Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SäSSS^BSäs^SIK^aäis^Si^JS^ :,.jJ V-... DIE KULTURNEWS FÜR LIECHTENSTEIN DIENSTAG, 30. MARZ 2004 
Proble Frühzu Kontaktie bitte unser£ Tel. +4 Liechtensteinisch» Pott AQf J0«TAjpii UiCHTCNSTEIN SEITE 23 KONZERT Wer am Samstag, den 3. April in der Tangente mit Crossover World Music für Stimmung sorgt. 24 BLÄT?II\IEWS •mcsMSsxü'.' Kulinarium mit Philipp Galizia i m Fabriggli BUCHS- Umrahmt von einem feinen Essen aus der Fabriggliküche erzählt Philipp Gali­ zia zusammen mit seinem Kontrabass die Geschichte vom Totengräber Lunzi: «Am Seil abelo», eine Totcngräberballade ~ am Samstag, den 3. April, um 19.30 Uhr,'im Werdenberger Kleintheater Fabriggli in Buchs. Die feinsinnigen Lieder stammen von Res Wepler, Galizias Kollege vom Pfannestil Chammer Sexdeet. Lunzi, der Totengräber, ist tot. «Ändgültig ustrunke, d Schutle n ab- gü, am Seil abeglo.» Derweil im Sali dus Lei­ chenmahl serviert wird, setzt sich Philipp mit seinem Kontrabass in die leere Gaststube. An jenen Tisch, an dem Lunzi immer gesessen hatte. Ein Bier lang erzählt er mit seinenvun- verwechselbaren Schalk Geschichten und Episoden aus dem Alltag des knorrigen und verschmitzten, gutmütigen und wortkargen Totengräbers. Er lässt uns am erdigen Hand­ werk teilhaben, führt uns ins Bestattungswe­ sen ein, geht mit uns durch die Grabreihen, singt und sinniert über Vergangenes und Ver­ gängliches. Den Tod als stummen Gast zur Seite. Um Anmeldung wird gebeten unter 081 756 66 04 (Di bis Sa, 18 bis 20 Uhr) oder www.fabriggli.ch .  (Eing.) Tuba-Gipfeltreffen am Spielboden DORNBIRN - Am Freitag, den 2. April um .20.30 Uhr gastieren TübaTuba! im Rahmen der jazz&-Reihe am Dornbimer Spielboden. Michel Godard und Dave Bargeron in einer Band, da kann man getrost von einem euro­ amerikanischen Gipfeltreffen in Sachen virtu­ oser Tubamusik sprechen. Das musikalische Spektrum reicht von funkigen Bassgrooves bis zu freien Improvisationen, von schönen, medi­ terranen Melodien bis zu - angesichts der Bandbesetzung - aussergewöhnlichen Versio­ nen von Bebop-Standards. Für besonders reiz­ volle Kontraste sorgt dabei der unterschiedli­ che musikalische Background der Tubagigan­ ten. Dave Bargeron, vor allem als Mitglied von «Blood, Sweat & Tears» bekannt, wurde von so unterschiedlichen Stars wie Paul Simon, Eric Clapton, Miles Davis, Gil Evans, Jaco Pastorius oder Mick Jagger ins Aufnahmestu­ dio gebeten. Michel Godard arbeitete mit klas­ sischen Ensembles ebenso wie mit Avantgardi­ sten ä la Louis Sclavis oder Anthony Braxton. Sowohl Godard als auch Bargeron spielen aber auch in der Band des renommierten Oud-Vir­ tuosen Rabih Abou-Khalil, wo sie auch den viel­ seitigen italienischen Akkordionisten Luciano Biondini kennen gelernt haben. Komplettiert wird das grandiose Quartett durch Kenwood Dennard, der in den letzten 30 Jahren mit allen spielte, die im Jazz Rang und Namen hatten. «TlibaTlibaS> li­ ve - hier eröffnen sich neue Klangwelten. Karten: Spielboden, Tel. 0043/5572-21933, E-Mail: karten@spielboden.at . 
«GESCHENK» Wie die Siegerin und der Sieger des Musical- star-Wettbewerbs ihre frisch gewonnenen Ti­ tel einschätzen. 
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ERNÄHRUNG Welcher Zusammen­ hang zwischen Lebens­ gewohnheiten und Tu­ moren festgestellt wer­ den kann. 26 
ZYPERN-FRAGE Auf dem BUrgenstock wurde gestern ein revi­ dierter Plan zur Verei­ nigung Zyperns über­ geben. .28 Grosse Aufgabe gemeistert Die Johannespassion am Feldkircher Landeskonservatorium FELDKRICH - Die Studenten und Studentinnen des Feldkircher Konservatoriums haben sich mit der Aufführung von Bachs Johannespassion Grosses vor­ genommen und gemeistert. Un­ ter der Leitung von Sebastian Tewinkel erklang dieses gros­ sartige Werk in der Kapelle des Konservatoriums am Samstag­ abend und Sonntagvormittag. « Geröll Häuse r  ; Von der ersten Fassung der Johan­ nespassion ist keine Partitur über­ liefert. Bach führte das Werk im Laufe seines Lebens mindestens viermal auf (jedes Mal mit Ände­ rungen), die Uraufführung war ge­ nau vor 280 Jahren. Gewaltiges Gebäude Ansehn Hartmann, Direktor des Konservatoriums, erklärte vor der Aufführung, dass die Johannespas­ sion lange im Schatten der Mat- thäuspassion gestanden sei, u. a. deshalb, weil Bach für dieses Werk Texte aus verschiedenen Quellen herangezogen hatte. Unterschiedli­ che Einflüsse, u. a. von der italieni­ schen Oper, Arien, dem italieni­ schen Konzert, Einflüsse aus der französischen Suite mit ihren Tän­ zen und von norddeutschen Choral­ bearbeitungen für Orgel, hätten ebenfalls dazu beigetragen. Bach sei es aber gelungen, diese 
schein-Den 
Studierenden des Feldkircher Konservatoriums gelang es hervorragend, bei Bachs Johannespassion einen musikalischen Bogen 
zu. spannen und zu halten. bare Heterogenität zu einem gewal­ tigen Gebäude zusammenzufassen. Bach stelle in seiner Johannespas­ sion Christus weniger als leidenden Jesus vor,, sondern als souveränen Herrscher. Schon der Eingangschor «Herr, unser Herrscher» zeige dies. Musikalischer Bogen Das Auswahlorchester (die über 20 Mitglieder wurden bei einer Au- dition ausgewählt) und der über 40 Mitglieder starke Auswahlchor des Landeskonservatoriums (verstärkt 
durch einige Mitglieder von ausser­ halb des Konservatoriums, u. a. vom Domchor), die Gesangssolisten und -solistinnen Elisabeth Jehle (Sopran) und die Altistin Gertrud Tiefenthaler (beide wurden durch eine fachkun­ dige Jury ausgewählt), Bariton Pat­ rick Pobeschin (Pilatus), Bassist Mark Spehar (Jesus) und Martin Nyvall als Evangelist, zeigten unter der Leitung von Sebastian Tewinkel eine beeindruckende Aufführung. Der Chor wurde einstudiert von Markus Landerer, der erst vergan­genen 
November die Aufgabe der Chorleitung am Konservatorium übernommen hatte (zwei Chormit­ glieder sind in Liechtenstein wohl bekannt: Sowohl die Harfenistin Stephanie Beck wie auch der Gei­ ger Claudio Toldo waren bei den Podiumskonzerten in Vaduz als So­ listen zu hören). Es gelang den Be­ teiligten bei dem zweistündigen Werk, vom Eingangschor bis zum Schlusschoral «Ach Herr, lass dein lieb Engelein», einen musikalischen Bogen zu spannen und zu halten. Bewundernswertes Können Preisträgerkonzert des Schweizerischen Jugendmusikwettbewerbs in Eschen ESCHEN - Ein Teil des 29. Schweizerischen Jugendmusik­ wettbewerbs wurde am Wochen­ ende, neben Hünenberg, Zürich, La Chaux-de-Fonds, Lugano, Lan­ genthal und Genf, in der Musik­ schule in Eschen ausgetragen. Am Sonntagnachmittag zeigten die Erstpreisträger ihr bewun­ dernswert grosses Können. • Geröll Hause r  . Auch dieses Jahr hat sich die Liechtensteinische Musikschule entschlossen, die Organisation ei­ ner Regionalausscheidung zu über­ nehmen. Immer wieder nehmen Schüler/-innen der Musikschule am schweizerischen Jugendmusikwett­ bewerb teil. Gerade weil Liechten­ stein an diesem nationalen Wettbe­ werb stets willkommen ist, freut sich die Musikschule, durch die Or­ ganisation eines Regionalwettbe- werbes einen Beitrag zur musikali­ schen Förderung von begabten Schü­ lern und Schülerinnen zu leisten. Ausgeprägte Dynamik Musikschuldirektor Klaus Beck 
Zum Abschluss des Wettbewerbes gaben die Erstpreisträger am Sonntag ein Konzert im Musikschulzentrum in Eschen. Unser Bild zeigt Johannes Seifert aus Triesenberg. begrüsste die Gäste zum Schluss­ konzert des Schweizerischen Ju­ gendmusikwettbewerbs: «Dieses Wochenende haben schweizweit an verschiedenen Orten die, Regional­ ausscheidungen für Jugendliche zwischen 12 und 20 Jahren stattge­funden. 
Insgesamt nahmen über 850 Jugendliche in den verschiede­ nen Disziplinen daran teil; in Liechtenstein waren es über .80. Wir konnten hervorragende Leis­ tungen hören und möchten mit diesem Konzert einen repräsentati­ven, 
kurzen Ausschnitt davon brin­ gen.» In Liechtenstein stellten sich die Spieler/-innen der Instrumente Violine, Violoncello, Harfe, Quer­ flöte 
1 und Klarinette der Jury. Be­ wertet wurden Musikalität, Aus­ strahlung, Sensibilität, Klangge­ staltung, Texttreue, Technik und In­ tonation. Das Konzert zeigte Leis­ tungen, die grosse Komplimente verdienen, weil nicht nur das tech­ nische Können überzeugte, sondern auch die ausgezeichneten musikali­ schen Interpretationen, vor allem von Seraina Pfenninger aus Winter- thur (Geige), Susanne Ünseld aus Rorschach (Geige) und Johannes Seifert aus Triesenberg (Cello). Sie überzeugten mit einwandfrei reiner Intonation, schönem Ton, hervorra­ gender Technik, ausgeprägter Dy­ namik und einfühlsamer Interpreta­ tion. Ausserdem spielten Claudia Studer (Harfe), Seiina Derungs, Marion Lutz und Nadinc Gerner (Flöte), Sayaka Studer (Cello), Da­ vid 
und Tobias Sutter (Klarinette). Interessant und sehr erfreulich war auch, dass praktisch alle Vortragen­ den Werke zeitgenössischer Kom­ ponisten spielten. 
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