Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

- 'i 
x' DONNERSTAG, 8. APRIL 2004 
VOLKS BLATT 
Iii 
II Tl ID LYRA-VOLKSENSEMBLE IXULI U rl KULTURTIPPS 
35 TAKINO \3 > .i *1 
Schultze gets the blues CH-Premiere in Schaan SCHAAN - Ein gewisser Schultze ist dem Blues auf der Spur. Schultze ist ziemlich dick, bevorzugt deshalb Hosenträger, lüpft bei unumgänglichen Begrüssungen stets höflich den Hut und er liebt das Akkordeon- spiel. Er hat eine uralte Mutter, die im Se­ niorenheim lebt und niemals spricht. Auch Schultze spricht nicht viel. Eben ist er mit seinen Kumpels Jürgen und Manfred aus dem Salzbergwerk in den Vorruhestand ent­ lassen worden. Nun haben sie Zeit. Es fragt sich nur, wofür? Wo ist die Mitte des Men­ schen, in der er sich selbst in Würde begeg­ net, wer interessiert sich dafür? Davon handelt der Film. Gedreht in Teut­ schenthal bei Halle und in den Bayous von Louisiana. Ausgerechnet Schultze der unge­ schlachte Grübler, macht sich auf den Weg. Vom Radio, seinem Draht in die Welt, ist er infiziert worden: Kaum schnallt er sich sein Akkordeon um, will sich die gewohnte Pol­ ka nicht mehr fügen. Schneller geht es nun, schräger. Südlich irgendwie. Der Musikver- ein steht Kopf. Dann delegieren, sie ihren Freund nach Amerika. Hinreissend, Schult­ ze durch die Sümpfe des amerikanischen Südens schippern zu sehen. Wie selbstver­ ständlich er sieh bewegt. Schultze hat keine Furcht, auch vor dem Tode nicht. Und am Ende werden seine Leute daheim ein wenig fröhlicher geworden sein. Oder doch ein bisschen weniger mutlos. Wie es sich für ein Märchen gehört. «Schultze gets the blues» ist heute Don­ nerstag und kommenden Dienstag um 20 Uhr sowie von Freitag bis Montag jeweils um 18 Uhr im TaKino zu sehen. Zatoichi - Takeshi Kitanos schelmischer Säbelfilm Die-Zeit, als blondierte Haare, noch cool waren, ist nun wirklich vorbei, aber wenn Takeshi Kitano («Hana Bi», «Brother», «Ki- kujiro») in seinem neuen Film mit Wasser­ stoff gefärbtem, Schopf durch die Gegend watschelt, schaut das plötzlich wieder enorm chic aus. Er spielt hier Zatoichi, ei­ nen vagabundierenden blinden Masseur, der ein geknechtetes Bauerndorf von einer schlimmen Bande befreit. Denn wenn's sein muss, zieht das kurzbeinige Männchen wie der Blitz ein Schwert aus dem Blindenstock und der Masseur wird zum Säbelkämpfer erster Güte. Und wenn das Blut fliesst, dann nicht, in Fontänen wie bei Tarantinos «Kill Bill», sondern ist elegant digital hingepinselt: Da­ mit keine Missverständnisse aufkommen:, «Zatoichi» ist wieder ein sehr komischer Film von diesem Schelm namens Kitano, der sich nach der japanischen Hochkultur jetzt einen'Serienhelden aus Film und Fern-: sehen der 60er-Jahre vorgenommen hat. Bei Kitanos Update hätte man abwechslungs­ weise mal nichts gegen das eine oder andere Sequel. Denn in Kitanos lausbübischem Ki­ no vereinen sich wieder einmal Gewalt'und Witz auf geniale Art - eine Geisha entpuppt sich als tödliche Drag Queen, die Dorfbe­ wohner outen sich als begnadete Tänzer. «Zatoichhi» ist von Freitag bis Montag je­ weils um 20 Uhr sowie am Freitag und Samstag um 22 Uhr im TaKino zu sehen. Die wilden Kerle - » «Alles ist gut, solange du wild bist» Verflixte Hühnerkacke! Die wilden Kerle, eine Clique fussballbegeisterter Jungs, wer­ den jäh 
aus ihrem Weltverständnis gerissen: Zuerst wird ihnen ihr Kickerplatz, der Teu­ felstopf, vom dicken Michi und seiner fins­ teren Crew streitig.gemacht; dann taucht auch noch ein Mädchen auf, das bei ihnen mitkicken will. Da sind alle 
1 kleinen grauen Zellein der Maulhelden gefordert, um die Dinge wieder ins Kerle-Lot zu bringen. Ein alles 
entscheidender Fussballmatch wird verabredet und der Schlachtruf ist auch klar: Alles ist gut, solange du wild bist. Der Kin­ derfilm von Joachim Masannek ist eine run­ de Sache: Er glänzt mit lustigen Sprüchen,' witzigen Regieeinfdllen und guten Darstel­ lern. «Die wilden Kerle» sind ab sofort täg­ lich um 16 Uhr im TaKino zu sehen. TbKino 
Russische Vokalmusik Das Vokalensemble Lyra zu Gast in der Eschner Pfarrkirche Lyra Im Folklore-Look: v.J. Irina Suchodolova, Natalia Savtschenko, Natalia Evgenova, Andray Gavrln, Anton Malakhovsky und Vladimir Feliauer ESCHEN - «Lyra» bedeutet im Russischen nicht nur das antike Saiteninstrument, sondern auch «Inspiration». 
Das Ensemble Ly­ ra inspirierte In der Eschner Pfarrkirche, die Gläubigen und/oder Musikliebhaber mit sakraler und anschliessend profaner russischer Vokalmu­ sik. »ArnolBHIer In der russischen Kirche gehört der Chorgesang seit' deren Anfängen am Ende des 10. Jahrhunderts mit dazu. Zu Beginn wurde nur ein- oder zweistimmig gesungen, ab dem 14. Jahrhundert drei- bis vier­ stimmig. Erst seit dem 18. Jahrhun­ dert befindet sich die russische Mu­sik 
mit der westlichen Tradition in einem echten Austausch. Lyra ist eigentlich ein Chor mit um die 25 Mitglieder aus Absolventen des re­ nommierten St. 
Petersburger Kon­ servatoriums, die in kleine Ensem­ bles aufgeteilt durch die Welt tou- ren und durch die Vermittlung rus­ sischer Vokal- und Chormusik ih­ ren Lebensunterhalt bestreiten. Russisch-orthodoxe Gesänge beim Bussgottesdienst Die Eschner Lyra-Besetzung, Natalia Savtschenko (erster Sop­ ran), Irina Suchodolova (zweiter Soprano, Leiterin), Natalia Evge­ nova (Mezzosopran), Andrey Gav- rin 
(Tenor, Klavier), Anton Mala­ khovsky (Bariton) und Vladimir Feliauer (Bass), gestalteten zu­nächst 
den (römisch-katholischen) Bussgottesdienst von Pfarrer De- plazes mit fünf russisch-orthodo­ xen Chorgesängen mit. Anschlies­ send gaben sie ein dreigeteiltes Konzert, bestehend aus klassischen russischen 
sakralen Chorgesängen (u.a. von Alexej Lwow, 1798- 1870), romantischen Solostücken, am Klavier begleitet von Gayrin, und schliesslich einem folkloristi-; sehen Teil. " ...... . Solodarfaletungen der . Chormitglieder Der profane Solo-Teil wurde mit einem Duett von;P. I. Tschaikows- ky (1840-1893) eingeleitet, gesun­ gen von Evgenova und Savtschen­ ko. Letztere tat sich besonders bei einer Romanze Von Michail Glinka 
(1804-1857) hervor. Feliauer bril­ lierte mit einem Stück von Leonid Malaschkin (1842-1902) und Ev­ genova mit einem weiteren Glihka- . Lied. > . V' v' " Im dritten, folkloristischen Teil, zeigten die sechs von Lyra mit klassischen und teilweise moder­ nen, Bearbeitungen. russischer Volkslieder, dass sie auch diese Tradition eher als Kunst im Sinne i yqn auff^ denn im Sinne von ̂olkskunsi Egal, in wel­ cher Sparte die sechs Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Suchodolova, sich auch bewegten: Sie schlugen mit ihren kräftigen, voluminösen und dynamischen Stimmen das Publikum in ihren Bann: ein echter Hochgenuss für Freunde russischer Musik! 
- Ein Konzert der etwas anderen Art BALZERS - Der Musik-Club Bal­ zers meldet sich nach drei Jah­ ren der Einseitigkeit wieder zu­ rück und versucht, am kom­ menden Samstag, den 10. April, ein Konzert der besonderen Art auf die Beine zu stellen. 
- | . 
e ,/v 
Am Samstag Konzert in Balzers - Türöffnung um 20 Uhr in Liechtenstein und in Deutsch­ land haben es gezeigt: Ein Lama- Konzert ist ein Spektakel, das vie­ le Menschen berührt und lange in Erinnerung bleibt. Durch den anhaltenden Boom 
1 Sie sind besonders stolz darauf, dass sie auch diesmal dem Publi­ kum ein Konzert zu bietet! haben, das durch sein abwechslungsrei­ ches Programm nicht mit gewöhn­ lichen Konzerten in Liechtenstein zu vergleichen ist. Das Ziel der Organisatoren (Rhy- ner Mischa, Frick Daniel und Voll- mar Nils) ist es, ein K&nzertder be­ sonderen Art auf die Beine zu stel­ len, und sie hoffen, dässvR und jung gebliebene Leute sich für ; 
ihre Veranstaltung interessieren. Mandrillo Diese liechtensteinische Latin- Jazz-Formation, welche sich aus . der. bekannten Salsaband Trottinett entwickelt hat, besteht diesmal aus Christian Bitterwolf, dnims; Chris­ tof Becker, bass; • und Pirinin , Schädler, piano. Das Trio wird vom • renommierten Perkussionisten Ge- orgios Müdrozis in ein phänomena­ les Quartett verwandelt. Neben neuen Songs , aus der Afro-Cuban Küche sind auch ausgewählte Stan­ dards zu hören. 
von Reggäe und Ska und mit ihrem Enthusiasmus hat Lama in den letz-: : ten vier Jahren schon,über 100 Konzerte bestritten. In der Ska- und Reggae-Szene ist Lama bekannt für seine bombastischen Auftritte. JimP • Die Luzerner Emo-Punker um | den Sänger & Gitarristen Älejandro Jim6nez (Disaster, Zeugen Ütbpi- - as) stürmen die Bühne mit krachen­ den Gitarren und eigenen vSbngsi • deren Einflüsse von Weezer über Foo Fighters bis zu Crackout un# ' Lagwagon reichen. Sie roqkten in < den letzte beiden'Jahren auf Btth'̂ Das P FL Team Mischa, Daniel und Nils freuen sich auf eltrenbesonderen ' nen wie der'SChüür Luzeqi; 
iSont- Konzertabend. /1 
 n 
0- & In der Schweiz wächst und ge­ deiht allerhand Gutes. So auch die Band Lama. Die drei Jungs aus der Region Basel haben sich ganz.dem satten und dynamischen Verbinden von Reggae, Ska und Punk ver­ schrieben. Gespielt werden gröss­ tenteils Eigenkompositionen. Na­ türlich darf ab und zu ein gekonntes Cover (Sublime, Wailers, Upsetters usw.) nicht fehlen. 
meteasino Bäsel, OpenAir^Zur- j zach, Kulturwerk'llÖ Sursee^Holä- 
 ! Zissy (Michaer DeMel), der steiGlaius,f^moEinsiedeln?Stof- Sünger und Gitarrist, ist -bekannt ̂fei St.• Gallen und ^ctei^üin^ für seine energiegeladenen und' Wärchhof lAizern.Vßiej s^ep/fw emotionalen Auftritte. Feggi (Fe- ' knackigen, nielo^^|^n^Whkro^^; t- 
y lix Müller) .bringt kitseinen .wenngleichstehä^,m 4mw. monströsen »Bassiines all? zunu. higere ( 
Klänge ^da^ischen^chlel? • Tanzen und. Toben! Chäschper%cKenT$nnCT.^ , i Krön spielt däs;,SdHlagzcug virtuos, dassergle^hden "Pei* »«»hr*inr »nH lcussiojiisten • 'ersetzfc-.yei^angeni Touren mit Gigs inder,Schweiz, 
f , >v 
r* M JS» 
7 * V**.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.