Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIENSTAG, 13. APRIL 2004 VOLKSI 
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3 POLIZEIMELDUNG Selbstunfall in Balzers BALZERS - In den frühen Morgenstunden vom Ostersamstag fuhr der Lerlker eines Trakiors auf der Rheinstrasse in Balzers in südlicher Richtung und verlor auf der Höhe der Boutique «Gstöhl», vermutlich infolge Angetrunkenheit, die Herrschaft über sein 
 : Fahrzeug. Er kam mit seinem Landwirt- : schaftstraktor von der Fahrbahn ab, geriet auf das rechtsseitige Trottoir, durchfuhr ei-  : nen Maschendrahtzaun und prallte gegen ei- • | nen Kandelaber, welcher total umgcdrückt : wurde. Der Traktor kam im angrenzenden S Wiesland zum Stillstand. Der Lenker ver- : hielt sich pflichtwidrig, indem er sich mit dem Traktor von der Unfallstelle entfernte. • Der Lenker, ein 22-jähriger Mann aus dem Kanton Graubünden - welcher bereits 2 Jah- ; re Führerscheinentzug für sämtliche Kate- . < gorien hat - konnte ermittelt werden. (Ipfl) Leserbriefkultur i 1 Nach zwei Jahren Leserbriefschreiberei hö­ re ich damit auf. Vielleicht sind meine Er­ fahrungen für irgend jemand interessant. Die Leserbriefkultur spiegelt in ihrer Bunt­ heit die gesellschaftliche Kultur eines Lan­ des wider. Leserbriefe geben, neben den Fo­ ren. unseren Parteizeitungen das Image der Meinungsvielfalt. Zu» einem guten Leser­ brief gehört ein sachlicher Kern und dass er ehrlich gemeint ist. Wenig zählt der Stil oder ! die Rechtschreibung. Letztere wird von I Lektoren kontrolliert, denen mein Dank gilt. Der Umfang von 2500 Zeichen reicht in den . meisten Fällen aus. Es gibt Ausnahmen, bei i denen mehr Platz erforderlich ist, um das i Thema abgerundet darstellen zu können, i Mit sachlichen Angriffen rechnet der Leser­ briefschreiber. Es gibt auch primitive An- | griffe, die ausschliesslich auf die Person zie- ; len; die strapazieren die vielgerühmte Zivil- I courage. Wird man in dieser Form angegrif- j 
fen, darf man sich wehren. Man sollte sich ; J 
aber nicht an den Disput anderer anhängen. I Manche Angriffe sind so lächerlich, dass es ! besser ist, nicht zu antworten. Andererseits I reagieren vornehme, subventionierte Institu- 1 te und hochgestellte Persönlichkeiten auch ! nicht öffentlich auf die Kritik eines Leser- : briefschreibers. Man lässt ihm einen gehar­ nischten Brief zukommen. Die Behauptung ; der Zeitungen, keine Leserbriefe ehrverlet- ; zenden Inhalts zu veröffentlichen, trifft nicht zu. Die Redakteure prüfen offenbar \ nur, ob sie selbst beleidigt werden. Sie wis- sen, dass ihre Leser persönliche Anpöbelun- : gen zu gerne lesen. Demokratische Reife 
,5 zeigen sich darin, dass politische Differen­ zen persönliche Beziehungen in keiner Weise beeinflussen: Man muss mit gegen-  3 teiligen Erfahrungen rechnen. Die wirt- ;; schaftlichen und gesellschaftlichen Abhän- i gigkeiten in einem kleinen Land sind so stark, dass es nicht immer klug ist, einen Le- : serbrief zu schreiben. Eine gewissen Unab- i hängigkeit ist von Vorteil. Wann soll ein Le- ; serbrief verfasst werden? Natürlich, wenn 
:f man von einer Sache überzeugt ist und dafür j eintreten will. Auch, wenn man etwas Inter- i essantes mitzuteilen hat oder, wenn man mit • Behauptungen anderer nicht einverstanden ;j ist. Belehrungen liebt der Leser nicht, ist j aber verstimmt, wenn er sich geistig unter- s fordert wähnt. Manchmal ist es ratsam, sich | an die Lebensregel Balthasar Gracians zu halten, der im 17. Jahrhundert in seinem be- ), rühmten «Handbuch der Weltklugheit» fest- stellt: Besser mit allen ein Narr, als allein ' <! gescheit. Dr. Wolfgang Bayer, Gamprin , 
Beliebtes Landesmuseum 10 000 Besucher seit der Wiedereröffnung des Liechtensteinischen Landesmuseums VADUZ - Nachdem das Liech­ tensteinische Landesmuseum über mehrere Jahre geschlos­ sen war, würde es am 29. No­ vember des letzten Jahres neu eröffnet. Nach vier Monaten re­ gulären Ausstellungs- und Be- sucherbetriebes wird es Zeit für eine kleine Zwischenbilanz. »Tamara Frömmel t Norbert Hasler ist bereits seit I98l beim Liechtensteinischen Landes­ museum tätig. Er begann als wis­ senschaftlicher Mitarbeiter und übernahm 1987 die Leitung der Ge­ schicke des Hauses von seinem Vor­ gänger, dem Fürstlichen Studienrat Felix Marxer. Dem Liechtensteiner Volksblatt gab er Auskunft über Be­ sucher und Ausstellung: «Die Besu­ cher und Besucherinnen kommen zu einem Grossteil aus unserem Lande und der näheren und weite­ ren Region.» Hasler ist aber er­ staunt. wie viele Gäste aus zahlrei­ chen anderen europäischen Ländern aber auch aus Übersee kommen. Dies in einer Zeit, die nicht zurTou- rismus-Saison gezählt werden kann. Haslcr verweist dabei auf das Gäs­ tebuch als einen «sprechenden Ein­ blick». Die Besucher sind bunt ge­ mischt. Besonders positiv findet Hasler, dass mittlerweile zahlreiche Familien zum Gästekreis des Mu­ seums zählen. Und so sieht er die Besucher: «Am Anfang des Besu­ ches stehen in der Regel Interesse, Neugier und Erwartungen, am Ende des Rundgangs kann durchwegs Begeisterung und ein erfreuliches Echo festgestellt werden.» Der Besucher ist Gast Der bisherige Verlauf des neuen Museums ist sehr zufrieden stel­ lend: «Es war eine grosse Heraus­ forderung, den Museumsbetrieb nach mehr als elf Jahren wieder in Gang zu setzen. Der Start ist her­ vorragend geglückt, wenngleich wir noch mit verschiedenen Verbes­ serungen und Nachbesserungen be­ schäftigt sind», so Hasler. Besu­ cherzahlen sind für ihn sekundär: «Jeder einzelne Besucher ist Gast des Hauses. Er soll sich hier wohl fühlen und das Landesmuseuni als Ort der Begegnung und des 
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000 Besucher In vier Monaten sprechen für sich: Die Ausstellungen des Liechtensteinischen Landesmu- seums interessleren. Foto: T.F. deckens der Kultur, Geschichte und Natur unseres Landes erleben, in Erinnerung behalten und den Be­ such des Museums als lohnend weiterempfehlen. Positive Mund­ propaganda ersetzt jede aggressive Werbestrategie.» Vielfältiges Angebot Die Frage, ob das neue Landes­ museum zu einem Treffpunkt ge­ worden ist. kann Hasler bejahen: «Es gibt viele Besucher, die schon öfters gekommen sind, vielfach mit neuen Gästen. Das Landesniuseum bietet ja gesamthaft sehr vielfältige Themenbereiche an, die der Besu­ cher nach eigenem Interesse und Gutdünken auswählen kann. Ein eindrücklicher Sonderfall ist die Mitmachausstellung «Immer und überall», eine spannende Ausstel­ lung zum Thema «Kommunika­ tion». Hier hat sich mittlerweile ein eigener «Fan-Club» gebildet - die Ausstellung ist zu einem eigent­lichen 
Treffpunkt geworden.» Über 40 Räume Im drei Bauten umfassenden Landesmuscum werden in sechs Etagen thematisch gegliederte Dau­ erausstellungen zur Landeskunde Liechtensteins gezeigt. Zudem gibt es einen Bereich für Wechselaus­ stellungen. Ende März ging die erste Wechselausstellung «Hortus Botanicus - Der Codex Liechten­ stein» mit Exponaten aus den Fürstlichen Sammlungen zu Ende. Noch bis Ende Juni dauert die be­ reits erwähnte, eigens betreute und speziell für Kinder und Jugendliche ausgelegte, Ausstellung «Immer und überall». «Demnüchst zeigt ei­ ne Fotoausstellung die 110-jährige Geschichte des Landesmuseums (1893 bis 2003). Im Frühherbst folgt die Ausstellung «Über die Al­ pen - Menschen. Wege. Waren.», ein Projekt mit archäologischem Schwerpunkt, so Hasler. 
Nach dem persönlichen «High­ light» der Ausstellung gefragt, ent­ schied sich Hasler für eine frag­ mentarisch erhaltene Plastik des St. Luzius aus Bendern, ein Hochrelief in Kalkstein aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. «Daneben zählen zahlreiche kartographische Blätter zu meinen erklärten Favoriten. Im­ mer wieder beeindruckend sind für mich die Vielfalt und Schönheit der heimischen Schmetterlinge und Falter in der naturkundlichen Ab­ teilung, eine <Schatzkammer> im eigentlichen Sinne des Wortes.» Natürlich gibt es noch viel mehr zu entdecken im Landesmuseum. Si­ cher ist für jeden etwas dabei. Um noch einmal Hasler spre­ chen zu lassen: «Es gibt sehr viele Highlights in unseren Ausstellun­ gen - manche sind augenfällig, an­ dere mehr tiefgründig und müssen in ihrer Bedeutung, Qualität und Aussagekraft erst entdeckt wer­ den.» • • Österliche Orchestermesse Laurentius-Chor gestaltet Ostermesse gemeinsam mit Solisten uncl Orchester SCHAAN - Am vergangenen Ostersonntagmorgen fand in Schaan sowie in allen Gemein­ den der Auferstehungsgottest- dienst statt. Die musikalische Gestaltung zu dem Hochfest der katholischen Kirche, gestaltete der Laurentius-Chor Schaan auf besondere Art und Weise. Die rund 35 Sängerinnen und Sän­ ger arbeiteten mit einem Orchester und den Solisten, Petra Schöch- Lindner (Sopran), Walter Ess (Te­ nor) und Lukas Ess (Bass) zusam­ men. Die Messe in G von Franz Schubert wurde von Roman Ler­ cher dirigiert. Zur Gabenbereitung sang der Chor das Lied «Erstanden ist der Herr» von Valentin Rathge­ ber. Die Kommunion fand mit Wolfgang Amadeus Mozarts «Ave Verum» eine angemessene Unter­ malung. Der Chor, die Solisten und das Orchester wurden natürlich von dem Organisten Harald Wanger be- 
Der Laurentius-Chor Schaan gestaltete die Ostermesse am vergangenen Sonntagmorgen gemeinsam mit einem gleitet. 
Orchester und Solisten.
	        

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