Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

Ein bisschen Uberzeugungsar­ beit muss Mama Priska Winte­ ler schon leisten. Vor allem zu Fotoaufnahmen haben die zwei Jungs und zwei Mädels, über­ haupt keine Lust. Aber okay, am letzten Ferientag. Artig sitzen Yanina, Rivana, Pas­ cal und Fabian am gedeckten Tisch, lassen sich Kuchen -und Kaffee schmecken und beant­ worten charmant alle Fragen nach den Besonderheiten eines Aufwachsens im Kleeblatt. Rich­ tige Routiniers, könnte man meinen. Dabei haben sie bei der letzten Reportage noch alle in eine Wäschezaine gepasst. «Pubertisten» ••Es nervt ein bisschen, dass ich immer der Vierling bin», sagt Pascal. Fabian befürchtet, dass ihn die Kollegen auslachen wer­ den und Rivana verdreht die Augen, was wir mit «Seh...» richtig deuten. Wir sind beru­ higt. Ganz normale Teenies. «Aha-Erlebnisse gibt es immer noch», sagt Priska Winteler, 
••auch wenn es mit dem Erwach­ senwerden und dadurch, dass sie unterschiedlich aussehen und unterschiedliche Charakte­ re haben, immer etwas ruhiger geworden ist. Gerade jetzt in der Pubertät kommen die Unter­ schiede ganz markant raus.» So beschreibt sie Yanina als die Verständnisvolle, sehr Soziale, Fabian als den problemlosen Kumpeltyp. Pascal habe viel Humor und könne sich gut durchsetzen. Rivana sei herz­ lich, komme gut an, könne sich aber auch sehr gut durchset­ zen. Das klingt nach anstrengender Erziehungsarbeit. Priska und Paul Winteler nicken. «Die Kon­ flikte beim Übergang ins Erwach­ senenalter kommen bei uns, zwangsläufig, gehäuft vor. Zum Glück nicht bei allen gleich stark. Vielleicht dadurch, dass sie in verschiedenen Klassen sind, etwas gestaffelt. Aber es gibt immer wieder dieselben Diskus­ sionen. Das kann sehr aufrei­ bend sein. Da ist es gut, wenn 
man sich für das einzelne Kind, quasi für die Erziehungsfeinar­ beit, mehr Zeit nehmen kann. Zum Beispiel die Lehrstellensu­ che ist sehr anstrengend. Für alle vier auf einmal hätten wir uns das nicht vorstellen können.» Für Wintelers war es immer sehr wichtig, die Kinder individuell, ihrer Begabung nach zu fördern. Damit sie nicht nur als «Vierer­ pack» wahrgenommen werden, haben sie sie schon ab Kinder­garten 
je zu zweit in verschiede­ ne Schulen geschickt. Eine Rech­ nung, die aufgegangen ist. «Wir sind eigentlich ganz normale Geschwister, die nur zufällig gleich alt sind», betont Pascal. Aber auch Geschwister, die sich auffallend gut verstehen, obwohl jedes noch einen eigenen Freun­ deskreis pflegt. «Wo hast denn du die Finger drin gehabt?», fragt etwa Rivana ihren Bruder_Fabian, der noch Spuren von seiner Wussten Sie, dass... ... die Chancen für eine Vierlingsgeburt unter einem Prozent liegen, selbst bei künstlicher Befruchtung? ...eineiige Vierlinge mit 1 zu 11 Millionen extrem selten sind? ...die durchschnittliche Schwangerschaftsdauer bei Vierlin­ gen bei 33 Wochen liegt? ... Vierlinge 24 Räschchen und 20 Windeln am Tag bedeuten? ...die schwersten Vierlinge, alles Mädchen, bei ihrer Geburt am 4. Oktober 1978 10,4 Kilos wogen? ...Eltern mit doppelt oder mehrfachem Kindersegen im Zwil­ lings- und Mehrlingsverein Liechtenstein und Werdenberg «Gleichgesinnte» treffen? ... «Multipack» ein Schweizerisches Magazin für Zwillings- und Mehrlingseltern ist? (dag)
	        

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