Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

MITTWOCH, 28. APRIL 2004 blatt I INTERNATIONAL 
  
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SPLITTER Kein Rock'n'Rollmops mehr MÜNCHEN - Udo Lindenberg ist wieder schlank: Bei seinem Auftritt in München präsentierte er sich ohne Bauch und Doppel­ kinn. Er hat nach eigenen Angaben 23 Kilo­ gramm abgespeckt. «Von 93 auf 70 Kilo», verriet der 57-Jährige der Münchner «Abendzeitung» (Dienstausgabe). Zum Ab­ nehmen entschloss er sich, weil er sich nicht mehr ertragen konnte, wie Lindenberg sagte. «Der Alkohol hatte mein Gesicht aufge­ schwemmt; ich fühlte mich wie ein Rock'n'­ Rollmops.» Sechs Monate lang hat er auf Alkohol verzichtet und weniger gegessen. «Ich mache meine eigene Diät», sagte Lin­ denberg. «Hier ein bisschen Trennkost, da ein paar femöstliche Kräuter.» Am Montag­ abend sagte der Musiker: «Ich fühle mich wie neu geboren.» (AP) Beckham als schlafendes Kunstwerk zu besichtigen LONDON - Der wegen angeblicher Affären in die Schlagzeilen geratene Fussballstar Da­ vid Beckham ist seit Dienstag als schlafen­ des Kunstwerk zu besichtigen. Die Londoner National-Portrait-Gallery zeigt in einer 67- minütigen Endlosschleife ein Video des 28- Jährigen, auf dem er schlafend nach einer Trainingseinheit bei seinem Verein Real Ma­ drid zu sehen ist. Das Werk von Künstler Sam Taylor-Wood trägt den Namen «Da­ vid». (AP) Selbstmorduersuch hei Homosexuellen häufiger SALZBURG - Selbstmordversuche sind ei­ ner Untersuchung in Österreich zufolge bei Homosexuellen siebenmal häufiger als bei Heterosexuellen, schreibt Martin Pöderl von der Universität Salzburg in einer am Dienstag vorgestellten Studie. Als Grund nannte Pöderl den oft mangelnden Rückhalt Homosexueller durch das Elternhaus. 30 Prozent der Väter und 20 Prozent der Mütter hätten zum Zeitpunkt der Befragung eine ne­ gative Einstellung zur Homosexualität ihres Kindes gehabt. Oft hätten die Befragten selbst eine schwierige Einstellung zu ihrer Homosexualität. Sie neigten deshalb weit stärker zu Hoffnungslosigkeit und Depres­ sionen. (sda) 
Südafrika feiert 10 Jahre Demokratie in Südafrika - Präsident Mbeki legt Amtseid ab PRETORIA - Mit ausgelassenen Feiern haben die Südafrikaner den zehnten Geburtstag der De­ mokratie am Kap der Guten Hoffnung begangen. Präsident Thabo Mbeki wurde am Dienstag in Pretoria vor mehreren hundert geladenen Gästen aus dem In- und Ausland für eine zweite Amtszeit vereidigt. Vor den Union Buildings, dem Sitz der Regierung, versammelten sich Tausende, um die Zeremonie zu verfolgen, die auf Grossbildschirmen im ganzen Land live übertragen wurde. Mbekis Vor­ gänger Nelson Mandela wurde mit Ovationen und Gesang begrüsst. «Heute ist es unmöglich, sich ein Südafrika vorzustellen, das kein demokratisches Südafrika ist», sag­ te Mbeki. Vor zehn Jahren fanden in dem Land die ersten allgemeinen Wahlen statt - der 27. April ist aus diesem Anlass zum Nationalfeier­ tag erklärt worden. «Wir verspre­ chen all den Helden und Heldin­ nen, die sich für unsere Freiheit geopfert haben, dass wir niemals das Vertrauen verraten werden, das sie in uns gesetzt haben», sagte Mbeki in seiner Antrittsrede, die den Auftakt zu den Feierlichkeiten im ganzen Land bildete. KAMPFEIMIRAK BAGDAD - Bei Kämpfen in der Nähe der Stadt Nadschaf sind.nach US-Angaben 64 Ira­ ker getötet worden. Am Mitt­ wochmorgen (Ortszeit) startete die US-Luftwaffe zudem An­ griffe auf Falludscha. Augen­ zeugen berichteten, dass nach schweren Explosionen hohe Flammen in den Nachthimmel aufragten. Im US-Nachrichten­ sender CNN waren während der Luftangriffe Gebete aus den Lautsprechern in Moscheen zu hören. Der Himmel über Fallud­ scha war durch die Explosionen hell erleuchtet. Rückzug der Spanier Das spanische Militär schloss währenddessen mit dem Abzug aus Nadschaf die erste Phase des Rückzugs aus Irak ab. Das gesamte 1432 Soldaten zählen-, de Kontingent befindet sich nun auf dem Stutzpunkt Diwanijah. (sda/dpa/afp/reuters) 
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i Ausgelassen wurde gestern in Südafrika, aber auch in anderen Ländern und Erdteilen gefeiert. Auch der letzte weisse südafrika­ nische Präsident Frederik Willem de Klerk, der 1993 gemeinsam mit Mandela den Friedensnobelpreis erhielt, nahm an der zentralen Ver­ anstaltung in Pretoria teil. Ausser­ dem waren Vertreter von rund 100 ausländischen Staaten gekommen. 
darunter die Präsidenten von Nige­ ria, Kongo und Simbabwe und die Könige von Lesotho und Swasi­ land. Die erste demokratische Par­ lamentswahl im April 1994, aus der der Afrikanische Nationalkongress (ANC), die ehemalige Befreiungs­ bewegung der Schwarzen, als Sie­ger 
hervorging, markierte das Ende der jahrzehntelangen Politik der Rassentrennung. Der damals 75- jährige Mandela wurde der erste schwarze Staatspräsident Südafri­ kas. Fünf Jahre später trat Mandela nicht mehr zur Wahl an, sein Nach­ folger würde Mbeki. (afp) Ort des Schreckens Dutroux-Opf er kehren zum Tatort zurück CHARLEROI - Ortstermin im Du- troux-Prozess: Zusammen mit den drei Angeklagten des belgi­ schen Mordprozesses sowie Richtern, Anwälten und Ge­ schworenen sind am Dienstag auch die beiden überlebenden Verbrechensopfer in ein Keller- verlies gefahren, in dem sie tagelang festgehalten wurden. «Sie müssen sehen, wie es gewesen ist», sagte die heute 22 Jahre alte Laetitia Delhcz in Marcinelle, ei­ nem Stadtteil von Charleroi. Dort war sie im August 1996 nach sechs Tagen befreiet worden, kurz nach der Verhaftung von Marc Dutroux. Die 20-jährige Sabine Dardenne, die ebenfalls an dem Ortstermin teilnahm, wurde 80 Tage gefangen gehalten. In dem zwei Quadratme­ ter grossen Raum wurden auch die im Juni 1995 verschleppten acht­ jährigen Mädchen Julie und Melis-Outroux' 
Opfer Sabine Dardenne (links) Vehrte zum Ort des Geschehens zurück. Dardenne war im Haus von Dutroux 80 Tage festgehalten worden. sa gefangen gehalten. Sie verhunger­ ten, während Dutroux wegen eines Autodiebstahls im Gefängnis war. Dutroux und die Mitangeklagten, sei­ ne Exfrau Michelle Martin und sein 
Komplize Michel Lelicvrc, wurden in jeweils einer gepanzerten Limousine vom Gericht in Arlon nach Charleroi gefahren. In zwei Reisebussen folgte das ganze Gericht. (afp) ANZEIGE <"T7 
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Fatale Missverständnisse Ermittlungen nach ZÜRICH - Kein Kunstfehler in der High-Tech-Medizin sondern ba­ nale Missverständnisse haben letzte Woche zur tödlichen Blut­ gruppen-Verwechslung bei einer Herztransplantation im Zürcher Universitätsspital geführt Gemäss bisherigen Ermittlungen ist klar, dass bei den Vorbereitun­ gen der Herztransplantation letzte Woche im Zürcher Universitätsspi­ tal (USZ) Informationen falsch oder unklar gesagt und/oder falsch verstanden worden sind, wie USZ- Verwaltungsdirektorin Christiane Roth am Dienstag an einer Me- dienkonferenz sagte. Aufgrund die­ ser Missverständnisse sei eine «Fehlbeurteilung» erfolgt. Und aufgrund dieser wurde der 
Patien-Herztransplantation 
tin ein Herz mit einer falschen Blutgruppe eingepflanzt. Der Kör­ per reagierte mit heftiger Abwehr, die Frau starb, bevor ihr ein Kunst­ herz eingesetzt werden konnte. Die Ermittlungen verliefen bisher nach dem Ausschlussprinzip. Zweifels­ frei belegt ist demnach, dass es keinen Schreibfehler gegeben hat, keinen Computerfehler, keinen Fehler bei den Labortests und kei­ nen Fehler bei der Dateneingabe in den Computer. Die Untersuchung konzentriert sich nun auf die Miss­ verständnisse im mündlichen Ver­ kehr. Mit den Ermittlungen ist die Bezirksanwaltschaft Zürich be­ traut. Roth hofft, dass möglichst rasch genauere Erkenntnisse 
1 vor­ liegen. (sda) 
+ + + + + Zu guter Letzt...* + + + + 15-Jähriger schlägt Bären in die Flucht JUNEAU -Ein 15-jähriger Jun­ ge hat mit Hilfe von Freunden in der Wildnis von Alaska einen 180 Kilogramm schweren Bären in die Flucht geschlagen. Der Junge überlebte mit einigen Bisswun­ den, das Tier wurde aufgespürt und erschossen. Wie US-Medien am Dienstag berichteten,' mahnte die Polizei alle Camper, kein Es­ sen offen stehen zu lassen. «Ein Bonbonpapier reicht aus, um ei­ nen hungrigen Büren anzulo­ cken», teilte die Polizei mit. Ent­ sprechende Warnschilder hängen in den USA in vielen National­ parks und Bärengebieten. Der 
Junge, der an einem sechswöchi­ gen Abenteuer-Camp für verhal- terisauffällige Jugendliche teil­ nahm, wachte Samstagnacht in seinem Zelt auf und fand die Bä­ rin an seinem Fussende. Er ver­ suchte zu entkommen, doch das Tier biss ihn in den Ellbogen. Daraufhin schlug der Junge mit Fäusten zu und rannte davon, be­ richtete die Polizei. Doch die Bä­ rin blieb ihm auf den Fersen und biss erneut zu. Der Junge erinner­ te sich schliesslich an eine Hupe , in seiner Tasche und alarmierte daijnit 'andere Campteilnehmer. Nach dem Einsatz von Pfeffer- spray und Leuchtraketen Hess das Tier schliesslich von dem 15-Jäh­ rigen ab und flüchtete, (sda/dpa)
	        

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