Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

FREITAG, 30. APRIL 2004 VOLKSI lAIIDTCf*U A CT 
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GEWINNE SPRUDELTEN AN SWX 
13 KOMPAKT ABB hat wieder mehr Power ZÜRICH - Der Technologiekonzem ABB ist im ersten Quartal 2004 zum ersten Mal seit knapp zwei Jahren wieder in der Ge­ winnzone aufgetaucht. Schwarze Zahlen sollten auch im Jahresergebnis stehen, kün­ digte der in den vergangenen Jahren krisen­ geschüttelte Konzern an. Der starke Auf­ tragseingang lässt die Hoffnungen intakt. 
Die umgekehrte Nudelstrasse Vier Vorarlberger Städte locken mit Sonderaktionen und Mehrwertsteuer Die Steigerung gegenüber dem Voijahrcs- quartalsverlust von 45 Millionen Dollar ist auf die Kostensenkungen, aber auch auf das anziehende Geschäft in den beiden Kerndi­ visionen Energie- und Automationstechnik zurückzuführen. «Wir halten, was wir ver­ sprochen haben», verwies ABB-Konzern- chef und -Präsident Jürgen Dormann am Donnerstag an einer Telefonkonferenz auf den Quartalsgewinn. Die zum Verkauf ste­ henden Konzernaktivitäten drückten den operativen Cashflow mit I4l Millionen Dollar zwar ins Minus. Vor Jahresfrist be­ trug der Geldabfluss aber noch 928 Millio­ nen Dollar. Für die zweite Jahreshälfte wird eine Belebung der Marktnachfrage erwar­ tet. ABB-Finanzchef Peter Voser stellte fürs ganze 
Jahr schwarze Zahlen in Aussicht und bekräftigte die Ziele für 2005 mit einer konzernweiten Betriebsgewinnmarge von acht Prozent. Im ersten Quartal 2004 betrug sie 5,3 Prozent. Die Gesamtschulden sollen auf rund vier Milliarden Dollar sinken. Der Quartalsumsatz stieg nur um ein Pro­ zent auf 4,356 Milliarden Dollar. Die Ener- gietechnik legte um fünf Prozent zu, die Automationstechnik um 15 Prozent. Der gesamte Auftragseingang stieg in den ers­ ten drei Monaten 2004 um neun Prozent auf 5,379 Milliarden Dollar. Die Energietech- nik buchte 17 Prozent, die Automations­ technik sogar 24 Prozent mehr Aufträge. Asien habe sich als wichtigster Wachstums­ motor erwiesen, hiess es. (AP) Google beantragt Börsengang im Umfang von 2,7 Mrd. Dollar NEW YORK - Die weltweit grösste Inter- net-Suchmaschine Google hat bei der US- Wertpapier- und Börsenaufsicht (SEC) den Börsengang beantragt. Das Unternehmen wolle Aktien im Wert von 2,7 Milliarden Dollar zur Zeichnung anbieten, teilte Google am Donnerstag in Washington mit. Die Aktien sollten entwe­ der an der New York Stock Exchange oder an 
der Technologiebörse Nasdaq notiert werden. (sda/reuters/dpa) Bankenvergleich in letzter Runde NEW YORK - Die Verteilung der rest­ lichen Gelder aus dem Bankenvergleich geht in die letzte Runde. Beim zuständigen Richter Ed Korman in New York hat am Donnerstagabend ein Hearing begonnen. Zur Sprache kommen Vorschläge, wie 1 Gelder neu verteilt werden könnten, die für I Ansprüche auf nachrichtenlose Vermögen bereit gestellt wurden. Von den 800 Millionen die zur Abgeltung von Ansprüchen auf diese Konten vorgese­ hen waren, sind bisher erst rund 150 Milli­ onen ausbezahlt worden. Über hundert Gruppen und Organisationen haben vor Ge­ richt Eingaben für Gelder aus möglichen Restwerten aus dem Bankenvergleich ge­ macht. • (sda) 
BREGENZ - Die Vorarlberger Städte wollen den Event- und Einkaufstourismus ankurbeln. Eine Imagekampagne greift den Trend auf, dass der Franken in letzter Zeit stärker nach Vorarl­ berg rollt - und kitzelt die Lust am Discount. »Komella Pfeiffer «In Vorarlberg ist alles 13 Prozent günstigen), dröhnt es aus den Laut­ sprechern in 41 Ostschweizer Ki­ nos. Und ein aus einer Hunderter­ note ausgeschnittener Mund sagt: «Meh für ä Stutz, Gopfriedstutz, was wotsch no meh!» Das St. Gal­ ler Tagblatt kritisiert die neueste Vorarlberger Imagekampagne als «Kampagne mit alten Clichös». «In Vorarlberg 
ist Ihr Franken mehr wert», erklären dagegen die Städte Bregenz, Dornbirn. Feldkirch und Hohenems unisono. Das Gefühl soll Schweizern und Liechtenstei­ nern damit sagen, dass sie in Vor­ arlberg willkommen sind. Mit dem Verstand sollen sie den «Mehr- Wert» ausrechnen. Eine Trendwende 70 000 Euro ist den vier Vorarl­ berger Städten die Imagekampagne in der Ostschweiz und Liechten­ stein wert, unterstützt von der Lan­ desregierung. Mit eingebunden sind 22 Kultur- und Freizeiteinrich­ tungen, darunter prominente Insti­ tutionen wie die Bregenzer Fest­ spiele, Inatura in Dornbirn, das Jü­ dische Museum in Hohenems und das Feldkirch-Festival. Die Image­ kampagne will verstärken, was heute schon gilt: Bei den Nachbarn ist Vorarlberg ein beliebtes Ein­ kaufsland. Von einer Trendwende sprach Michael Dünser, Leiter von Stadt­ marketing Bregenz, bei einer Me­ dienkonferenz am Mittwoch im Ca- sino Bregenz zum Start der 
Werbe-Wllfiied 
Berchtold, Bürgermeister Feldkirch, Michael Dünser, Leiter von Stadtmarketing Bregenz, Wolfgang Rümmele, Bürgermeister Dornbirn: Der «Held» der Kampagne Ist der Franken. kampagne. Während vor zehn Jah­ ren 9,72 Prozent der Kaufkraft der Vorarlberger in die Schweiz und nach Liechtenstein abfloss, waren es 2001 nur noch 8,29 Prozent, so eine Studie. Kauften die Vorarlber­ ger 1994 noch für umgerechnet fast 71 Millionen Euro in der Ost­ schweiz und Liechtenstein ein, wa­ ren es 2001 nur noch 29 Millionen Euro. Zugleich rollten umgekehrt 26,4 /Millionen 
in Richtung Vorarl­ berg! Qualität und Mehrwertsteuer " «Fnlnbrrollle der Schilling in die Schwei?!. Heute rollt der Franken nach Vorarlberg», drückt der Dorn- birner ̂Bürgermeister Wolfgang Rümmele die aktuelle Situation aus. Lange Zeit pilgerten die Vor­ arlberger in die Schweiz und Liech­ tenstein, um Nudeln, Tabakwaren, 
Textilien einzukaufen. Heute holen sich die Nachbarn Lebensmittel und Textilien in Vorarlberg. Essen und Trinken, Kultur und Unterhal­ tung noch nicht gerechnet. «In unseren vier Städten bekom­ men Sie mehr für Ihre Scheine», spricht ein Mund einer Anzeigense­ rie, diesmal aus einer Zwanzig- Franken-Note ausgeschnitten. Ziel der Kampagne, zu der ausser Kino- und Anzeigenwerbung auch Radio­ spots, Internet und ein Gutschein­ heft gehören, sei es, den «Mehrwert eines Besuchs in Vorarlberg zu kommunizieren». So werben die vier Städte mit einem Bild von «Atmosphäre, Flair, freundlichen Menschen und stressfreiem Ein­ kaufen in lebendigen Innenstäd­ ten». Dazu wollen sie Qualität bie­ ten, denn bei Umfragen sei heraus­ gekommen, wie stark Ostschweizer 
und Liechtensteiner auf Qualität ansprechen. Dem gegenüber steht der Fran­ ken als «Held» der Kampagne, die so auf den Lebensstil der Lust am Discount setzt. So geben selbst die Wolford-Boutiquen in Vorarlberg ihre exklusiven Strumpfhosen «3 for 2». «Held» der Kampagne sei der Franken, locken Bregenz «das Mehr am See», Dornbirn «die Gar­ ten- und Messestadt», Hohenems «die Stadt der Ritter und Grafen» und Feldkirch «die mittelalterliche Stadt». Mit vernünftigen Preisen und der Mehrwertsteuer-Rückver­ gütung sei der Franken «einfach mehr wert». Die «13 Prozent», um die alles in Vorarlberg günstiger sein soll,.ist übrigens keine fixe Grösse, sondern der Durchschnitt aus Mehrwertsteuer-Rückerstat­ tung und niedrigen Preisen. SWX festigt Position in Europa Bei der Schweizer Börse sprudeln 2003 die Gewinne ZÜRICH - Bei der Schweizer Börse SWX sind im letzten Jahr die Gewinne munter geklettert. Deshalb hat die Börse ihren grössten Kunden, unter ande­ rem Grossbanken, Geschenke verteilt: Sie erhielten einen ein­ maligen Rabatt von 15 Mio. Franken. «Wir dürfen sicherlich auf ein gu­ tes Jahr zurückblicken», auch wenn einzelne Bereiche noch bes­ sere Resultate hätten erzielen kön­ nen, sagte der Gruppenleitungs­ vorsitzende Jürg Spillmann am Donnerstag vor den Medien in Zü­ rich. Der Umsatz sei trotz eines schwierigen Marktumfeldes um 1,5 Prozent auf 344,5 Mio. Fr. ge­ wachsen. Man sei stolz, den Reingewinn um 2,2 Prozent auf 42,3 Mio. Fr. gesteigert zu haben trotz des ein­ maligen Gebührenrabattes von 15 Mio. Fr. für ihre Mitglieder, wel­ che das grösste Handelsvolumen erzielt hätten. Darunter befinden sich in- und ausländische Gross­ banken, Privatbanken und andere Finanzmarktteilnchmer. Namen wollte Spillmann keine nennen. Dies sei ein Rabatt von rund 12 Prozent, sagte VerwaltungsratsprU- sident Reto Francioni. Damit habe die Schweizer Börse im internatio­ nalen Vergleich die billigsten 
Ge-Gruppenleltungsvorsitzender 
Jürg Spillmann schielt während der Medienkonferenz In Zürich auf die guten Zah­ len, die SWX Im vergangenen Jahr schreiben konnte. bühren erhoben. Im letzten Jahr nahm die SWX aus dem Effekten­ handel Kommissionen von 106,3 Mio. Fr. ein. r Eurex-Boom lässt Gewinne sprudeln Am meisten profitierte die Schweizer Börse vom ungebroche­ nen Boom der weltgrössten Deri­ vatbörse Eurex, die sie gemeinsam mit 
der Deutschen Börse besitzt. Seit fünf Jahren nimmt das Han­ delsvolumen an der Eurex unge­bremst 
zu, allein im letzten Jahr wuchs die Zahl der umgesetzten Kontrakte um über ein Viertel. Dies spült immer mehr Geld in die Kassen der SWX: Mit 146,3 Mio. Fr. (+25,5 Prozent) steuert die Eurex schon beinahe die Hälfte des Umsatzes der Schweizer Börse bei. Der Grund für den Erfolg der Eu­ rex seien die tiefen Gebühren, sag­ te Spillmann. Sie 
sei die profitabels­ te und erfolgreichste Derivatbörse der Welt. Und die Gelder aus dieser Quelle sollen für die SWX weiter 
sprudeln: Erst vor kurzem sei der Eurex-Kooperationsvertrag mit der Deutschen 
Börse um weitere zehn Jahre verlängert worden. Im Februar expandierte die Eurex zudem in den hartumkämpften US- Markt. Die gehandeltcn Volumen seien noch nicht zufriedenstellend, sagte Spillmann; Es hätten noch nicht alle Produkte zur Verfügung gestanden. Und die amerikanische Konkurrenz habe gleich reagiert und ihre Börsengebühren um rund 60 Prozent gesenkt. (AP)
	        

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