Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

MITTWOCH, 12. MAI 2004 VOLKS | IAH C C EIVI 
  DIE ERDE EIER T BLATT I WIOOdM VERLIEBT SEIN UND HORMONE 
26 RATGEBER Beatrice Marty Dipl. Astrologin AFB Leiden ist leichter als Handeln Aus der Praxis In meinen Beratungen erlebe ich oft. dass die Menschen selber erkennen, was in ihrem Leben falsch läuft. Die meisten entscheiden sich trotzdem fürs Leiden und nicht für die Veränderung. Im Horoskop ist deutlich erkennbar, dass jeder Mensch Aufgaben und Herausforde­ rungen hat, die er im Laufe seines Lebens lösen muss. Ich vergleiche diese Herausfor­ derung mit der Schule. Wir können uns wei­ gern und nicht lernen, dann wird die Note auch entsprechend ausfallen. Oder wir kön­ nen uns vorbereiten, lernen und das Beste geben und entsprechend wird auch die Be­ notung sein. Ob ich lernen will oder nicht, das entscheide ich ganz alleine. Welche Vorteile hat Leiden? Hinter jedem Leiden steckt unbewusst ein Vorteil - nämlich der Verzicht zu handeln. Meinen Klienten stelle ich die Wunderfrage: Nehmen wir an, es würde ein Wunder ge­ schehen und das Problem, das sie hierher geführt hat. wäre gelöst. Was wäre dann an­ ders in Ihrem Leben? Diese Frage erlaubt durch das Wort «Wunder» über die grösst- mögliche Bandbreite von Möglichkeiten nachzudenken. «Think Big» ist das Motto, damit Sie sich ausmalen können, was Sie anders haben möchtcn. Diese Frage fokussiert die Zu­ kunft auf einen Zeitpunkt, an dem die Pro­ bleme keine Probleme mehr sind. Einige er­ schrecken, denn sie erkennen, dass, wenn sie ihr Problem nicht mehr hätten, sie frei handeln und sich nicht mehr hinter dem Lei­ den verslecken könnten. Medikamente zur Lösung Unlängst rief mich eine Kundin an, die ich vor sieben Jahren das letzte Mal gesehen ha­ be. Ich fragte sie, wie es ihr heute geht. Sie hatte vor Jahren enorme Probleme mit ih­ rem Ehemann. Sie antwortete mir, es beste­ hen 
immer noch dieselben Probleme, nur nehme sie heute jeden Tag eine Tablette, da­ mit sie weiterhin bestehen könne. Medika­ mente helfen bestimmt, vorübergehend ei­ nen Zustand zu verbessern. Doch ist das wirklich die richtige Lösung, aktiv am Le­ ben teilzunehmen? Werden damit die Le­ bensaufgaben gelöst? Hilfe annehmen Menschen, die lieber leiden, wollen sich oft nicht helfen lassen. Sie möchten die Wahr­ heit nicht hören und flüchten lieber in die Passivität. Heute gibt es unzählige Thcrapiemöglich- keiten, von denen unsere Vorfahren Vorjah­ ren nur hätten träumen können. Nutzen tun sie heute aber nur sehr wenigen. Eine gros­ se Herausforderung ist, Hilfe anzunehmen und zu erkennen, dass Stärke in Schwäche enthalten ist. Damit man einen Zustand ver­ ändern kann, muss man sich bewegen. 
Blauer Planet eiert Geodäten messen Erdrotation - Daten via Radioteleskop BONN - Jeden Montag und Don­ nerstag messen Wissenschaft­ ler des Geodätischen Instituts der Rheinischen Friedrich-Wil- helms Universität Bonn die Erd­ rotation. Gemeinsam mit ihren Kollegen legen sie fest, welches Radioteleskop in Europa, Japan und Amerika zu welcher Zeit welchen Ort anpeilen soll. Grund für den Aufwand: Die Erde eiert. Die Tageslänge kann sich binnen 24 Stunden um bis zu eine Millisekunde ändern. Ausserdem taumelt die Erde wie ein Kreisel um ihre Rotationsachse. Ohne ständige Korrektur würden GPS- navigierte Autos bald nicht mehr auf der Strasse, sondern daneben fahren. Aber auch Flugkörper im Weltraum benötigen eine genaue Darstellung der Erde, um ihre Po­ sition genau zu berechnen und Steuerdüsen zum richtigen Zeit­ punkt zu zünden. Punkte am Rand des Universums Wichtigstes Messverfahren der Geodäten ist dabei die so genannte VLBI (Very Long Baseline Interfe- rometry). Dabei kommen 
Paare von Radioteleskopen zum Einsatz, die mehrere tausend Kilometer vonein­ ander 
entfernt sind. Mit ihnen wer­ den starke punktförmige Radio­ quellen (Quasare) am Rande des Universums angepeilt. Diese die­ nen bei der Messung als Fixpunkte. Weil die Messstationen auf der Er­ de so weit entfernt sind, empfangen sie die Radiosignale mit einem ge­ ringen zeitlichen Abstand. 2 Zentimeter pro Jahr «Aus dieser Differenz kann der Computer die Drehung der Erde genau berechnen, aber auch den Abstand zwischen den Telesko­ pen». erklärt Axel Nothnagel, For- schungsgruppenlciter am Geodäti­ schen Institut. «So lässt sich via VLBI nachweisen, dass Europa und Nordamerika sich nicht nur po­ litisch 
voneinander entfernen, der 
Die Erde taumelt wie ein Kreisel um Ihre eigene Rotationsachse. Abstand wächst jährlich um fast zwei Zentimeter», so Nothnagel. Datenmenge von 220 DVDs • Vor einer VLBI-Messung schickt das Bonnerteam eine E-Mail mit den berechneten Beobachtungszei- ten und anzupeilenden Zielen an die beteiligten Radioteleskope. Durch Atomuhrsignale synchronisiert richten sich (iberall auf der Welt zeitgleich die riesigen schüsselför- migen Antennen aus. Jede Station peilt in einem 24-Stunden-Mess- zyklus 200 bis 300 vorher festge­ legte Quasare an und speichert die 
empfangenen Signale auf Magnetbän­ dern. Dabei entstehen mehrere Ter- abit an Daten. Pro Station entspricht das einer Dateninenge von rund 220 DVDs. Per Kurier gehen die Daten sämtlicher Stationen an einen so ge­ nannten «Korrelator», von denen es weltweit drei Exemplare gibt. Mit dem Korrelator in Bonn kön­ nen die Geodäten nun die Laufzeit­ unterschiede der Quasarsignale. die Koordinaten, die Erdstellung und andere Werte berechnen, die unter anderem für die Navigation GPS-basierter .Systeme benötigt werden. (pte) Hormone in Gleichschaltung Verliebt sein: Gleich viel Testosteron bei beiden Partnern PISA - Der Grundsatz «Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus» gilt unter einer Bedin­ gung nicht: Wenn beide inein­ ander verliebt sind. Denn, so hat die Forscherin Donatella Mara- zitti von der Universität Pisa entdeckt, während dieser Zeit sind sie quasi gleichgeschaltet. Die Testosteronspiegel sind bei Mann und Frau in Zeiten der Ver­ liebtheit auf gleichem Niveau, so New Scientist. Marazziti hatte in Untersuchun­ gen verschiedene Schlüsselhormo-. ne im Blut von frisch verliebten Paaren gemessen: Dabei war auf­ fällig, dass es neben dem Anstieg des Stresshormons Cortisol zu ei­ ner Veränderung des Tcstosteron- spiegels kam: So stellte die For­ scherin fest, war es zu einer «Ver- weiblichung» der Männer gekom­ men und umgekehrt wiesen Frauen höhere Testosteronspiegel auf als nicht verliebte Geschlechtsgenos- sinnen. Die rosarote Hormonbrille Die Forscherin hatte die Proban­ den, zwölf frisch verliebte Pärchen, über einen Zeitraum von sechs Mo­ naten beobachtet. Die Vergleichs­ gruppe bestand aus 24 Personen, 
Während des Verliebtseins werden störende Differenzen weggewischt. die nicht frisch verliebt waren, son­ dern entweder «single» oder seit Jahren in Beziehungen lebten. Die Forscherin, die sich seit Jahren mit Beziehungen und Liebe beschäf­ tigt, sieht die Phase der Verliebtheit als «Übertauchen geschlechtsspezi- fischer Unterschiede». Bessere Chance auf Nachwuchs Offensichtlich ist es biologisch wichtig, dass es einen Zeitpunkt 
gibt, bei dem alle störenden Diffe­ renzen einfach weggewischt sind. Das erhöhe auch die Chance auf Nachwuchs, denn bei Frischver- licbten ist auch die Sexfrequenz wesentlich höher. Traurige; Realität ist aber, dass sich diese hormonelle Gleichschaltung 
nach einem bis zwei Jahren wieder auf Normal­ niveau einpendelt. Dann werden Frauen wieder weiblicher und Männer männlicher. (pte) 
KURZ-NEWS Orcas wollen Bootslärm übertönen DURHAM - Ein internationa­ les Forscherteam hat entdeckt, dass Killerwale (Orcas) auf den zunehmenden Bootsverkehr mit fcÄTsäsfr-' 
235?? wesentlich lauteren Rufen rea­ gieren. Erst vor kurzem haben ; deutsche Forscher bei Singvö- j geln ein ähnliches Phänomen i entdeckt. Demnach reagieren Tiere ebenso mit lauteren Ge­ sängen, um den Strassenverkehr j zu übertönen (das Volksblatt be- : richtete auf der Wissen-Seite vom 5. Mai). Das britisch-ame- rikanische Forscherteam hat festgestellt, dass die Orcas (Or- cinus orca) um bis zu 15 Prozent länger rufen, berichtet das Wis­ senschaftsmagazin Nature. Das Forscherteam unter Rus Hoelzel von der University of Durham hatte Orcas vor der Küste des US-Bundesstaates Washington untersucht. Demnach waren die Rufe der Tiere in Zeiten, in de­ nen nur wenige Walbeobach­ tungsboote unterwegs waren - etwa in den 80er und 90er Jah- i ren. signifikant kürzer als in den vergangenen Jahren. Offensicht­ lich 
war auch, dass die Rufe der Tiere besonders dann sehr lange waren, wenn der Lärmpegel un­ ter Wasser ein kritisches Mass erreichte. (pte) Anden lassen i Lima durstig werden | LIMA - Die Hauptstadt des I südamerikanischen Staates Peru. | Lima, steht vor einem ernst­ lichen Wasserversorgungspro- bleni. Nach Dürreperioden in den Anden ist für Millionen von Menschen in der Metropole die Wasserversorgung rationiert. Nach 17.00 Uhr gibt es für die meisten Haushalte der Stadt für knapp zwölf Stunden kein Was­ ser mehr. Und das soll bis De­ zember so bleiben, berichtete BBC-Online. Der staatliche Wasserlieferant Sedapal musste so reagieren, weil die Nieder­ schlüge in den Anden extrem ge­ ring ausgefallen sind. Obwohl Lima nicht weit vom Meer ent­ fernt liegt, muss Trinkwasser über eine Strecke von mehr als 160 Kilometern Entfernung in die Acht-Millioncn-Stadt gelei­ tet werden, da die Küstenstrei­ fen quasi Wüstengebiete sind. Sedapals CEO Jorge Villacorta erklärte, dass die Wasservorräte in den Reservoirs in den Bergen auf 160 Millionen Kubikmeter gefallen sind. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Ver­ lust 
von 120 Millionen Kubik­ metern. Probleme der Milli­ onenstadt sind aber nicht nur die Ausfülle in den Reservoirs, son­ dern auch der jährliche Verlust von 38 Prozent der Wasscrvorrä- te durch illegale Entnahme und undichte Leitungen. (pte)
	        

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