Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

-•.*' : .'"•T.-'-y-'-TJ-j" • FREITAG, 2. APRIL 2004 VOLKS| l/J II Tl ID BLUESKONZERT l\UL IUli KABARETT BLATT I 
24 NACHRICHTEN Restaurieren alter Gegenstände BENDERN - Gelernt werden: Auffrischen; fachmännisches Entfernen alter Anstriche; Einsetzen evtl. fehlender Holzteile; Neutra­ lisieren der Oberflächen; Bleichen (nach Bedarf); Schleifen und Feinarbeit; Wund­ behandlung; Imprägnieren; Lackieren; Wachsen und Beizen. Wer den ersten Kurs besucht hat. kann nach Rücksprache mit dem Kursleiter weiterführende Arbeiten er­ lernen. Der Kurs 130 unter der Leitung von Pius Kissling beginnt am Freitag, den 16. April um 19 Uhr im Werkhof in Bendern. Anmeldung und Auskunft bei der Erwach­ senenbildung Stein-Egerta in Schaan, Tele­ fon 232 48 22 oder per E-Mail info@stein- egerta.li. (Eing.). Info-Abend - Sprachferien in der Toskana SCHAAN - Am Sonntag, den 4. April um 17 Uhr findet im Haus Stein-Egerta in Schaan der Informationsabend für die Sprachferien und Familiensprachferien in der Toskana statt. Zum Informationsabend ist keine Voranmeldung nötig (gratis). Ein Sonderprospekt kann auch telefonisch ange­ fordert werden. (Eing.) Woody Allen kommt als Musi­ ker ins Berliner Tempodrom BERLIN - Der amerikanische Filmschau­ spieler Woody Allen (»Manhattan») gastiert im August als Musiker im Berliner Tempo­ drom. Das teilten die Berliner Veranstalter am Donnerstag mit. Allen spielt leiden­ schaftlich gern Jazzklarinette. Als Klarinet­ tist einer New-Orleans-Jazzband tritt der 68- jährige New Yorker seit mehr als 20 Jahren regelmässig in einem Jazzclub auf. In den 90er-Jahren tourte er mit einer Jazzband durch 18 europäische Städte. (sda) 200 000 Franken für Tschai- kowskis Oper «Eugen Onegin» FRAUENFELD - Mit 200 000 Franken aus dem Lotteriefonds unterstützt der Kanton Thurgau die Produktion der Oper «Eugen Onegin» von Peter I. Tschaikowsky am Stadttheater St. Gallen. Die Aufführung ist in russischer Originalsprache geplant. Die Produktionen der Genossenschaft Konzert und Theater St. Gallen geben der Ost­ schweiz wichtige Impulse, schreibt der Re­ gierungsrat in einem Communiquö vom Donnerstag. Mit dem Geld aus dem Lotte­ rienfonds könne das Theater ein herausra­ gendes Projekt realisieren. Die Oper nach dem gleichnamigen Roman von Alexander S. Puschkin wurde 1879 in Moskau urauf­ geführt, den Text schrieb Konstantin S. Schilowskij. «Eugen Onegin» ist eine tragi­ sche Liebesgeschichte aus dem Russland des 19. Jahrhunderts. Die beiden Hauptper­ sonen sind Eugen Onegin und Tatjana La- rin. Er weist ihre Liebe zurück und trifft sie viele Jahre später als verheiratete Frau wie­ der. Osterfestspiele Salzburg be­ ginnen mit «Cosi fan tutte» SALZBURG - In Salzburg beginnen am Samstag die Osterfestspicle mit der Mozart- Oper «Cosi fan tutte» im Grossen Festspiel­ haus. Der künstlerische Leiter des Festivals, Sir Simon Rattie, dirigiert die Berliner Phil­ harmoniker. In den Hauptpartien sind Ceci- lia Bartoli und Magdalena Kozcna sowie Kurt Streit und Gerald Finley zu hören. Die Inszenierung von Karl-Emst und Ursel Her­ mann ist noch bis am 12. April zu sehen und wird bei den Sommerfestspielen in verän­ derter Besetzung wieder aufgenommen. Bei dem von Herbert von Karajan (1908-1989) gegründeten Festival stehen bis .12. April ne­ ben «Cosi» und der konzertanten Auffas­ sung der Oper «Idomeneo» noch vier grosse Orchesterkonzerte der Berliner Philharmo­ niker mit zwei Programmen an. Zudem wird ein Sonderkonzert des Orchestra of the Agc of Enlightenment mit dem Barock-Orato- rium «David et Jonathas» von Marc-Antoi- ne Charpenticr geboten. (sda) 
Beste englische Bluesband «Paul Lamb &The King Snakes» im «Grütli the club» in Rüthi-Büchel RÜTHI-BÜCHEL - Mit «Paul Lamb & The King Snakes» bringt «Grütli the club» in Rüthi-Biichel exklusiv am Sonntag 4. April ab 20 Uhr ein echtes Highlight, ist doch Paul Lamb unangefochten der beste Bluesharp-Spieler Englands. • Geroll Hauser Paul Lamb wird mit Auszeichnun­ gen und Preisen übersät. Jahrelang gilt er als der beste Bluesharper Englands und erlangte einen Eh­ renplatz in der «Hall Of Farne». Seine Band wurde mehrmals mit dem Titel als beste Bluesband der Insel gekrönt. Vier der zehn CD- Produktionen werden in England als das Bluesalbum des Jahres be­ zeichnet. Paul Lamb, ein unglaub­ lich virtuoser Bluesharper, spielt den Westcoast Jump Blues, als kä­ me er direkt aus Chicago. Heile Aufregung Im «Grütli the club» wird am Sonntag folgende Besetzung zu hö­ ren sein: Paul Lamb (Bluesharp, Gesang), Raul de Pedro Marinero (Gitarre), Chad Strentz (Gitarre, Gesang), Rod Demick (Bass) und Sonny Below (Schlagzeug). Als im Jahre 1990 das Debut-Album von Paul Lamb & The King Snakes er­ schien, wurde die britische Blues- Szene in helle Aufregung versetzt: Das Londoner Quintett klang so gar nicht typisch britisch, keine Spur von Blues-Rock, sondern vielmehr Westcoast Jump Blues der Extra­ klasse garniert mit einer unglaub­ lich virtuosen Bluesharp, wie sie dreckiger in den Vorstädten von Chicago nicht gespielt werden 
Paul Lamb, einer der besten Bluesharper Englands, tritt mit seinen «King Snakes» am Sonntag 4. April ab 20 Uhr im «Grütli the club» In Rüthi-Biichel auf. könnte. Die Fachwelt in Grossbri- tannien staunte Bauklötze. Ihre Konzerte bestechen in erster Linie durch die enorme Energie, die von der Bühne auf das begeisterte Pub­ likum überspringt, und durch eine Spielfreude, wie man sie selten er­ lebt. Das Publikum im «Grütli the club» wird sich davon überzeugen 
können. Der englische Harp-Virtu­ ose hat schon reihenweise Aus­ zeichnungen gewonnen und keiner der ihn gehört hat, wird sich darü­ ber wundern. Er ist ein Meister an seinem Instrument. Aber es ist nicht er alleine, sondern seine Band steht ihm in nichts nach. Ein fantas­ tischer Sänger als zweiter Front­mann 
und ein Weltklasse-Gitarrist als zweiter Solist, getragen von ei­ ner groovenden Rhythmus-Section, darauf bauen die Live-Erfolge der Band, die jederzeit ein Erlebnis sind. Blues vom Feinsten mit «Paul Lamb & The King Snakes» im «Grütli the club» in Rüthi-Büchel am Sonntag 4. April ab 20 Uhr. Nietzsche und versalzene Eierspeise Alf Poier mit seinem Programm «Mitsubischi» zu Gast im Spielboden D0RNBIRN - Der selbsternannte «Messias des Europäischen Stumpfsinns» hat nach einer ausgedehnten Tournee mit sei­ nem Programm «Mitsubischi» endlich unsere Region erreicht. Der Guru Mitsubischi hat gefun­ den, was er gesucht hat: ein weisses Licht. Aber was sucht Alf Poier eigentlich? • Arno Löffler Viele kennen den österreichischen Kabarettisten Alf Poier erst seit dessen fehlgeschlagenem Versuch, den Grand Prix d'Eurovision de la Chanson einzuheimsen. Sein Wett­ bewerbsbeitrag «Weil der Mensch zählt» kam zwar auch zum Vortrag, allerdings nur stark gekürzt und als Zugabe. Poier lässt sich dankens­ werterweise nicht auf den Song- Contest-CIown reduzieren, obwohl er ganz beachtlich den Sänger und Gitarristen zu mimen versteht. Po­ ier singt, malt, zeichnet, bastelt und kalauert sich mit unerschöpflicher Phantasie durch seine «Parallelwel­ ten». Poiers Bilder sind übrigens nicht einmal schlecht. Fast möchte man sie ernst nehmen, wären da nicht die unsinnigen Erklärungen, die der Meister etwa zu Kaiser Karl V. gibt, der da auf einem Jumbojet reitend, von hinten von der nackte Pamela Anderson umklammert, von einer Parallelwelt in die nächs­ te reist, umschwebt von Erdbeeren auf der Suche nach dem Erdbeeren­ land. 
Alf Poler gastierte mit seinem Programm «Mitsubischi» Im Spielboden in Domblrn. Virtuos und brachial zugleich führt Poier den Sinn ad absurdum. Der Guru Mitsubischi hat immer­ hin ein weisses Licht gefunden. Po­ ier hofft nur ganz bescheiden, dass das, was er selber sucht, keine 13 km lang ist, weil er es sonst nicht mehr verkaufen kann. Er nimmt das Publikum mit auf eine Schwarzfahrt quer durch die Philo­ sophiegeschichte, von Lao Tse über Heraklit, Sokrates und Plato bis zu 
Nietzsche und zur Quantenphysik, freilich ohne dass Poier je eine be­ friedigende Antwort auf seine bren­ nende Frage erhielte: «Was soll das?» Poiers Bühnen-Ich ist eine Kari­ katur auf den postmodernen Men­ schen, der sich im Sinnfindungssu- permarkt hoffnungslos verlaufen hat und überall nur versalzene Eierspei­ se findet. Poier rennt wild grimassie- rend, heftig gestikulierend und frei 
assoziierend über die Bühne und zeigt stolz seine diversen Bilder und Objekte her, die teils auf völlig bana­ len Wortspielen beruhen, die aber niemand so genialisch umzusetzen verstünde wie er. «Woher nimmt der Poier dieses enorme Unwissen?» fragen sich angeblich seine Kritiker. Man glaubt Poier gern, dass er weiss, was er tut, auch wenn er nichts unversucht liisst, diesen Ein­ druck zu verwischen.
	        

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