Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

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Proble Frühzu Kontaktiere bitte unseri Tel. +4; Ucchlonstelnlsche Poa> AGf feitT»<ja*kiiijR<rtüR UECHTtmttiM SEITE 23 VERIMISSAGE Was es mit dem «ES» an der Vernissage vom Künstler Patrick Kauf­ mann in der Tangente auf sich hat. 
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NEWS «Wem die Ode leuchtet» VADUZ - Nach seinem legendären Auftritt vor der Liechtensteiner Lehrerschaft am «Internationalen Tag der Sprachen» auf Haus Gutenberg im Jahre 2001 gibt es nun das längst überfällige Wiedersehen mit dem Karlsruher Multitalent Gun/.i Heil. Am kom­ menden Samstag. 24. Juni gastiert der Ba- den-Württembergische Kleinkunstpreisträ­ ger mit seiner Pop & Popel Show «Wem die Ode leuchtet» im Vaduzer Schlösslekeller. Vor Gun/.i Heil ist nichts und niemand si­ cher. Auf der Bühne wildert er längsseits und querwärts durch Musik. Literatur. Film und Fernsehen, pianistert sich beim Publikum ein, parodiskutiert mit ihm und lässt die Pup­ pen tanzen, dass die Sprachfetzen (liegen. Ob Peter Maffay. Brecht, die Rolling Stones, «s'Äffle» und «s'Pfcrdlc», Roland Kaiser oder der Literaturpapst Marcel Reich-Ra- nicki. Gunzi macht vor nichts Halt und schont keinen, am allerwenigsten sich selbst. Zwischen seinen musikalisch-literarischen Parodien bekennt er sich zu seiner Lust am Alltagsabenteuer. Die Badischen Neuesten Nachrichten schrieben über Gunzi Heil: «Mit unglaub­ licher stimmlicher Wandlungsfähigkeit und stilechten gesanglichen Interpretationen von Mick Jagger, Madonna, No Angels, Katja Ebstein und Rudi Carell entfachte er mit sei­ ner eindrucks- und sehr temperamentvollen Tragödienshow Riesenbeifall. Doch Heil be­ geisterte nicht nur als Liedermacher und Pa- rodist, vielmehr entpuppte er sich als kaba­ rettistisch-musikalisches Allroundtalent, das auch als Puppenspieler und Musiker zu glän­ zen wusste.» Und das Badische Tagblatt meinte: «Billige Kalauer und schnelle Witz­ chen auf der leichtverdaulichen Comedian- Schiene hat er allerdings nicht auf Lager, Gunzi Heil ist kein Light-Compatibler, son­ dern eher ein Hintersinntauchcr mit Tief­ gang. Bei ihm gehen feingeschliffenes Mu­ sik- und Literaturkabarett, intelligente Paro­ dien und Puppenspielereien jriit lockerem völlig entspannten Entertainment einher.» «Wem die Ode leuchtet» mit Gunzi Heil ist eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe Ka­ barett im Schlösslekeller und findet am Samstag, 24. April statt. Beginn: 20 Uhr. Offizielle Vorverkaufsstelle des Schlössle- kellers für alle Veranstaltungen ist der Post­ corner der Liechtensteinischen Post AG (www.postcorner.li oder Tel. 239 63 66). Ebenso besteht die Gelegenheit, am jeweili­ gen Aufführungstag ab 19 Uhr unter Telefon 230 10 40 mögliche Restkarten zu beziehen. Schlösslekeller 
KABARETT Was Gunzi Heil im Schlösslekeller Vaduz bieten wird, um das Publikum zu unterhal­ ten 23 
LESUNG Wie Max Goldt das Publikum im Spielbo­ den Dornbirn mit sei­ ner Literatur begeistert hat, auf Seite 
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POESIE Im Literaturhaus in Triesen findet am Dienstag wieder eine überraschende Lesung statt. 24 Blaues Es Vernissage von «... und Es bewegt sich ...» in der Tangente ESCHEN - Die aktuelle Ausstel­ lung Patrick Kaufmanns weist eine gewisse Parallele zu sei­ ner letzten Schau am selben Ort auf: Beide Male war es ein Ab­ schied. Damals wanderte der Künstler in die Schweiz aus, im Juni geht er mit einem Werk­ jahrstipendium der Fürstlichen Regierung nach Paris. Die Rede hielt Dr. Cornelia Herrmann. Es spielte Johannes Seifert, Cello. »Amo Löttie r Abschied, Abreise, Fernweh - für Patrick Kaufmann, 1971 in Bal/.ers geboren, sind dies keine Begriffe, die, vordergründig, sein Schaffen bestimmen. Kaufmann malt keine exotischen Landschaften und schwärmt nicht für fremde Kultu­ ren. Und doch haben seine Arbeiten so gar nichts mit der äusseren Wirklichkeit im Hier und Jetzt zu tun. Lieber beschäftigt er sich mit ausserirdischen Angelegenheiten und seinem eigenen Selbst; beides ist ihm untrennbar miteinander ver­ bunden. Der Titel der Ausstellung «...und Es bewegt sich...» deutet, wie schon andere Projekte Kauf­ manns in der Vergangenheit, auf ei­ ne Art Seelenschau hin: Mit dem «Es» ist das fühlende Individuum gemeint. «Allzuviel will ich nicht verraten», war Kaufmanns Antwort auf die Frage nach Inhalten und Schwerpunkten der Ausstellung. 
Der Künstler Patrick Kaufmann anlässlich der Vernissage seiner Ausstellung«... und Es bewegt sich, Ausstellungsräumlichkeiten der Tangente in Eschen. 
' In den Gezeigt werde «eine Gegenüber­ stellung zwischen Fassbarem, Er­ klärbarem, Greifbarem und ein illu­ sionistisches Bild einer Umkehr- weit, einer Spiegelung, die wiede­ rum eine sich erweiternde Ebene zeigt und so fort.» «Otherworldliness» in Blau und Gold Aus der konkreten Erfahrungs­ welt entliehen sind Tuffbrocken und Schaufensterpuppen, mit gol­ dener und blauer Farbe überzogen und dadurch in eine andere Sphäre 
entrückt. Das Motiv der Einla­ dungskarte, die eine solche blaue Figur mit einem blauen Ölbild kombiniert, nennt Kaufmann «Si­ rius 8». Er vermutet nicht ernsthaft, dass im Siriussystem nackte, blaue Damen mit pupillenlosen Goldau­ gen umherwandeln. Vielmehr drückt sich in solchen Einfällen ei­ ne «otherworldliness» aus, die Kaufmanns gesamtes Schaffen wie ein blauer Faden durchzieht. Die Farbe Blau wird zur Chiffre für mys­ tische Ferne und Fremdheit, oder auch für das Mysterium der Seele. 
Besonders beeindruckend sind Kaufmanns grossfonnatige Bilder, in denen blaue Strukturen oder Ge­ spinste, aus dem Innern geheimnis­ voll leuchtend, durch einen nicht näher definierten blauen Parallel­ raum wabern. Objekte aus Spion- spiegelglas und blauen Metallplätt- chen laden den Betrachter zum Ein­ tauchen ein. Und was sieht man? Sich selbst. Die Ausstellung ist bis 9. Mai zu sehen, Öffnungszeiten freitags 18 bis 21, samstags 16 bis 19 und sonntags 14 bis 17 Uhr. Ein Plädoyer für Bollywood «Kabhi Khushi Kabhie Gham», der Erfolgshit aus Indien, imTaKino in Schaan SCHAAN - Bollywood, das indi­ sche Hollywood, das ist natür­ lich gänzlich ungenierter Kitsch, in dem ohne jeglichen Bezug zur Wirklichkeit gesun­ gen und getanzt wird. Trotzdem - oder deswegen - wird an die­ ser Stelle dringend zum Besuch eines Bollywood-Films geraten. «Annette Unn a Wie im Bollywood-Kino üblich, geht es in «Kabhi Khushi Kabhie Gham» um eine höchst dramati­ sche Familiengeschichte, in der die Jungen gegen die Alten rebellieren. Es muss zwischen Tradition und in­ dividuellen Entscheidungen ver­ handelt werden, bis sich zum Schluss alle Widersprüche in einer riesengrossen Versöhnungsszenc auflösen. Die Stationen des Films führen von einem harmonischen Familienleben zum Bruch mit den Eltern wegen einer unerwünschten Heirat und schliesslich zum tränen­ reichen Happy-End. Die Familie ist das Wichtigste, ohne sie geht nichts in Indiens Ki­ no. «For people who love a good 
Ohne Sing- und Tanznummer geht nichts Im Bollywood-Kino. cry», empfiehlt der Regisseur Ka- ran Johar seinen Film. Mit grossen Gefühlen wird in Bollywood-Fil- men nicht gegeizt und gerade das macht sie so exotisch und anzie­ hend. Denn sie sind das pure Gegenteil der gepflegten Kinokost, die wir sonst gemessen: höchst charmant in ihrem hemmungslosen Kitsch und den Geschichten bar je­der 
logischen Entwicklung, und deshalb wunderbar unterhaltsam und ein grosser Kinospass. In jedem Film müssen eine schnulzige Liebesgeschichte, eine entsagungsreiche Familientragödie,: komödiantische .Szenen und nicht zu vergessen die\ unzähligen Tanz­ nummern untergebracht werden. Kein Wunder also, dass die wenigs­ten 
BoIIyood-Filme unter drei Stunden lang sind. Überzeichnungen sind Marken­ zeichen des exzessiven Bollywood- Kinos.' Eskapismus pur herrscht in Bollywood. Für das indische Publi- • kum ist das Kinobillet der Eintritt in eine ganz andere Welt, in der man für drei oder vier Stunden All­ tag und Elend vergessen kann. Ganz wichtig sind die Sing- und Tanznummern. In ihnen wird ver­ packt, was sonst nicht gezeigt und gesagt werden darf - Erotik und Sexualität. So tanzt das Traumpaar schmachtend und singend umein­ ander herum, Küsse auf den Mund sind im indischen Kino nach wie vor tabu. Ohne Filmstars geht eben­ falls gar nichts. Sie werden in In­ dien gottähnlich verehrt und drehen nicht selten zehn oder mehr Filme gleichzeitig. Terminkollisionen, chaotische Zustände beim Drehen und Regisseure am Rande des Ner­ venzusammenbruchs, sind die Fol­ gen. «Kabhi Khushi Kabhie Gham» ist von Freitag bis Montag jeweils um 20 Uhr im TaKino Schaan zu sehen,  www.filmclub.li . 
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