MONTAG, 5. JANUAR 2004 VOLKS | | IV11 A IVI f\ LPC-NEUJAHRSEMPFANG BLATT
INLAND GEDANKEN LPC-IMPRESSIONEN © LPC-Präsident Walter B. lAlohlwend. Gepflegte Unterhaltung: Landtagspräsident Klaus Wanger, Peter Lampert und Toni Eberle. Beim Neujahrsempfang: Johannes Kaiser, Werner Ospelt und Herbert Oehri. GEDANKEN Das heilbringende Licht Der heutige Festtag beschliesst den Reigen der weihnachtlichen Feiertage und bedeutet zugleich auch das Ende der weihnachtlichen Ferien- und Urlaubszeit. Er ist dadurch zu einem Ab- oder auch Anreisetag geworden. Er, der schon immer etwas mit Wanderung oder Reisen zu tun gehabt hat. Denn in den Kirchen des Westens, bei denen des Ostens ist unser «Fest der Erscheinung des Herrn» ja das eigentliche Weihnachtsfest, ist der Tag die Erinnerung daran, dass sehnsüchtige Menschen, nach einer langen Wanderung, die allerdings unter einem guten Stern stand, endlich das Ziel ihrer Sehnsucht gefunden hatten. Unsere Heiligen Schriften berichten, dass es sich bei den Suchenden um weise Menschen gehandelt habe. Mir scheint, dass es tatsächlich Sache der Weisheit ist, immer auf der Suche nach der Wahrheit und nach dem Sinn der eigenen und persönlichen Ge schichte zu sein. Die «Weisen» fanden die Wahrheit in einem Kind, von dem sie ver muteten, dass es, so wie es der Jesuitenpater, Theologe und Paläoontologe Teilhard de Chardin ausgedrückt hat, «Die strahlend helle Mitte ist, in der die Fäden der ganzen Welt zusammenlaufen». Der Prophet Jesaja, ein Marin weitblickendster Visionen, hat denselben Sachverhalt schon 2600 Jahre vor Teilhard de Chardin so beschrieben: «Doch über dir geht leuchtend der Herr auf, seine Herrlichkeit erscheint über dir.» Zwei ver schiedene Zeiten, zwei verschiedene Viso- : näre, doch das Hauptthema ist gleich: Es geht darum, dass die «Erscheinung des Herrn» sehnsüchtigen Menschen eine wich tige Antwort schenkt. Nämlich die Antwort Gottes selbst auf unsere Sehnsucht nach Licht mitten in einer dunklen Welt und Zeit. Denn dieses Kind, das Licht vom Licht ist, wird in einer solidarischen Tat ohnegleichen uns nicht nur verkünden, sondern bezeugen, dass sein Licht, dass das Licht Gottes sogar stärker ist als die Nacht des Todes. Daher wäre es sogar ratsam, den heutigen Tag nicht zum Reisen, sondern zum Dank an das Licht zu benutzen. Kaplan August Paterno
2004: Offensive Wirtschaft Regierung am LPC-Empfang: Wirtschaft stärken und soziale Errungenschaften sichern Hochkarätiges Podium und interessiertes Publikum am LPC-Empfang: Präsident Walter B. Wohlwend, Regierungschef Otmar Hasler, Aussenminister Ernst Waich und Generalsekretär Günther Meier. VADUZ - Eine aktive Wirt schaftspolitik, die Sicherung der sozialen Errungenschaften sowie die Festigung der hervor ragenden internationalen Bezie hungen waren die Schwerpunk te des traditionellen Neujahrs treffens des LPC. Regierungs chef Otmar Hasler und Aussen minister Ernst Walch erläuter ten vor nationalen und interna tionalen Medien die politische Weichenstellung für 2004. «Pater Klndl a • Der Liechtensteiner Presseclub LPC bietet alljährlich zwischen Neujahr und Dreikönig eine ausge zeichnete Plattform, um die Agen den der Regierung zu hinterfragen und die Schwerpunkte der Gestal tung Liechtensteins aufzuzeigen. Am gestrigen Sonntag standen Re gierungschef Otmar Hasler und Aussenminister Ernst Walch Red ' und Antwort. Weiterarbeiten für Liechtenstein Regierungschef Otmar Hasler führte aus, dass 2004 unter einem besonderen Vorzeichen stelle. So freue er sich sehr darauf, dass Mit te des Jahres ein ausgezeichnet vor bereiteter Erbprinz Alois die Regie rungsgeschäfte
seines Vaters über nehmen werde. «Ich freue mich auf diese Zusammenarbeit, da ich weiss, dass sich der Erbprinz sehr gut in die anstehenden Geschäfte eingearbeitet hat.» Die Regierung werde einerseits die guten Beziehungen zu den Nachbarn und auf internationaler Ebene festigen und eine aktive
Regierungschef Otmar Hasler erläuterte die aktive Wirtschaftspolitik und -offensive im Jahr 2004. Wirtschaftspolitik betreiben. Be sonderes Augenmerk will der Re gierungschef auf die Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit legen sowie ein zukunftsträchtiges Wirt- schaftsleitbild entwickeln. Es gehe darum, neue Finanzquellen für Liechtenstein zu erschliessen, um den Standortvorteil zu bewahren. Des Weiteren sei eine gesunde Wirtschaft der Eckpfeiler einer nachhaltigen Sozialpolitik. «Die Errungenschaften Liechtensteins im sozialen Bereich müssen erhal ten bleiben», so ein entschlossener und optimistischer Regierungschef. Es gehe darum, eine langfristige Fi nanzierbarkeit der Sozialwerke si cherzustellen. «Keine Angst, die
AHV ist langfristig gesichert und finanzierbar. Trotzdem ist es ange sagt, dass wir uns frühzeitig Ge danken über die Zukunft des Sozi alstaates machen», betonte Regie rungschef Hasler. Klares Votum des Regierungs chefs zum NBU-Referendum: Es sei nicht sinnvoll, Freizeitaktivitä ten mit jährlich 10 Millionen Fran ken zu subventionieren. Für jede und jeden sei eine monatliche Mehrbelastumg von fünf Franken tragbar. Es sei vernünftiger, diese Gelder dort auszuschütten, wo wirkliche soziale Not bestehe. Über den Tellerrand schauen In einer aktiven Wirtschaftspolitik
sei es nötig, über den Tellerrand zu blicken. So sei es auch an der Wirtschaft, Verantwortung zu über nehmen. Der Staat werde nicht operativ in die Wirtschaft eingrei fen, sondern attraktive Rahmenbe dingungen und Perspektiven schaf fen, die einer Wirtschaftsoffensive Schwung verleihen. Erste Schritte sind bereits gesetzt und zeigen ihre Wirkung. Schlüsselkontakte festigen Bei Regierungsantritt vor etwa drei Jahren sei die Aussenpolitik brach gelegen, stellte Aussenminis ter Ernst Walch fest. Mittlerweile konnten die Kontakte intensiviert und gefestigt, wichtige Partner schaften und Allianzen aufgebaut werden. Im Rahmen der internatio nalen Verflechtungen und Ver pflichtungen werde Lfechtenstein weiterhin aktiv Hausaufgaben erle digen. Die Intensivierung der Aussenkontakte habe sehr wertvol le Früchte getragen: Unter anderem konnte Liechtenstein dank der her vorragenden Kontakte Einigkeit mit EWR- und EFTA-Partnern in der Frage um die Souveränität Liechtenstein, im Zusammenhang mit der EWR-Erweiterung erzielen. Des
Weiteren konnte ein Monito ring* Verfahren seitens Europarat abgewendet werden. Das Wichtigs te, so Ernst Walch, sei, dass Liech tenstein in der Aussenpolitik Ge schlossenheit demonstriere. «Billi ge Parteipolitik in der Aussenpoli tik können wir uns gar nicht leis ten.» Dies habe die FBP in der ehe maligen Oppositionsrolle prakti ziert. Man könne dies von der jetzi gen Opposition ebenso erwarten.
feft! Sit III: fem Medienvertreter aus dem In- und Ausland nutzten die Chance, um Uber die zukünftige Entwicklung Liechtensteins informiert zu werden.
Aussenminister Ernst Walch forderte die politischen Kräfte zu einem Gleichschritt in der Aussenpolitik auf.