Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

t ; -'-'i 
SAMSTAG, 10. APRIL 2004 
VOLKS I BLATT I 
INTERNATIONAL 
TOPNEW S DES TAGES 
36 Kämpfe zum Jahrestag «StISPLITTER 2000 Besucherinnen und Besucher am Eröffnungstag BASEL - Rund 2000 Personen haben am Mittwoch, dem 
Eröff­ nungstag, die Ausstel­ lung 
«Tut- anchamun - Das 
golde­ ne Jenseits» im 
Basler Antikenmu­ seum besucht. Bisher sind 61 000 Billette für die bis zum 3. Oktober laufende Ausstellung verkauft worden. Die Probleme mit der Telc- phonreservation sollten mit der Installation zusätzlicher Telephonlinien verschwinden, wie am Donnerstag bei der Pressestelle des Museums zu erfahren war. Nachdem nun 20 Linien verfügbar seien, sollten sich die War­ tezeiten deutlich verkürzen. Beim Presse­ dienst empfiehlt man, Bestellungen wenn möglich über das Internet zu tätigen. Derzeit würden via Internet rund tüglich 2000 bis 2500 Billette verkauft. An der Tageskasse ist tüglich ein Kontingent von 1000 Billetten er­ hältlich. Die am Mittwoch eröffnete Ausstel­ lung «Tbtanchamun - das goldene Jenseits» zeigt 120 Objekte aus dem ägyptischen Nationalmuseum in Kairo, darunter 50 aus dem Grab des Tutanchamun. Die Ausstel­ lungsmacher erwarten rund 500 000 Besu­ cher. (sda) Warnungen vor Reisen nach Thailand BANGKOK - Grossbritannien, Australien und die Vereinigten Staaten haben ihre Bür­ ger am Freitag vor Reisen in den Süden Thailands gewarnt. Das britische Aussenmi- nisterium erklärte, westliche Touristen könn­ ten Ziel von Terroranschlägen werden. Die Briten wurden daher aufgefordert, in Hotels, Flughäfen und Restaurants besonders auf­ merksam zu sein. Das australische Aussen- ministerium erklärte, Australier sollten in Thailand vorsichtig sein. Ausdrücklich wur­ den dabei auch die Insel Phuket und der Ba­ deort Pattaya genannt. Es gingen immer wie­ der Berichte über geplante Terroranschläge von Extremisten ein, hauptsächlich im Sü­ den Thailands, erklärte das Ministerium wei­ ter. Das amerikanische Aussenministerium warnte ebenfalls vor Reisen in den Süden Thailands. Dort sei es in den vergangenen Wochen immer wieder zu Ausbrüchen von Gewalt gekommen, die teilweise politisch motiviert seien, hiess es in einer Stellung­ nahme. US-Bürger sollten daher Besuche in den Provinzen Narathiwat, Pattani, Yala, Sa- tun und Songkhla vermeiden. (AP) 
Irak: Ausländische Zivilisten als Geiseln genommen ANZEIGE Profitieren Sie als 'l 
; • • 
: -Abonnent von Vorzugspreisen i'OI.N;!;;! i r 
BAGDAD - Ein Jahr nach dem Fall Bagdads eskaliert die Ge­ walt zwischen den Besatzungs­ truppen und Rebellen im Irak. Erbitterte Kämpfe gab es in mehreren Städten. Um den Ab­ zug der ausländischen Truppen zu erzwingen, nahmen militante Iraker mehrere Ausländer als Geiseln. Ein Schwerpunkt der Kämpfe war Falludscha. Eine für die heftig um­ kämpfte westirakische Stadt ver­ einbarte Waffenruhe wurde am Freitagmittag nach nicht einmal zwei Stunden vom U$-Militär wie­ der beendet. Dies verlautete aus Kreisen der bei Falludscha statio­ nierten US-Marineinfanterie. US-Chefverwalter Paul Bremer hatte zuvor in Bagdad eine «einsei­ tige Aussetzung offensiver Opera­ tionen in Falludscha» angekündigt, um Verhandlungen zu ermöglichen. In der sunnitischen Aufständi­ schen-Hochburg waren seit Wo­ chenbeginn nach Angaben aus Spi­ tälern mehr als 450 Iraker ums Le­ ben gekommen. In den Strassen der Stadt lagen nach Angaben von Au­ genzeugen zahlreiche Leichen. Vie­ le Menschen versuchten die Stadt zu verlassen. Hilfswerke und islamische Wür­ denträger riefen die Konfliktpar- teien auf, Hilfsgüter in die Stadt zu lassen. 
Im Irak wird der Unmut über die Besatzungstruppen immer lauter und gewalttätiger. Unklares Schicksal von Geiseln Unklar blieb am Freitag das Schicksal der ausländischen Gei­ seln. Drei Japaner, zwei Palästinen­ ser, eii» Brite und ein Kanadier, wa­ ren in den vergangenen Tagen von Unbekannten im Irak entführt wor­ den. Die Geiselnehmer der drei Ja­ paner hatten in einem Video ge­droht, 
ihre Opfer bei lebendigem Leib zu verbrennen, falls Japan sei­ ne Truppen nicht binnen drei Tagen aus Irak abziehen werde. Keine Verhandlungen geplant Die Angehörigen appellierten an die Regierung, auf das Leben der Verschleppten Rücksicht zu neh­men. 
Regierungschef Junichiro Ko- izumi machte aber klar, dass er das japanische Kontingent in Irak sta­ tioniert lassen wolle. Es gebe keine Verhandlungen, sagte auch ein Ko­ alitionssprecher. Berichte über wei­ tere Entführungen wurden bisher nicht bestätigt. (sda/dpa/afp/reuters) Boutef lika gewinnt Wahl Algerischer Innenminister weist Vorwurf des Wahlbetrugs zurück ALGIER - Bei der ersten weitge­ hend fairen Präsidentschafts­ wahl in Algerien seit der Unab­ hängigkeit 1962 hat sich Amts­ inhaber Abdelaziz Bouteflika mit überwältigender Mehrheit durchgesetzt. Der Staatschef sei mit 83 Prozent der Stimmen wiedergewählt wor­ den, sagte Innenminister Nourredi- ne Zcrhouni am Freitag und wies Vorwürfe der Wahlfälschung als haltlos zurück. Der französische Präsident Jacques Chirac gratulier­ te Bouteflika zum Sieg. Die Wahl und der Wahlkampf hätten es der Bevölkerung ermöglicht, ihren Willen zur Demokratie zu zeigen. Der als aussichtsreichster 
Gegen-Amtsinhaber 
Bouteflika setzte sich bei den ersten weitgehend fairen Präsidentschaftswahlen in Algerien seit 1962 überlegen durch. 
kandidat gehandelte ehemalige Mi­ nisterpräsident Ali Benflis kam den offiziellen Zahlen zufolge nur auf acht Prozent. Der Geschlagene er­ hob schwere Vorwürfe. In Tausen­ den Wahllokalen sei es zu Unregel­ mässigkeiten gekommen. Benflis kündigte an, das Ergebnis vor dem Verfassungsrat anzufechten. Faire Wahlen Internationale Beobachter be­ scheinigten den Behörden eine fai­ re Wahl und werteten dies als An­ zeichen für demokratischen Fort­ schritt. Vor der Abstimmung hatten die Streitkräfte versprochen, sich neutral zu verhalten - erstmals seit der Unabhängigkeit Algeriens von Frankreich im Jahr 1962. (AP) Metro evakuiert Terrorwarnungen in Paris PARIS - Nach einer von der CIA übermittelten Terrorwarnung sind am Donnerstagabend dut- zende Pariser Metro- und S- Bahnstationen evakuiert wor­ den. Tausende Fahrgäste sas- sen für mehr als eine Stunde fest, weil der Verkehr einge­ stellt wurde. Bei der Durchsuchung der Züge upd Bahnhöfe wurde jedoch nichts Verdächtiges gefunden, wie die Po­ lizei mitteilte. Betroffen waren auch die zentrale Pariser U- und S- Bahnstation Chfltelet sowie das Einkaufszentrum Les Halles. Die Warnung kam von einem spani­ schen' Büro der CIA, das eine E- Mail aus Madrid abgefangen hatte. 
Darin habe es einen Hinweis auf einen geplanten Anschlag auf eine «zentrale Station einer roten Linie» in Paris gegeben, hiess es am Frei­ tag aus französischen Polizeikrei­ sen. Auf dem Pariser S-Bahn-Plan ist die Linie RER-A rot gekenn­ zeichnet. Die Terrordrohung habe für die Zeit zwischen 20.30 Uhr und 21.30 Uhr gegolten, hiess es weiter. Bis zu 40 000 Personen sind normalerweise zu dieser Ta­ geszeit in~Zügen der Linie A quer durch Paris unterwegs. Innenminister Dominique de Vil- lepin sagte, es habe keine «spezifi­ sche Terrordrohung» gegen Frank­ reich gegeben. Dennoch würden alle Informationen aus glaubwürdi­ gen Quellen ernst genommen. (AP) 
+ + + + + Zu guter Letzt... + + + + + VATIKANSTADT - Unter scharfen Sicherheitsvorkehrun­ gen hat Papst Johannes Paul II. die Feierlichkeiten zum Osterfest in 
Rom eröffnet. Am Karfreitag nahm das Oberhaupt der katholi­ schen 
Kirche im Petersdom die traditionellen Beichten von zehn Bü^sern ab. Der 83-JUhrige schien in relativ guter körper­ licher Verfassung zu sein, emp­ fing die Gläubigen jedoch erst­ mals nicht in dem beengten Beichtstuhl, sondern auf einer Art rollenden Plattform. Am Abend wollte der Papst am traditionellen Kreuzweg am Kolosseum teil­ nehmen. Als Kreuzträger für die 14 Stationen wählte der Vatikan in diesem Jahr Menschen aus 
Ländern mit deutlichem Symbol­ charakter aus, unter ihnen auch eine junge Frau aus Spanien. (sda/afp) xvrr:?
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.