Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SAMSTAG, 3. APRIL 2004 VOLKS BLATT 
INTERNATI ONAL destIGIS 44 & VOLKS BLATT 
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Scharon droht auch Arafat Fünftes Todesopfer LUZERN - Das Familiendrama von Escholzmatt hat ein fünftes Todesopfer ge­ fordert. Der 60-jährige Sozialvorsteher der Entlebucher Gemeinde erlag am Donners­ tagabend den Verletzungen, die ihm drei Ta­ ge zuvor ein 43-jähriger Bauer zugefügt hat­ te. Dies teilte die Luzerner Kantonspolizei mit. Der Täter hatte am Montagabend seine 37-jährige Frau, seinen ^5-jährigen Bruder und dessen 33-jährige rumänjsche Ehefrau getötet, .-Den Sozial Vorsteher, 
der die vom Täter getrennt lebende Ehefrau in einer Woh­ nung. seines Hauses aufgenommen hatte, verletzte der .-Bauer mit einem Kopfschuss schwer. Der 60-Jährige schwebte seither in Lebensgefahr. Der Täter hatte seinen Selbst­ mordversuch zunächst ebenfalls überlebt, ist, aber am Dienstag im Spital gestorben. Als Tatmotiv wurden Ehestreitigkeiten, Vorwür­ fe wegen sexuellen Missbrauchs seiner Kin­ der sowie Erbstreitigkeiten mit dem Bruder vermutet. Sechs Kinder wurden durch den Amoklauf zu Vollwaisen. (sda) EU-Suche nach neuem IWF-Chef 
tu? PUNCHESTOWN - Die EU tritt bei der Suche nach einem Nachfolger von IWF- Chef Horst Köhler auf der Stelle. Der irische Finanzminister und EU-Ratsvorsit'zende Charlie McCreevy sagte beim Treffen der EU-Ressortchefs am Freitag in Punchestown südwestlich von Dublin, er rechne bei den zweitägigen Beratungen nicht mit einer Eini­ gung. Er hoffe aber, dass zumindest die Kan­ didaten am (morgige^) Samstag offiziell no­ miniert würden. Neben Spanien erwägen dem Vernehmen nach auch Frankreich und Italien eine Kandidatur. Ursprünglich galt der noch amtierende spanische Finanzminis- tcr Rodrigö Rato als aussichtsreichster Kan­ didat für die Nachfolge von Köhler an der Spitze des Internationalen Währungsfonds (IWF). Köhler war,von den deutschen Oppo­ sitionsparteien zum Kandidaten für die Wahl zum Bundespräsidenten nominiert worden. Der designierte sozialistische Ministerpräsi­ dent Josd Luis Rodriguez Zapatero will an Rato von der konservativen Partei PP fest­ halten. . (sda) «Neue Rolle» BRÜSSEL - Die NATO sollte nach den Vor- Stellungen 
der US-Regierung in Irak in der zweiten Jahreshälfte eine «neue Rolle» über­ nehmen. «Die USA glauben, dass die Alli­ anz nach" der Rückkehr der Souveränität Iraks eine neue, kollektive Rolle überneh­ men sollte», sagte US-Aussenminister Colin Powell am Rande eines Treffens mit seinen Kollegen aus 
dtai 26 NATO-Staaten in Brüs­ sel. «Wir haben noch nicht festgelegt, worin die Rolle 
der NATO bestehen sollte.» (sda) 
Schwere Ausschreitungen auf dem Tempelberg in Jerusalem JERUSALEM - Bei schweren Ausschreitungen auf dem Tem­ pelberg in Jerusalem sind am Freitag zahlreiche Menschen verletzt worden. Israelische Po­ lizisten stürmten gewaltsam das Gelände der Al-Aksa-Mo- schee. Korrespondenten berichteten von heftigen Szenen auf dem Tempel­ berg, der für Juden wie für Mos­ lems gleichermassen zu den heiligsten Stätten zählt. Nach Poli­ zeiangaben hatten hunderte Ju­ gendliche am Morgen nach dem islamischen Freitagsgebet Steine auf jüdische Pilger geworfen, die : an der unterhalb der Moschee gele­ genen Klagemauer beteten. Tränengas und Schockgranaten Daraufhin stürmten Polizisten ßden Platz vor der Moschee und,, schössen mit Schockgranaten, Gummigeschossen und Tränengas auf die Demonstranten. Als diese sich in die Moschee flüchteten, rie­ gelten Polizisten und Soldaten die Eingänge ab und schössen durch die Fenster weiter mit Tränengas und Schockgranaten. Etwa 60 Menschen seien bei den Zu- sammenstössen zwischen Palästi­ nensern und Polizisten verletzt worden, überwiegend jedoch nur leicht, sagten palästinensische Sa­ nitätsleute. Mehrere Journalisten 
Dieser Demonstrant wurden geschlagen, einem Fi grafen wurde die Kamera abge­ nommen und alle Aufnahmen kon­ fisziert. Erst nach einer Stunde Hes­ sen die Beamten nach Angaben der Moscheeverwaltung die Gläubigen aus dem Gotteshaus ziehen. Mindes­ tens 15 Palästinenser wurden fest­genommen. 
Scheich Mohammed Hussein, der Leiter der Verwaltung, sprach von einem ungeheuerlichen Vorgang. Der palästinensische Chefunterhändler Sajeb Erakat warnte vor einer «gefährlichen Eskalation». Es war der zweite Freitag - der traditionelle Feiertag 
dass er zu allem bereit ist. der Moslems - seil der gezielten Tötung des Gründers der radikalen Hamas-Bewegung, Scheich Ahmed Jassin. Im Gegensatz 
zur vergange­ nen Woche hatte die Palästinenser­ verwaltung dieses Mal darauf ver­ zichtet, nur ältere Pilger zum Frei­ tagsgebet in die£Jpschee zu lassen. Beistand für neue Mitglieder NATO: Erklärung zu Zusammenarbeit gegen Terrorismus BRÜSSEL - Die NATO-Aussenmi- nister haben am Freitag in Brüssel ihre Beistandsverpflich­ tung für die sieben neuen Mit­ gliedsstaaten in Osteuropa be- Hräftigt. «Von nun an sind 26 Alliierte ver­ eint in der Verpflichtung, ihre Si­ cherheit und territoriale Unver­ sehrtheit gegenseitig zu verteidi­ gen», sagte NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer am Freitag auf einem Aussenministertreffen • der Militärallianz in Brüssel. Zum Auftakt der Beratungen hissten Soldaten aus Rumänien, Bulgarien, der Slowakei, Slowenien, Litauen, Lettland und Estland die Flaggen ihrer Staaten vor dem Hauptquar­ tier. Eine Ehrengarde der NATO 
Die NATO-Aussenmlnister haben ihre Beistandsverpfllchtung für die sie­ ben neuen Mitgliedsstaaten in Osteuropa bekräftigt. 
spielte die Nationalhymnen der neuen Mitglieder. «Heute morgen ist ein Traum in Erfüllung gegan­ gen», sagte der lettische Aussenmi- nister Rihards Piks. «Die von uns getroffene Entscheidung bedeutet, dass Letten nie wieder den Verlust der Freiheit erleiden müssen.» Ein­ wohner von der lettischen Haupt­ stadt Riga verfolgten im Fernsehen die Live-Übertragung der Flag- genzeremonie. In Estland waren Stadtbusse mit NATO-Fahnen ge­ schmückt, und in der litauischen Hauptstadt Vilnius wurde der Tag mit einer Truppenparade begangen. In Bulgarien war der Freitag ein na­ tionaler Feiertag. Die Teilnehmer des Brüsseler Treffens vereinbarten eine engere Zusammenarbeit gegen 1 den'Terrorismus. (sda) ANZEIGE VüUlSCAfiDi - i 7 r\, r~r ~ | • : -v VOLKS M: J II MI CH f WH J O t HANM U Weitere Infos www. .Ii Profitieren Sie als J0 / ; ; -Abonnent von Vorzugspreisen 
Anschlag verhindert Spanien: Bombe MADRID - Die am Freitag auf der Hochgeschwindigkeits- Bahnstrecke von Madrid nach Sevilla entdeckte Bombe ähnelt den bei den Terroranschlägen von Madrid verwendeten Sprengsätzen. Der in einem Sack unter den Schie­ nen versteckte Sprengsatz enthalte ', den Piastiksprengstoff Goma 2 ECO, meldete diobaskische Nach­ richtenagentur Vasco Press unter Berufung auf Ermittler. Laut Innenminister Angel Acebes enj^ deckte ein Bahnarbeiter unter ei­ nem Gleis der Hochgeschwindig­ keitsstrecke einen Sack mit rund zehn Kilogramm Sprengstoff, der mit einem 136 Meter langen Kabel 
auf Bahnstrecke mit einem Zünder verbünden war. Die Linie wurde für den Bahnver­ kehr gesperrt. Nach Polizeianga­ ben wurde die Bombe zwischen den Städten Mocejon und Algodor in der zentralen Provinz Toledo entdeckt. (sda) Die Bombenexperten sichern den Fundort der Bombe. 
+ + + + + Zu guter Letzt..v+ + + + + ' - t 
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 1  1 * Oben-Ohne-Tariflohn WEY -y Die australische Stribperinnen-Gewerkschaft hat die Freizügigkeit bei der Lohnge­ staltung satt. Oben-Ohne-Barda- men, Striptease- und Nackt-Tän- zerinnen forderten eine staatlich festgelegte Höhe der Einnahme für eihe dreiminütige Show. Die Arbeitgeber vom australischen Striptease-Verband zeigen sich aber zugeknöpft: Die Forderun-; gen seien zu hoch, da nach der Vorstellungen der Gewerkschaft eine Vollzeitkraft im Jahr mehr' als ?wei Millionen australische Dollar (ruhd 1;9 Mio. Franken) verdie;nen würde. Die Gewerkt schaftsvorsitzende Jeannette 
Schagen besteht auf einen Ein­ griff des Staates, da die Strippe­ rinnen sonst ausgebeutet Würden.
	        

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