Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIENSTAG, 11. MAI 2004 
SSSI INTERNATIONAL SS 32 VOLKS BLATT 
SPLITTER Soldaten erschossen Zivilisten ohne Not LONDON - Britische Soldaten haben nach Angaben von Amnesty International im Irak Zivilisten ohne Not getötet. Dies schreibt die Menschrechtsorganisation in einem am Dienstag in London veröffentlichten Irak- Bericht. Darin übt Amnesty scharfe Kritik an den britischen Streitkräften im Irak. Viele Fälle, in denen britische Truppen Iraker ohne unmittelbare Bedrohung erschossen hätten, seien nicht untersucht worden. Als Beispiel nannte Amnesty den Fall der acht Jahre alten Hanan Saleh Matrud, die im August vergan­ genen Jahres nach einem Augenzeugenbc- richt von einem britischen Soldaten aus einer Entfernung von 60 Metern ohne Vorwarnung ins Visier genommen und erschossen wurde. Untersuchungen der 
Militärpolizei seien teil­ weise «geheimniskrämerisch» geführt, den Angehörigen der Opfer wenig oder gar keine Informationen gegeben worden. Amnesty forderte eine zivil geführte Untersuchung- dieser Vorkommnisse. (sda) «Sport-Oscar» geht an Michael Schumacher ESTORIL - Der Formel-1-Weltmeister Mi­ chael Schumacher (Bild) ist in Estoril (Por) zum zweiten Mal nach 2002 mit dem «Lau- reus World Sports Award» ausgezeichnet worden. Der Schweizer Tennisprofi Roger Federer klassierte sich in der Weltsportler­ wahl im 3. Rang. Das in der Kategorie «Team des Jahres» nominierte Schweizer Segelsyn­ dikat Alinghi ging ebenfalls leer aus. Zur besten Mannschaft des Jahres wurde das Cricket-Weltmeisterteam aus England bestimmt. Mit der Schwedin Annika Sören- stam wurde erstmals eine Profigolfcrin zur Sportlerin des Jahres ernannt. Michael Schu­ macher, der wie Federer bei der Verleihung nicht anwesend war. war bei der zum fünften Mal durchgeführten Ehrung zum vierten Mal in Folge nominiert. Nach Tiger Woods (2000 und 2001) ist der sechsfache Formel-1-Champion der zweite Sportler, der die prestigctriichtige Auszeich­ nung zum zweiten Mal entgegennehmen konnte.. (sda) ANZEIGE ~VÖLKSSmnT MIETE MICH Weitere Infos www. Profitieren Sie als -Abonnent von Vorzugspreisen 
«Drei Wochen Zeit» Scharon muss um Koalition fürchten JERUSALEM - Der grösste Koali­ tionspartner des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scha­ ron will die Regierung platzen lassen, wenn der Plan für einten Abzug aus dem Gazastreifen nicht vorankommt. Der Vorsitzende der bürgerlich-sä­ kularen Schinui-Partei, Josef La- pid, sagte nach Angaben des israe­ lischen Radios, Scharon habe drei Wochen Zeit, einen Alternativplan für eine Räumung auszuarbeiten. Die Regierung befinde sich in einer «schlimmen Krise». «Wir können nicht mit in einer Regierung sitzen, die so weit nach rechts abdriftet», sagte Lapid. «Wir werden nicht da­ sitzen und Däumchen drehen, bis der nächste Anschlag passiert.» Wie ein Sprecher des Parlaments in Jerusalem mitteilte, wurden von der linksgerichteten laizistischen Jahad-Partei. der jüdisch-orthodo- xen Schas-Partci und der Arbeits­ partei Misstrauensanträge einge­ reicht. Scharons Regierungskoali- tion verfügt in der Knesset Uber ei­ ne solide Mehrheit. «Historischer Fehler in Gaza» Zuvor hatte der israelische Ver­ teidigungsminister Schaul Mofas die israelischen Siedlungen im Ga­ zastreifen als «historischen Fehler» bezeichnet. Mit oder ohne Frie­ densabkommen würden die 
Sied-Israels 
Verteidigungsminister hat die Siedlungen Im Gazastrelfen als «historischen Fehler» bezeichnet. lungen binnen fünf Jahren nicht mehr an ihrem gegenwärtigen Ort stehen. Der Gazastreifen könne von Juden nicht als Teil des «gelobten Landes» beansprucht werden, fügte Mofas an. Israels stellvertretender Bildungsminister Swi Hendel, ein Siedler aus Gaza, kritisierte Mofas heftig. Er sei erstaunt darüber, dass 
der Verteidigungsminister «den Terrorismus unterstützt, indem er feindselige Äusserungen Uber die Siedler macht». Das Leben der Siedler dürfe nicht in Gefahr ge­ bracht werden, «indem man das glorreiche Siedlungsvverk für unge- setzmässig erklärt», sagte Hendel. Im Gazastreifen kam es erneut zu 
gewaltsamen Zwischenfällen. Paläs­ tinenser schössen auf jüdische Teil­ nehmer einer Trauerfeier für eine ermordete Siedlerfamilie an der Kissufim-Kreuzung. Ein israeli­ scher Panzer habe daraufhin auf die Angreifer Granaten abgefeuert und zwei Palästinenser gelötet, teilte die Armee mit. (sda) Bush hält an Rumsfeld fest US-Präsident steht zu seinem Verteidigungsminister WASHINGTON - US-Präsident George IN. Bush hält ungeachtet des Skandals um die im Irak misshandelten Gefangenen weiter an seinem Verteidi­ gungsminister Donald Rumsfeld fest. Nach einem Treffen mit Rumsfeld im Pentagon sagte Bush am Mon­ tag in Washington, der Verteidi­ gungsminister leiste «eine hervor­ ragende Arbeit». Der US-Präsident dankte Rumsfeld auch für seine Führungsqualitäten. In den vergan­ genen Tagen waren im Zusammen­ hang mit dem Skandal mehrfach Rücktrittsforderungen gegen Rumsfeld laut geworden. Bereits am Wochenende hatte Bushs 
Si-Geht 
es nach US-Präsident Bush leistet Verteidigungsminister Rumsleid «eine hervorragende Arbeit». 
cherheitsberaterin Condoleez/.a Rice gesagt, dass Rumsfeld die Unterstützung des Präsidenten ha­ be und weiter haben werde. Nach US-Medienberichten dringt Bush auf eine rasche Veröffentlichung weiterer Bilder, nachdem am Wo­ chenende immer mehr Einzelheiten zur systematischen Misshandlung und Demütigung von Gefangenen im Militärgefängnis von Abu Ghraib bei Bagdad bekannt gewor­ den waren. Unterdessen sind erst­ mals auch vier Militärzeitungen auf Distanz zur Armeeführung gegan­ gen. Die Misshandlung der Häftlin­ ge sei- ein Fehler, der direkt zur Spitze hinlaufe, heisst es in Kom­ mentaren die dem Nachrichtensen­ der 
CNN vorlagen. (sda) Grösste Demokratie Indien hat neues Parlament gewählt NEU DELHI - Überschattet von Gewalt ist am Montag nach drei Wochen die Wahl zum indi­ schen Parlament zu Ende ge­ gangen. Trotz strengster Sicherheitsvorkeh- rungen starben bei Übergriffen am letzten Wahltag mindestens sechs Menschen. Zusammenstössc und Angriffe auf Wahllokale wurden unter anderem aus den Bundesstaa­ ten West Bengalen, Punjab sowie Jammu und Kaschmir gemeldet. Die Zahl der Toten an den insge­ samt fünf Wahltagen stieg damit auf mindestens 38. Bei der vorigen Wahl 1999 wa­ ren 100 Menschen ums Leben ge­ kommen. Am Montag wurde über 
mehr als ein Drittel der 543 Man­ date entschieden, die zur Wahl standen. Zwei Sitze vergibt der Präsident. Mehr als 215 Millionen der insgesamt 670 Millionen Wahl­ berechtigten waren aufgerufen, ih­ re Stimme abzugeben. Ergebnisse am Donnerstag Die Ergebnisse der Abstimmung in der grössten Demokratie der Welt werden am Donnerstag er­ wartet. Umfragen nach dem Wah­ lende sahen die Regierungskoali- tion, die Nationale Demokratische Allianz klar in Führung. Den meis­ ten Wühlerbefragungen zufolge wird die NDA allerdings nicht die absolute Mehrheit der 545 Parla­ mentssitze erringen können, (sda) 
+ + + + + Zu guteri^tzt.-.+ + + + + Kamelgeburt in Knies Kinderzoo RAPPERSVVIL - Ein Trampel­ tier ist gestern Montag in Knies Kinderzoo in Rapperswil zur Welt gekommen. Wenige Minu­ ten nach der Geburt stand die kleine Stute wackelig und unge­ lenk auf den Beinen und trank an Mutter Jasminas Zitzen, wie es hiess. Knies Kinderzoo freut sich in diesem Jahr bereits zum dritten Mal über die Geburt eines klei­ nen Trampeltiers (zweihöckriges Kamel). Auch bei den Roth- schildgiraffen wird jeden Mo­ mentmiteiner Geburt gerechnet. Die Giraffe Luana steht vor ih­ rem zweiten Wurf. (sda)."
	        

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