Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIE 
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR 
LIECHTENSTEIN 1DIENSTAG«S27;|ARRILS2004 KRITIK Warum der Dachver- band economiesuisse die Wirtschaftspolitik des Bundesrates kriti­ siert. f 1 VOLKS BLATT 
NEWS Olpreis steigt und steigt HAMBURG/WIEN - Der Preisanstieg des Öls ist in der vergangenen Woche trotz des bereits sehr hohen Niveaus noch weiterge­ gangen. Ein Barrel öl (159 Liter) der OPEC- Länder kostete in der vergangenen Woche im Schnitt 32,62 Dollar, nach 32,60 Dollar in der /weiten Aprilwoche, wie die Organisa­ tion der Erdöl exportierenden Länder (OPEC) am Montag in Wien mitteilte. Am Freitag lag der Ölpreis bei 32,58 Dollar. Im März betrug der Durchschnittspreis für ein Barrel OPEC-Öl 32,05 Dollar, nach 29,65 Dollar im Februar und 30,33 Dollar im Janu­ ar. Für das Gesamtjahr 2003 lag er bei 28,10 Dollar. Die OPEC ermittelt den Durch­ schnittspreis aus sieben verschiedenen Sor­ ten der Mitgliedsländer. (AP) Wachstumspolitik des Bundesrats kritisiert ZÜRICH - Der Dachverband der Schweizer Wirtschaft economiesuisse kritisiert die Wirtschaftspolitik des Bundesrates. Politik und Regierung müssten deutlichere Zeichen setzen, um dem Wachstumspotenzial der Schweiz auf die Sprünge zu helfen, hiess es am Montag. Economiesuisse-Präsident Ucli Forster liess an der Jahresmedienkonferenz der economiesuisse in Zürich die Alarm­ glocken schrillen: Das Wirtschaftswachstum stottere und die Schweiz verliere im globalen Standortwettbewerb an Boden, sagte er. Die Mängel seien zwar erkannt, doch neutrali­ sierten sich die verschiedenen Interessen­ gruppen in ihrem Kampf um die Umsetzung der Lösungsansätz,e. Reformen würden so verunmöglicht. Vier Schlüsselfaktoren be- einflussten das Wirtschaftswachstum in der Schweiz, so Forster: Die Sanierung der öf­ fentlichen Haushalte, ein leistungsfähiges Bildungs- und Forschungssystem, die Öff­ nung der Märkte und die Sicherung der Sozi­ alsysteme gemäss den volkswirtschaftlichen Wachstumsmöglichkeiten. Diese Massnah­ men müssten durch eine engagierte Deregu­ lierungspolitik und Entbürokratisicrung flankiert werden. Die Unternehmen bräuch- ten einen möglichst grossen Freiraum und möglichst schwache administrative Fesseln. Der Bundesrat habe die wachstumspoliti­ schen Herausforderungen anerkannt, so der economiesuisse-Präsident weiter. (AP) Mitsubishi-Chef zurückgetreten TOKIO - Mitsubishi-Chef Rolf Eckrodt ist nach dem Rückzug von DaimlerChrysler beim angeschlagenen japanischen Autoher- steller zurückgetreten. Mit diesem Schritt wolle er einem neuen Team den Platz frei­ machen, teilte Eckrodt am Montag mit. Der DaimlerChrysler-Manager 
war vor zwei Jah­ ren als Sanierer zu Mitsubishi entsandt wor­ den. Der 
61-Jährige sollte zum Jahresende in den Ruhestand gehen. Mitsubishi braucht schätzungsweise mehr als fünf Milliarden Euro frisches Kapital. Da sich Daimler­ Chrysler nicht mehr an einer Kapitalerhöhung beteiligen will, muss ein neuer Sanierungs­ plan für den hochverschuldeten entwickelt werden. Die Einstellung der finanziellen Unterstützung bedeute in Konsequenz den Rückzug, hiess es bei DaimlerChrysler am Freitag. Der deutsche Konzern ist mit 37 Prozent grösster Mitsubishi-Aktionär. (AP) 
GEWINN Welche erfreulichen Zahlen die Nissan Mo­ tor 
Company gestern Montag bekannt geben konnte. 
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GESCHLUCKT Was die deutsche Re­ gierung nach der Über­ nahme von Aventis durch die französische Sanofi fordert. 
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BÖRSE Aktien Obligationen und Devisen. Welche Kurse die Zürcher Bör­ se zum Wochenstart notieren liess.. 
16 Die Oase rechnet sich Neues Casino brachte Grand Hotels Bad Ragaz ein Rekordjahr 2003 BAD RAGAZ - In der Luxushotel- lerle herrscht reger Wettbe­ werb. In der Klasse der Cham­ pions gelang der Grand-Hotels- Bad-Ragaz-Gruppe 2003 trotz­ dem ein Quantensprung. Nun ist geplant, verstärkt in «Wellness» zu investieren. • Komella Pfeiffe r Das neue Casino zog 2003 täglich rund 300 Gäste aus dem Rheintal an und erzielte einen Umsatz von 20 Millionen Franken. Um 20 Pro­ zent stieg damit der konsolidierte Umsatz der Grand -Hotels-Bad-Ra- gaz-Gruppe auf 94,1 Millionen Franken (2002: CHF 78,6 Mio.). Das konsolidierte operative Ergeb­ nis vor Zinsen und Steuern verbes­ serte 
sich um 1,1 Millionen auf 10,1 Millionen Franken (2002: CHF 9 Mio.). Die Eigenkapital­ decke liegt mit 80 Millionen Fran­ ken bei 34 Prozent, die Bilanz­ struktur ist solide. Zum ersten Mal seit 1989 ist wieder die Auszahlung einer Dividende von 20 Franken pro Aktie ä nominal 1000 Franken beabsichtigt. Uber dem Durchschnitt Wie dem Tourismus in der Schweiz machte die angespannte Welt- und Wirtschaftslage auch den Grand Hotels zu schaffen, wie Wil­ ly Kissling, Präsident des Verwal­ tungsrates, am Montag bei einer Medienkonferenz informierte. Zwar lag die Zimmerbelegung in den Hotels Quellenhof und Hof Ra­ gaz mit 80 Prozent noch immer über dem Durchschnitt der Schwei­ zer Luxushotellerie, ging aber um 5 Prozent zurück (2002: 85 Prozent). Die Gäste verkürzten ihren Aufent­ halt um durchschnittlich einen hal­ ben Tag und buchten sehr kurzfris­ tig, fasste Geschäftsführer Peter Eggenberg zusammen, worauf sich auch die Luxushotellerie neu ein­ stellen muss. Die Zahl der Über­ nachtungen war um 7,5 Prozent rückläufig und lag bei 117 138 (2002: 126 649). Der Schnäpp­ chenjagd als modernes Lebensge- fühl, die längst auch in die Luxus­ hotellerie eingezogen sei, wolle der Konzern trotzdem nicht mitma­ chen. Ziel sei vielmehr, neue Gäste für Wellness-Ferien zu gewinnen. Wasser ist der Lebensnerv Der Wellnesstrend halte an, so Eggenberger, der Konkurrenz- und Preisdruck nehme zu. Der Umsatz im To B. Health Club sei wegen der immer grösseren Zahl an Stamm­ kunden aus der Region nur etwas zurückgegangen. Wer im heissen Jahrhundertsommer 2003 Abküh­ lung suchte, der konnte das erst­ mals im Garden Pool in den Park­ anlagen des Grand Hotels Quellen­ hof ab Ende Mai tun, dafür lockte es weniger Besucher in die 34,5 
Willy Kissling und Peter Eggenberger: Ziel der Grand Hotels Bad Ragaz Ist es, führendes Health, Spa und Golf Resort In Europa zu werden. Grad warme Tamina Therme. Das Wasser ist der Lebensnerv für die Erfolgsgeschichte von Bad Ra­ gaz. Nach jahrelangen Verhandlun­ gen 
wurde die Wasserkonzession für die Grand-Hotels-Gruppe bis 2067 verlängert, ein wichtiger Punkt für die langfristige Orientie­ rung des Konzerns. Für die nächs­ ten fünf bis zehn Jahre ist geplant, ein drittes 
Hotel mit 78 Zweibett­ zimmern zu bauen, die Tamina Therme modern auszubauen und das Medizinische Zentrum neu zu bauen, was insgesamt mit etwa 100 Millionen 
Franken veranschlagt wird. Für Schlaflose und Spitzensportler Rund 250 Millionen Franken, 5,5 Millionen im Jahr 2003, hat die Gruppe seit 1991 investiert. Nun bereite sie den nächsten Erneue­ rungsschritt vor, um neue Gäste, an­ zuziehen. Ziel sei, unterstrich Willy Kissling, «führendes Health, Spa und Golf Resort in Europa» zu wer­ den, mit 40 Prozent Gesundheitsgäs­ ten, Wellness-Gästen als zweitem Bein und dem Bereich Rehabilita­ tion. Für mehr Gesundheit und Le­ bensqualität biete das Medizinische Zentrum der Grand-Hotels-Bad- Ragaz-Gruppe Health Checks, Ernährungsberatung, sogar ein 
Schlaflabor an. Und Spitzenathle­ ten und Mannschaften sowie Hoch­ leistungssportler der Region könn­ ten sich im Swiss Olympic Medical Center des Zentrums betreuen las­ sen. Spielerische Bewegung und Sport sind auch für die Rehabilita­ tion zentral. Seit 2003 gibt es in der Kurklinik Valens, deren Hauptstif­ ter die Grand Hotels sind, einen neuen Rollstuhlparcours. Die Zim­ merauslastung im damit verbunde­ nen Kurhotel Valens blieb mit 79 Prozent im schweizerischen Ver­ gleich auf hohem Niveau. Das Haus erhielt als eines der ersten in der Region das Qualitätssiegel für den Schweizer Tourismus Stufe III (3Q). Eine Golfplatzlegende «Stolz» ist die Grand-Hotels-Bad- Ragaz-Gruppe auch auf ihre insge­ samt 30 GaultMillau-Punkte mit «Äbtestube» und «Bel-Air». Be- wusst habe man 2003 mit dem «Olives» im Grand Hotel Hof Ra­ gaz die Schwelle zum vornehmen Luxushotel herabgesetzt. 70 Pro­ zent im neuen mediterranen Res­ taurant «Olives» seien Gäste aus der Region, bestätigte Peter Eggen­ berger. Mit rund 1000 Mitarbeitern und jährlich rund 125 Franken Um­ satz einschliesslich der Klinik Va­lens, 
erinnerte Willy Kissling, sei der Konzern von grosser Bedeu­ tung für die Region. Das dürften die Golfer am besten wissen. Als einziges Hotel der Schweiz verfügen die Grand Hotels Bad Ra­ gaz über einen eigenen 18-Loch Golfplatz, mit dem sie 2003 ein leicht verbessertes Jahresergebnis erzielten. Ein Wermutstropfen aber bleibt bislang als Golfplatzlegende bestehen - 
auch im Rekordjahr der Grand Hotels. Seit acht Jahren plant die Gruppe eine Golfakade­ mie mit einem 9-Loch Golfplatz für die Region und hofft nun auf Herbst 2004. Schlummerndes Potenzial Eine «einzigartige Oase für Harmonie und Bewegung in einer intakten alpinen Naturlandschaft zu jeder Jahreszeit» zu sein, mit dem Thermalwasser im Mittelpunkt, sei die Vision der Grand Hotels, beton­ te Willy Kissling. Bedenklich aber stimme, wie mühsam die Entwicklung des Tou­ rismus vor sich ginge und die Schweiz ein traditionelles Stück des Kuchens verliere. Das Be- wusstsein gelte es zu stärken, dass der 
Tourismus ein riesiges schlum­ merndes Potenzial für die Schwei­ zer Volkswirtschaft sei. (.»
	        

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