Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

tv DIE KULTURNEWS FÜR LIECHTENSTEIN 
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\ " SEITE 17 EX-BEATLE Er wird zwar alleine in den Letzigrund kom­ men aber sicher auch alleine für Beatles- Stimmung sorgen. •] ~J VOLKS BLATT 
NEWS Die legendäre Steve-Gibbons- Band im Grütli in Riithi-Büchel RÜTHI-BÜCHEL - Steve Gibbons, Profi seit 40 Jahren, hat alle Rock'n'Roll-Kli- schees überlebt: Von fast sklavenhaftigen Bedingungen in den 60er-Jahren bis zu Welt- toumeen als «Special Gucst» von «The Who». Nun ist er mit seiner legendären Band zu hören am Samstag, 24. April ab 20 Uhr im «Grütli the club» in Rüthi-Biichel. Um Steve Gibbons zu charakterisieren, greifen wir auf eine Kritik der Nürnberger Nachrichten mit der Überschrift «Lässiger Altmeister» zurück: «Die Welt ist ungerecht. Wenn's anders wäre, hätte ein Mann wie Ste­ ve Gibbons längst einen Ehrenplatz in der Ruhmeshalle des Rock'n Roll und würde in Riesenarenen auftreten. Stattdessen ist der charismatische Sänger bis heute ein Geheim­ tipp, der von einer cingeschworenen Fange­ meinde seit Jahren verehrt wird.» Mit Heizblut Es wird eine lange Blues-Rock-Nacht wer­ den im Grütli, wenn der hagere Sänger mit der weissen Mähne im Gchrock in die Saiten greift. Von Bitterkeit oder Selbstmitleid kei­ ne Spur. Mit der Gelassenheit des Alters bringt Gibbons reichlich Selbstironie ins Spiel. Lässig schüttelt der Dylan-Verehrer aus Birmingham seine Songs und Geschich­ ten aus dem Är­ mel, von «Bop- pin' the Blues» bis «Down in the Bunker». Die grossen Mythen und Heroen des Rock beschwört Gibbons mit Herzblut und Kennerschaft. Bravourös 
und dynamisch beglei­ tet 
eine famose Band den aus- d ru cksstarken Sänger bei seinem Konzert: Jock Evans ist ein her­ ausragender Gi­ tarrist im Geiste der «Dire Straits», Roger Innes ein einfallsreicher Bassist und Bren- dan Day ein einfühlsamer Schlagzeuger. Al­ les zusammen eine wunderbar unaufgeregte und mit zahlreichen instrumentalen Feinhei­ ten versehene Musik. A propos Dylan-Vereh­ rer. Vorwürfe, Steve Gibbons würde, z. B. mit seinem Album «The Dylan Project» nur auf einen Zug aufspringen, dem sei gesagt: Erstens ist Steve Gibbons selbst ein Song­ schmied erster Güte und zweitens sind seine Interpretationen der Dylan-Songs auf diesem Album derart inspiriert und instrumental ge­ schmackvoll umgesetzt, dass man den betei­ ligten Musikern die Liebe zum Original un­ gefragt abkauft. Und selbst wenn er mit die­ sem Projekt nur ins Gespräch kommen woll­ te, das tut der Qualität und dem hohen Ni­ veau der Musik keinen Abbruch. Ausserdem hat Steve Gibbons seine ganze Karriere lang immer wieder Songs von Dylan gecovert, zu­ meist überzeugender als andere. Gerolf Hauser 
Es wird eine lange Blues-Rock-Nacht wer­ den Im Grütli am Samstag, 24. April ab 20 Uhr, wenn Steve Gib­ bons, der hagere Sänger mit der weissen Mähne i m Gehrock, in die Sai­ ten greift. 
GESPRÄCH Was Arno Oehri und Ewald Frick beim Talk im TaK erzählt haben und inwiefern sie sich einig waren. 
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UBERLEGEN Warum und wobei jun­ ge Schimpansinnen we­ sentlich gelehriger sind als ihre männlichen Kollegen. 
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AUSLAND Beim Prozess um den Kinderschänder Du- troux hat gestern auch das zweite Opfer vor Gericht ausgesagt. 24 «Yeah, yeah, yeah!» Sir Paul McCartney im Letzigrund-Stadion ZÜRICH - Nach seiner trium­ phalen Welttournee 2002/3 hat der ehemalige Sänger und Bas­ sist der Beatles für diesen Som­ mer nochmal ein paar Konzert­ termine drangehängt. Am 2. Ju­ ni gastiert Paul McCartney mit Liedern der Beatles, der Wings und von «Maccas» Solokarriere im Letzigrund-Stadion McCartneys erster Auftritt in Zürich seit Uber zehn Jahren. • Arno Löttie r Der 58-Jährige hat seinen Frieden mit der Beatles-Vergangenheit längst gemacht, die er in früheren Jahren oft genug als Bürde emp­ fand. Dass es nicht die Beatles sind, die auf .Tour gehen, sondern McCartneys junge, grösstenteils amerikanische Band (Rusty Ander­ son (gtr), Brian Ray (gtr, bass), Wix Wickens (keys, einziger McCart­ ney-Veteran aus den Achtzigern und Brite), Abe Laboriel, Jr. (drums) liegt längst nicht mehr an dem Zerwürfnis der Fab Four 1969/70, sondern schlicht daran, dass John Lennon und George Har- rison tot sind. Die Band, mit der McCartney derzeit auch an einem neuen Album 
Sir Paul McCartney kommt ins Letzigrundstadion nach Zürich. arbeitet, gilt Rockjoumalisten als die «rockigste», die Macca je hatte. Auf ihrer ausgedehnten Welttour­ nee «Back In the U.S.»/«Back In the World» 2002/3 begeisterten die 
Fünf mit ihrem geschlossenen Sound Zehntausende von Fans. Auch die Schmachtfetzen aus Wings-Tagen tönten frisch und energiegeladen. Die Musiker spiel­ten, 
als seien all die alten und neu­ en Hits für sie geschrieben worden. Übrigens: Wer McCartney auf den Schmalzbarden reduziert, der nur «Silly Love Songs» im Kopf habe und von «Yesterday» träume, tut ihm unrecht: Macca galt schon in der Sechzigern als der avantgardis­ tischste Beatle, legte 2000 mit Unterstützung der Superfurry Ani- mals die reichlich schräge «Liver­ pool Sound Collage», vor und macht seit den Neunzigerjahren un­ ter dem Pseudonym The Fireman experimentelle Platten zwischen Indierock und Ambient. Beatles-Konzert x 6 Die relativ kurzfristig anberaum­ te «04 Summer Tour» startet am 25. Mai in Gijön und führt die Band in 14 europäische Städte, darunter sie­ ben, in denen McCartney noch nie gespielt hat. Ob das Konzert auch diesmal wieder, wie bei «Back In the World», drei Stunden dauern wird, also ungefähr sechsmal so lang wie ein durchschnittliches Be­ atles-Konzert in den Sechzigerjah­ ren, bleibt abzuwarten. Zu lange sollte allerdings nicht warten, wer Sir Paul in Zürich erleben will, sonst findet die «Rock-show» ohne ihn statt. Künstler als Entertainer und Imagepfleger Jens Dittmar lud Ewald Frick und Arno Oehri zum Gespräch imTaK-Foyer SCHAAN - Zwei bildende Künst­ ler waren am Montag zu Gast Im TaK. Gastgeber Jens Dittmar diskutierte mit ihnen über die Existenz als Künstler, die Situa­ tion auf dem Kunstmarkt, die staatlich geförderte Kunst und nicht zuletzt über die Uerbln- dung von Weinbau und Kunst. • Annette Unn a Arno Oehri und Ewald Frick, beides gelernte Grafiker, verbindet ein ge­ meinsamer Schaffensweg. Beiden Künstlern wurde von der Regie­ rung ein Werkjahr gewährt, das sie nach Italien (Ewald Frick) respekti­ ve New York (Arno Oehri) führte. Für Arno Oehri war das Werkjahr die endgültige Bestätigung, eine Existenz als Künstler zu wagen. Ewald Frick kam mit 80 Bildern aus seinem Werkjahr zurück, in quantitativer Hinsicht ein Höhe­ punkt seines Schaffens. Danach gründete er eine Werbeagentur und ging mit seinen Werken kaum mehr an die Öffentlichkeit. Charakteristisch in Arno Oehris Schaffen sind die Grenzüberschrei- tungen zwischen verschiedenen Medien. Von der Maierei und der bildenden Kunst bewegte er sich weiter zu Performances, Videoar­ beiten und Dokumentarfilmen. 
sich nicht vereinnahmen zu lassen, 
1 zumal staatliche Kunstförderung immer auch der Imagepflege eines Landes dient. Zu guter Letzt wurde noch die auffällige Häufung der im Weinbau tätigen Künstler - auch Ewald Frick betätigt sich als Winzer - konstatiert. Ist dies etwa eine neue Form der Identitätssuche der liech­ tensteinischen Künstler? ANZKIÖH 
 1 " Jens Dittmar im Gespräch mit Arno Oehri und Ewald Frick. «Video ist ein schnelles Medium, man kann spontan, skizzenhaft ar­ beiten», beschreibt er seine Faszi­ nation am Bildersammeln. Kunst­ produktion ist ohne Markt nicht denkbar. Ewald Frick hatte seine Schwierigkeiten, sich als Künstler zu Markte zu tragen. «Man muss als Künstler Entertainerqualitäten haben, um verkaufen zu können und das wollte ich nicht», erklärte er. Auch er hat seine Erfahrungen als Vertreter in eigener Sache ge­ macht. Mit einem Aktenkoffer be­ waffnet, klapperte er in ganz Deutschland Dutzende von Gale­rien 
ab - ohne Erfolg. «Ohne Be-, Ziehungen 
hat man keine Chance auf dem internationalen Kunst­ markt», beschrieb er die Lage. Und doch ist es für einen FL-Künstler wichtig, sich aussserhalb der Lan­ desgrenzen zu bewegen. Arno Oeh­ ri betonte aber, dass er ohne die «Basisstation» FL und die Förde­ rungen 
durch die öffentliche Hand, als KUnstler nicht hätte überleben können. Für Robert Allgüuer liegt die Crux der hiesigen Kunstszene in der Nähe von Förderern und Geförderten. Da ist es für einen Künstler schwierig, 
Schaan / Liechtenstein So, 25.4., 17 h, TaK; Schaan ; Duett Complett Jonglage undComedy Dl/27.. Ml, 28."4:,20;69H, TaK,Schaan Der Fall Furtwängler tf, 3Ö.'4vt9 fi; Kunstmuseum ̂Vaduz Pierrot Lunalre Ensemble Wien «Der Osten rückt näher - Nachbarn». ZeltgenösslscheKomposItlorien |ni Kontrast .IX; '''' So, 2. S.Y'11 h; Rathaus-Saal,yailuz Podium-Konzert IV Mit Jochen Tschabrun,(Klarinette) und Verena Reichert (Klavli r) ww.tak.ll \i. immer mit Informiert! Vorverkauf Mo-Fr, 10r12 + 15-18 Uhr / Telefon (00423)237 S9 69 . 
 K fax (00423)237 59 61 
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