Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIE 
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN 'DONNERSTAG;!15WARRIIÄ2004 ARBEITSLOSE Wie viele Personen derzeit in Liechtenstein keine Arbeit haben und wie viele offene Stellen angeboten werden, f 4 VOLKS BLATT 
NEWS Wirtschaftsforum mit internationaler Ausstrahlung AU - Das Rheintaler Wirtschaftsforuin sprengt anlasslich seiner 10. Austragung am 30. April sämtliche Rekorde. Es ist in seiner Entwicklung zu einem der bedeutendsten und grössten Schweizer Wirtschaftsforen mit internationaler Ausstrahlung geworden. «In Search of Growth - Auf der Suche nach Wachstum» - das Thema des 10. Rheintaler Wirtschaftsforums vom Freitag, 30. April, an der RhEMA Rheintalmessc in Au/St.Gallen ist programmatisch - gerade auch für die Entwicklung des Forums selber: Das Jubi- lüumsforum hat so viele Anmeldungen zu verzeichnen wie noch keines zuvor. Jeder Platz, im grossen RhEMA-Veranstaltungszelt wird ausgenutzt, so dass 1100 Teilnehmerin­ nen und Teilnehmer Platz finden werden. »Weitere 120 Interessierte mussten auf die Warteliste gesetzt werden. Die prominenten Referenten lassen ein spannendes Forum er­ warten: Silvio Borner, Vorsteher des Wirt­ schaftswissenschaftlichen Zentrums, Basel, befasst sich mit der «schweiz.erischen Illu­ sion Wohlstand ohne Wachstum». Marcel Ospel. Präsident des Verwaltungsrates der UBS AG, wird sich mit den Erfolgsfaktoren von multinationalen Unternehmen und deren Wachstum in globalen und nationalen Märk­ ten auseinander setzen. Der ehemalige deut­ sche Aussenminister Hans-Dietrich Gen­ scher wird die Wachstumschancen Europas in einer neuen Weltordnung orten. Bundesrat Hans-Rudolf Merz spricht zum viel verheis- senden Thema «Wachstum durch den Stimmzettel». Schweizer Seilbahnen mit leicht negativer Winterbilanz BERN - Die Schweizer Seilbahnen haben im vergangenen Winter weniger eingenom­ men. Der Verkehrsuinsatz. ging gemäss Hochrechnungen im Vergleich zum Rekord­ winter 2002/03 um 3 Prozent auf 742 Mio. Fr. zurück. Auch die Gastronomie-Einnah­ men sanken um 2 Prozent. Grund für die Rückgänge seien die anhaltenden Schlecht­ wetterperioden während den Monaten Januar und März, schreibt der Verband Seilbahnen Schweiz in einer Medienmitteilung vom Mittwoch. Trotz des Rückgangs zeige sich die Branche mit dem Winterverlauf aber zu­ frieden. Derweil neigt sich die Skisaison dem Ende zu. Wer den Spass im Schnee noch /gemessen will, muss sich sputen. Eine Wo- che lang laufen die Skilifte noch, in manchen Skigebieten gar bis zum 25. April. (sda) 
FIRMENPLEITEN Wie es in der Schweiz im ersten Quartal 2004 zu einem Höchststand bei den Firmenpleiten kam. 10 
WACHSTUM Wie der Detailhändler Volg im vergangenen Jahr Marktanteile zule­ gen konnte. 16 
TALSOHLE Weshalb das Schweizer Gastgewerbe weiterhin in einer Talsohle ver­ harrt. 17 Nr Die neue Transparenz Europa verlangt vergleichbare Bilanzen börsenkotierter Unternehmen Fredy Vogt, CF0 der VPBank: «Den Geschäftsbericht 2003 nach den neuesten europäischen Standards auszurichten, Ist auch Ausdruck des neuen VPBank-Brand.» VADUZ - Der Spielraum soll kleiner, die Transparenz in Eu­ ropa grösser werden. Ab 2005 müssen Unternehmen, die an einer Börse kotiert sind, ihre Bi­ lanzen nach International Fi­ nancial Reporting Standards (IFRS) ausweisen. Die VPBank hat den Schritt schon 2003 ge­ tan. • Komella PleiHer Zahlen sagen mehr als tausend Worte, aber nur, wenn sie ver­ gleichbar sind. «Und wenn man aus den Zahlen die richtigen Schlüsse zieht», sagt Fredy Vogt, Chief Fi­ nancial Officer der VPBank. Die Verantwortungen für Entscheidun­ gen tragen weiterhin die verant­ wortlichen Menschen. Zahlenmo­ delle aber helfen, Szenarien der Zu­ kunft zu simulieren, und Führungs­ informationssysteme werden zu­ nehmend herangezogen, um Unter­ nehmen effizienter und auf Ziele ausgerichtet zu führen. Profitabel oder nicht? Den Jahresbericht für 2003 nach International Financial Reporting Standards (IFRS) zu erstellen, war daher für die VPBank ein wichtiger Schritt 
zu mehr Transparenz nach jnnen und nach aussen. Die Bank ist über diese Rechnungslegungs­ vorschriften, wie sie ab 2005 ein­ heitlich in der EU, der Schweiz und Liechtenstein gelten, mit anderen Banken international vergleichbar. Überdies hat das Team um Fredy 
Vogt festgestellt, dass beispiels­ weise einiges an Ertragspotenzial bei den VPBank-Kunden noch nicht ausgeschöpft ist. IFRS soll die tatsächliche Er­ tragskraft eines Unternehmens ans Licht bringen, was auch heisst: weg mit überhöhten Rückstellungen und stillen Reserven. Von den ein­ heitlichen Standards profitierten die Unternehmen, die Kunden, die Mitarbeiter, die Investoren und die Finanzanalysten, ist Vogt über­ zeugt. Die Finanzkraft der Bank sei damit offen gelegt, was Vertrauen schaffe. Nicht nur Finanzanalysten erhielten damit mehr Informatio­ nen in einer identischen Sprache, auch Investoren und Kunden könn­ ten sicherer urteilen. Wer trägt wie viel bei? Neu ist nach IFRS auch die Be­ richterstattung über die einzelnen Segmente, sprich, welches Ge­ schäfts- und Kundensegment wie viel und was zum Gewinn beiträgt. Für die VPBank heisst das: 30 Pro­ zent der Erträge kommen aus dem Geschäft mit Privatkunden, 50 Pro­ zent über das Trust Banking, also Uber Intermediäre wie Treuhänder, externe Vermögensverwalter und Rechtsanwälte, der Rest wurde 2003 im Investment Management erzielt. Die Zahlen machen auch transparent, wie profitabel Kunden oder Kundengruppen sind - was freilich nichts mit tlem viel zitierten «gläsernen Kunden» oder gar mit dem Bankkundengeheimnis zu tun hat. Zwar müssten Banken gemäss 
Corporate-Governance-Richtlinien Geschäfte mit dem Verwaltungsrat oder der Geschäftsleitung nahe ste­ henden Gruppen offen legen, versi­ chert Fredy Vogt: «Die Diskretion gegenüber den einzelnen Kunden berührt IFRS aber nicht.» Nach aussen wie nach innen Die Entscheidung, als derzeit einzige börsenkotierte Bank in Liechtenstein IFRS anzuwenden, fiel bei der drittgrössten liechten­ steinischen Privatbank im Dezem­ ber 2001. «Es ist ein Teil des neuen Brand», so der CFO. Als Vorausset­ zung für IFRS hat die VPBank ein internes Führungsinformationssys­ tem aufgebaut nach den Zielgrös- sen «Netto-Neugeld», «Margen», «Cost-Income-Ratio». Der nach in­ nen wie nach aussen einheitliche Führungsansatz gilt für die Zentra­ le in Vaduz wie für die Tochterge­ sellschaften in der Schweiz und Lu­ xemburg. 
Zig Tabellen musste die VPBank und müssen Unternehmen ausarbeiten, wollen sie den Bewer­ tungsregeln nach IFRS gerecht werden. Über 1000 Seiten stark sind die Anweisungen der EU- Kommission und sie lassen wenig Interpretationsfreiheit und Spiel­ raum. «Je enger die Richtlinien ge- fasst sind, umso höher ist die inter­ nationale Vergleichbarkeit», be­ kräftigt Vogt. Was bei den meisten Schweizer Banken bereits Usus ist, wird spätestens am 30. 6. 2005 auch für die zweite an der Börse kotierte Bank Liechtensteins Pflicht, die Liechtensteinische Lan­desbank. 
Bis dahin genügt der Standard der Swiss GAAP FER. Zurzeit existieren zwei weltweit anerkannte Rechnungslegungsstan­ dards nebeneinander: IFRS im eu­ ropäischen Raum und US GAAP in den USA. Wenn europäische Fir­ men sich an der US-Börse kotieren lassen, dann gelten auch für sie die strengeren Regeln der US GAAP. Beide Systeme aber nähern sich in ihren Richtlinien immer weiter an. Fredy Vogt rechnet daher damit, dass sich in Zukunft ein einziger Standard für die Unternehmensbi­ lanzen Weltweit entwickeln wird. Ziel der EU ist nach der IFRS-Ver- ordnung vom 19. Juli 2002 eine ef­ fiziente und kostengünstige Funk­ tionsweise des Kapitalmarktes. Nicht nur sollen Unternehmen auf den Weltmärkten die gleichen Wettbewerbsbedingungen antref­ fen. Ziel ist auch der Schutz der Anleger und die Förderung des Ver­ trauen in die Finanzmärkte. ŜTECKBRIEF Name: Fredy Vogt Alter: 46 Funktionen: Chief Financial Officer (seit April 2003), Mit­ glied der Geschllftsleitung der VPBank (seit April 1996), VR- P'rüsident der VPBanken Schweiz und Luxemburg, Mit­ glied des Siftüngsrates dertreu- hand-Personalstiftung Vaüdz, Präsident des Aufsichtsrates der AHV-IV-FAK-Anstalten. r
	        

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