Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

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LIECHTENSTEIN 
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TAGES Wladimir Klitschko verlor den WM-Kampf gegen Lamon Brewster durch K. o. 
13 VOLKS BLATT 
S MEWS Wladimir Klitschko geht k. o. BOXEN - Der Ukrainer Wladimir Klitschko erlitt gegen Lamon Brewster (USA) im Kampf um den vakanten WBO-WM-Titel im Schwergewicht in Las Vegas durch techni­ schen K. o. am Ende der 5. Runde eine über­ raschende Niederlage. Brewster (30:2 
Siege) sicherte sich damit in seinem ersten WM- Kampf auf Anhieb den Titel. Der jüngere der Klitschko-Brüder hatte den WBO-Titel am 8. März vorigen Jahres durch eine K. o.-Nieder­ lage gegen Corric Sanders (SA) verloren. «Mit so einem Kampf werde ich definitiv nicht aufhören», schloss Klitschko sein Kar­ riereende kategorisch aus. (si > Müller siegt beim Come-back RUDERN - Xeno Müllers erster Wettkampf seit fast zwei Jahren endete mit einem souve­ ränen Sieg. Der Zürcher mit US-Pass gewann den Final der nationalen Selektionsregatta in West Windsor in 6:58.42. 
Dem Skiff-Olympia- sieger von 19% gelangen an seiner ersten Re­ gatta als Bürger der Vereinigten Staaten in al­ len vier Durchgängen Bestzeiten. Der Fahr­ plan im Hinblick auf die US-Trials im Mai scheint zu stimmen. Dort kann sich Müller mit einem Sieg für die Qualifikationsregatta auf dem Rotsec empfehlen, wo die letzten drei Olympia-Startplätze vergeben werden. (si) Zehntausende feierten SCB EISHOCKEY - Mit einer Sympathiekund­ gebung, wie sie das Schweizer Eishockey möglicherweise noch nie erlebt hat. wurden die Meisterspieler des SC Bern am Osternion­ tag in der Hauptstadt von mehreren Zehntau­ send Fans gefeiert. Allein rund 30 (MM) 
Zu­ schauer säumten den Umzug vom Bärengra­ ben durch die Berner Altstadt auf den Waisen­ hausplatz, wo weitere 10 (MM) 
Fans auf die Mannschaft warteten, die in Kutschen und Oldtiinem gefahren kam. Bereits in der Nacht auf Sonntag war dem SC Bern ein grandioser Empfang bereitet worden. Als der Mann- schaftscar mit dem neuen Meister um vier Uhr morgens auf dem Areal des Eisstadion All­ mend eintraf, konnten sich die Spieler von gegen 10000 
entzückten Fans ein erstes Mal ausgiebig feiern lassen. (si) VOLKS BLATT 
REKORD MIT 
244,6 KM/H SERVIERT TENNIS - Mit einem neuen Aufschlagre­ kord hnt Andy Roddick die USA ins Halb­ finale des Daviscups gebracht. Der Jungstar erreichte bei seinem Sieg gegen den Schweden Jonas Björkman eine Geschwin­ digkeit von 244,6 
km/h und verbesserte da­ mit seinen eigenen Rekord von 241,4 km/h. 
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TITELKÄMPFE DES 
TAGES In Malbun gingen die Landesmeisterschaften der 
Shortcarver über die Bühne. 14 
ÜBERRASCHUNG DES 
TAGES Der Schwede Magnus gewann überraschend den Pavd-Klassiker Pa­ ris - Roubaix. 
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MASTERSSIEG DES 
TAGES Phil Mickelson holte beim 68. US Masters in Augusta seinen ersten Major-Titel. "J g Erst Gold, dann Rücktritt Zuerst holte Markus Ganahl den Landesmeister-Titel, dann trat er zurück MALBUN - Paukenschlag beim Liechtensteiner Ski-Verband. Zuerst holte Slalom-Spezialist Markus Ganahl bei den Landes­ meisterschaften in Malbun Gold, dann gab er überraschend seinen Rücktritt bekannt. «Es gibt kein Zurück mehr, ich habe endgültig einen Schlussstrich gezogen», schliesst der Triesen­ berger ein Come-back aus. *Michael Benvenut l Es hätte ein toller Abschluss einer durchwachsenen Saison werden können, die Goldmedaille bei den Landesmeisterschaften in Malbun. «So wurde es eben ein würdiger Abschluss meiner Karriere», sin­ nierte Markus Ganahl. «Jeder hat in seinem Leben gewisse Ziele. Ich wollte in die Weltspitze, war die vergangenen Jahre aber immer nur knapp dran, nie wirklich dabei», zog der Triesenberger eine kritische Bilanz, «es hat keinen Sinn mehr, die Ziele immer weiter vor sich herzuschieben.» Bereits vor der abgelaufenen Sai­ son hatte der 29-Jährige angekün­ digt, seine Karriere bei fehlendem sportlichen Erfolg zu beenden. Nun zog Ganahl die Konsequen­ zen. «Vor allem, um auch mir selbst gegenüber treu und glaub­ haft zu bleiben«, erklärte der sympathische Triesenberger. Des­ halb lehnt er einen Rücktritt vom Rücktritt auch kategorisch ab: «Es gibt kein Zurück mehr, ich habe endgültig einen Schlussstrich gezo­ gen.» Als Hauptgrund für sein überra­ schendes Karriereende nannte Ga­nahl 
fehlende Motivation, vor al­ lem aber den fehlenden Glauben an die eigene Stärke. «Ich war nicht mehr davon überzeugt, meine <v Ziele verwirklichen zu können.» ^ Dass ihm im Slalom noch immer kein FL-Athlet das Wasser reichen kann, war für eine Fortsetzung der Karriere zu 
nig: «Der Olympische Gedanke, nur dabei sein zu wollen, reichte mir nicht.» Der Gedanke, dem alpi­ nen Skizirkus Lebe- wohl zu sagen, reif­ te in Ganahl nach dem enttäuschenden Abschneiden in ka Gora, «vor knapp drei Wochen war dann endgül­ tig klar, dass ich aufhöre». Mentale Barriere Mit ein Grund für den Ab­ schied sei auch der Wechsel vom Schwei­ zer Team zu­ rück nach Liechten­ stein ge- w e. n sen: Markus Ganahl (29) gab seinen Rücktritt bekannt. 
«Die Erwartungen, die ich in die­ sen Wechsel gesteckt hatte, wurden nicht erfüllt.» Die im Training ge­ zeigten Leistungen hätten die Er­ wartungen auf gute Wettkampfre­ sultate zwar stetig gesteigert, «es- war mir aber nicht möglich, die mentale Barriere in den Rennen zu überwinden». Zu den uns aus Insiderkreisen ge­ tätigten Aussagen, wonach die Chemie zwischen ihm und LSV- Herrencheftrainer Fritz Zügernicht mehr gestimmt habe, wollte Ga­ nahl, dessen beste Weltcup-Platzie­ rung der 12. Rang im Slalom von Shiga Kogen im Jahr 2001 war, nicht näher eingehen. Umso deutlicher machte der Triesenberger klar, dass er vorab Abstand vom Skisport gewinnen wolle. So könne er sich etwa eine Trainertätigkeit beim LSV nicht vorstellen. «Ich werde die kom­ menden Wochen über die Bücher gehen und mir über meinen weite­ ren Lebensweg Gedanken ma­ chen», erklärte der gelernte Zim­ mermann. Klaus Büchel gibt nicht auf Während Ganahl mit seiner Ski- Karriere endgültig abgeschlossen hat, hofft Klaus Büchel, den Trie­ senberger nochmals zu einem Weitermachen überreden zu kön­ nen. «Ich habe die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben», betonte der Chef Alpin des LSV, «während der Saison hatten ihm vielfach nur Hundertstel gefehlt, um die aussichtsreichen Plätze zu erreichen. Ich bin überzeugt davon, dass Markus kurz vor dem Durch­ bruch stand.» Mehr auf Seite 15 Zwerg Weber mobilisiert den Giganten Turbulente Finalissima mit SC Bern als Sieger LUGANO - Neben dem Eis galt Bern schon länger als Schweizer Eishockey-Branchenleader. Nun steht der SCB auch sportlich nach sieben Jahren wieder zu­ oberst auf dem Podium: In Lu­ gano entschied Marc Weber in der 75. Minute mit dem Treffer zum 4:3 die NLA-Meisterschaft. »Sven Schoch, Lugan o «Non mollare mai», nie aufgeben, die Hymne der Lugano-Anhänger verstummte nach 14 Minuten und 20 Sekunden. Später drang die liebs­ te Strophe der Tifosi ausgerechnet aus der Kabine der Berner Spieler. Sie beschallten sich freudetrunken mit dem Gesang der Rivalen, weil eben auch sie nie aufgaben; nicht einmal im Moment, als sie in der epischen und bis zur Schlusssekun­ de aufwühlenden Best-of-5-Serie. einen 2:0-Vorsprung aus den Hän­ den gleiten Hessen. 
Ins Bild dieses faszinierenden Duells passte auch der letzte Prota­ gonist der wunderbaren Finalissima. Dass 
sich mit dem 1,69 m kurzen Marc Weber ausgerechnet der kleinste Akteur auf dem Feld zum Helden aufschwang und dem Gigan­ ten mit seinem 
Schuss zum elften Ti­ tel verhalf, entsprach dem turbulen­ ten Drehbuch des Finaldramas. Furchtlos und wuchtig zum Titel Am vergangenen Donnerstag stand Bern dicht vor dem Titelge­ winn, ehe Petteri Nummelin die Party verdarb. In Lugano, im ent­ scheidenden Spiel, trennten den SCB in der regulären Spielzeit 32 Sekunden vom grossen Jubel - Mi­ ke Maneluk glich zum 3:3 aus. Ein weiteres Mal Hessen sich die Ber­ ner indes nicht vom Kurs zum Glück abbringen. Entschlüssen und deshalb auf 
beeindruckende Art er­ zwangen sie den «plützlicneniTod» Luganos. 
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(Ii f l Der Berner Eishockey-Cracks feierten In Lugano ihren elften Meistertitel. 
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A r Vor dem überwältigenden Erfolg in Lugano standen beim SCB Jahre des Leidens und Darbens. Inr März 1998 drang an die Öffentlichkeit, was Insider längst schon befürchtet hatten: Der Klub steckte in einem monumentalen Finanzierungseng- pass und schrieb rote Zahlen von über vier Millionen. Unter der Lei­tung 
des Luzerners Marc LUthi kam das Eishockey-Schwergewicht lang T sam wieder zu Kräften. Mittlerwei­ le ist der SCB bei einem Schnitt von über 13 500 Zuschauern angelangt; der Umsatz nähert sich der 15- Millionen-Marke - Werte also, mit denen sich Hockey-Bern vom Rest der nationalen Konkurrenz abhebt. •f. 
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