Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SAMSTAG, 8. MAI 2004 
VOLKSI 
IIVII A IVin LAIMDESRECHNUNG 2003 BLATT I IIM LA IM LS NACHRICHTEN 
6 Modelleisenbahnclub Schaan - Vaduz SCHAAN - Entstanden ist der Club im Juni des letzten Jahres, als sich ein paar Modell- bahninfizierte aus bestehenden Clubs loslös­ ten und einen eigenen 
Club gründeten. Man beschloss, eine HO-Modulanlage zu bauen und es sind bis jetzt schon einige Module zu­ sammengekommen. Im Zuge des ersten öf­ fentlichen Fahrtages wird diese HO-Mödul- anlage am Samstag, den 8. Mai ab 10 Uhr im Feuerwehrdepot in Schaan im Theorieraum, (herzlichen Dank, liebe Feuerwehr Schaan) ausgestellt. In dieser Modulanlage ist das Modol «Bahnhof Schaan - Vaduz» (im Bau .befindlich) besonders erwähnenswert. Die­ ser 1:87 Nachbau zeigt den Bahnhof, wie er im Original in den 50er-Jahren ausgesehen hat. Zusätzlich wird eine Lehmann-Garten- baiin, ebenfalls auf Modulen, um die Schaa­ ner Denkmallok fahren. Diese Module wur­ den von unserem Mitglied Hubert Madiener in seinem eigenen LGB-Laden in Schaan ge­ baut und werden von ihm auch vorgeführt. Wir laden, alle interessierten Leute ein, am Samstag, den 8. Mai nach Schaan ins Feuer­ wehrdepot zu kommen, um mit uns eine ge­ mütliche Zeit zu verbringen. Fürs leibliche Wohl ist auch gesorgt. (Bing.) Fassbar, unfassbar - an den Rändern der Architektur VADUZ - Kunst und Architektur reiben sich an ihren Schnittstellen. Dieses Spannungs­ feld bietet jungen Architekten die Möglich­ keit, Experiment und Forschung an Orten zu betreiben, wo das Fassbare auf das Unfass- bare trifTt. Fabio Gramazio und Matthias Kollier, die seit 2000 ein Architekturbüro in Zürich betreiben, werden zusammen mit Christian Waldvogel, Architekt und Künst­ ler, an der Fachhochschule Liechtenstein in einem gemeinsamen Vortrag die Ränder der Architektur ausleuchten. Christian Waldvo­ gel vertritt mit seinem Projekt «Globus cas- sus» die Schweiz an der diesjährigen Archi­ tekturbiennale in Venedig. Der junge Künst­ ler und Architekt formt in seinen Visionen die Gestalt der Erde von einem Vollkörper zu einer vergrösserten Hohlform um, dessen Bewohner auf der Innenseite leben. Dieser neu gestaltete Planet bietet ungeahnte Mög­ lichkeiten, die wiederum spezifische gestal­ terische Reaktionen nach sich ziehen. Fabio Gramazio und Matthias Köhler haben mit dem sWISH-Pavillon an der Expo02 in Biel eine Fusion zwischen Architektur und Kom­ munikation kreiert. Auch ihr Siegerprojekt für die Weihnachtsbeleuchtung der Bahnhof­ strasse in Zürich ist in stetiger Wechselwir­ kung zwischen Passanten, Zeit und Licht. Als «bauende Architekten», wie sie sich selbst bezeichnen, sind ihre Projekte neben der Idee auch stets der Realität verpflichtet. Die Referenten erforschen die Grenzen und Möglichkeiten an den Schnittstellen zwi­ schen Architektur und Vision von verschie­ denen Positionen aus. Christian Waldvogel nähert sich den Berührungspunkten aus dem Feld der Kunst und den schöpferischen Möglichkeiten der menschlichen Vorstel­ lungskraft, während Gramazio und Köhler die Potenziale von Kommunikation und Interaktion mit Hilfe elektronischer Medien ausloten. Der öffentlich zugängliche Vortrag findet am Dienstag, 11. Mai, um 18 Uhr im Hörsaal 1 der Fachhochschule Liechtenstein statt. Die begleitende Ausstellung ist vom 11. Mai bis und mit 24. Mai werktags von 8.30 bis 18 Uhr zugänglich. Gramazlo-Kohler-Architekten stellen das Beleuchtungskonzept für die Bahnhofstras­ se in Zürich am 11. Mai an der Fachhoch­ schule Liechtenstein vor. 
«Sparmassnahmen zeigen Erfolg» Regierungschef Otmar Hasler über die Landesrechnung 2003 VADUZ - Mitto Woche stellte Regierungschef Otmar Hasler die Landesrechnung 2003 vor. Trotz sinkender Steuereinnah­ men konnte aufgrund eingelei­ teter Sparmassnahmen und ei­ nem neuen Anlagekonzept ein Oberschuss von 48,7 Mio. Fran­ ken ausgewiesen werden. Un­ geachtet dieses «überaus er­ freulichen» Ergebnisses sieht er aber Handlungsbedarf im Be­ reich der staatlichen Beitrags­ leistungen, die 48 Prozent der Ausgaben ausmachen. »Peter Wndl e Volksblatt: Herr Regierungschef, die Landesrechnung 2003 weist einen Überschuss von 48,7 Mio. Franken aus. Was hat zu diesem positiven und für viele wohl un­ erwarteten Ergebnis geführt? Otmar Hasler: Zunächst möchte ich darauf hinweisen, dass das Jahr ' 2003 für den Staatshaushalt ein herausforderungsreiches Jahr war. Das vergangene Jahr war weltweit von einer schwierigen wirtschaft­ lichen Entwicklung geprägt. Dies hat Spuren in den öffentlichen Haushalten hinterlassen und zu sin­ kenden Steuereinnahmen geführt. Überschuss trotz sinkender Steuereinnahmen Auch Liechtenstein war von die­ ser Entwicklung betroffen, so sind die Steuereinnahmen gegenüber dem Vorjahr um rund 43 Mio. Fran­ ken gesunken. Die Einnahmen aus der Kapital- und Ertragssteuer bei­ spielsweise haben um gegen 34 Mio. Franken abgenommen. Dass wir in der Landesrechnung 2003 dennoch einen Überschuss von 48,7 Mio. Franken ausweisen können, liegt an verschiedenen Faktoren. Einerseits haben die ein­ geleiteten Sparmassnahmen gegrif­ fen, andererseits hat sich aber auch das neue Anlagekonzept als erfolg­ reich erwiesen. In welchen Bereichen hat der Staat gespart? Der Voranschlag 2003 sah in der Laufenden Rechnung einen Ge­ samtaufwand von rund 700 Mio. Franken vor. Die Landcsrechnung 2003 zeigt, dass wir diesen budge- tierten Ausgabenrahmen um zirka 49 Mio. CHF unterschritten haben. Beispielsweise konnte das Budget im Bereich Personalkosten und Sachaufwand um 21 Mio. Franken unterschritten werden. Sparmassnahmen zeigen Wirkung Erfreulich ist aber vor allem, dass der Laufende Aufwand in der Rechnung 2003 erstmals seit vielen Jahren rückläufig ist. Das heisst, wir haben im Jahr 2003 weniger ausgegeben als im Vorjahr. Damit konnte eine Trendwende in der Ent­ wicklung des liechtensteinischen Staatshaushaltes eingeleitet wer­ den, nachdem die Neunzigerjahre von starkem Ausgabenwachstum geprägt waren. Daran zeigt sich, dass unsere Sparmassnahmen grei­Erfolgreiche 
Landesrechung 2003: Regierungschef Otmar Hasler macht die eingeleiteten Sparmassnahmen und das neue Anlagekonzept dafür verantwortlich. fen und die Weichen für einen haushälterischen Umgang mit den Staatsfinanzen gestellt wurden. Übertreibt es die Regierung bei einer Zunahme des staatlichen Reinvermögens um 48.7 Mio. Franken mit dem Sparen nicht etwas? Wird letztlich womöglich auf dem Rücken der Bevölke­ rung gespart? Weniger Ausgaben als im Vorjahr Nein, im Gegenteil. Ich bin über­ zeugt davon, dass unser Sparkurs richtig ist. Wir sparen nämlich nur dort, wo es sinnvoll und notwendig ist. Es ist interessant zu sehen, dass wir im Jahr 2003 sogar deutlich mehr investiert haben als im Vor­ jahr und zudem das Investitions­ budget um 16,5 Mio. Franken über­ schritten haben. Im Bereich der zu- kunftsgerichteten Investitionen be­ tragen die Mehrausgaben insge­ samt 34,9 Mio. Franken. Trotz des klaren Bekenntnisses zu einem sorgsamen Umgang mit den Staats­ finanzen tragen wir folglich Sorge für die Zukunft Liechtensteins. Da­ her 
investieren wir verstärkt dort, wo das Land langfristig profitieren kann und Wachstum erzeugt wer­ den kann. Steigende Investitionen bei sin­ kenden Einnahmen? Sehen Sie da keinen Widerspruch? Gerade in wirtschaftlich schwie­ rigeren Zeiten ist es wichtig, dass der Staat antizyklisch investiert, um so der Wirtschaft Impulse zu verlei­ hen. Wenn Private und Unterneh­ men notwendige Investitionen hin­ ausschieben, kann der Staat korri­ gierend eingreifen und dazu beitra­ gen, Arbeitsplätze zu sichern. Daher haben wir das staatliche Investitionsvolumen trotz sinken­ der Steuereinnahmen und Sparkurs 
stark ausgebaut. Das Investitions­ volumen für staatliche Hochbauten wurde beispielsweise gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert. Eine bedeutende Investition im Jahr 2003 war zudem der Kauf der Telecom FL durch die LTN. Mit dieser Investition konnte ein wich­ tiger Schritt in der Restnikturie- rung der Telefonie erreicht werden. Heule funktioniert die Telefonie wieder und es wurden langfristige Grundlagen für einen reibungslo­ sen Betrieb geschaffen. Von sol­ chen Investitionen profitieren so­ wohl die Wirtschaft als auch die Bevölkerung. Das gute Finanzergebnis aus der Vermögensbewirtschaftung hat massgeblich zur positiven Lan­ dcsrechnung beigetragen. Was wurde gegenüber den Vorjahren geändert? Mit einem Finanzergebnis von netto 42 Mio. Franken war die ex­ terne Vermögensverwaltung im Jahr 2003 äusserst erfolgreich. Noch in den beiden Vorjahren mussten jeweils hohe Verluste ver­ zeichnet werden. Mehr staatliche Investitionen Zu einem grossen Teil ist dies si­ cherlich auf die positive Entwick­ lung an den Börsen zurückzufüh­ ren. Von zentraler Bedeutung für das erfreuliche Finanzergebnis ist aber auch die neue Anlagestrategie, die im Finanzergebnis 2003 erst­ mals vollumfiinglich zum Tragen kommt. Wo liegen die Unterschiede zwi­ schen der neuen und der alten Anlagestrategie? Das alte Anlagekonzcpt eines so genannten «Laisser-faire» liess den externen Verwaltern grosse Freiräu­ me und hat in Jahren schwieriger 
Märkte zu erheblichen Verlusten geführt. Unsere neue Anlagestrategie hin­ gegen erteilt den externen Verwal­ tern klare Strategievorgaben und ist auf eine vorsichtige und langfristi­ ge Vermögensverwaltung ausge­ richtet. Das neue Konzept ist zu­ dem bedeutend transparenter als das alte und führt zu einer besseren Performance-Kontrolle sowie Risi­ koverteilung. Chancen für Zukunft sichern Im Jahr 2003 hat sich diese Stra­ tegie mit einem Finanzergebnis von netto 42 Mio. Franken bereits erst­ mals ausgezahlt. Hinzu kommt, dass durch diese neue Strategie auch die Verwaltungskosten erheb­ lich reduziert wurden. So konnten diese Kosten im Jahr 2003 um rund 2.5 Mio. Franken gesenkt werden. Der Landesrechnung ist zu ent­ nehmen, dass die Abschreibun­ gen geringer ausfielen als budge- tiert. Hat man behutsam abge­ schrieben, um die Landesrech­ nung zu schönen? Nein, natürlich nicht. Die Ab­ schreibungen erfolgen jeweils nach gesetzlichen Vorschriften. Daher gibt es in dieser Hinsicht keinen Spielraum um irgendetwas zu schö­ nen. Der Grund für die unter dem Budget liegenden Abschreibungen auf das Verwaltungsvermögen von 68.6 Mio. Franken ist unter ande­ rem, dass beispielsweise Hochbau­ ten und Tiefbauten jeweils unter­ schiedlich abgeschrieben werden. Je nachdem sind die gesamten Ab­ schreibungen dann gewissen Schwankungen unterworfen. Die grösste Abweichung der Lan­ desrechnung 2003 gegenüber dem Voranschlag besteht bei den
	        

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