swiss behalte ihre volle operatio­ neile und strategische Unabhängig­ keit. Das Unternehmen befinde 
Er bedaure die Entwicklung, doch der Preis für den Beitritt zu Oneworld sei unter den gegebenen Bedingungen zu hoch, meinte Swiss-VR-Präsident Pieter Bouw. sich in einer besseren Situation als im vergangenen Herbst, sagte Bouw weiter. Der Markt erhole sich langsam, und die Liquiditätsla­ ge der Gesellschaft sei besser als erwartet. Bilaterale Abkommen mit den meisten Oncworld-Gesell- ' schalten bleiben bestehen. Nicht betroffen vom Entscheid ist die Übergabe von acht Landerechten am Flughafen Heathrow in London an die British Airways. Fünf dieser acht Slots dienen als Garantie für einen Kredit von 50 Mio. Franken, den Swiss im Februar dieses Jahres bezogen hat. Der Verzicht auf die 
Landerechte wird negative Finan­ zielle Auswirkungen haben. Anson­ sten fallen 5 Mio. Fr. Kosten für das gescheiterte Abkommen an. Keine Gespräche mit anderen Verhandlungen für ein neues Ab­ kommen fänden derzeit nicht statt, sagte Bouw weiter. Auch würden mit der deutschen Lufthansa keine Gespräche geführt. Bevor Swiss im vergangenen Herbst den Beitritt zur Oneworld erklärte, hatte sie auch mit der Lufthansa über eine Über­ nahme verhandelt. Nachdem der ehemalige Lufthansa-Manager Die Konsolidierung In der Schweizer Bankenbranche wird laut einer neuesten Studie mit voraussehbaren Konsequenzen weitergehen. 
CH-Bankbranche wird schrumpfen Weniger Banken, weniger Stellen, weniger Lohn ZÜRICH - Schlechte Nachrich­ ten für Schweizer Banker: Laut einer Studie von Accenture und der Uni St. Gallen wird die Bran­ che bis 2010 schrumpfen: Es gibt weniger Banken, weniger Stellen, weniger Lohn. Die Konsolidierung des schweize­ rischen Banksektors werde sich fortsetzen, sagte Accenture-Partner Beat Monnerat bei der Vorstellung der Studie, die gemeinsam mit der Universität St. Gallen durchgeführt wurde, am Dienstag vor den Me­ dien in Zürich. 83 Prozent der meh­ reren Dutzend befragten Bankchefs und Experten gingen von weniger Banken bis in sechs Jahren aus. Im gewichteten Mittel über alle Bank- typen hinweg werde die Zahl der Banken von 840 Instituten Ende 2002 auf rund 730 sinken. Be­ sonders betroffen dürften die Raiff- eisen-, Regionalbanken und die Sparkassen sein. Dagegen werde keine Konsolidierung bei den Kan­ tonalbanken erwartet. Personalabbau geht weiter Trotz des massiven Stellenab­ baus der Banken in den letzten Jah­ ren müssen die Angestellten weiter bluten: Die befragten Experten rechneten mit einem Rückgang der Beschäftigten von über 14 Prozent, sagte Monnerat. Von den derzeit rund 160 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern würden damit über 22 000 ihre Stelle verlieren. Die meisten Jobs würden in der Abwicklung und in der Informatik- abteilung gestrichen. Auch die Supportfunktionen müssen laut Studie Federn lassen. Dagegen würden die Bereiche Vertrieb und Produkteentwicklung etwas mehr Leute einstellen. 
Nicht nur die Jobs, sondern auch die Löhne gerieten unter Druck: Das Gros der Saläre dürfte abneh­ men und sich dem Industriesektor angleichen. Es sei nicht einzuse­ hen, weshalb ein Informatiker bei einer Bank mehr verdiene als in der IT-Branche, sagte Monnerat. Im Bereich der unterstützenden Bankfunktionen wird es gemäss Studie zu einem starken Rückgang der Gehälter kommen. Dagegen könnten Spezialisten, wie bei­ spielsweise erfahrene Kundenbera­ ter oder Produkteexperten, weiter­ hin mit einer überdurchschnittlich prallen Lohntüte rechnen. \ Bankgeheimnis verliert an Bedeutung Gleichzeitig wird das Umfeld für die Finanzinstitute immer an­ spruchsvoller: Die höheren Erwar­ tungen der Kunden, steigende rc- gulatorischc Anforderungen, sin­ kende Margen und die explodieren­ den Informatikkosten überforder­ten 
die Möglichkeiten kleinerer und mittlerer Banken. Aus diesem Grunde sähen die Banken ein hohes Auslagerungspo- tcntial bei der Abwicklung des Zahlungsverkehrs und der Wert­ schriften sowie der Informatik. Die Banken würden sich verstärkt auf ihre Spezialgebiete konzentrieren. So dürften beispielsweise reine Vertriebsbanken oder Asset Ma­ nagement-Banken entsteheir, sagte Monnerat. Zunehmend lästig wird für die Branche die steigende Flut von Vor­ schriften, die immer mehr zu einem zweischneidigen Schwert werde. Der Gesetzgeber tendiere zur Über- regulierung. Auch die Rolle als Sonderfall werde der Schweiz im zusammenwachsenden Europa im­ mer weniger zugestanden. Die EU dürfte den Druck auf das Bankge­ heimnis weiter erhöhen, indem sie beispielsweise grenzüberschreiten­ de Bankgeschäfte aus der Schweiz einschränke. (sda) 
Christoph Franz an die Spitze der Swiss berufen wurde und die Ver­ handlungen mit British Airways ins Stocken geraten waren, sind Spe­ kulationen über ein Aufgehen in der Lufthansa wieder laut gewor­ den.. Franz sei im Übrigen in den Entscheidungsprozess zum Aus­ stieg aus der Oneworld involviert gewesen, sagte Bouw. Swiss arbei­ te jetzt hart an der Stärkung der fi­ nanziellen Situation und der Um­ setzung des Turnaroundplans, sagte Bouw. Eine Kapitalerhöhung schloss er.nicht aus, man wolle sich alle Optionen frei halten. (sda) «Strategischer Partner unerlässlich» BERN - Bundesrat Hans-Ru- dolf Merz ist über den Nicht­ Beitritt ' der Swiss zur One- world-Allianz «nicht beunru­ higt». Dennoch sieht der Fi­ nanzminister Handlungsbedarf: Die nationale Airline braucht nach seiner Ansicht einen strate­ gischen Partner. «Ich glaube, es wird eine stra­ tegische Partnerschaft brau­ chen«, sagte Merz gestern in ei­ nem Interview mit Schweizer Radio DRS. Es gebe dabei viele mögliche Formen der Zu­ sammenarbeit: Bis hin zu einem Verkauf sei alles möglich, sagte er weiter. Das Verkaufs-Szenario könn­ te sich laut Merz bei einer Kapi­ talerhöhung der Swiss umsetzen lassen. «Bei dieser Gelegenheit würde der Bundesrat das Ak­ tienpaket von 20 Prozent einem strategischen Besitzer verkau­ fen», sagte er. Ein strategischer Besitzer könne dabei nur ein Luftfahrtunternehmen sein. Da­ bei scheint die deutsche Luft­ hansa inv Vordergrund zu ste­ hen. (sda) ANZI-IOI- PanAlpina Sicav Alpina V Preise vom 3. Juni 2004 Kategorie A (thesaurierend) Ausgabepreis: € 46.90 Rücknahmepreis: € 45.93 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 45.00 Rücknahmepreis: € 44.07 Zahlstelle In Liechtenstein: Swlsslirst Bank (Liechtenstein) AG Austrasso 61, Postfach, FL-9490 Vaduz
	        

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