Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN rSAMSTAG;»8iiilVIAI|2004 
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NEWS Mehr Gäste, weniger Übernachtungen FILZBACH/GL - Die st.-gallisch-glarneri- sche Ferienregion Heidiland hat im Jahr 2003 in den Hotels 142 465 Gäste oder 0,6 Prozent mehr gezählt. Die Übernachtungen aber gingen um 5092 oder 1,2 Prozent auf 408 945 zurück. Wie es am Donnerstag an der Delegiertenversanimlung der Trägerorga­ nisation Tourismusverband Sarganserland- Walensee (TSW) in Filzbach GL hiess, seien diese Zahlen besser als im Schweizer Durch­ schnitt. Im Landesdurchschnitt gingen die Giisteankünfte um 2,6 und die Logiernächte um 2,8 Prozent zurück. Das Minus war laut Marco Wyss, Direktor der Ferienregion Hei- diland, ausschliesslich auf das Ausbleiben deutscher Gäste zurückzuführen. Sie über­ nachteten 4617 Mal weniger. Dennoch: Seit 1995 stiegen die Logiernächte um 56 537 oder 16 Prozent und doppelt so stark wie im Schweizer Durchschnitt. Verschiedene Hnanzquellen Die Jahresrechnung wies bei einem Um­ satz von 1,13 Mio. Fr. einen Gewinn* 2000 Franken aus. Die Einnahmen stammten von den 15 Mitgliedsgemeinden (153 000 Fran­ ken), dem Kanton St. Gallen (400 000 Fran­ ken) und den privaten Mitgliedern (554 500 Franken). Das Casino Bad Ragaz leistete ei­ nen Beitrag von 37 500 Franken. Im Jahr 2003 wurden 650 000 Franken für Marketing und Verkaufsförderung ausgegeben. So wur­ den sechs Kataloge und Broschüren in einer Auflage von über 170 000 Exemplaren ge­ druckt und verteilt. Mit Aktionen in Presse, Radio und Fernsehen und an Messen wurden laut 
Wyss rund 20 Millionen Menschen er­ reicht. Der TSW wurde 1995 als erster tou­ ristischer Regionalverband der Ostschweiz gegründet. Ihm gehören elf st. gallische und vier Glarner Gemeinden rund um Walensee und Gonzen, der Kanton St. Gallen und 31 touristische Verbände. Vereine und Unter­ nehmen an. (sda) Showdown um die Macht ZUG - Vor über 3000 Aktionären hat am Freitag in Zug die Generalversammlung von Hapimag begonnen. An der mit Spannung er­ warteten GV wird um die Macht beim Fe- rienanbicter gerungen. Unzufriedene Aktio­ näre wollen den Verwaltungsrat auswechseln. Management und Verwaltungsrat kritisierten den Umsturzversuch mit harten Worten: «Wir vertrauen auf unsere Aktionäre, dass sie sich nicht von selbst ernannten Heilsbringern blenden lassen», sagte Konzernchef Kurt Scholl in der Zuger Eishalle. Zu der General­ versammlung hätten sich mehr als doppelt so viele Aktionäre angemeldet wie normaler­ weise. Der Putschversuch habe in den letzten Monaten grosse Unruhe in das Unternehmen gebracht, sagte Verwaltungsratspräsidentin Marisabel Spitz Kaspar. Die mehrheitlich deutsche Aktionärsgruppe habe «gezielte Falschinformationen» verbreitet sowie Ma­ nagement und Verwaltungsrat verleumdet, sagte Scholl. Damit hätten sie aber nicht den Fühmngspersonen, sondern dem Unterneh­ men geschadet. «Es ist nicht übertrieben, wenn ich von einer Schadenssumme in Milli­ onenhöhe spreche.» Vor einem Monat hatte Spitz Sonderkosten von 2 Mio. Fr. für das laufende Jahr erwartet. (sda) 
WACHSTUM Wie es zu der seit lan­ ger Zeit erwarteten Ge­ schäftsbelebung im Si­ cherheitssektor gekom­ men ist. 
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UMSATZ / f Auf welche Werte der Reingewinn der Eich­ hof-Getränke-Gruppe gegenüber dem Vorjahr kletterte. 
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SEITE 13 BÖRSE Wilrum die Weltwirt­ schaft im ersten Quar­ tal des laufenden Jah­ res ihre Erholung fort­ gesetzt hat. 
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| / i , , Die innovative Antwort Messtechnik AG in Triesen hat Allrounder für die Qualitätsprüfung entwickelt Magnus liior (rechts) und Louis Hemmi, Messtechnik AG: Die Varlotlex 200 ersetzt eine Reihe konventioneller Messgeräte. TRIESEN - Es gibt Teams,, die machen aus 1+1 gleich 3. Ein solches Team ist die Messtech­ nik AG. Das Unternehmen hat es in den letzten zehn Jahren unter die ersten fünf in Europa ge­ schafft. Die neueste Prüftech- nik aus Triesen misst 70 Mal feiner als ein Haar. «Komella Ptalfla r «Die Zeit war reif, das lag auf der Hand», so einfach sieht es Louis Hemmi, Ingenieur und Projektleiter bei der Messtechnik AG. Eine Zeit­ lang schon hatte er die Lösung im Kopf. Dann endlich kam der Kun­ de, für den das Spezialistenteam der Mchrstellenmesstechnik die In­ novation auch verwirklichen konn­ te. Der Prototyp heisst Varioflex 200 und wird zum ersten Mal vom 11. bis 14. Mai bei der «Control» in Sinsheim bei Stuttgart gezeigt. Wer in Europa in der Qualitätssicherung und Messtechnik einen Namen hat, wird bei der Leitmesse für techni­ sche Innovationen vertreten sein. Messtechnik für chaotische Fertigung «Gleich ob ein Rad für ein Ge­ triebe aussen oder innen zwei Zen­ timeter Durchmesser hat oder einen Meter - die neue Maschine misst verschiedene Grössen, Längen, Formen automatisch und selbstän­ dig», erklärt Magnus Tuor, Ge­ schäftsführer der Messtechnik AG. Bisher machte die konventionelle Messtechnik für jede Grösse ein Urnrüsten nötig. Die Varioflex 200 prüft verschiedene Masse in einem Zug, das spart Zeit, Geld und prüft 
genauer, flexibler und sicherer. «Chaotische Fertigung» heisst in der Fachsprache, wofür das Unter­ nehmen im Industriegebiet in Trie­ sen die neueste Antwort der Prüf- technik gefunden hat. Eine Kupplung oder ein Motor bestehen aus vielen Rädern, Wellen und Hülsen, die ganz präzise pas­ sen müssen. Sonst kracht es schon bei der Montage. «Die Hand eines Menschen fühlt, wenn sie ein Ge­ triebe oder einen Motorenblock zu­ sammenbaut, ob eine Welle oder ein Rad passt», nennt Magnus Tuor den Grund, warum Qualität für die Massenfertigung 
in Zukunft noch wichtiger wird. Ein Roboter näm­ lich habe keine Hand, die spüren kann. Er baut zusammen, was auf dem Fliessband kommt. Die Auto­ matisierung verlange daher nach immer höherer und gleich bleiben­ der Qualität der Einzelteile. Etwa 70 Mal feiner als ein Haar Damit sind Fertigungsmesstcch- nik und Qualitätssicherung gefragt wie nie zuvor. Und herausgefor­ dert. 1,5 mue + D/100 ist die For­ mel, die in Triesen streng als For­ mel für Genauigkeit angewendet wird. Ein Haar ist 70 mue dick. Et­ wa 70 Mal 'feiner als ein Haar ist die Toleranz, die das Spezialisten­ team noch akzeptiert. Ausserdem ist die neue Maschine sehr schnell, gleich ob sie Rädchen oder Wellen, selbst wenn sie sich beim Messvor­ gang drehen, misst. Die Varioflex 200 ersetzt somit eine Reihe kon­ ventioneller Messgeräte. «Die Entwicklung lag irgendwie in der Luft», meint Projektlciter Louis Hemmi, «jemand musstp sie 
nur umsetzen.» Was überhaupt für die neue Philosphie der Prüftechnik gilt. Bis vor etwa fünf Jahren haben die Unternehmen mit grossen Mess­ automaten 
nach gut oder schlecht aussortiert, nachdem ein Teil gefer­ tigt war. «Das ist wirtschaftlicher Unsinn», sagt Magnus Tuor. Mitt­ lerweile gehe der Trend mehr und mehr hin zu prozessnahem, opera- tionsbezogenem Messen. Für die Sicherheit von Menschen Als Beispiel nennt er Getriebe- und Motorenteile von Daimler­ Chrysler, für deren Prüfung die Messtechnik AG die Prüftechnik liefert: «Die Räder Und Wellen wer­ den gedreht und geprüft, dann ge­ schliffen und geprüft, sprich bei je­ dem einzelnen Produktiorisschritt wird gemessen, das garantiert die Qualität.» Kein Autozulieferer kön­ ne es sich beim heutigen Preisdmck leisten, Teile der Produktion in den Sand zu setzen. In der Automobil- und der Flugzeugindustrie werde eine Qualitätsprüfung von hundert Prozent verlangt. Immerhin geht es um die Sicherheit von Menschen. Für Flugzeuge prüfen Messins­ trumente aus Triesen einzelne Tür- binenteile, in der Medizinaltechnik hat das Team Einrichtungen ge­ baut, um Schäfte von Hüftgelenken zu messen. Hauptkunden aber sind die Automobilhcrsteller und deren Zulieferer in Europa. In der Schweiz ist die Messtechnik AG die Nummer eins, in Europa unter den ersten fünf. Die Ideen entste­ hen bei der Arbeit im Keller eines unscheinbaren Industriebaus. Ziel des so kreativen wie motivierten 18-köpfigen Teams sind Messtech­niklösungen 
für die Praxis von morgen gemeinsam mit den Kun­ den zu planen und zu entwickeln. Schief gehen darf bei der ange­ wandten Entwicklung nichts. Eines der jüngsten Unternehmen Die Zukunft der Mesistechnik ziele noch weiter auf prozessnahes Messen, schaut der Geschäftsführer noch einen Schritt voraus. Bald würde die Messtechnik nicht nur die Qualität überprüfen, sondern sogar laufende Produktionsprozes­ se steuern. Sobald sich ein Mess­ wert auf die jeweilige Warngrenzc zubewege, würde korrigierend ein­ gegriffen. 
Noch freilich muss der Mensch auch bei der neuesten In­ novation aus Triesen auf dem Com-, puter den richtigen Prüfplan aufru­ fen, den die Software der Varioflex 200 vorgibt. Die Messtechnik AG ist mit 18 Jahren eines der jüngsten Unter­ nehmen in der Branche, die sich strikt in drei Spezialbereichc unter­ teilt: Handmessmittel, Drci-Koor- dinatcin-Messtcchnik und Mchrstel­ lenmesstechnik. ' «Die Teamarbeit macht unseren Erfolg in der so komplexen Mchr­ stellenmesstechnik aus», sagt Mag­ nus Tüor, und meint Erfahrung und Wissen, das sich gegenseitig inspi­ riert. Chef und Projektleiter haben am Institut für Qualität und Mess­ technik der Fachhochschule für Technik Buchs (NTB) studiert. Da­ zu kommen Techniker, Konstruk­ teure, Feinmechaniker und Appara­ tebauer mit viel Sinn für Genauig­ keit. Im Keller in Triesen gesellt sich zu Kopf- und Handarbeit ein Gespür, was der Markt braucljt; 
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