Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SAMSTAG, 27. MÄRZ 2004 
VOLKS I BLATT I 
INLAND ERÖFFNUNGSFEIER LIECHTENSTEIN MUSEUM ERÖFFNUNG Viel Prominenz WIEN - Unter den 400 Gästen bei der Er­ öffnungsfeier weilte viel Prominenz, ange­ führt von Österreichs 
Bundespräsident Thomas Klestil mit Gattin sowie der 
voll­ zähligen Fürstlichen Familie mit dem Fürsten- und Erbprinzenpaar an der Spitze. Österreichs Regierung wurde repräsen­ tiert durch Vizekanzler 
Hubert Gorbiach sowie mehrere Minister, so 
Benita Ferrero- Waldner (Aussenministerin), 
Elisabeth Gehrer (Kultur und Bildung), 
Maria Rauch-Kallat (Gesundheit), 
Herbert Haupt (Soziales), 
Dieter Böhmdorfer (Justiz). Liechtensteins Regierung wurde vertreten durch Regierungschef 
Otmar Hasler, Re- gicrungschef-Stellvertreterin 
Rita Kieber- Beck, Kulturminister 
Alois Ospelt und Aussenminister 
Ernst Walch. Seitens des Liechtensteiner Landtages waren 14 Mitglieder zugegen, davon elf von der FBP-Fraktion und drei von der VU. An der Spitze: Landtagspräsident 
Klaus Wanger, FBP-Fraktionssprecher 
Markus Büchel sowie sein Stellvertreter 
Alois Beck. Ebenfalls gesehen unter anderen: Öster­ reichs 
Nationalratspräsident Andreas Khol, Altbundcspräsident Kurt Wald­ heim, Altvizekanzler Alois Mock, Wiens Bürgermeister Michael Häupl und dessen Amtsvorgänger 
Helmut Zilk, Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider. I.D. Bot­ schafterin 
Maria-Pia. Kothbauer, OGH- Präsident 
Hansjörg Rück, FBP-Präsident Johannes Matt, Kunsthaus-Öirektor Friedemann Malsch, Kunsthaus-Stiftungs­ ratspräsident 
Peter Goop, Landesmuseum- Dircktor 
Norbert Hasler, der Balzner Vor­ steher 
Anton Eberle und der Vaduzer Bür­ germeister 
Karlheinz Ospelt, Krone-Her- . ausgeber 
Hans Dichand, LGT Chef 
Tho­ mas Piske, Kulturbeiratspräsident 
Josef Braun und LIHK-Vorstandsmitglied 
Heinz Nipp. «Eine grossartige Sensation» Am Rande der Eröffnung hatte das Volks­ blatt Gelegenheit, einige Prominente zum Museum zu befragen. Einhelliger Tenor: «Eine imposante Sache!» Österreichs Aussenministerin Untf Präsi­ dentschaftskandidatin 
Benita Fjprrero- Waldner: «Das ist .eine ga(fz 
v grö^aruge Sensation! Es ist ein .,solcft._wunderbar,er Schatz für Wien und wird .natürlich gleich- ,# 7' © 
15 zeitig unsere ohnehin schon hervorragenden Beziehungen noch weiter festigen.» Österreichs 
Nationalratspräsident Andreas Khol: «Das Museum ist eine gros­ sartige Demonstration eines alten Hauses in einer modernen Welt und eine grosszügige Geste des liechtensteinischen Volkes.» Österreichs 
Vizekanzler Hubert Gor­ bach: «Ich findö es grossartig, dass dieses Museum wieder eröffnet wird. Ich werte dies auch als eine grossartige Geste des Fürstentums Liechtenstein, welche die freundschaftlichen und nachbarschaftlichen Beziehungen noch unterstreicht. Ich persön­ lich habe natürlich als Vorarlberger ohnehin eine 
intensive Beziehung zum Fürstentum und bin auch mit vielen Liechtensteinern be­ freundet.» Regierungschef Otmar Hasler: «Dieses Museum bietet einen überwältigenden Ein­ druck und ist eine grosse Bereicherung der Museenlandschaft. Sicher ist es letztlich auch für Liechtenstein ein grosser Gewinn, denn es wird die Aufmerksamkeit auch auf Liechtenstein selbst lenken.» Barockmusik- Weltstar Jordi Savall aus Barcelona: «Ich habe schon so etwas wie ei­ ne besondere Beziehung zu Liechtenstein. Dieses Prachtwerk strahlt eine wunderbare und einzigartige Atmosphäre aus!» (M.F.) 
«Eine grosse Freude für mich und meine Familie» S.D. Fürst Hans-Adam II. an der Eröffnungsfeier des Liechtenstein Museums WIEN - «Es ist eine grosse Freu­ de für mich und für meine Fa­ milie, das Museum hier im Pa­ lais Liechtenstein wieder zu er­ öffnen», sagte S.D. Fürst Hans- Adam II. gestern Abend vor über 400 erlesenen Gästen zu Beginn seiner Eröffnungsrede im Herkulessaal des Museums. Nachstehend zitieren wir die wesentlichen Auszüge aus tifen Ausführungen des Landesfürs­ ten. ' Martin Frömmelt I Wien Es ist eine grosse Freude für mich und für meine Familie, das. Mu­ seum hier iin Palais Liechtenstein wieder zu eröffnen. Damit knüpfen wir an 
eine Tradition an, die rund 200 Jahre zurückreicht. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war es noch sehr ungewöhnlich, dass ein Fürst sein Palais mit seinen Kunstsamm­ lungen dem Publikum öffnet, um der Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, dieses zu besichtigen. Sowohl damals wie auch heute ist es ein Zeichen der engen Verbun­ denheit meiner Familie zu Wien und zu Österreich. Leidensweg mit Verlusten 1938 war nicht nur für Öster­ reich, sondern auch für unsere Fa­ milie der Beginn eines Leidenswe­ ges, verbunden mit schweren Ver­ lusten. Durch den Krieg und die Nachkriegszeit gingen rund 80 Pro­ zent des fürstlichen Vermögens ver-.. loren, nur die Fürstlichen Samm­ lungen konnten zum grössten Teil gerettet werden. Eine Wiedereröff­ nung des Museums nach dem Krieg war aber aus finanziellen Gründen nicht möglich - im Gegenteil, Kunstwerke aus den Sammlungen mussten verkauft werden, um das finanzielle Überleben der Familie zu ermöglichen. Erst die Reorgani­ sation und der Wiederaufbau des fürstlichen Vermögens in den ver­ gangenen 30 Jahren haben die ma­ teriellen Grundlagen geschaffen, dass unser Museum wieder eröffnet wird, fast 200 Jahre nach der ersten Öffnung für das Publikum. Dank an Fürst Franz Josef II. In Dankbarkeit denke ich heute an jene, die am Ende des Zweiten Weltkrieges an der Rettung der Fürstlichen Sammlungen beteiligt waren, besonders an meinen Vater, der leider die Wiedereröffnung des Museums nicht mehr erleben durf­ te. Danken möchte ich all jenen von Herzen, die in den letzten Jahren an diesem Museumsprojekt mit gros­ sem Einsatz gearbeitet haben; den Behörden der Republik und der Stadt Wien, ganz besonders Ihnen, sehr geehrte Frau Bundesministerin Gehrer, und Ihnen, sehr geehrter Herr Bürgermeister Häupl. Sie ha­ ben uns immer wieder geholfen, wenn da und dort Probleme aufge­ taucht sind. Die Rottmayr-Fresken Danken möchte ich dem Präsi­ denten des Denkmalamtes, Dr. Riz- zi, und seinem Team, die uns oft in schwierigen Fragen beraten haben. Gerne denken meine Frau und ich an eine gemeinsame Reise durch Österreich und Süddeutschland zu­ rück, als es um die schwierige Fra­ ge ging, ob wir nun die beiden grossen Rottmayr-Fresken aus dem Beginn des 18. Jahrhunderts in den 
Gelöst und strahlender denn je: S. D. der Landesfürst anlässlich der Mu- seumseröffnung. grosse Hilfe. Ich möchte ihr im Na­ men von uns allen für ihren grossen Einsatz von Herzen danken und weiss, dass sie sich mit der Wieder­ eröffnung des Museums selbst die grösste Freude gemacht hat. Ein Gartenpalais und eine private Kunstsammlung erfreuen in erster 
Linie den Eigentümer. Mit der Wiedereröffnung des Museums möchten meine Frau und ich die Tradition unserer Vorfahren wieder aufnehmen, in der Hoffnung, dass auch ein grosses Publikum sich an diesem wunderschönen Palais und ..seinem Inhalt erfreuen kann. anZkioe 
Rundgang durch das Liechtenstein Museum: Museumsdirektor Johann Kräftner und S. D. Landesfürst Hans- Adam II. sind selbst begeistert. Stiegenhäusern restaurieren oder ob wir den Zustand belassen sollen, als das Museum Anfang. des 19. Jahrhunderts zum ersten Mal dem Publikum geöffnet wurde. Schliesslich waren wir einstimmig' für die Restaurierung, was nicht nur mit zusätzlichen Kosten ver­ bunden war, sondern leider auch den Abschluss der Restaurieiiingsarbeit bis zur Eröffnung verhindert hat.. Sorge um die Gesundheit Ohne den unermüdlichen Ein­ satz von Dr. Kräftner und seinem Team wäre die Wiedereröffnung des Museums in seiner ganzen Pracht nicht denkbar gewesen. Ih­ nen sind wir zu grösstem Dank ver­ pflichtet. Es wurde teilweise näch­ telang gearbeitet, restauriert, orga­ nisiert und telefoniert. Die Sorge meiner Frau und mir um die Ge­ sundheit von Dr. Kräftner und seU nen Mitarbeitern war in den letzten Monaten grösser als jene um das Museum. Es kam hinzu, dass wir in den vergangenen Jahren vermehrt versucht haben, Lücken in den Sammlungen zu schliessen, welche der Krieg und die Nachkriegszeit gerissen hatten. Manchmal ist es*? uns gelungen, Stücke wieder zu­ rückzukaufen und manchmal konn­ ten wir Lücken mit gleichwertigen Kunstwerken schliessen. Alles das war natürlich mit viel Arbeit ver­ bunden, und da möchte ich unse­ rem Kunstbeirat danken, der so­ wohl bei der Ankaufspolitik der Sammlungen als auch bei dem Mu­ seumsprojekt 
eine ganz entschei­ dende Rolle gespielt hat. Dank an Adelsfamilien Mein Dank gilt auch den Ester- hazys, den Harrachs und den Schönborns. Zu diesen Adelsfami­ lien pflegen wir seit Jahrhunderten verwandtschaftliche Beziehungen. Ihre Leihgaben bereichern die Aus­ stellung im Museum. Dank an die Fürstin Meine Frau hat immer schon ein grosses Interesse und Verständnis für die Kunst gezeigt. Mit ihrem Kunstverständnis war sie für mich und für alle anderen bei den An­ käufen der Sammlungen sowie der Restaurierung 
dieses Palais und an­ deren historischen Bauten eine 
.JjL. • »•*1 .^»j SHillpi'T'B? äjllfrvjS Information der Regierung zum NBU-Referendum Werden die NBU-Prämiert in der Schweiz subventioniert? In der Schweiz zahlen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die volle NBU-Prämie. Die Subvention wurde 1967 gestrichen, da sie als nicht mehr zeitgemäss erkannt wurde. Die Begründung des Bundesrates: «...eher zu einer Ungleichheit führt...» und da "...keine triftigen Gründe dafür bestehen, dass der Bund Risiken der genannten Art teilweise deckt». Antwort auf Ihre Fragen erhalten Sie unter der Telefon-Hotline +423 / 236 64 64 nbu@avw.llv.li •  www.avw.llv.li
	        

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