Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DONNERSTAG, 8. APRIL 2004 
VOLKS I BLATT I 
WIRTSCHAFT 
SCHWEIZER BACKWAREN ENTLASSUNGEN 
16 KOMPAKT «Putsch» der Eurotunnel-Aktionäre PARIS - Zehn Jahre nach Eröffnung des Hinnels unter dem Ärmelkanal versu­ chen Kleinaktlönäre die Betreiberge­ sellschaft Eurotunnel mit einem «Putsch» zu retten. Die Börse feierte den Machtwechsel am Mittwoch vorab mit einem Kursanstieg der Aktie um 9 Prozent auf 0.61 Euro. 1 Die Aktionärsrebellen freuen sich über den Sturz des Vorstandes und die Einsetzung einer neuen Führung. In einer beispiellosen Aktion betrieben die Aktionärsrebellen am Mittwoch auf einer Hauptversammlung den Sturz des Vor­ stands und die Einsetzung einer neuen Füh­ rung. Die Eurotunnel France-Manche SA räumte ein, dass angesichts der Mehrheits­ verhältnisse die alte Führung nicht zu hal­ ten sei. Entnervt gab ihr Kandidat für die Eurotunnel-Präsidentschaft, Philippe Bour- guignon, vor Beginn der Tagung auf. Der frühere Chef von Euro Disney und Club Mdditerranöe beklagte im Radio den «Putsch» einer «Minderheit», der die Kleinaktionäre teuer zu stehen kommen werde. . Die Aktionärsrebellen um Nicolas Mi- guet sind empört über den Absturz der Eu­ rotunnel-Aktie. Das Papier wurde 1987 für 5.33 Euro ausgegeben und stieg bis auf 19.36 Euro, bevor es steil auf 0.50 Euro ab­ stürzte. Eurotunnel hat mehr als eine Mil­ lion Aktionäre, darunter 900 000 in Frank­ reich. Das Unternehmen mit 3000 Mitar­ beitern arbeitet rentabel, erstickt aber unter 9 Mrd. Euro Schulden. Bei 873 Mio. Euro Umsatz wies Eurotunnel 2003 wegen der horrenden Zinskosten einen Fehlbetrag von 1,89 Milliarden Euro aus. Wenn 2006 die Kredite fällig werden, droht die Insolvenz. Das Unternehmen könnte danach entschul­ det wieder auferstehen, aber die Aktionäre hätten ihre Einlagen verloren. Maillot soll an Konzemspitze An die Konzemspitze wollen die Rebel­ len den früheren Chef des Reiseunterneh­ mens NouveJles Frontifcres Jacques Maillot setzen. Die operative Führung soli der Sa­ nierungsexperte Jean-Louis Raymond übernehmen, der sich bei Konzernen wie Lesieur und Beghin-Say einen Namen ge­ macht hat. Die beiden sollen das Unterneh­ men vor der Insolvenz retten, Staatsmittel besorgen und die Aktie wieder auf Höhen­ flug bringen. Die Regierungen Frankreichs und Grossbritanniens machten jedoch am Mittwoch klar, dass Eurotunnel wie bisher keine öffentliche Finanzhilfe erhalten wird. Im britisch-französischen Vertrag von Can- terbury 1986 hatte Premierministerin Mar­ garet Thatcher gegen. den französischen Staatschef Franfois Mitterrand durchge­ setzt, dass das Jahrhundertprojekt aus­ schliesslich privat finanziert wird; (sda/dpa) 
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Süsse Backwarenzeiten Schweizer Backwarenindustrie 2003: Umsatz stieg um 2,1 Prozent BERN - Wieder süssere Zeiten für die Backwarenindustrie: Nach Einbussen im Voijahr stieg der Umsatz 2003 um 2,1 Pro­ zent auf 427,6 Mio. Franken. Allerdings nur dank den Expor­ ten. Vor allem die Deutschen knabbern kräftig Schweizer Bis­ cuits. Die Produktionsmenge der Schwei­ zer Dauerbackwaren legte im ver­ gangenen Jahr um 1,6 Prozent auf 45 546 Tonnen zu, wie der Verband Biscosuisse am Mittwoch mitteilte. ' ZU den Dauerbackwaren gehören unter anderem' Zwieback und Knäckebrot, Apdro- und Salzge- bäcke, Biscuits sowie Spezialitäten. Das Ergebnis hat die Backwaren­ industrie allerdings ausschliesslich . den Exporten zu verdanken. Dabei stieg der Umsatz der Aus- 
- fuhren um 16,8 Prozent auf 135,9 Mio. Franken, die Produktions­ menge um 13,5 Prozent auf 15 751 Tonnen. Deutschland sei dank Besonders die Deutschen verna­ schen unsere Biscuits. Die Ausfuh­ ren nach Deutschland kletterten um 23,5 Prozent auf 68,6 Mio. Fran­ ken. Damit sei der nördliche Nach­ bar mit einem Exportanteil von 48 Prozent die wichtigste 
Exportdesti-Nach 
Einbussen Im Voijahr stieg der Umsatz der Backwarenindustrie 2003 um 2,1 Prozent auf 427,6 Mio. Fran­ ken, allerdings nur dank den Exporten. nation, hiess es weiter. Dahinter folgen Frankreich (28 Prozent), Österreich (6 Prozent) und die USA (2,5 Prozent). Bereits zum zweiten Mal nickläufig sind laut Verband die Verkäufe einheimischer Backwa­ ren im Inland. Die Produktions­ menge ging um 3,7 Prozent auf 29 795 Tonnen und der Umsatz um 3,5 Prozent auf 291,8 Mio. Fr. zurück. 
Während die Verkäufe ins Ausland in den letzten zehn Jahren kontinu­ ierlich gesteigert werden konnten, stagnierte der Inlandabsatz. Gleich­ zeitig hätten sich die Importe, die zu 96 Prozent aus EU-Staaten stammen, nahezu verdoppelt, schreibt Biscosuisse weiter. Allein im vergangenen Jahr stiegen die Importe um 0,5 Prozent auf 44 114 
Tonnen. Damit ging der Anteil der einheimischen Produkte am Inland­ verbrauch von 41,3 auf 40,3, Pro­ zent zurück. Aufgrund des insge­ samt um 1,2 Prozent rückläufigen Gesamtkonsums (Importe und Ei­ genproduktion) und der gestiege­ nen Wohnbevölkerung sank der Pro-KopfrKonsum von 10,2 auf 10 Kilo. (sda) 125 Entlassungen Papierfabrik Zwingen schliesst Betrieb ZWINGEN - Die Papierfabrik Zwingen macht dicht; rund 125 Stellen gehen verloren. Vor den Medien gab die Firmenleitung am Mittwochnachmittag be­ kannt, sie wolle Nachlassstun­ dung beantragen. Zuvor waren die betroffenen Angestellten in­ formiert worden. Zuletzt hatte die 1913 gegründete Papierfabrik Zwingen schwarze Zahlen für 2001 publiziert. Gleich­ zeitig hatte das nicht börsenkotier­ te Unternehmen aber konjunktur­ bedingt schwierigere Bedingungen für die nahe Zukunft prophezeit. Als Schliessungsgründe werden nun massiver Auftragseinbruch so­ wie Preiszerfall genannt. 
Die Papierfabrik Zwingen war in den vergangenen Jahren mehrmals in die Schlagzeilen geraten, weil ihre Abwässer die Birs unzulässig stark belasteten. Ein Streit um die Kosten der Abwasserreinigung schien zuletzt beigelegt. Der Kan­ ton hatte der Firma ein Ultimatum gestellt, worauf diese den Bau ei­ ner eigenen Vorklärung beschloss. " Die Papierfabrik Zwingen hatte 1998 die Beteiligung der deutschen Herlitz International Trading AG (HIT) zurückgekauft. Um die dro­ hende Schliessung von Zwingen abzuwenden, hatte HIT 1994 von der Biber-Gruppe ein Drittel der Anteile an der Papierfabrik Zwin­ gen übernommen, Schweizer Gläubigerbanken den Rest, (sda) 
Orell Füssli erneut kräftig gewachsen ZÜRICH - Orell Füssii will in Zu­ kunft vom weltweiten Kampf gegen Markenpiraterie profitie­ ren. Im letzten Jahr ist die im Druck- und Verlagswesen täti­ ge Firma dank einer Übernah­ me erneut kräftig gewachsen. ANZEIGE Silicon Valley Equities - It's Money Mitteilung der Hermann Finance AGmvK an die Anteilsinhaber Die Hermann Finance AGmvK, Vaduz gibt untenanstehende Änderung im Prospekt mit integriertem Anlagereglement bekannt. Mit 31. März 2004 hat die Bank Frick & Co. Aktiengesellschaft die Depotbankfunktion von der Hypo Investment Bank (Liechtenstein) AG übernommen. Herr Mag. Christoph Wlrnsperger Ist aus dem Verwaltungsrat der Gesellschaft ausgeschieden. Das Amt für Finanzdienstleistungen, Vaduz hat diese Änderung sowie den Prospekt mit Integriertem Anlagereglement mit Schreiben vom 30. März 2004 genehmigt. Der geänderte Prospekt mit integriertem Anlagereglement liegt bei der Hermann Finance AGmvK, Austrasse 59, FL-9490 Vaduz und der Bank Frick &.Co. Aktiengesellschaft, Balzers auf und kann kostenlos bezogen werden, oder von der Website  www.hermannflnance.corn geladen werden. Hermann Finance AGmvK, Austrasse 59, FL-9490 Vaduz T:+423 399 33 66, F:+423 399 3360 Interested? 
GO  www.hermannfinance.com 
Der Umsatz sei 2003 um 25,5 Pro­ zent auf 307,5 Mio. Fr. gestiegen und habe damit erstmals die Gren­ ze von 300 Mio. Fr. übertreffen,' sagte Geschäftsführer Klaus Oesch am Mittwoch an der Bilanzme­ dienkonferenz in Zürich. Der Be­ triebsgewinn vor Zinsen und Steu­ ern (EBIT) habe um 21,9 Prozent auf 38,9 Niio. Fr. zugelegt. Das Plus sei der erstmaligen Vollkonso­ lidierung der Mitte 2002 übernom­ menen deutschen Atlantic Zeiser zu verdanken, welche die Flaute im angestammten Geschäft ausglei­ chen konnte, sagte Oesch. Wie bereits im Januar bekannt gegeben, stieg der Reingewinn um 10 Prozent auf 21,1 Mio. Franken. Die Dividende soll von 30 auf 35" Fr. je Aktie erhöht werden. Um die Handelbarkeit der Aktie zu verbes­ sern, wird der Titel im Verhältnis 
1:10 gesplittet. Damit soll die Ak­ tie, die derzeit 1400 Fr. kostet, für die Anleger attraktiver werden. Profitabler Banknotendruck Am besten liefen die Geschäfte in der Division Sicherheitsdruck und industrielle Systeme, deren Umsatz um 11 Prozent auf 172,1 Mio. Fr. zunahm. Der Betriebsge­ winn legte gar um 25 Prozent auf 30,3 Mio. Fr. zu. Beim Banknoten­ druck sei es gelungen, das sehr gu­ te Resultat des Vorjahres zu über­ treffen, sagte Oesch. Fjir ein Um­ satzplus sorgte auch die überra­ schend hohe Nachfrage nach den neuen Schweizer Pässen. Weil der Bund im letzten Jahr in Liefer­ schwierigkeiten geriet, musste er in einer Feuerwehrübung eine zweite Passdruckanlage bestellen. Atlan­ tic Zeiser konnte unter anderem von der Plastikkartenflut profitie­ ren und steigerte den Umsatz um 13 Prozent. Der Bereich bietet bei­ spielsweise Systemlösungen zum Bedrucken von Telefon-, Kunden­ oder Chipkarten mit Strichcodes, persönlichen Daten oder Gültig­ keitsangaben an. (sda) ANZEIGE Gesetz Ober Investmentunternehmen (IUG) vom 03. Mal 1996 Union Investment Luxembourg S.A., 308, route d'Esch, L-1471 Luxembourg Mitteilung an die Anteilinhaber der Fonds luxemburgischen Rechts: UnlSector: Lifestyle und UnlSector: ConsumerGoods (vorm. UnlSector: Mobil) Der Teilfonds UnlSector: Lifestyle hat am 31. Marz 2004 mit dem Teilfonds UnlSector: Mobil fusioniert. Der Antellwert des UnlSector: Lifestyle (Klasse A) betief sich am 31. März 2004 auf 46,45 €. Die Anleger erhielten, soweit keine andere Weisung vorlag, automatisch Anteile des UnlSector: Mobil nach folgendem offiziellen Umtauschver­ hältnis: Für 1 Anteilschein des Teilfonds UnlSector: Lifestyle (Klasse A) erhält der Anteil­ scheininhaber 1,016586 Anteilscheine des Teilfonds UnlSector: Mobil (Klasse A). Wir weisen, nochmals darauf hin, dass derTeilfönds UnlSector: Mobil zum 1. April 2004 in UnlSector: ConsumerGoods umbenannt wurde. Der abschliessende Rechenschaftsbericht kann pel der Vertreterin und der Zahlstel­ le angefordert werden. Zürich, im April 2004 Auftrags der Fondsleitungsgesellschaft, die Vertreterin: Union Investment (Schweiz) AG, 'Talacker 42,8001 Zürich Vetrlebsträger und Zahlstelle: Volksbank AG, Heiligkreuz 42, FL-9490 Vaduz
	        

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