Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DONNERSTAG, 27. MAI 2004 
blat 
 1 INTERNATIONAL BISISSI. 40 BLATT 
I SPLITTER Erneuter Terroranschlag? NEW YORK - Der «Strom-Blackout» im August 2003 hat umgehend für bessere Luft über dem Nordosten der USA und dem Südos­ ten Kanadas gesorgt. Mit dem Stillstand der Kraftwerke waren die Schadstoffe quasi über Nacht drastisch zurückgegangen. So waren nach 24 Stunden derSchwefeldioxidantcil um 90 Prozent und der Ozonanteil um die Hälfte gesunken. Gleichzeitig erhöhte sich die Sicht­ weite um 40 Kilometer, wie das britische Ma­ gazin «New Scientist» mit Verweis auf Mete­ orologen der Universität von Maryland in College Park berichtet. (sda/dpa) Moderator Andreas Türck muss vor Gericht FRANKFURT/MAIN - Wegen der gegen den TV-Moderator erhobe­ nen Vergewaltigungs­ vorwürfe-hat das Land­ gericht Frankfurt am Main Anklage gegen Andreas Türck erho­ ben. Türcks Anwältin, Susanne Wagner, sagte am Mittwoch im Hes­ senfernsehen, sie habe die Anklageschrift erhalten. Der ProSieben- Moderator soll 2002 vor einem Lokal in Frankfurt eine 27-Jährige missbraucht ha­ ben. Der 35-Jährige hat die Vorwürfe zu-; rückgewiesen. Sein Sender hatte Türck nach Bekanntwerden der Vorwürfe Ende Mär/ bis zu deren endgültiger Klärung be­ urlaubt. (AP) Ärzte in Italien liessen sich von Pharmafirmen bestechen ROM - Die Justizbehörden in Italien sind ei­ nem grossen Pharma-Skandal auf der Spur: Dabei stehen weit über 4000 Ärzte in Ver­ dacht, gegen Bestechungsgelder die «richti­ gen» Medikamente verschrieben zu haben. Auch etwa 70 Manager und Angestellte des britischen Pharniakonzems GlaxoSmithKline (GSK) stehen nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in Verona unter Korrup­ tionsverdacht. (sda/dpa) Kalif von Köln wird ausgeschafft MÜNSTER - Ein wichtiger Erfolg im Kampf der Bundesregierung gegen «Hass­ prediger» unter den Islamisten: Das Ober­ verwaltungsgericht Münster hob am Mitt­ woch den Abschiebestopp für den «Kalif von Köln», Metin Kaplan, auf. Der Islamist müs­ se bei 
einer Auslieferung auf Grund seiner Prominenz nicht mit Folter rechnen, begrün­ dete der Vorsitzende Richter Max Seibert die Entscheidung. . (AP) AN/I-IGI: Stummfilm Scheherazade: Der Sohn des Scheichs Sa, 5. Juni 2004, 21 Uhr er» mit der VOLKSCARD Ijhthaus In Feldkirch 25 % Rabatt auf den Eintritt Profitieren Sie als -Abonnent von Vorzugspreisen 
Amnesty kritisiert USA Irak-Krieg wird als schlimmster Angriff gegen die Menschenrechte gewertet LONDON - Schneidende Kritik an den USA steht im Mittel­ punkt des Jahresberichts 2004 von Amnesty International. Der von den USA angeführte Krieg gegen den Terror ist nach An­ sicht der Organisation der schlimmste Angriff auf Men­ schenrechte und internationale Vereinbarungen seit einem hal­ ben Jahrhundert. «Der globalen Sicherheitspolitik der US-Regierung fehlt es an Weit­ sicht und Prinzipien», hiess es in dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht. 
US-Regierungssprecher Scott McClellan wies die Vorwürfe zurück. Welt wurde gefährlicher Nach Einschätzung von Amnesty wurde die Welt im vergangenen Jahr durch die amerikanische Poli­ tik gefährlicher. Ausserdem seien Gerechtigkeit und Freiheit einge­ schränkt worden. Die US-Rcgie- rung verletze Menschenrechte im eigenen Land, verschliesse die Au­ gen vor Verstössen in anderen Län­ dern und führe Präventivkriege nach Wahl. Weiter kritisierte die Menschen­ rechtsorganisation, dass Hunderte Ausländer ohne Anklage oder Pro- zess auf dein US-Stützpunkt Guantananio auf Kuba festgehalten werden. Erwähnt wurden auch die Misshandlungen irakischer 
Gefan-lrene 
Khan, Generalsekretärin von Amnesty International betrachtet den Krieg gegen den Terror als den schlimmsten Angriff auf die Menschenrechte seit einem halben Jahrhundert. gener im Abu-Ghraib-Gefängnis in Bagdad. «Sie sind die logische Fol­ ge der offen verfolgten US-Politik, selbst zu bestimmen, ob und wann Teile des internationalen Rechts gültig sind», erklärte AI-General- sekretiirin Irene Khan in London. Amnesty verurteilte gleichzeitig die Anschläge des Terrornet/.wcr- kes El Kaida, die die globale Si­ cherheit bedrohten. Amnesty habe die Regierungen in London und 
Washington bereits vor einem Jahr wegen Folter und Misshandlungen im Irak angeschrieben, sagte Khan. Grossbritannien habe sich dazu ge­ äussert, die USA hätten bislang nicht reagiert. «Es scheint, dass Kodak mehr in Washington er­ reicht, was das Ablegen von Re­ chenschaft betrifft», sagte Khan unter Anspielung auf die Fotos von Folterungen in Abu Ghraib. Der Sprecher des Weissen Hau­ses, 
McClellan, sagte, der Kampf gegen den Terror habe die Men­ schenrechte von 25,Millionen Men­ schen in Afghanistan und 25 Milli­ onen Menschen im Irak geschützt. «Der Krieg gegen den Terror hat zur Befreiung von 50 Millionen Menschen in diesen Ländern ge­ führt, und die USA sind führend, was den Schutz von Menschen­ rechten angeht, und wir werden das weiterhinsein.» (AP) Russlands Präsident Putin verteidigt sich Wladimir Putin weist die Vorwürfe, zu autoritär zu regieren, zurück MOSKAU - Russlands Präsident Wladimir Putin hat in einer Re­ de zur Lage der Nation seinen Regierungsstil gegen Kritik aus dem Westen verteidigt. Dieser werde in der westlichen Welt häufig ungerechtfertigt als «autoritär» wahrgenommen. Er werde die Demokratie in seinem Land verteidigen, sagte Putin am Mittwoch vor beiden Kammern des Parlaments im Kreml. Eine «funda­ mentale Überprüfung der russischen Politik» werde es aber nicht geben, fügte der Staatschef unter dem Jubel der Abgeordneten in der Marmor­ halle seines Amtssitzes hinzu. «Nicht jeder in der Welt will mit ei­ nem unabhängigen, starken und be- wussten Russland zu tun haben», 
«Nicht jeder in der Welt will mit einem unabhängigen, starken und be- wussten Russland zu tun haben»: Präsident Putin zur Lage der Nation. 
fuhr Putin in der von zwei Staats­ sendern übertragenen Rede fort. In­ mitten des weltweiten Konkurrenz­ kampfes würden «politische, wirt­ schaftliche und Medienressourcen» gegen Russland eingesetzt.Die rus­ sische Wirtschaft müsse sich «schneller als der Rest der Welt» entwickeln, betonte Putin. Nachdem Putin im Vorjahr eine Verdoppelung der nissischen Wirtschaftsleistung bis 2013 gefordert hatte, verkürzte er diese Frist jetzt bis 2010. Nur wirtschaftliches Wachstum helfe die sozialen Fragen zu 
lösen. In den ers­ ten vier Monaten des laufenden Jah­ res sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um acht Prozent gestiegen, fügte Putin an, der im März wieder­ gewählt worden war. . (sda) Lj<£)CAF̂D 
Fehler am Unispital Frau starb wegen falschen Medikamenten wegen fahrlässiger Tötung einge­ leitet», bestätigte der zuständige Zürcher Bezirksanwalt Thomas 
ZÜRICH - Am Universitätsspital Zürich ist eine 86-jährige Frau gestorben, nachdem ihr ein Medikament verabreicht wur- de, auf das sie allergisch war. Laut Patientenorganisation sind falsche Medikationen die häu­ figsten Fehler, die passieren. Die 86-jährige Frau war allergisch auf das Penizillin in einem Anti­ biotikum. Im Oktober 2003 hatte sie das Medikament bereits zum zweiten Mal im Unispital-Zürich verabreicht bekommen - obwohl sie zu dieser Zeit bereits einen Allergiepass bei sich trug. Die Frau starb 
darauf an den Folgen ihrer Allergie auf das Medikament. «Wir haben kurz nach dem Tod der Patientin eine Untersuchung 
Moder am Mittwoch einen Bericht der Sendung «Kassensturz» von SF DRS. Es sei eine Verkettung un­ glücklicher Umstände gewesen, hiess es am Mittwoch von Seiten des Unispitals. Es stehe aber ausser Frage, dass im Spital ein Fehler mit gravierenden Konsequenzen pas­ siert sei. Die Tatsache, dass die Pa­ tientin allergisch reagieren würde, sei aktenkundig gewesen. Fälle, bei denen Medikariiente falsch verabreicht werden, sind ge­ mäss Margrit Kessler, Präsidentin der Schweizerischen Patientenor­ ganisation die häufigsten Behand­ lungsfehler, die passieren. (sda) 
+ + + + + Zu guter Letzt...+ + + + + Forscher wollen Gesicht transplantieren NEW 
YORK - Chirurgen in den USA möchten weltweit erstmals ein komplettes Gesicht transplan­ tieren. Der umstrittene Eingriff soll Patienten mit schweren Ver­ brennungen, Krebs, Schüsswun­ den oder entstellenden Hundebis­ sen zu neuem Aussehen verhel­ fen. Die Mediziner wollen einem Toten das Gesicht abtrennen - mit Ohren, Nase und Augenlidern - und einem ihrer Patienten aufstül­ pen. Ein Team um den Schön­ heitschirurgen John Barker von der Universität Louisville bemühe sich derzeit um die Genehmigung für die Operation, schreibt das 
Magazin «New Scientist».. Nach der Transplantation müssten eventuelle Unebenheiten geglättet und fein vernäht werden, heisst es im Fachmagazin. Die Abwehrre­ aktion gegen das Fremdgewebe hoffen die Spezialisten mit den üblichen Medikamenten kontrol­ lieren zu können. Das Team um Barker hatte im Januar 1999 als zweites weltweit eine Hand ver­ pflanzt. Schon damals arbeiteten die ehrgeizigen Chirurgen in Ken­ tucky an der Übertragung eines ganzen Gesichts, Kritiker verur­ teilen die Prozedur, weil sie die Hinterbliebenen eines Toten eines Tages mit dem Gesicht' des Toten auf der Strasse konfrontieren könnte. (sda/dpa)
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.