Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

MITTWOCH, 26. MAI 2004 VOLKSI 
CDHDT CL-FINALE PORTO - MONACO BLATTl 
OrUn I VORTRAG ZUM THEMA DOPING 
17 1:0 4:0 1:0 1:1 n.V., 4:2 n.P. 3:1 1:0 2:1 3:0 1:1 n.V., 5:4 n.P. . 2:1 0:0 n.V., 3:2 n.P. 
CHAMPIONS LEAGUE Die FInnls seil Einführung der CL l9V3.*In München: OLYMPIQUE MARSEILLE - Milan 1994. In Athen: MILAN - Barcelona 1995. In Wien: AJAX AMSTERDAM - Milan 1996. In Rom: JUVENTUS - Ajax Amsterdam 1997. In München: BORUSSIA DORTMUND -Juvenil» 1998. In Amsterdam: REAL MADRID - Juventus 1999. In Barcelona: MANCHESTER UNITED - Bayern München 2000. In Paris: REAL MADRID-Valencia 2001. In Malland: BAYERN MÜNCHEN-Valencia 2002. In Glasgow: REAL MADRID - Bayer Leverkusen 2003. In Manchester: - MILAN-Juventus 2004. In Gelsenklrchen: Porto - Monaco <20.45 Uhr) Weg und Internationales Palmares der Finaliste n Porto. GPuppenspiele: Partizan Belgrad - Porto 1:1. Porto - Real Madrid 1:3. Olymniquc Marseille - Porto 2:3. Porto - Olympique Marseille 1:0. Porto - Partizan Belgrad 2:1. Real Madrid - Porto 1:1. - Ranßliste (je 6 Spiele): I. Real 14. 2. Porto 11.3. Marseille 4. 4. Partizan 3. - Achtelfinal: Porto - Manchester United 2: l. Manchester United - Porto 1:1. - Vier* telfinal: Porto - Lyon 2:0. Lyon - Porto 2:2. - Halhftnal: Por» to - La Corufla 0:0. La Corufla - Porto 0:1. Bisherige KC-SICJJC. Champions League/Mcistcrcup: 
1987 (in Wien, 2:1 gegen Bayern). - UEFA-Cup: 2003 (in Sevilla, 3:2 n.V. gegen Celtic Glasgow). Monaco. Gruppensptele: PSV Eindhoven - Monaco 1:2. Mo­ naco - AEK Athen 4:0. La Corufla - Monaco 1:0. Monaco - La Corufla X:3. Monaco - PSV Eindhoven 1:1. AEK Athen - Mo­ naco 0:0. - Rangliste (Je 6 Spiele): I. Monaco 11. 2. La Coru­ fla 10. 3. Eindhoven 8. 4. Athen 2. - Achtelfinal: Lokomotive Moskau - Monaco 2:1. Monaco - Lokomotive Moskau 1:0. - Vicrtclflnal: Real Madrid - Monaco 4:2. Monaco - Real Ma­ drid 3:1. - Halhfinal: Monaco -Chclsca 3:1. Chclsca- Mona­ co 2:2. Bisherige EC-Erfolge. Monaco stand erst einmal im Final (Cupsicger-Cup 1992, 0:2 gegen Werder Bremen). Dil* Top 9 der CNTorschUtzcn :  .  " 1. Fernando Morientes (Monaco) 9. 2. Dado Prso (Monaco) 7. 3. Waller Pandiani (La Corufla) und Roy Makaay (Bayern . Münchcn) je 6. 5. Thicrry Henry (Arsenal), Hakan SUkür (Ga- latasaray Istanbul), Juninho (Lyon) und Didier Drogba (Mar­ seille) je 5. 9. AVesley Sontk (Ajax), Robert Pires (Arsenal), Frank Lampard, (Chclsca), Luquc (La Corufla), Ronaldo (Real Madrid), Ruud van Nistelrooy (Manchester United), Kakä, An­ drej Schcwtschenko (beide Milan), Giuly (Monaco), Benny McCarthy (Porto). David Tavcguet (Juventus) je 4. imm Konkurrenz abgehängt Der Italiener Da­ miano Cunego (Bild) eroberte nicht nur den Sieg auf der 16. Etappe des Giro d'ltalia über 217 Kilome­ ter von San Ven- demiano nach Fal­ zes, sondern holte sich damit auch wieder das rosa Trikot des Ge­ samtführenden zurück, 
das er schon von der sie­ benten bis zur zwölften Etappe trug. Der neue Spitzenreiter, er löste den Ukrainer Jaroslaw Popow it.seil ab, übernahm nach spannendein Rennverlauf 12 km vor dem Ende die Führung und erreichte nach 6:11:23 Stunden das Ziel im Alleingang. Cunego führt in der Gesamtwertung 1:14 Minuten vor Sergej Gontschar (UKR), Po- powitsch ist nun Dritter (+2:22 Minuten)., Auf der Etappe mit vier Bergwertungen startete der zweifache Etappensieger und bisherige Gesamtsechste Cunego seinen er­ folgreichen Angriff. Dabei wurde er von sei­ nen Teamgefährten Eddy Ma/./.oleni und Andrea Tonti bestens unterstützt. Auch der Tageszweite Rinaldo Nocentini (Italien), der von Beginn an zur Spitzengruppe gehörte, konnte dem Antritt Cunegos nicht mehr fol­ gen. Der Ukrainer Popowitsch war in die­ sem Kräftemessen mit Saeco auf sich allei­ ne gestellt und hatte vier Minuten Rück­ stand auf den Sieger. Als vorne die Ent­ scheidung gefallen war, musste er auch noch Gilberto Simoni ziehen lassen. Nach einem Ruhetag am Mittwoch wird die Italien- Rundfahrt am Donnerstag mit der 158 km langen 17. Etappe von Brunico nach Fondo Sarnonico fortgesetzt. (gek) 87. (ilro d'ltalia. 16. Ktapp e  • San Vcndcniiano - Falzes (217 km): I. Damiano Cunego (Ii) 6:11:23 (34,573 km/h), 20 Sekunden Bonifikation. 2. Rinaldo Noccntini (1t) 1:16,12 Sek. Bon. 3. Alexandre Moos (S/) 1:38, 8 Sek. Bon. 4. Rall'acle Illiano (It). 5. Giuseppe Di Grande (It). 6. Julio Peav Cuapio (Mex). 7. Christophe Brandt (Be), alle gleiche Zeit. 8. Luis Felipe l.avcrdc (Kol) 1:58. 9. Ruggcro Mar/oli (It) 2:29. 10. Giuliani» Figueras (It). U. Rubens Ueno- gliaii (S/), beide gleiche Zeit. 12. Sergej Gontschar (Ukr) 2:39. 13. Wladimir Belli (It). 14. Gilberto Simoni (Ii). 15. Fortunat« Baliani (It). 16. Tadej Valjavcc (Sin), alle gleiche Zeit, (lesamlkhissement: 1. Cunego 73:01:21. 2. Gontschar 1:14. 3. Popowitsch 2:22. 4. Simoni 2:38. 5. Figueras 3:31. 6. Bradley McGee (Au) 3:52. 7. Belli 4:20. 8. Gar/elli 4:26.9. Cioiii 4:31. 10. France» Pclli/om (It) 5:31. II. Valjavcc 5:40. 12. Noi* 5:55. 
Grosser Tag der Winzlinge Monaco und Porto bestreiten das «Duell der Unterschätzten» um den CL-Titel SCHÄLKE - AS Monaco und der FC Porto sind nur noch einen Schritt vom «Fussballhimmel» entfernt. Die beiden Teams, die als krasse Aussenseiter in den Bewerb gestartet waren, ste­ hen einander heute (20.45 Uhr) im Finale der Champions League gegenüber. Das Endspiel geht diesmal ohne die grossen Kicker-Stars über die Bühne. Wenn heute im Finale der Champions League der FC Porto und AS Monaco aufeinander tref­ fen, bleibt den «Grossen» der ball­ tretenden Zunft aus Madrid, Man­ chester, Mün­ chen und Mailand nur 
die Zuschau- errolle. Illiläüflltll / Portos Spielmacher Derlei gegen ... 
Die Teams aus Portugal und Frankreich lieferten im Zeitalter der Superklubs den Beweis, dass man auch ohne Stars wie Zidane, Beckham und Ronaldo in den eige­ nen Reihen erfolgreich sein kann. Nicht zuletzt deshalb ist die Vor­ freude von Portos Coach Jose Mourinho auf das Spiel in der Are­ na «AufSchalke» riesengross: «Je­ der träumt davon, dabei zu sein. Bisher waren wir es jedoch ge­ wohnt, das Endspiel im Fernsehen zu sehen.» Mit taktischer Disziplin und be­ achtlicher Nervenstiirke stellten beide Teams die Gesetze des mo­ dernen Fussballs auf den Kopf. Noch im vergangenen Herbst waren sie bei den englischen Buch­ machern als 66:1- bzw. 50:1- Aussenseiter gehandelt Worden. «Monaco und Porto sind zwei Winzlinge in der Welt der Grossen. Aber wer clever spielt, kommt eben weiter», sagte Monacos Ab­ wehrspieler Hugo Ibarra. Triumph der «Abgeschriebenen» Dass lange Zeit missachtete Pro­ fis wie Fernando Morientes (Mo­ naco) und Derlei (Porto) in den vergangenen Wochen zu gefeierten Hauptdarstellern avancierten, run­ det das Bild vom Aufstand der Un- derdogs gegen die Arrivierten ab. Der in Madrid ausgemusterte Morientes führt mit neun Treffern die Torschiitzenliste der Königs­ klasse an und könnte die Trophäe zum vierten Mal erobern. Der von einem Krcuz- bandriss genesene und in seinem Heimatland Brasilien lange Zeit nahezu unbekannte 
Derlei ebnete mit seinem Treffer im Halbfinale bei La Coruria den Weg ins Endspiel. Heiss begehrte Trainer Auch die Trainer beider Mann­ schaften werden mittlerweile hoch gehandelt: So stehen Mourinho und Didier Deschamps auf der Wunschliste des FC Chelsea ganz oben. Allein die Karriere von Mou­ rinho, der anders als der Weltmeis­ ter und zweifache Champions-Lea- gue-Sieger Deschamps in seiner aktiven Zeit nie über die 2. Liga hinauskam, mutet wie ein Fussball­ märchen an. Doch der kiiriose Aufstieg vom Übersetzer des damaligen Spor- ting-Trainers Bobby Robson zum neuen Star der Trainergilde kommt nicht von ungefähr. Sein für portu­ giesische 
Mannschaften unge­ wöhnliches Spielsystem mit solider Verteidigung und einfachen Pässen machte sich bereits beim UEFA- Cup-Gewinn gegen Celtic Glasgow vor einem Jahr in Sevilla bezahlt. Hoffen und bangen 17 Jahre nach dem Sieg im Mcis- tercup 1987 über den FC Bayern München in Wien durch das legen­ däre Fersler-Tor von Rabah Madjer träumt ganz Portugal vom neuen ; Coup. Nicht minder gross ist die Hoffnung in Monaco. Immer­ hin beförderte der Klub aus dem Fürstentum mit Real Ma­ drid und Chelsea zwei Favoriten aus dem Wettbewerb. Die histori­ sche Chance auf den ersten europä­ ischen Titel will sich Kapitän Lu- dovic Giuly nicht entgehen lassen: «Wenn wir dieses Jahr die Cham­pions 
League nicht gewinnen, ge­ winnen wir sie nie!» Test für die WM-Endrunde 2006 Auch bei den Organisatoren wächst vor dem Anpfiff die An­ spannung. Denn die Ausrichtung des ersten Champions-League-Fi- nales in Deutschland seit dem 3:1- Triumph von Borussia Dortmund gegen Juventus Turin am 28. Mai 1997 in Münchcn, ist eine besonde­ re Herausfordemng. Die Partie, zu der zahlreiche Prominente aus Po­ litik 
und Sport erwartet werden, gilt als Testlauf für die WM 2006, bei der in Gelsenkirchen vier Vor­ rundenspiele und ein Viertel fi- n a 1 s p i e 1 ausgetra­ gen  i 
wer­ den. (gek) Monacos Wirbelwind Giuly. Wer darf - wer nicht? Ist ungedopter Sport in einer gedopten Gesellschaft möglich? Im Rahmen der «Campo Rin»- Reihe der LGT Group konnte Ge­ neraldirektor Norbert Bieder­ mann gestern Abend zahlreiche Verbands- 
und Vereinsfunktio- näre, Sportler und praktisch den geschlossenen LOSV-Vor- stand zu einem Vortrag über Doping in unserer Gesellschaft begrüssen. • Rani E. Schaere r Die eingangs gestellte Frage, ob ungedopter Sport in einer gedopten Gesellschaft möglich sei, hat ges­ tern unter rund 150 LGT-Güsten nur gerade ein einziger Enthusiast mit Ja beantwortet. Dies über­ raschte den Referenten, Sportmedi­ ziner und Chefarzt des medizini­ schen Zentrums Bad Ragaz, Dr. Beat Villiger, weil doch schon die Gladiatoren im 6. Jh. v. Chr. stimu­ lierende Kräuter zur Leistungsstei­ gerung eingenommen hätten. Der heutige Begriff des «Dopings» tauchte aber dennoch als Mischung von Opium und Narkotika zur An­ wendung bei Pferden erst 1869 auf. Und von dort an übertrug sich die «schnelle Pulle» auf die Gesell­ schaft und den Sport. Heute kann man sich also fragen, ob Doping ei­ ner zunehmenden Problematik oder nur der Aufdeckung eines ur­ alten Problems entspricht. Geburt der anabolen Steroide Es war die olympische Bewe­ gung, die 1896 den Grundstein zu einem Experiment legte, das die 
Dr. Beat Villiger sieht keinen ungedopten Sport in einer gedopten Gesellschaft Menschen an die Grenze der Leis­ tungsfähigkeit führte. Namentlich aus dem Osten und den USA ka­ men stets neue und schwerer nach­ weisbare Präparate auf den Markt, die rasch 
um sich griffen und die Olympischen Spiele von Mexiko und München zu eigentlichen «Anabolika-Veranstaltungen» aus­ arten liessen. Anabole Steroide fan­ den dann auch in der Leistungsge- sellschaft schnell den Eintritt. Erschreckende Zahlen Doping ist heute nicht mehr nur eine Angelegenheit des Sports, sondern längst auch zu einem Pro­ blem der Berufsethik, der Freizeit und Familie geworden, wo immer die selben Fragen im Mittelpunkt stehen: «Wie kann ich Chef wer­den?», 
«Wie kann ich schneller laufen?» oder «Wie kann mein Kind in die Prüfung steigen?». Ein heutiger Manager muss in seinem Beruf selbstsicher, ein Arbeitstier, athletisch, immer gut drauf und be­ lastbar sein. Dies führt bei bis 50 % der Spitzenleute zur Einnahme von Betablocker. Bis 30 % konsumie­ ren Stimulanzien wie Amphetami­ ne, Ephedrine oder Coffein, sowie Antidepressiva und gar bis 60 % auch so genannte Tranquilizer. Gut 80 % der Hobbysportler greifen während ihren Trainings zu «Schmerzkillern» oder Rheuma­ mitteln und rund 20 % auch zu Asthma-, Grippe- und anderen Do­ pingmitteln. Daneben haben ausge­ dehnte Urin-Tests auch ergeben, dass in der Schweiz zwei Prozent 
der Mittelschüler Anabolika ein­ nehmen. In Kanada tun dies 3 % der Collegeschüler und in den USA gar 8 % der 14- bis 18-Jährigen. Aufklärung tut Not Solche Zahlen fordern Aufklä­ rung. Man muss informiert sein über gefährdende Nebenwirkungen wie Akne, hoher Blutdruck, Stö­ rungen der Psyche, Leberschäden, veränderte Lipid- und Lipoprotein- konzentration im Serum, Uber stop­ pendes Wachstum, beziehungs­ weise Stimmveränderungen, Kör­ perbehaarung, Rückbildung des Busens und Unfruchtbarbeit bei Frauen oder Störung der Hqden- funktion und Impotenz bei Män­ nern. Anhand praktischer Beispiele mit gedopten Spitzensportlern streifte Dr. Villiger alle Wirkungen und Nebenwirkungen von Stimu­ lanzien, Narkotika, Cannabinoide, Anabolika, Peptidhormone, Beta- 2-Agonisten, antiöstrogen und maskierend wirkende Substanzen sowie Glucokortikoide. Die Ein­ nahme all dieser Substanzen sind zumindest im Sport verboten. Und trotzdem breitet sich der Doping­ konsuni aus. Ist diese Kommerzia­ lisierung wohl ein Produkt der Ab­ hängigkeit von Löhnen, der nach Erfolgen suchenden Sponsoren, der Medienquoten oder allenfalls auch eine Frage von Prämien für Rekorde? Doping ist also nicht nur ein Problem des Sports, sondern ebenso zu einem Rebus unserer Gesellschaft geworden.
	        

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