Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

I ^joiäMöffiasss'ä MONTAG, 29. MÄRZ 2004 
V0LKS I INTERNATIONAL 
10™ BLATT 
DES TAGES 
20 r:3 •' 5 
VOLKS BLATT 
SPLITTER wmsKiSCTHrr̂ 
- Irland setzt als erstes EU-Mit­ glied Rauchverbot in Kraft DUBLIN - Als erstes Land der Europäi­ schen Union (EU) führt Irland ein totales Rauchverbot in öffentlichen Einrichtungen ein. Betroffen sind in erster Linie die 10 000 Pubs des Landes. Das Gesetz über das «Rauchverbot am Arbeitsplatz» tritt in der Nacht zum Montag in Kraft. Bis zu 400 amt­ lich bestellte Kontrolleure sollen seine Ein­ haltung überwachen. Den Besitzern von Kneipen, Bars und Restaurants - sowie allen . anderen Arbeitgebern - drohen Geldstrafen von bis zu 3000 Euro, wenn in ihren Ein­ richtungen gegen das Gesetz Verstössen wird. Ministerpräsident Bertie Ahern be­ zeichnete die Einführung am Sonntag als ei­ nen «Markstein für die Gesundheit der Na­ tion». Putschversuch in Kongo abgewehrt KINSHASA - In Kongo ist am Sonntag von Regierungstruppen ein Putschversuch niedergeschlagen worden. Bewaffnete Re­ bellen, bei denen es sich offenbar um An­ hänger des 1997 gestürzten und später ver­ storbenen Diktators Mobutu Sese Seko han­ delte, hatten in der Hauptstadt Kinshasa mehrere militärische Einrichtungen und ei­ nen privaten Fernsehsender angegriffen. Der britische Botschafter Jim Atkinson sprach von einem Putschversuch gegen Präsident Joseph Kabila. Nach vierstündigen Gefech-. ten konnten die Angriffe der Rebellen offen­ bar abgewehrt werden. Regierungssprecher Vital Kamerhe erklärte, die Gefechte hätten einen Soldaten das Leben gekostet, zwei weitere seien verletzt worden. «Wir haben die Situation unter Kontrolle», sagte er. Eini­ ge Angreifer seien festgenommen worden, ausserdem hätten Regierungssoldaten Waf­ fen und Munition beschlagnahmt. Sieg für Parteienbündnis TIFLIS - Das Parteienbündnis des neuen georgischen Präsidenten Michail Saakasch- wili hat laut Wählernachfragen die Parla­ mentswahl Vom Sonntag mit absoluter Mehrheit gewonnen. Das Bündnis aus Saa- kaschwilis Nationaler Union und der Demo­ kratischen Partei von Parlamentspräsidentin Nino Burdschanadse lag mit 55 Prozent der Stimmen in Führung, wie die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf Wählernachfragen in 120 Wahllokalen berichtete. Das vorläufige Endergebnis wur­ de für Montagmorgen erwartet. Bis zum spä­ ten Nachmittag gaben nach Angaben der zentralen Wahlkommission mehr als 50 Pro­ zent der 2,2 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Für eine Gültigkeit der Wahl war eine Beteiligung von mindestens 33 Prozent erforderlich. (AP) 209.- inkl. Profitieren Sie als V OL Abonnent von Vorzugspreisen ?'jjiai\=u ut voLi'.auLrSt 
Schlappe für Raffarin Klarer Sieg der linken Opposition bei Regionalwahl in Frankreich PARIS - Bei der Regionalwahl in Frankreich hat das konservativ­ liberale Lager von Premierminis­ ter Jean-Pierre Raffarin eine schwere Niederlage einstecken müssen. Die von den Sozialisten angeführte linke Opposition siegte im zweiten Wahlgang am Sonntag deutlich mit landes­ weit rund 49 Prozent der Stim­ men, wie erste Hochrechnun­ gen für das französische Fern­ sehen ergaben. Die Regierungspartei von Staats­ präsident Jacques Chirac, UMP, und die zentruinsdemokratische UDF kamen zusammen nur auf knapp 37 Prozent, die rechtsextre­ mistische Nationale Front auf 12,5 bis 14 Prozent. Damit dürfte die Rechte gut ein halbes Dutzend der 14 von ihr gehaltenen 22 Regionen an die gemeinsamen Listen von So­ zialisten, Grünen und Kommunis­ ten verloren haben, die ihren Sieg aus dem ersten Wahlgang noch aus­ bauten. Das Ausmass der Wahl 
: schlappe nährte Spekulationen dar­ über, ob Staatspräsident Jacques Chirac bei einer anstehenden Re­ gierungsumbildung auch Premier­ minister Raffarin entlässt. Linke siegen in rechten Hochburgen Die Linken siegten nach Hoch­ rechnungen der Institute CSA und Sofres in den rechten Hochburgen 
Der Sieg der linken Opposition bei den Regionalwahlen in Frankreich könnte Premierminister Raffarin schon bald zum Verhängnis werden. Rhone-Alpes um Lyon, Bretagne, Picardie, Poitou-Charentes sowie in der Auvergne, wo der ehemalige Staatspräsident Valöry Giscard d'Estaing als Regionalpräsident ab­ gewählt wurde. Wahlbeteiligung bei 66 Prozent Die Linken behaupteten sich in 
der Hauptstadtregion Iie-dc-France und den südfranzösischen Schlüs- selregioncn Provence-Alpes-Cöte- d'Azur um Marseille und Aquitai­ ne. Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 66 Prozent. Am letzten Wochenende hatten Sozialisten, Grüne und Kommunis­ ten 40,2 Prozent der Stimmen er­zielt, 
gegenüber 34,5 Prozent für UMP und UDF. Nach ihren landes­ weiten 14,7 Prozent konnte die rechtsextremistische Nationale Front von Jean-Marie Le Pen in 17 Regionen wieder antreten; Wo sie kandidierte, kam die FN auf etwa 16 Prozent. (AP) Unerwartete Absage in Tunis Gipfel der Arabischen Liga verschoben - Ratlosigkeit in arabischen Ländern möglichst einen Gipfel ausrichten TUNIS - Wegen scharfer Diffe­ renzen in zentralen politischen Fragen ist der für Montag ge­ plante Gipfel der Arabischen Li­ ga in Tunis auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Die Meinungsverschiedenheiten bezögen sich auf Themen- «von grosser Wichtigkeit für den Prozess der Entwicklung, Modernisierung und Reform in unseren arabischen Staaten», hiess es in einer Erklä­ rung des tunesischen Aussenminis- teriums. So gab es keine Einigung über eine saudische Nahost-Initiati­ ve und einen amerikanischen Vor­ schlag für politische Reformen in der Region. Das Scheitern des Gip­ fels Hess in vielen arabischen Län­ dern Ratlosigkeit aufkommen. Ägypten bot am Sonntag an, 
bald-ln 
diesem Gebäude hätte heute der Gipfel der Arabischen Liga eröffnet werden sollen. 
zu wollen. Marokko sprach sich da­ für aus, spätestens in zwei Wochen ein Treffen der Aussenminister ein­ zuberufen. Aus Kreisen der Arabi­ schen Liga verlautete, Ende April oder Anfang Mai sei ein möglicher Termin für einen Gipfel der Staats­ chefs. Die Differenzen waren bei einem Vorbereitungstreffen von Aussenministern der Liga am Samstag offenkundig geworden. Die gezielte Tötung von Hamas- Gründer Scheich Ahmed Jassin sei­ tens Israels hatte in der arabischen Welt grosse Empörung hervorgeru­ fen. Die von einigen Staaten ange­ strebte Wiederbelebung des Frie­ densprozesses mit Israel schien vor diesem Hintergrund politisch zu ris­ kant, wie Beobachter sagten. (AP) VOUlSCAFiü üürJSTJüSfi gews J JKJJ-JT V1" ^ v 
  1 \ ' * \ • • ' *'* A N*5* Politik — Wirtschaft - Sport ̂Kultur bei uns ist alles im Prei§^integrifferr 
, d^BtATT 
5 _,M^jjöfuiieren!: & fS 
Monate für V i V 
Spur der Verwüstung Wirbelsturm an Südküste Brasiliens RIO DE JANEIRO - Ein unge­ wöhnlich starker Wirbelsturm hat an der Südküste Brasiliens eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Mindestens zwei Menschen kamen ums Leben, etwa 30 wurden ver­ letzt. Hunderte Häuser wurden komplett zerstört, tausende wurden beschädigt. Mehrere hunderttau­ send Menschen in etwa 40 Ort­ schaften waren ohne Strom. Dqr Sturm «Catarina» hatte am Sams­ tagabend mit einer Geschwindig­ keit von rund 100 Stundenkilome­ tern pro Stunde die Küste der süd­ brasilianischen Staaten Santa Cata­ rina und Rio Grande do Sul er­ reicht. 
Bei dem ersten Todesopfer han­ delte es sich nach Behördenanga­ ben um ein Kind, das in der Stadt Torres von den Trümmern eines einstürzenden Hauses getroffen wurde. Auf einer nahe gelegenen Landstrasse fiel ein Baum' auf ein Auto und erschlug den Fahrer. Vor der Küste sank ein Fischkutter, fünf Besatzungsmitglieder wurden am Sonntag noch vermisst. Nach Ansicht von US-Meteoro­ logen handelte es sich bei dem Wirbelsturm uin einen Hurrikan, der Windgeschwindigkeiten bis zu 130 Stundenkilometern erreicht habe. Es wäre das erste Mal seit Beginn der Aufzeichnungen, dass ein Hurrikan im Südatlantik auf­ trat. (AP) 
EDWARDS - Mit einem Hyper- schallfluggerät hat die US- Raumfahrtbehörde NASA einen neuen Gechwindigkeitsweltre- kord aufgestellt: Der unbemannte Prototyp X-43A sauste bei einem Testflug über dem Pazifik mit siebenfacher Schallgeschwindig­ keit. «Alles hat wie geplant und auf Anhieb funktioniert», sagte 
NASA-Sprecherin Leslie William auf dem US-Luftwaffenstütz- punkt Edwards im Bundesstaat Kalifornien. Das Fluggerät habe die Hyperschallgeschwindigkeit von Mach sieben planmüssig zehn Sekunden lang gehalten. Mach sieben entspricht einer Ge­ schwindigkeit von gut 7700 Kilo­ metern pro Stunde. (sda/afp) Mftmssfe
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.