Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIENSTAG, 1. JUNI 2004 blatt INTERNATIONAL 1%T^I 8 
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SPLITTER Bootsungliick in österreichischer Seegrotte WIEN - Bei einem Bootsungliick in Nieder­ österreich sind am Pfingstmontag vier deut­ sche Touristen und eine Belgierin ums Leben gekommen. Das Unglück ereignete sich in der berühmten Seegrotte Hinterbrühl. Nach Angaben der Polizei kam es zu dem Unglück, als das mit 27 Menschen besetzte Booti ein Katamaran, rund 150 Meter vor der Anlege­ stelle aus noch unbekannter Ursache kenter­ te. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlun­ gen zur Ursache des Unglücks ein. (sda) Mehr als 60 Tote durch Erdbeben im Iran TEHERAN - Zwei Tage nach dem schwe­ ren Erdbeben im Norden Irans ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als 60 gestiegen. Auf einer Strasse von Teheran ans Kaspische Meer seien am Sonntag 20 Leichen aus Autowracks geborgen worden. Dies berich­ tete der Rote Halbmond. Nach Angaben von Helfern ist unklar, wie viele Menschen noch unter den Trümmern auf der Strasse liegen, auf der die meisten Menschen bei der Ka­ tastrophe. umgekommen waren. Es wurden jedoch bis zu 40 Opfer befürchtet. (AP) 15 Tote bei Anschlag auf schiitische Moschee KARACHI - Bei einem Anschlag auf eine schiitische Moschee in der pakistanischen Hafenstadt Karachi sind am Montag mindes­ tens 15 Menschen getötet worden, mindes­ tens 35 weitere wurden verletzt. (AP) 
Zwei US-Soldaten getötet Wieder Kämpfe in Kufa -Tote und Verletzte bei Autobombenanschlag in Bagdad KUFA - Ungeachtet einer ver­ einbarten Waffenruhe haben sich US-Soldaten und Anhänger des radikalen Geistlichen Muk- tada el Sadr am Montag in der schiitischen Stadt Kufa heftige Gefechte geliefert. Zwei US-Sol­ daten und ein Iraker wurden getötet. Die schiitischen Kämpfer warfen den US-Truppen vor, die Aussen- mauer einer Moschee durch Schüs­ se beschädigt zu haben. In Bagdad erschütterte unterdessen die Explo­ sion einer Autobombe die so ge­ nannte Grüne Zone. Mindestens zwei Personen wurden getötet und über 20 verletzt. «Sie haben keinen Respekt für die heiligen Stätten oder für Men­ schenrechte», sagte einer der Kämpfer El Sadrs über die ameri­ kanischen Soldaten. «Dies ist eine Verletzung des Waffenstillstands.» Die Kämpfer überfielen eine US- Patrouille und töteten einen US- Soldaten. Ausserdem feuerten sie eine Rakete auf einen Panzer ab, dabei kam ein weiterer Amerikaner ums Leben. Auch ein Iraker wurde nach Krankenhausangaben getötet, acht weitere wurden verletzt. Ein CNN-Reporter in Kufa beschrieb die Gefechte als die heftigsten in der Region seit sechs Wochen. Sie hätten begonnen, als Truppen am Sonntagabend eine Polizeiwache sichern wollten. 
Bei der Explosion einer Autobombe in Bagdad gab es wieder Tote und Verletzte. El Sadr hatte nach einem am Donnerstag geschlossenen Abkom­ men mit den schiitischen Geist­ lichen in Kufa und Nadschaf einem Abzug seiner Kämpfer zugestimmt. Die US-Truppen wollten ihre Of­ fensiven in den beiden Städten aus­ setzen. Trotz der Gefechte zeigte sich Ahmad Tschaiabi, ein Mitglied 
des irakischen Regicrungsrates, zu­ versichtlich. Er traf sich am Sonn­ tagabend mit Vertrauten El Sadrs und erklärte, er habe einen Plan für die Umsetzung des Waffenstill­ standsabkommens ausgearbeitet. Diesen wollte er am (heutigen) Montag präsentieren. Der Autobombenanschlag in 
Bagdad wurde im Stadtteil Harithi- jah in der Nähe der Grünen Zone verübt, in der zahlreiche Verwal­ tungseinrichtungen der Besat­ zungsbehörden untergebracht sind. Nach Angaben eines Krankenhaus­ arztes wurde ein Opfer ins Leichen­ schauhaus gebracht, eine weitere Leiche lag auf der Strasse, (AP) 22 Tote bei Terrordrama in Saudi-Arabien Blutiges Ende von Geiselnahme in Erdöl-Zentrum Chobar CH0BAR - Die blutige Geisel­ nahme Dutzender Ausländer In Saudi-Arabien hat der Ölindust­ rie einen Schock versetzt. Das Öl-Exportland fürchtet einen Einbruch ausländischer Investitio­ nen. Die Sicherheitskräfte nahmen die Verfolgung von drei flüchtigen mutmasslichen El-Kaida-Extremis- ten auf, die am Wochenende zu­ nächst zwei Öl firmen und dann ei­ ne von Ausländern bewohnte Anla­ ge in Chobar stürmten. Ein vierter Angreifer wurde bei der gewaltsa­ men Beendigung des Terrordramas mit insgesamt 22 Toten festgenom­ men. Spezialeinheiten entschlossen sich am Sonntagmorgen nach rund 25 Stunden zur Stürmung der 
Blutig endete am Wochenende eine Geiselnahme in Saudi-Arabien. 
Wohnanlage «Oasis», weil den Geiseln nach Angaben eines Bera­ ters der saudiarabischen Botschaft in London «Schaden zugefügt wur­ de». Zeitungsberichten zufolge war aus dem besetzten Gebäude ein To­ ter geworfen worden, weitere Lei­ chen seien verstümmelt worden. Ein Überlebender berichtete nach Angaben eines Ermittlers, den An­ greifern sei gegen die Freilassung der Geiseln der freie Abzug zugesi­ chert worden. Die Sicherheitskräfte hätten dem zugestimmt, nachdem die Extremisten mit der Tötung von Gefangenen begonnen hätten. Das Innenministerium erklärte dagegen, die Angreifer hätten fliehen können, weil sie Geiseln als menschliche Schutzschilde benutzt hätten. (AP) ANZIKii: GÜI\(S'I K-'l li O-.l I I I 'S K'ICI !'l 5. Juni 2004 20 «^BPchaan V Q es i tze r erhalten 
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Fieberhafte Suche Bis zu 2000 Tote in Hispanola PORT-AU-PRINCE - Eine Woche nach Beginn der Unwetter in der Karibik ist die Zahl der To­ ten auf bis zu 2000 gestiegen. In einem Rennen gegen die Zeit bemühten sich die Retter in Haiti und der Dominikanischen Republik um die Versorgung der Überlebenden. Neue Regenfälle und ein leichtes Erdbeben erschwerten die Arbeit der Hilfstrupps, die Lebensmittel, Medikamente und Erste-Hilfe- Material in die Überschwem­ mungsgebiete schafften. Weil noch nicht alle Leichen geborgen waren, bestand akute Seuchengefahr. Heli­ kopter versprühten Desinfektions­ mittel, um den Ausbruch von Seu­ chen zu verhindern. Allein in Haiti 
fielen rund 1600 Menschen den Fluten zum Opfer. (sda) Land unter In Haiti. 
+ + + + + Zu guter Letzt... + + + + + Swissair-Andenken KLETTGAU - Die wohl einma­ ligste und grösste Sammlung von Swissair-Artikeln ist in Deutsch­ land. Während 20 Jahren hat ein Privatmann von der Anstecknadel bis zur Bordküche alles von der Schweizer Ex-Airline zu­ sammengetragen, was ihm in die Finger kam. Begonnen hat die Swissair-Lei- dcnschaft des 51-jährigen Stefan Kaiser vor über drei Jahrzehnten. Wie er sich 
erinnert, hatte er die silbernen Vögel, die über sein El­ ternhaus flogen, mit blossem Au­ ge identifizieren können. Als er dann schon bald den «Time-table» auswendig gekannt 
und jede Verspätung registriert habe, sei er endgültig vom Swiss- air-Virus befallen gewesen. «Der Duft von Kerosin, das war für mich die weite Welt.» Was klein begann benötigt heu­ te einen Ausstellungsraum von rund 150 Quadratmetern. Aber nicht nur im Raum über dem Ge­ schüft des Bauunternehmers ist das rote Kreuz zentral. Auch das Haus des Ehepaares, das in Klett­ gau im Kreis Waldshut direkt in der Anflugschneise zum Flugha­ fen Kloten steht, ist überfüllt mit Meniorabilien der Swissair. Eine ganze Garde von Schaufenster­ puppen hat er mit Originalunifor­ men von Piloten und Flight-At- tendants ausstaffiert. . (AP)
	        

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