Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SAMSTAG, 10. 
APRIL 2004 VOLKSI 
I |V| I A |V| T\KOPF 
DER WOCHE 
A BLATT I lIVLMIVlS IM GESPRACH MIT URSULA GEIGER-EBERLE 9 WAS JETZT BLÜHT Diese Woche: Lerchensporn 
KOPF DER WOCHE § ! 
PLANKEN - Mit dter wärmenden Sonne er- , "blühenirriach ̂einK^jei^noäe ̂ Iingsblumen. Well wir in der Sabstagausgär ; bejeweils nur eine einheimische Pflanzen ; vorstellen, (st die Auswahl unter den 'g&a^r; blühenden Arten nicht elijfachl Ich' wähle t Pflanzen,die vwfaiif'^ Wiesen und Wälder gut 
  
:sehen können, 
 :jn, -; diesen Tbgen bis; zu zehn BlÜteöiinanMn: In'. • der neuen <<Flöra desi Fürstentums Li«^ stein in Bildern» (Haupt-Verlag) finden wir die Fotos dieser Blumen leichter, wenn wir; sie der Pflanzenfamilie zuordnen können: ' Huflattich, Weisse Pestwurz, Gemeine Pest­ wurz und Löwenzahn der Familie der Korb­ blütler; Leberblümchen, Buschwindröschen und das gelbblühende Scharbockskraut der Familie der Hahnenfussgewächse; Wald­ veilchen und Weisses Veilchen den Veil- 
 ! chengewächsen; Gefleckte .Taubnessel'lind Gundelrebe der Familie der Lippenblütler; ' Zur Bestimmung ' dieser Blütenpflanzen: empfehle ich den; «Kosmos Naturführer: Was blüht denn da?», in dem die Pflanzen. nach Blütenfarbe und Lebensraum g^rdnet /'; sind. Ich wünsche allen viel Freude beim ' • (Kennenlernen unserereinheimiächefl Flora; 
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V Der Lerchensporn 1 'I " .Vi ,1 ( • 
 1 Der Hohle Lerchensporn (Corydalis cava), blüht jetzt auf Wiesen unter Apfel- und ; Bimbäumeh, im «Bongert» auf feuchten, mullreicheri, warmen Böden, in Auenwäl- • dem und am Rand von Hecken. Die 15 bis 30 cm hohen Pflanzen fallen >. • mit ihren purpurroten bis violetten Blüten in endständigen 10- bis 204)lÜtigen Trauben auf. Die weissblühenden Pflanzen sind wenir ger häufig. Der Lerchensporn gehört zur Fa­ milie .der Erdrauchgewächse, die in Liech­ tenstein nur mit drei Arten vertreten ist. ; 
- , Die Stängel mit den endständigen Blüten sind unverzweigt mit meist zwei doppelt dreizähligen eingeschnittenen* zarten und kahlen Blättern, die' in dichten Beständen unter den BiUten einen bläulichgrünen Blattteppich bilden. Die Samen des Lerchensporns 'werden durch Ameisen verbreitet. In def Ktiolle ent­ hält die Pflanze Alkaloide und ist deshalb gifüg. Der Name Lerchensporn kommt vom griechischen. Korys,(Helm, Haubenlerche) und dem deutlichen BlÜtenSporn., Der Lerchensporn war früher eine aner­ kannte Heilpflanze, die, heute,aber nicht mehr genutzt wird. Jo^ef Biedermann 
A wie Atemtherapeutin Ursula Geigei^Eberle oder wenn Äugen mehr sagen_ als Worte SCHAAN - Ursula 6eiger*£berte suchte eine Verändemng. Und stless in einem Benifsinforma- tfonsordner auf das A wie Atem­ therapeutin, »Cornelia Hoter - Wir sitzen im Wohnzimmer von Ursula Geiger-Eberle. Der Raum wird von der Sonne durchflutet und immer wieder habe ich das.Gefühl, draussen, in der Natur zu sein. Und während Ursula Geiger in der Kü- 'che Schutzengeltee' zubereitet, bleibt mir Zeit, durch die Bücher zu stöbern, die links.vom Fernsehap-, parat stehen. Und die 
Fotos zu be-. wundern, die noch weiter links an der Wand hängen. Es ist, als ob es aiuf jeder Seite, in allen Ecken und an sämtlichen Wänden etwas zu entdecken gäbe. Mal ist es farbig, dann wieder dezent. Rund oder eckig. Gross oder klein. Immer aber ist es etwas, das genau dort hingehört. Und genausogut nicht dort sein könnte. Jetzt kehrt Ursula Geiger-Eberle mit zwei Teetassen, einer Teekanne und einem Teller voller Datteln, Nüssen und Crackers zurück. Und während des Einschenkens sagt sie: «Das Atmen ist etwas so Selbstver­ ständliches für uns. Wir tun es ein­ fach und überlegen uns kaum etwas dabei.» Jetzt lacht die Frau mit dem blonden Haar plötzlich. Eine Erin­ nerung wird wach und es scheint, als ob sie für Sekundenbruchteile hätte zurückgehen können zu je­ nem Tag, als .sie im Berufsinforma­ tionszentrum in.,Schaan gesessen war, grosse Ordner mit detaillierten Berufsbeschreibungen durchblät­ ternd. «Ich öffnete einen Ordner und da war es, A wie Atemthera­ peutin. Noch nie zuvor hatte ich etwas darüber gehört und doch wusste ich sofort: das ist es. Es war irgendwie ein Neuanfang, denn als Übersetzerin wollte ich nicht mehr arbeiten und unsere beiden Kinder brauchten mich nicht mehr so fest.» Vom Vertrauen Mehr als Ursula Geiger-Eberles Worte sprechen die Augen dieser ruhigen, herzlichen Frau. Sie leuchten. Werden ständig grösser. Und sind immer in Bewegung. Nicht nervös oder unruhig. Dafür aber neugierig. Und offen für das Neue und Unbekannte. In den 
letz-Ursula 
Geiger-Eberls: «Das Vertrauen Ist etwas ganz Crundlegendes in der Arbeit mit dem Atem, denn du musst dich auf dich selber verlassen. Dir trauen, etwas zutrauen und deinen eigenen Weg finden.» ten Jahren haben sie davon einiges gesehen, denn die dreijährige Aus­ bildung war nicht nur ein Lernen und Kennenlernen von Atemtechni­ ken und Atemmethoden. Für Ursu- 
1 la Geiger war es immer wieder auch die Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich. Dem Vertrauen auf eigene Gefühle. Und dem Fin­ den von Antworten auf persönliche Fragen. «Das Vertrauen ist etwas ganz Grundlegendes in der Arbeit mit dem Atem, denn du musst dich auf dich selber verlassen. Dir trau­ en, etwas zutrauen und deinen eige- nen Weg finden.» Vom Zuhören " Wieder schweigt Ursula Geiger- Eberle für einen kurzen Moment. Und so, wie das Ein- und das Aus­ atmen Raum und Zeit fordern, gibt sich auch mein Gegenüber Platz und Müsse, ihre Gedanken zu ord­ nen. Es überrascht denn auch nicht, wenn Ursula Geiger-Eberle sagt: 
«Ich arbeite nicht nach einem be­ stimmten Schema, das ich bei je­ dem Menschen gleich 
; anwenden könnte. Vielmehr versuche ich, aus • dem 
1 Gespräch mit einer Person herauszuhören, wo er oder sie Unterstützung brauchen. Und dann verlasse ich 
mich auf meine Intui­ tion und beginne an unterschied­ lichen Orten des Körpers, Atem­ blockaden zu lösen.» Vom Begleiten Jetzt zieht sich Ursula Geiger- Eberle zurück. Und so, als ob sie zu viel preisgegeben hätte, nimmt sie Abstand. Unbewusst. Bewusst viel­ leicht auch. Aber nicht, weil sie nichts mehr zu sagen hätte; Son? dem vielmehr, weil Ursula Geiger- Eberle sich selber nicht so wichtig nimmt. Und es passt, wenn sie sagt:' «Es freut mich, wenn mir Leute sa­ gen, dass ihnen meine Behandlung gut tut 
Für mich aber ist klar, dass nicht ich es bin, die für einen Men-. 
sehen ein Problem lösen oder eine Krankheit heilen kann. Das macht diese Person immer selber. Ich " unterstütze und begleite Sie 
ledig- !iich' auf' diesefti 
! 'WfegAPUnd die sportliche Frau mit dem anstecken­ den 
Lachen weiss aus eigener Er­ fahrung, was es heisst, unterstützt zu werden. «Mein Mann hat mir immer gesagt, was ich mache, sei gut und der eingeschlagene Weg der richtige.» Dann steht Ursula Geiger auf und sagt: «Ich mach nochmals Tee.» Wieder erhalte ich Zeit, mich jm Wohnzimmer von Ursula Geiger-Eberle umzuschau­ en. Und so, wie es auf jeder Seite, in allen Ecken und an sämtlichen Wänden etwas zu entdecken gibt, . gibt es auch bei der Gastgeberin viele verschiedene Facetten zu be­ wundem. Mal sind sie 
; farbig, dann wieder ? dezent.. Ründ odßr , eckig. . Gross oder klein. Immer aber gehö­ ren sie zu Ursula Geiger. Und könnfen nirgendwo anders sein. IM GESPRÄCH MIT URSULA GEIGER-EBERLE Ursula Geiger-Eberle über... .... ... Indien: Ich liebe dieses Land und habe es schon zweimal be­ reist. Angefangen hat meine Faszi­ nation damit, dass ich mich beim Indienhilfswerk engagierte und so Einblick in ein Land erhielt, das ich bis anhin nicht gekannt hatte. ... ein Flugticket: Das habe ich vor zwei Jahren gekauft und bin ganz allein nach Neuseeland ge­ reist Das war schon immer mein Wunsch gewesen, einmal nur auf. mich gestellt zu sein und meine ei­ genen Grenzen zu erfahren. Es war eine, geniaie Erfahrung und ich denke gerne daran zurück: ... einen Velo-Traum: Diesen gibt es und zwar würde ich gerne einmal einfach aufs Rad steigen 
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und für einige Monate mit meinem Mann durch die Welt pedalen: Im- : mer weiter und auch wieder blei­ ben, wo es einem gefällt. - - 
- ... französische Übersetzungen: < Die Arbeit als Übersetzerin hat mir sehr gut gefallen, aber irgend­ wann wusste ich, dass ich eine : Veränderung brauchte iindlch iie- ' ber mit Menschen als mit Deutsch • und Französisch -zu tun' haben wollte. , • '' ' ' , V i r'/vV ' i" ^ ... russisch, und' Russland: Ich habe einmal einen Russisch-Kurs 'belegt und hätte/dann die Mög­ lichkeit gehabt nach Russlartd zu gehen, um die Sprache" noef^bes- ( ser,zu lernen: Damals war 
« aber - nicht der .richtige Zeitpun& 'und l ich blieb zu Hause. Irgendwann möchte ich'aber Rüsslahd noch bereisen und hoffentlich! auch die; Sprache noch besser lenwp., r—• h il 
' « 'i oMt
	        

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