Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

MITTWOCH, 14. APRIL 2004 
VOLKS I ||V| I A l\in MARCO OSPELT FÜR ADRIAN HASLER BLATT I I IM LMIM LS STIPENDIENGESETZ 
5 lÄÄACHRICHTEN Liechtensteinische Schriftsteller - Vergangen und vergessen? SCHAAN - Literatur aus Liechtenstein er­ lebt seit einigen Jahren einen regelrechten Aufschwung. Manche sprechen bereits von einer eigenständigen Liechtensteiner Litera­ tur. Doch wo sind ihre Ursprünge zu finden? An drei Dienstagabenden geht Mathias Ospelt, Vaduz, an der Erwachsenenbildung Stein-Egerta den ersten Wegbereitern der Liechtensteiner Literatur nach. Autorinnen und Autoren wie Hermine Rheinberger, Ida Ospelt-Amann, Johann Baptist Büchel, Ed­ win Nutt, Felix Marxer und tfele andere werden genauer betrachtet und in einen Zu­ sammenhang gestellt. Mathias Ospelt hat Germanistik studiert und ist als Schriftstel­ ler. Kabarettist und Theaterautor tätig. Der Kurs im Haus Stein-Egerta, Schaan, beginnt am Dienstag, 27. April, 20.15 Uhr. Die beiden folgenden Abende finden am 4. und II. Mai statt. Auskünfte und Anmel­ dung: Erwachsenenbildung Stein-Egerta, Schaan. Telefon 232 48 22. E-Mail: info@stein-egerta.li .  (Eing.) Deutschsprachige Literatur am Vormittag SCHAAN - Arlenka Klas führt in der Er­ wachsenenbildung Stein-Egerta an fünf Donncrstagvormittagen durch die deutsch­ sprachige Literatur der siebziger und achtzi­ ger Jahre. Zwei fast gegensätzliche Jahr­ zehnte: die 7()er: politisch, protestierend, moralisierend - und die XOer: genusssüch­ tig, egoistisch, eitel. Im Mittelpunkt des Kurses stehen die Werke von Marie-Therese Kirschbaumer. Christa Wolf, Botho Strauss, Hans Magnus Enzensberger und Rolf Dieter Brinkmann. Die Literaturreihe beginnt am Donnerstag. 29. 
April, 9 bis 10.45 Uhr, im Haus Stein-Egerta. Schaan. Die folgenden Literaturvormittage finden am 13. und 17. Mai sowie am 3. und 17. Juni statt. Aus­ künfte und Anmeldung: Erwachsenenbil­ dung Stein-Egerta, Schaan, Telefon 232 48 22, E-Mail:  info@stein-egertu.li .  (Eing.) Dengeln RUGGEI.L - Der typische Klopfrhythmus des Dengeins mag noch manch eine(r) in Er­ innerung haben. Doch wie ist es mit dem Dengeln selbst. Der Kurs 250 unter der Lei­ tung von Anton Pfeiffer beginnt am Samstag. 17. April um 13 Uhr . Treffpunkt ist Giessenstrasse 88 in Ruggell. Anmel­ dung und Auskunft bei der Erwachsenenbil­ dung Stein-Egerta in Schaan, Telefon 232 48 22 oder per E-Mail inloC«'stein-egerta.li. (Eing.) Li eser mei mmmm Auferstehung Gewalt und Terror, nicht zwischen Soldat und Soldat, nein mitten in der Zivilbevölke­ rung gehen die Bomben los, werden Schei­ ben eingeschlagen, Steine geworfen ohne Beachtung des Gegenübers. Die Gewalt greift immer mehr um sich und wir Erwach­ sene produzieren Horrorfilme, in denen Ge­ walt verherrlicht wird, zeigen sie in Kinos, im Fernsehen, jedem zugänglich und dann schimpfen wir über die Auswirkungen. Die­ jenigen, die Geld damit machen, behaupten dann, die Leute verlangten es. Wollen wir das wirklich? Wir beschreiben in Büchern und Zeit­ schriften wie man andere betrügen und be­ lügen kann, wir lassen allen unseren Nei­ gungen freien Lauf und kümmern uns nicht um die Wirkung auf andere, vor allem die Jugend. Wir machen Kinder zu Soldaten, wir schüren Zwistigkeiten, um eigenen Vor­ teil zu erreichen. Was kümmerts uns, Haupt­ sache 
wir haben, was wir wollen. Und da soll die Zukunft besser werden? Ich hoffe, dass in diesen Ostertagen mancher «aufer­ standen» ist aus dem Sumpf des negativen, zerstörerischen Gedankenguts und sein Handeln ändert. Herta Batliner. Fürst-Franz-Josefstrasse 52, Vaduz 
«Sesselrücken» im Landtag Marco Ospelt löst den neuen Polizeichef Adrian Hasler als Abgeordneter ab VADUZ - «In den vergangenen drei Jahren war ich politisch keineswegs inaktiv, jetzt gibt es aber wieder eine Umstellung. Intensivere Vorbereitungen auf die Sitzungen stehen an»: Dies stellte Marco Ospelt gestern gegenüber dem Volksblatt fest. Ospelt nimmt ab heute den Landtagssitz von Adrian Hasler ein, der nun Polizeichef ist. • Peter Wndle Zwischen 1997 und 2001 war Mar­ co Ospelt schon ordentlicher Land­ tagsabgeordneter und kennt das Geschäft des Parlamentes aus dem Effeff. Nachdem nun Adrian Hasler seit dem 1. April dieses Jahres Po­ lizeichef ist und sein politisches Mandat aufgrund seiner neuen Po­ sition zurückgelegt hat, rückt der nun Stellvertretende Abgeordnete Marco Ospelt für den Rest der lau­ fenden Legislaturperiode in den Landtag nach. «Bin motiviert!» «Ich freue mich sehr auf meine Tätigkeit als Abgeordneter», so Marco Ospelt. «Ich bin sehr moti­ viert». Allerdings sei die verblei­ bende Zeit der laufenden 
Legisla-Zwischen 
1997 und 2001 ordentlicher Abgeordneter, dann während rund drei Jahren Stellvertretender Parla­ mentarier: Nun wird Marco Ospelt den Sitz von Adrian Hasler einnehmen, der seit 1. April Polizeichef ist. turperiode sehr kurz, um wirkliche Schwerpunkte setzen zu können. «Entscheidende Anliegen, die ich hatte, wurden von der Regierung Hasler aber bereits umgesetzt.» Marco Ospelt freut sich zwar auf seine Rückkehr in den Landtag als ordentliches Mitglied, dennoch wird er Adrian Hasler als Volksver­treter 
vermissen. «Ich habe Adrian als ausgezeichneten und auch sachlich denkenden Kollegen ken­ nengelernt. Er war ein äusserst wertvolles Mitglied im Landtag. Für seine neue, schwere Aufgabe als Polizeichef wünsche ich ihm viel Glück. Ich bin davon über­ zeugt, dass er seine Herausforde­rung 
gut meistern wird.» Viel Er­ folg für das politische Comeback wünschte der aus dem Landtag aus­ geschiedene Adrian Hasler seinem Nachfolger. «Ich wünsche Marco viel Erfolg und richtige Entschei­ dungen. Ich weiss, dass dies Marco als erfahrenem Politiker bestens ge­ lingen wird.» Anliegen des Gewerbes in Tat umgesetzt Stipendiengesetz aus Sicht des Gewerbes - Oliver Gerstgrasser SCHAAN - Heute Mittwoch wird im Landtag ein revidiertes Sti­ pendiengesetz in erster Lesung beraten. Ob, die Ausgestaltung des Gesetzesvorschlages den Gewerblern aus der Seele spricht, erklärt Oliver Gerstgras­ ser, Geschäftsführer der Gl/VK. • Peter Kindle Volksblatt: Herr Gerstgrasser, im Landtag wird ein total revi­ diertes Stipendiengesetz in erster Lesung beraten. Berufliche Weiterbildung soll der universi­ tären Ausbildung im Bereich der finanziellen Unterstützung gleichgestellt werden. Spricht dies dem Geschäftsführer der Gewerbe- und Wirtschaftskam­ mer aus der Seele? Oliver Gerstgrasser: Die Gleichstellung der beruflichen zur universitären Ausbildung ist seit Jahren eine der dringlichsten Anlie­ gen der gewerblichen Wirtschaft in Bezug auf das neue Stipendienge­ setz. Es ist unser Begehren, dass al­ le AntragssteIIer/-innen die glei­ chen finanziellen Rahmenbedin­ gungen vorfinden, unabhängig ob es sich um eine berufliche Weiter­ bildung oder eine universitäre Aus­ bildung handelt. Daher kommt der staatlichen Ausbildungsförderung als Instrument auch eine entspre­ chende Bedeutung in der Bildungs­ politik zu. Wir sind sehr zufrieden, dass unser Anliegen in die Vorlage aufgenommen wurde. Zufrieden, dass unsere Anliegen aufgenommen wurden Bildung ist der einzige Rohstoff unseres, kleinen Landes: Wie wichtig erachten Sie persönlich staatliche Beihilfen für Aus- und Weiterbildung? Wie schon angesprochen stellt die staatliche 
Ausbildungsförde-V 
I:: • f/\l4 V,/ T/. Oliver Gerstgrasser Uber das neue Stipendiengesetz: «Oer staatlichen Ausbildungsförderung kommt als Instrument eine entsprechende Bedeu­ tung in der Bildungspolitik zu. Wir sind sehr zu frieden, dass unser Anlie­ gen in die Vorlage aufgenommen wurde.» rung ein wichtiges Instrument in der Bildungspolitik dar. Zudem entwickeln wir uns als Dienstleis- tungsstandort immer weiter und «Wissen» als Standortfaktor wird zum Erfolgsfaktor. Wir haben eine sehr grosse Bandbreite von Mitar­ beitern mit verschiedensten Fähig­ keiten, die in unseren Unternehmen tätig sind. Wir haben Schüler mit ver­ schiedenen Neigungen und Eig­ nungen. Hier muss die staatliche Aus- und Weiterbildungsbeihilfe zum Tragen kommen. Es soll allen die Möglichkeit geboten werden, un­ ter Berücksichtigung der grösst- möglichen Eigenverantwortung von den staatlichen Beihilfen zu profitieren. Ein transparentes,; fle­ xibles System erachten wir als wichtiges Instrument für den zu­ künftigen Wirtschaftsstandort. 
Die GWK legt grössten Wert auf Aus- und Weiterbildung: Welche Vorteile erwarten Sie sieh für junge Gewcrbler durch das revi­ dierte Stipendiengesetz? Transparentes und flexibles System Wir sind darauf angewiesen, dass unsere jungen Berufsleutc sich weiterentwickeln können. Die Möglichkeiten im Bereich der Aus- und Weiterbildung werden immer vielfältiger. Zudem werden die Bil­ dungssysteme gegenseitig immer durchlässiger. Damit dies nun ge­ nutzt werden kann, brauchen wir ein funktionierendes und flexibles Beihilfensystem. Zudem erwarten wir eine unbürokratische Abwick­ lung bei Antragsstellung. Für sehr 
viele junge Berufsleute stellt die finanzielle Mehrbelasjung eine un- Uberwindbare Hürde dar. Hier soll das neue Stipendiengesetz greifen und Möglichkeiten aufzeigen. Qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben es leich­ ter im Berufsleben. Wird das neue Stipendiengesetz diesem Leitsatz Ihrer Ansicht nach ge­ recht? Das Stipendiengesetz stellt eines der Instrumente in der Bildungspo­ litik dar. Somit kann es unterstüt­ zend wirken, kann aber kein «Allerheilmittel» darstellen. Denken Sie, dass das revidierte Stipendiengesetz verstärkte An­ reize dafür schaffen kann, dass junge Menschen sich über Lehre und Weiterbildung für ein er­ folgreiches Berufsleben qualifi­ zieren werden und der Reiz an universitären Ausbildungen eher zurückgeht? Lebenslanges Lernen für erfolgreiches Berufsleben Das Stipendiengesetz kann sicher­ lich Anreize schaffen. Bei der Ent­ scheidung ob jemand sich nun weiterbildet oder nicht, spielen aber noch andere Faktoren wie die famili­ ären Verhältnisse, Berufssituation, Ausbildungsdauer usw. mit. Ich glau­ be nicht, dass die universitäre Ausbil­ dung an Reiz verlieren wird. Ich bin aber überzeugt, dass die Fachhoch­ schulen in Zukunft noch eine stärke­ re Rolle einnehmen werden. Gerade für junge Berufslcute aus der gewerblichen Wirtschaft stellen die Fachhochschulen nebst den Fachschulen eine interessante Per­ spektive dar. Lebenslanges Lernen oder aktive Weiterbildung bilden auch in Zukunft einen wesentlichen Bestandteil für ein erfolgreiches Berufsleben. >;
	        

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