Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIENSTAG, 30. MÄRZ 2004 VOLKS BLATT 
WIRTSCHAFT SBB MIT GEWINN LAFV-G ASTBEITRAG 
11 KOMPAKT > NOVARTI 
Vasella ist einflussreichster europäischer Konzernchef BASEL - Novartis-Chef Daniel Vasella (Bild) ist von den Leserinnen und Lesern der «Financial Times» (FT) zum einflussreichsten europäischen Wirt­ schaftsführer der letzten 25 Jahre ge­ wühlt worden. Über 32 000 Perso­ nen beteiligten sich an der Abstimmung. Vasellas Erfolg könne darauf zurückgeführt werden, dass Novartis im 
Gegensatz zu anderen Pharmaunterneh­ men schnell wachse und erfolgreich sei, schreibt die «FT». Als ausgebildeter Arzt habe er ein Image aufbauen können, das ihn von seinen Kollegen unterscheide. Auf den zweiten Platz setzten die «FT»-Leser den Konzernchef des Münchner Technologie­ konzerns Siemens, Heinrich von Pierer. Den dritten Platz belegt Ryanair-Chef Michael O'Leary. Millionenabfindung für Handte bei Clariant MUTTENZ - Der vor gut einem Jahr aus­ geschiedene Ex-Clariant-Chef Reinhard Handte hat eine Abfindung in Millionenhö­ he kassiert. Gemäss dem am Montag veröf­ fentlichten Jahresbericht des Chemiekon­ zerns erhielten vier vorzeitig ausgeschiede­ ne Organmitglieder Abfindungen von insge­ samt 7,8 Millionen Franken. Im Vorjahr be­ trug dieser Wert noch 1,6 Mio Franken.(AP) KirchMedia verkauft Beta Film mit Auslandsrechten an EOS MÜNCHEN - Die insolvente KirchMedia hat den Verkauf ihrer'Tochtergesellschaft Beta Film unter Dach und Fach gebracht. Dies teilte das Unternehmen am Montag in München mit. Insolvenzverwalter Michael JafftS habe die 100-prozentige KirchMedia- Tochter zusammen mit den internationalen Filmrechten an die EOS Distribution GmbH des 
Produzenten Jan Mojto verkauft. Ein entsprechender Vertrag sei am selben Tag unterzeichnet worden. Nach Einschätzung Jaffas ist damit die Verwertung der Kirch­ Media «einen weiteren grossen Schritt vor­ angekommen». Über den Kaufpreis hätten beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Branchenkreise gehen von einem mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag aus. Vor einigen Wochen hatte sich die Kapital­ beteiligungsfirma Bridgepoint aus dem Bie­ terwettbewerb 
um Beta Film und die Aus­ landsrechte zurückgezogen. Dabei war ein Volumen von 50 Mio. Euro genannt worden. Bestes Angebot Mojto ist seit rund 25 Jah­ ren im Rechtehandel und in der internatio­ nalen Fernsehproduktion tätig. Nach Anga­ ben eines KirchMedia-Sprechers hatte er im Rahmen des Verkaufsprozesses das sowohl im Hinblick auf den Preis als auch auf die Konditionen beste Angebot vorgelegt. Milliardenübernahme in US-Chemieindustrie NEW YORK - Das US-Unternehmen Lyon­ dell Chemical will den heimischen Konkur­ renten Millennium Chemicals für rund eine Milliarde Dollar (1,28 Mrd. Fr.) übernehmen. Damit würde Lyondell Chemical zum dritt- grössten Chemieproduzenten Nordamerikas aufsteigen. Das Geschäft soll per Aktien- taüsch abgewickelt werden und beinhaltet zu­ dem die Übernahme von 1,3 Mrd. Dollar Net­ toschulden von Millennium, wie beide Fir­ men am Montag mitteilten. Die Aktien von Millennium reagierten mit einem Kurssprung von 
mehr als 25 Prozent auf die Ankündi­ gung. Auch Lyondell legten deutlich zu. Die Transaktion soll im dritten Quartal abge­ schlossen werden. Der neue Konzern soll un­ ter dem Namen Lyondell firmieren und von Unternehmenschef Dan Smith geführt wer­ den. Vorgesehen ist allerdings, dass innerhalb der Gruppe sowohl Lyondell und Millennium als auch deren Kunststoff- und Petrochemie- Joint-Venture Equistar als eigenständige Fir­ men weiterarbeiten. (sda/reuters) 
SBB mit schwarzen Zahlen Gewinn von fast 25 Millionen Franken - Trendwende im Güterverkehr BERN — Die SBB schreiben wie­ der schwarze Zahlen. Für 2003 wird nach dem Verlust von zwölf Millionen Franken im Vor­ jahr ein Gewinn von 24,9 Millio­ nen Franken ausgewiesen. Laut SBB ist im Güterverkehr eine Trendwende gelungen. Aller­ dings schreibt dieser Bereich immer noch rote Zahlen. Dem Betriebsaufwand von 6,313 Milliarden Franken stand 2003 ein Betriebsertrag von 6,49 Milliarden Franken gegenüber, wie die SBB am Montag in Bern mitteilten. Das Betriebsergebnis aus der operativen Geschäftstätigkeit belief sich ohne die zusätzlichen Rückstellungen für die Pensionskasse auf 177,3 Millionen Franken gegenüber 183 Millionen Franken im Vorjahr. Nach Rückstellungen verbesserte sich das Betriebsergebnis von elf Millionen Franken auf 45,3 Millio­ nen Franken. Der EBIT wurde in der Berichts­ periode von 122 Millionen Franken auf 199,8 Millionen Franken er­ höht. Gemäss Bundesgerichtsent­ scheid mussten für die Jahre 1999 bis 2003 Steuerrückstellungen in der Höhe von 50 Millionen Fran­ ken vorgenommen werden. Im 
Gü-Für 
2003 weisen die Schweizerischen Bundesbahnen SBB einen Gewinn von 24,9 Mio. Franken aus. terverkehr wurde der Jahresverlust von SBB Cargo um zwei Drittel von 96,1 Millionen auf 33,1 Millio­ nen Franken reduziert. Zurückge-. führt wird diese von den SBB als Trendwende bezeichnete Entwick­ lung auf Restrukturierungsmass- nahmen im Personalbereich sowie 
ein stark verbessertes Kostenma­ nagement. «Wenn wir auf dem ein­ geschlagenen Weg weitergehen können, erreichen wir das Ziel, 2005 schwarze Zahlen zu schrei­ ben», sagte SBB-Sprecher Danni Härry. Die Zahl der Tonnenkilometer 
stieg um 2,1 Prozent auf 9,94 Milli­ arden. Im Personenverkehr konnten die SBB nicht an das Finanzergeb­ nis des Expo-Jahres anknüpfen. Das Jahresergebnis lag mit 93,4 Millionen Franken 20,3 Millionen Franken unter jenem des Voijahres. (AP) LAFV-G ASTBEITRAG Ein Kommentar von Craton Capital, Johannesburg Seltsames ereignet sich momentan in den globalen Edelmetallmärkten. Die Preise von Palladium, Platin, Rhodium und Silber erreichen neue Mehrjahres-Höchststände, Gold konsolidiert sich über der-wichti­ gen $ 400 Dollar Marke. Die üb­ lichen Adressen, die jeder kennt, steigen im Preis: Barrick; New- mont, Placer Dome und einige we­ nige andere gross kapitalisierte Unternehmen. Mittlere und kleine­ re Goldfirmen hingegen werden vom Markt wie heisse Kartoffeln angefasst, die Kurse von Platin­ unternehmen sind seit fast 3 Wo­ chen unter konstantem Verkaufs­ druck. Der Anleger wundert sich, der Investor runzelt die Stirn — Grund zur Nervosität? Momentan ist generell ein Ver­ kaufsdruck auf Rohstoffaktien zu beobachten. Diese Verkaufswelle begann vor ca. dreieinhalb Wochen und hält nach wie vor an. Die Ak­ tienmärkte sind allgemein sehr ner­ vös und reagieren auf jedes welt­ weite geopolitische Ereignis. Der Dow, der Dax oder der Nasdaq sind wieder auf den Ständen von Ende November oder noch früher. Die Währungsmärkte sind etwa so ner­ vös wie ein Debütant beim Wiener Opernball. Kurzfristige Prognosen auf Kursverläufe sind so zuverläs­ sig wie eine zweiwöchige Wetter­ vorhersage für Mitteldeutschland im April. Die Hoffnung auf einen gesunden und nachhaltigen Wirt­ schaftsaufschwung scheint am an­ deren Ende des Atlantik mit immer mehr Fragezeichen behaftet zu sein. In Europa macht sich über das hauseigene Wachstum mehr und mehr Ernüchterung breit. Bomben gehen in Madrid los, fordern un­ sägliches Leid, der Taiwanesische Ministerpräsident wird bei einem Attentat verletzt und der nahe und mittlere Osten versinkt mehr und mehr in einem Strudel von Gewalt und Gegengewalt. Die Anleger werden mehr und mehr orientie- rungslos und benutzen jede Gele­genheit 
zum Verkauf. Diese Unsi­ cherheiten rufen wiederum herden­ artiges Ritualverhalten hervor. Stel­ len sie sich das 
wie folgt vor: Bom­ ben in Madrid! Fündmanager A in New York, der ein allgemeines Ak- tienportfolio managt, braucht einen «save haven». Er verkauft bei­ spielsweise Microsoft und kauft die drei liquidesten Goldaktien. Er kauft Barrick, Newmont und Placer Dome. Die Namen kennt er; die Höhe der Bewertung ist zweitran­ gig. Andere kaufen vielleicht noch die nächst grösseren Firmen: Meri­ dian, Goldcorp, Kinross. Zeit für eine sorgfältige Analyse? Für den spezialisierten Fondsma­ nager, der sorgfältig die fundamen­ talen Werte analysiert keine leichte Zeit. Kleinere und mittlere Werte werden auf den Markt geworfen, Zeit der Momentum-Surfer und der kopflosen Entscheidungen. Zeit aber auch, kühlen Kopf zu bewah­ ren. Haben sich die fundamentalen •Faktoren verändert? Sind die Vo­ raussetzungen für einen Auf­ schwung der Rohstoffpreise und Edelmetalle intakt oder haben sie sich verschlechtert? Wie ist die Be­ wertung der Firmen? Zu hoch, an­ gemessen oder lassen sich nach wie vor interessante Werte finden? Die Wahrnehmung eines schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes und der permanenten Terrorbedrohung ist vornehmlich eine westliche. Die Marktnervosität ebenfalls. Die Marktkräfte für stabile oder stei­ gende Rohstoffpreise sind im Fer­ nen Osten zu suchen. Die' in­ dustrielle Produktion in China stieg im Februar verglichen zum Vorjahr um 23.2 %. Die Exporte aus China nach Übersee stiegen die letzen 12 Monate um 40 %. Kein Wunder steigt die Nachfrage nach ausge­ wählten Rohstoffen aus diesem Teil der Welt nachhaltig und ein Ende dieser Entwicklung ist bei weitem nicht in Sicht. Arbeiter in China oder Korea ar­ beiten länger als in Gelsenkirchen 
oder Bremen. Und für den durch­ schnittlichen täglichen Arbeitslohn eines Werkarbeiters in Shanghai kann sich der Kumpel in Bochum vielleicht zwei Döners kaufen. Bes­ tenfalls. Im chinesischen Inland warten 500 Millionen Menschen darauf, die Stelle des Arbeiters in Shanghai zu besetzen, falls dieser mehr Lohn möchte. Und die Men­ schen in Hanoi wären gern bereit, die Arbeit der Chinesen zu über­ nehmen. Bereiten Sie sich darauf vor, dass die Produkte aus diesem Teil der Welt noch über Jahre zu unglaublich wettbewerbsfähigen Preisen auf den Markt kommen, bei steigender Qualität. Nein, die fun­ damentalen Voraussetzungen für die Entwicklung der Rohstoffpreise haben sich nicht verschlechtert, im Gegenteil. Nur interessiert es den Verkäufer von kleineren und mittle­ ren 
Unternehmen wie Rio Tinto, Impala Platinum oder BHP nicht. Edelmetallaktien, die teuer sind, werden teuerer. Die, die attraktiv bewertet aber klein sind, werden auf den Markt geworfen. Ein simp­ les Beispiel hierzu: Eine dergröss- ten Goldfirmen der Welt-Firma A, hat einen inneren Wert von $ 7.50 pro Aktie. Diese Firma wurde gestern Abend zu $ 22 gehandelt, also fast drei Mal ihres inneren Werts. Diese Aktie ist nicht in un­ serem Portfolio zu finden. Craton Capital würde dies für eine schlechte Investition halten. Das ist etwa so, wie wenn Werder Bremen Mario Basler mit einem Fixum von 8 Millionen Euro pro Jahr und ei­ nem 5 Jahresvertrag ausstattet in der Hoffnung, mit dem alternden Spielmacher in den nächsten 2 Jah­ ren die Champions-League zu ge­ winnen. Firma B, klein, unbekannt wurde in den vergangenen 3 Wo­ chen von Anlegern verkauft und es fanden sich wenig mutige Käufer. Aber hier trifft man auf erfahrenes und sich bereits bewiesenes Ma­ nagement, fantastische Reserven, vor 3 Monaten' angefangen, Gold 
zu produzieren. Und wird dies zu günstigen Kosten auf viele Jahre hinaus tun können. Die Aktie ist momentan bei $ 0.95 bewertet, der Net Asset Value des Unternehmens liegt, bei einem erwarteten Gold­ preis von $ 400, bei $ 2.39. Die Wahrscheinlichkeit, dass Aktie B über die nächsten 2 Jahre weit stär­ ker steigt, als Aktie A ist ungleich grösser. Craton Capital investiert in Ak­ tien, die im Vergleich zu ihrem in­ neren Wert unterbewertet sind. Wie beispielsweise Aktie B. Eine 
unter­ bewertete Firma mit einer Marktka­ pitalisierung von $ 200 Millionen hat grössere Chancen, ihren Wert auf $ 500 Millionen zu erhöhen, als eine überwertete Firma von $ 11 Milliarden auf $ 14 Milliarden - bei gleich bleibenden Rahmenbe­ dingungen. Kleine, unterbewertete Unternehmen zu identifizieren ist eine Stärke von Craton Capital. Deshalb gibt es viele davon in un­ serem Portfolio.. Völlig irrational werden diese Unternehmen in einer von Nervosität und Unsicherheit geprägten Marktphase schlecht be­ handelt. Craton Capital bleibt da­ bei; nur da zu investieren, wo er­ heblicher Wert ersichtlich ist. Kurz­ fristige Kampfspuren in der Perfor­ mance nehmen wir in Kauf, behal­ ten einen klaren Kopf und den län­ geren Atem. Craton Capital ist Fondsmanager des Craton Capital Precious Metal Fund. Der Craton Capital Precious Metal investiert weltweit in Aktien von Edelmetallfirmen. Der Fonds (Valor 1674268) kann bei jeder Bank oder direkt bei der LLB ge­ zeichnet werden. Weitere Informa­ tionen erhalten Sie bei der Fonds­ leitung Global Fund Services oder unter   www.gfs.li . Verfasser: Craton Capital Limited Die alleinige inhaltliche Verant­ wortung für diesen Beitrag liegt beim Verfasser.
	        

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