Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

MONTAG, 24. MAI 2004 
VOLKS I BLATT I 
INTERNATIONAL 
TOPIMEIA/S DES TAGES 
16 VOLKS BLATT 
SPLITTER Cher war zuletzt 1990 richtig verliebt HAMBURG - Popstar Chcr war 1990 zu­ letzt richtig verliebt. «Meine letzte richtig in­ tensive Beziehung war wohl die mit Richie Sambora». wird die 58-Jahrige in der «Bild am Sonnlag» zitiert - mit dem Gitarristen der Band Bon Jovi war Cher vor 14 Jahren zusammen. Danach habe sie sich zwar mit Männern getroffen, «aber ich habe nie wirklich jemanden gefunden, den ich auch mochte.» (AP) Ermittlungen gegen Bohlen HAMBURG - Ge­ gen Dieler Bohlen wird nach einem Be­ rich! der «Bild am Sonntag» wegen Pla­ giatsvorwürfen er- mittell. Die Zeitung zitiert den Sprecher der Berliner Staatsan­ waltschaft, Michael Grunwald: «Wir muss- ten am Mittwoch ein Ermittlungsverfahren gegen Herrn Bohlen einleiten. Uns liegt eine Strafanzeige vor, dass er gegen das Urheber­ rechtsgesetz Verstössen haben 
soll.» Bei der Anzeige geht es dem Blatt zufolge um das Bohlen-Lied «Für Dich», gesungen von Yvonne Catterfeld. Iis 
soll sich um ein Pla­ giat des Liedes «What il» des US-Sangers Babyface handeln. (AP) Raser verursachte Karambolage GENF - Ein rasender Autofahrer, der sich mit einem zweiten Verkehrsrowdy auf dem Genfer Quai de Cologny eine Verfolgungs- jagd lieferte, hat am spaten Freitagabend ei­ nen schweren Unfall verursacht. Zehn Perso­ nen wurden verletzt, drei von ihnen schwer. Unter den Schwerverletzten war einer der «Rennfahrer», ein 19- jähriger Mann. Nach Zeugenaussagen "war er mit über 200 Stun­ denkilometern gefahren und hatte kurz nach 23 Uhr die Herrschaft über sein Fahrzeug verloren. Dieses geriet auf die Gegenfahr­ bahn und krachte frontal in ein entgegen­ kommendes Auto. (sda). Elefanten trauerten BANGLADESCH - Nach der Tötung eines Herdeninilgliedes durch Wilderer haben Ele­ fanten in Bangladesch ein Dorf verwüstet und fast 1000 Bewohner in die Flucht ge­ schlagen. Wilddiebe hätt.en zuvor das junge Tier getötet und seine werlvollen Stosszähne abgesägt, sagte ein Wildhüter am Sonntag. Daraufhin stürmten etwa 20 Elefanten das Dorf, rissen Bäume aus und zerstörten fast 50 Strohhütten. Mehrere Tiere bewachten den Kadaver des toten Elefanten und vertrieben Menschen, die sich nähern wollten. (AP) ANZCIGI: 
Vertreter seiner selbst Horst Köhler will sich von Union nicht vereinnahmen lassen BERLIN - Der frischgewählte Bundespräsident Horst Köhler will sich parteipolitisch nicht vereinnahmen lassen. Er könne es der CDU-Vorsitzenden Angela Merkel nicht verbieten, sei­ ne Wahl als ersten Schritt zur Machtübernahme in Berlin zu wer­ ten. sagte der 61-Jährige in der ARD-Sendung «Farbe bekennen» am Sonntag. «Ich werde die Linie von Herrn Köhler vertreten.» Der Finanzexperte betonte, er wolle Deutschland helfen, aus sei­ nen Schwierigkeiten zu kommen. Die Bundesbürger sollten den Ein­ druck gewinnen, dass der Bundes­ präsident ihnen zuhöre und sich um sie kümmere. Deutschland als Land der Ideen müsse ein Land der Kin­ der werden, denn «Kinder sind Zu­ kunft». Richtige Weichen gestellt Bundeskanzler Gerhard Schröder habe mit seiner Reform-Agenda 2010 die richtigen Weichen ge­ stellt, erklärte Köhler. Aber lieuie könne der Sozialstaat das, was er verspreche, nicht halten. Deshalb müsse wieder Glaubwürdigkeit hergestellt werden. Jeder müsse si­ cher sein, dass ihm in unverschul­ deter Not auch geholfen werde. Wer selbst verantwortlich si>t. sei auch frei, erklärte Köhler. «Freiheit heisst die Chance 
Gegenkandidatin Gesine Schwan (SPO/Grüne) gratuliert Horst Köhler zum Wahlsieg. Die CDU-Vorsitzende An­ gela Merkel (Mitte) freut sich über den Erfolg «ihres» Kandidaten. zur Selbstverwirklichung.» Natür­ lich gebe es Hin/e Italic und die Besoldung einzelner Mana­ gern. die nicht in die Landschaft passt'en. Wenn man den oberen Gruppen der Gesellschaft die Möglichkeit gebe, mehr /u stillen und Verantwortung /.u überneh­ men. könne man auch ein Stück gesellschaftlichen Zusammenhalt organisieren. 
Zum Irak-Krieg sagte Köhler: «Wir haben dort Fehler gemacht» - die Amerikaner wie die Europäer. Jetzt müssten alle zusammenstehen und für eine friedliche Entwicklung in Irak sorgen. Die internationale Gemeinschaft müsse unter Beweis stellen, dass sie mehr könne als streiten. Trotz der offensichtlichen l-ehler der USA seien die Amerika­ ner die Freunde der Deutschen. 
Köhler bekannte sich zu aulge­ klärtem Patriotismus. «Ich liebe un­ ser Land», sagte er. Deutschland ha­ be ihm viel gegeben: Aufnahme als Flüchtling, Möglichkeit zu Studium und Karriere sowie Frieden. Als sein Motto nannte der gewählte Bundes­ präsident: «Ich möchte, dass es dem Land gut geht.» Man müsse aber den Mut haben, die notwendigen Veränderungen anzupacken, (sda) «Walkway» am Pariser Flughafen eingestürzt Fünf Personen wurden getötet - mindestens drei Verletzte PARIS - Beim Einsturz einer Durchgangshalle auf dem Pari­ ser Flughafen Roissy Charles- de-Gaulle sind am Sonntag fünf Menschen ums Leben gekom­ men. Mindestens drei weitere wurden verletzt, wie die Feuer­ wehr mitteilte. Tonnen von Beton. Metall und Glas stürzten herunter, als die Halle um 6.57 Uhr auf einer Länge von etwa 30 Metern zusammenbrach. Bei Hochbetrieb hätte das Unglück für Dutzende von Menschen den Tod bedeutet. Die 450 Meter\^ge Hai le. über die täglich 60 Flügfeafe fertigt werden, wurde auf unabseh­ bare Zeit gesperrt. Die Staatsan­ waltschaft leitete Ermittlungen ge­ gen Unbekannt wegen fahrlässiger 
mmmß Wie das Unglück geschehen konnte, ist nach wie vor unklar. 
Ifttung ein. Weshalb die Beton­ struktur der Durchgangshalle, international als «Walkway» be­ zeichnet, nachgab, ist unklar. «Ei­ nige Zeugen haben kurz vor dem Zusammenbrechen ein Knacken gehört», sagte der Chef der Flugha­ fengesellschaft ADP, Pierre Graf f. Daraufhin stürzte die Halle des Ter­ minals 2E mit tosendem Lärm zu­ sammen. Wie bei einem Erdbeben Ein Sprecher der Feuerwehr sag­ te, der Uoglüeksort gleiche einem «Erdbebengebiet». Die Betonteile lagen teilweise so gehäuft, dass die Rettungskräfte nicht endgültig sa­ gen konnten, ob noch Menschen begraben wurden. (sda/afp/dpa) Grossoffensive in Irak US-Armeeführung unter Druck KUFA/WASHINGTON - Bei einer Grossoffensive der US-Armee sind am Wochenende in Nad­ schaf und Kufa mindestens 34 Iraker getötet worden. Dabei stürmten die US-Soldaten auch eine Moschee, in der nach US- Angaben ein WafTenlager verborgen war. An dem Angriff waren laut dem US-Fernsehsertder CNN rund 600 Soldaten, unterstützt von rund 20 Panzern, beteiligt. Die Offensive Wirkte wie eine endgültige Antwort auf ein Waf­ fenstillstandsangebot der Rebellen vom Samstag, das mit der Bedin­ gung eines US>Abzugs aus den Schiiten-Städten verknüpft war. Nebst den Kämpfen sorgten am 
Wochenende auch neue Berichte zu den Misshandlungen von iraki­ schen Gefangenen für Schlagzei­ len. So beschuldigte ein amerika­ nischer Anwalt den US-Oberkoni- inandierenden fn Irak, Ricardo Sanchcz, von den umstrittenen Verhörmethoden im Gefängnis von Abu Ghraib gewusst zu ha­ ben. Die «New York Times» meldete ihrerseits, die US-Armee habe die Genfer Konventionen zum Schutz von Kriegsgefangenen in Irak be- wusst gebrochen. Die Zeitung stützte sich bei dein Bericht auf ei­ nen Brief der Armee an das Inter­ nationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK). (sda) 
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tetrt... + ++ + + Goldene Palme für Michael Moore CANNES - Mit «Fahrenheit 9/11» des umstrittenen amerikani­ schen Autors und Regisseurs Mi­ chael Moore hat erstmals seit fast 50 Jahren eine Dokumentation die Goldene Palme von Cannes ge­ wonnen. Moore wurde für seine beis'sende Anklage der Politik der US-Regierung nach den Terroran­ schlägen vom 11. September 2001 ausgezeichnet. Kritiker hatten zu­ vor vermutet, eine Goldene Palme für «Fahrenheit 9/11» 
würde eher die politische Aussage des Films als seinen cineastischen Wert be­ lohnen. Der Dokumentarstreifen steht nach Ansicht von Filmkriti­kern 
hinter dem Oscar-prämierten Film «Bowling for Columbine» zurück, für den Moore vor zwei Jahren einen Sonderpreis in Can­ nes erhalten hatte. N--(7\P) M. Moore mit Goldener Palme. 
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