Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DONNERSTAG. 8. APRIL 2004 
BLA^I 
INTERNATIONAL destIGIS 
40 B?at?I SPLITTER Autobahnproteste beendet INNSBRUCK - In Österreich sind am Mitt­ woch die dreitägigen Autobahnproteste zu Ende gegangen. Zum Abschluss der Aktion blockierten Umweltschützer zwölf Stunden lang die stark befahrene Inntalautobahh. Am späten Nachmittag blockierten sie zudem die Tauernautobahn südlich des Katschbergtun- nels für drei Stunden. Wegen des zunehmenden Feiertagverkehrs und Behinderungen durch Neuschnee warn­ te die Polizei Autofahrer vor langen Staus. Die Inntalautobahn wurde schon am Vormit­ tag zwischen Vomperbach und Wattens kom­ plett gesperrt. Die Polizei leitet den Reise­ verkehr weiträumig um. Zahlreiche Lastwa­ gen mussten jedoch wegen eines Nachtfahr­ verbots bis Donnerstagmorgen vor den Sper­ ren warten. Die Umweltschutzer hatten am Montag mit ihren Protesten begonnen. Sie richten sich gegen das ständig steigende Verkehrs­ aufkommen, vor allem im Güterfernverkehr, auf den österreichischen Transitautobahnen. Entgegen aller Befürchtungen blieb jedoch bis Mittwoch das erwartete Verkehrschaos aus. Die Aktionen, die auf Kritik österreichi­ scher Touristen- und Wirtschaftsverbände gestossen sind, wurden öffentlich von der Regierung in' Wjen unterstützt. Österreichs Verhandlungen mit der EU über eine Be­ schränkung des Transitverkehrs 
waren im vergangenen Jahr gescheitert. (sda/dpa) Winter meldet sich zurück BERN - Der Winter hat am Mittwoch in den Bergen noch einmal mit voller Kraft zuge­ schlagen. Teilweise fielen bis zu 70 Zenti­ metern Schnee. Gemäss MeteoSchweiz er­ hielten vor allem die nördlichen und west­ lichen Alpen viel Schnee. Im westlichen Wallis wurden 60 Zentimeter, in Saas-Grund gar 70 Zentimeter Neuschnee registriert. Bei der Claridenhütte auf 2457 Metern Höhe im Kanton Glarus wurden 55 Zentimeter ge­ messen. Es schneite bis auf. 700 Meter über Meer. Dort betrug die Neuschneemenge 10 Zentimeter. Auf 2000 Metern über Meer wa­ ren es 20 bis 40 Zentimeter. Für die kom­ menden Tage sind keine weiteren Schneefal­ le mehr angesagt. Vor dem Gotthard-Nordportal kam es auf Grund des Schneefalls und des Osterreise- verkehrs zu kilometerlangen Staus. Wegen der schneebedeckten Fahrbahn wurden die Fahrzeuge am Mittwochmorgen in Amsteg UR nur dosiert in Richtung Gotthard ge­ schickt. Als am frühen Nachmittag starker Reise­ verkehreinsetzte, stauten sich die Autos zwi­ schen Erstfeld und Göschenen auf einer Län­ ge von neun Kilometern. Die Wartezeit be­ trug zweieinhalb Stunden. Der Gott-hard war nicht das einzige Hindernis auf der A2 Richtung Süden. (sda) ANZEIGE Profitieren Sie als -Abonnent von Vorzugspreisen 
Immer mehr Gewalt Irak: Gewaltsamer Widerstand weitet sich aus - Mehr als 100 Tote in Falludscha FALLUOSCHA - Ein Jahr nach dem Golfkrieg nimmt der ge­ waltsame Widerstand im Irak bislang unbekannte Ausmasse an. Von Klrkuk im Norden bis weit In den Süden kämpften am Mittwoch Aufständische gegen die Besatzungstruppen. Allein in Falludscha wurden bei Gefechten in der Nacht 60 Iraker getötet, wie Krankenhäuser mitteil­ ten. Bei einem Luftangriff auf das Gelände einer Moschee in der Stadt kamen nach Berichten von Augen­ zeugen rund 40 Menschen ums Le­ ben. Bei Kämpfen im nahe gelege­ nen Ramadi wurden zwölf US-Sol- daten getötet. Das Gelände der Ab- dul-Asis-el-Samarrai-Moschee in Falludscha sei mit einer Rakete und einer 225-Kilogramm-Bombe an­ gegriffen worden, erklärte US- Oberstleutnant Brennan Byrne. Dem Angriff sei ein sechsstündi­ ges.Gefecht zwischen Marineinfan­ teristen und Aufständischen vor­ ausgegangen, nachdem Soldaten aus dem Moscheeareal heraus mit einer Granate beschossen worden seien. Die Moschee selbst blieb un­ beschädigt, wie ein AP-Reporter berichtete. US-Marineinfanteristen drangen wieder in das Zentrum von Falludscha vor, der Hochburg des sunnitischen Widerstands. In der Stadt waren Marineinfanteristen am Dienstag in Strassenkämpfe 
Ein Jahr nach dem Golfkrieg nimmt der gewaltsame Widerstand Im Irak bislang unbekannte Ausmasse an. verwickelt, in denen schwere Waf­ fen wie das für die Bekämpfung von Bodenzielen konzipierte Kampfflugzeug AC-130 und Pan­ zer eingesetzt wurden. In der Nacht zum Mittwoch wurden bei US- Luftangriffen auf vier Häuser laut Krankenhausangaben 26 Iraker ge­ tötet, darunter offenbar 16 Kinder 
und acht Frauen. Wie ein Gewährs­ mann in Washington unter Beru­ fung auf Berichte aus Ramadi mit­ teilte, griffen Dutzende Iraker eine Stellung der Marineinfanteristen nahe des Gouverneurspalastes an. US-Generalmajor James Maltis er­ klärte, zwölf US-Soldaten seien bei den Kämpfen getötet worden. 
Schiitische Milizionäre übernah­ men unterdessen die Kontrolle über einige Ortschaften im Süden des Landes. Die El-Mahdi-Armee, eine Miliz des radikalen Predigers Muk- tada el Sadr, besetzte in Kut und Kufa Regierungsgebäude und pat­ rouillierte in deri Strassen. (AP) Gedenken an Völkermordopfer Zehn Jahre nach dem Genozid - Annan ruft zur Wachsamkeit auf KIGAU/GENF - Ruanda und die Vereinten Nationen haben am Mittwoch der Opfer des Völker­ mords von 1994 gedacht. Über­ lebende versammelten sich na­ he der Hauptstadt Kigali, um hunderte aus Massengräbern geborgene Opfer des Genozids beizusetzen. Mit der symbolischen Bestattung begann eine Trauerwoche in dem Land, in dem vor zehn Jahren mehr als 500 000 Menschen grausam ge­ tötet worden waren. UN-General- sekretär Kofi Annan rief vor der UN-Menschenrechtskonferenz in Genf dazu auf, nie wieder ein sol­ ches Massenmorden zuzulassen. Präsident Paul Kagame, der als da­ maliger Rebellenführer den 
Völker-Oer 
ruandlsche.PräsIdent Paul Kagame und seine Frau Janet haben ge­ stern der Opfer des Völkermords von 1994 gedacht. 
mord schliesslich beendete, legte bei der Zeremonie einen Kranz nie­ der. Anschliessend entzündete er vor einer Gedenkstätte eine Flam­ me, die lOOTagelang brennen soll. So lange dauerte der Genozid. Die beiden elfjährigen Zwillinge Cyn- thia und Sonia Dushime übergaben Kagame eine Fackel, um das; Trau­ erlicht zu entzünden. Die beiden verloren bei dem Völkermord ihre Eltem..GIeichzeitig kamen lausen­ de Menschen im Stadion Amahöro zusammen, um an die Morde zu er­ innern. Am Mittag verharrte Ruan­ da in drei Schweigeminuten, bevor Überlebende ihre Erfahrungen mit ihren Mitbürgern, afrikanischen Politikern sowie Vertretern aus Eu­ ropa und den USA teilten. (AP) Zyperns Präsident lehnt UN-Plan ab NIKOSIA/BRÜSSEL - Oer zypri­ sche Präsident Tassos Papado- poulos hat den UN-Plan zur Wiedervereinigung der Insel am Mittwoch zurückgewiesen.. Der Staatschef des griechischen Teils der Mittelmeerinsel, der am 1. Mai der Europäischen Union beitritt, rief seine Landsleute in ei­ ner im Fernsehen Übertragenen Re­ de auf, bei der Volksabstimmung am 24. April gegen den UN-Plan zu votieren. An diesem Tag wird sowohl im griechischen als *auch türkischen Teil der Insel (Iber den Vorschlag von UN-Generalsekretär Kofi An­ nan abgestimmt. Angenommen ist der Vorschlag nur, wenn er auf Zu­stimmung 
in beiden Landesteilen, trifft. Von der türkischen Seite wird erwartet, dass sie ihn akzeptiert. Besonders gross sind die Vorbehal­ te bisläng im griechischen Teil. Grund ist vor allem, dass das Recht vieler griechischer Zyprer auf Rückkehr in ihre frühere Heimat stark eingeschränkt wird. Die 60 000 Siedler vom türki­ schen Festland, die von der Türkei in dem seit 1974 besetzten Inselteil angesiedelt wurden, um ihre Macht zu festigen, dürfen hingegen alle bleiben. EU-Erweiterungskommissar Günter Verheugen appellierte an die beiden Volksgruppen auf Zypern, dem UN-Plan zuzustim­ men. i ' . (AP) 
+ + + + + Zu guter Letzt... + + + + + STOCKHOLM - In seinen ver­ kleideten Mauern hallte die Mu- , sik von ABBA, Led Zeppelin und den Rolling Stones. Doch jetzt wird idas berühmteste schwedi­ sche j Aufnahmestudio geschlos­ sen, weil seine'Besitzer die Miete nicht mehr zahlen können. «Das ,! ist; ein Fehler»,; sagte Toninge­ nieur und Mitbesitzer 
der Polar Studios, Lennart östlund, am Mittwoch. «Es ist ein Museum. für 
die schwedische Musikge- 
 ; schichte - und besonders für AB­ BA.» : (Laut 
östlund, bezahlt das Studio jährlich mehr als 150 000 : Euro Miete an die Wohnungsge- . nossenschaft, die das Haus auf der Stockholmer Insel Kungshol- men besitzt. Dies sei fast doppelt 
so viel wie Üblich. «Zwei Drittel; unserer Einnahmen gehen für die Miete drauf», beklagte Östlünd. Mehrerei; Versuche, weniger zu; bezahlen, seien gescheitert. (AP)
	        

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