Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

aufgenommen. Es gibt Bowling- Hosen, Röcke, Shirts und Caps. Selbst Armani hat im Mil­ lenium mit einer eigenen Linie der Bowling-Mode seinen Tribut gezollt. Sportlich-locker wird gross geschrieben und der amerikanische Touch mit Emblemen und grossen flächendeckenden Be­ schriftungen und Zeichen auf den Shirts ist unverkennbar. Obwohl im preisgekrönten Hol­ lywood-Streifen «The Big 
Lebowsky» zum Abräumplatz für das zeitgenössische Amerika und seine kranke Gesellschaft wird, ist Bowling keine amerika­ nische Sportart. Einwanderer aus Deutschland und Holland hatten im 17. Jahrhundert das Kegelspiel mit in die neue Welt gebracht, wo es schnell zur bevorzugten sportlichen Betäti­ gung der Siedler wurde. Daran konnte auch ein Verbot des Glückspiels nichts ändern. Einem findigen Puritaner fiel 
nämlich auf, dass sich das Gesetz ausschliesslich auf das Spiel mit neun Kegeln bezog. So stellte er einfach noch einen zehnten Kegel, beim Bowling Pin genannt, dazu. Als die Obrigkeit den Trick durchschau­ te, war es schon zu spät: das Bowlingspiel hatte seinen Sie­ geszug längst angetreten. Mehr als 100 Millionen Menschen frönen heute weltweit diesem Hobby, etwa 18 Millionen sind vereinsmässig organisiert. 
Elektronik fieut sich mit Inzwischen herrscht im Bowling- Center bereits Hochbetrieb. Die grossen Monitore über den mit einem speziellen Öl behandel­ ten Bowling-Bahnen sind zum Leben erwacht. Blinkend und mit zahlreichen fröhlichen Ani­ mationen unterlegt, freut sich die Elektronik mit, wenn die Spielerinnen und Spieler so richtig abräumen. Und darum geht es beim Bowling. Hausi Tel- lenbach aus Grabs, der Präsi­ dent des eben erst neu gegrün­ deten Bowlingvereins Flying Pins, der gerade auf Bahn 9 spielt, erklärt dazu: «Ziel ist es, mit maximal zwei Würfen die zehn Pins am Ende der Bahn abzuräumen. Ein Spiel geht über zehn Runden (Frames) mit jeweils zwei Versuchen für die Spieler. Ein Strike ist, wenn alle zehn Pins beim ersten Versuch abgeräumt werden, ein Spare, wenn die Pins beim zweiten Ver­ such alle fallen.» Kugelrollen Kugeln für das Bowlen stehen in reichlicher Auswahl und in allen Farben zur Verfügung. Auf jeder steht das Gewicht notiert, so dass man sich genau jene Kugel auswählen kann, die zum eige­ nen Wurfverhalten und zur eige­ nen körperlichen Konstitution passt. Kinder finden hier ebenso das passende Wurfgerät wie hüb­ sche Frauen mit zierlichen Hän­ den. Ein Elfjähriger auf Bahn 10 macht es vor: Seine Cap mit dem Schild nach hinten gedreht, schreitet er lässig auf das Kugel­ depot zu, greift sich selbstsicher die pinkfarbige Kugel, hält sie mit Daumen, Mittel- und Ringfinger fest, geht etwas zurück, visiert über den Kugelrand kurz die Bahn an und nimmt dann Anlauf zum Wurf. Das Resultat ist ver­ blüffend: Die Pins am Ende der Bahn fliegen in alle Richtungen davon und kein Pin bleibt stehen. Die Freude im Gesicht des Jun­ gen ist gross. So hat er sich das vorgestellt. Viel Spass für alle Auch auf Bahn zwei, wo sich eine gemischte Gruppe Jugend- i
	        

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