Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

FREITAG.26 MÄRZ2004 vouks| 
LIECHTENSTEIN MUSEUM ÄS 
LTOF N 14 SECHS PARTNER Private Art Collections Zwei Welten dominierten vom 18. Jahrhun­ dert bis zum Ausbruch des Zweiten Welt­ kriegs die Wiener Szene: die Sammlungen des österreichischen Kaiserhauses und die gräflichen und fürstlichen Sammlungen. Die Pracht des Kaiserhauses ist heute in den österreichischen Bundesmuseen zu se­ hen. Graf Harrach'sche Familiensammlung 1970 öffnete die Graf Harrach'sche Fami­ liensammlung auf Schloss Rohrau wieder ihre Pforten. Zehn Räume verschmolzen mit den Gemälden zu einer Einheit, wie es dem 
Interieur eines barocken Hauses mit einer Sammlung entspricht. Meister der weiblichen Halbfiguren Drei musizierende Damen, 1530 -1550/60. Mit der Rückkehr der Fürstlichen Samm­ lungen Liechtenstein nach Wien kehrt ein Stück des Reichtums des früheren Wiener Kulturlebens zurück. Auch andere gräfliche Sammlungen einzubinden, ist das Ziel von «Private Art Collections», einem losen Zu- sammenschluss von sechs Partnern: Liechtenstein Museum in Wien mit den Fürstlichen Sammlungen in Vaduz, Graf Harrach'sche Faniiliensammlung in Röhrau in Niederüsterreich, Sammlung Schönborn- Buchheim auf Schloss Schönborn in Göl­ lersdorf, Esterhazy-Privatstiftung auf Schloss Esterhazy Eisenstadt, Residenzga­ lerie Salzburg und die Gemäldegalerie der bildenden Künste Wien. Residenzgalerie Salzburg Malerei von internationalem Rang präsen­ tiert die Residenzgalerie Salzburg in der zweiten Etage des ehemals fürsterzbischöf- lichen Residenz Salzburg. Das prächtige Ambiente des 1923 gegründeten Museums entspricht dem hochkarätigen Bestand der Salzburger Landessammlung. Die Samm­ lung der europäischen Malerei des 16. bis 19. Jahrhunderts beinhaltet auch Werke österreichischer Meister des 19. Jahrhun­ derts wie Ferdinand Georg Waldmüller. Ferdinand Georg Waldmüller Kinder im Fenster, 1853. 
Von Göttern und Künstlern Fürstliche Sammlungen im Engländerbau und Kunstmuseum Liechtenstein Über eine halbe Million Ameri­ kaner bestaunten 1985/86 im Metropolitan Museum in New York die Glanzlichter der Fürst­ lichen Sammlungen, die zwi­ schen 1952 und 2004 auch im­ mer wieder im Engländerbau und im Kunstmuseum Liechten­ stein in Vaduz zu sehen waren: 1952 - 1955: Waffen aus vier Jahr­ hunderten mit einer Sonderschau: Der «Goldene Wagen» des Fürsten Wenzel von Liechtenstein und höfi­ sche Kostüme des 18. und 19. Jahr­ hunderts. Aus den Sammlungen S.D. des regierenden Fürsten von Liechtenstein (verantwortlich: Ka- binettsdirektor Gustav Wilhelm). 1956-1970: Flämische Malerei im 17. Jahrhundert (Rubens, van Dyck, Jordaens, Brueghel, Frans Hals), aus den Sammlungen S.D. des Fürsten von Liechtenstein. Es wurden zirka 80 Kunstwerke ge­ zeigt. Hunderttausende von Kunst­ freunden besuchten diese Ausstel­ lung (verantwortlich: Kabinettsdi­ rektor Gustav Wilhelm). 1970 - 1973: Holländische Maler des 17. Jahrhunderts. Aus den Sammlungen des Fürsten von Liechtenstein. Im Zentrum stand 
Martin von Meytens (1695 bis 1770), der «Goldene Wagen» des Fürsten Joseph Wenzel von Liechtenstein. wicklung der Malerei seit der Spät­ gotik bis zum Biedermeier im deut­ schen Sprachgebiet (verantwortlich: Raffael, «Bildnis eines Mannes» um 1502 - 1504. das Selbstbildnis Rembrandts aus dem Jahre 1652 (verantwortlich: Kabinettsdirektor Gustav Wilhelm). 1972 - 1979: Italienische Kunst des 14. bis 16. Jahrhunderts. Aus den Beständen der Sammlungen des Fürsten von Liechtenstein. Die Ausstellung gab einen gerafften Überblick auf eine kunstgeschicht­ lich interessante Epoche. Die Aus­ stellung fand bei den Besuchern ausserordentlich guten Anklang (verantwortlich: Kabinettsdirektor Gustav Wilhelm). 1974 - 1985: Peter Paul Rubens, Sammlungen des Fürsten von Liechtenstein. Gezeigt wurden die Hauptwerke des Malers. Für die Ausstellung wurden extra die obe­ ren Räume des Engländerbaus mo­ dernisiert 
(verantwortlich: Kabi­ nettsdirektor Gustav Wilhelm). 1979- 1983: Deutsche Malerei, 15. bis 19. Jahrhundert. Aus den Be­ ständen der Sammlungen des Fürs­ ten von Liechtenstein. Die Ausstel­ lung gab einen Überblick zur Ent-Reinhold 
Baumstark, Direktor der Fürstlichen Sammlung). 1983 - 1986: Wiener Biedermeier. Bei den gezeigten Gemälden han­ delte es sich um die «Lieblingsbil­ der» von Fürst Franz Josef II. Ge^ zeigt wurden unter anderem Werke von Josef Abel, Leopold Stöber und Friedrich von Amerling (verant­ wortlich: Reinhold Baumstark, Di­ rektor der Fürstlichen Sammlung). 1987 - 1989: Peter Paul Rubens, Tod und Sieg des römischen Kon­ suls Decius Mus. Der Decius-Mus- Zyklus bildet das Herzstück der Fürstlichen Sammlungen. Es war das erste Mal seit dem Weltkrieg, dass diese Kunstwerke über länge­ re Zeit am gleichen Ort betrachtet werden konnten. 1974 waren die Bilder kurz in Luzern in einer Aus­ stellung zu sehen und im Jahr 1985, neben anderen Teilen der Samm­ lung, während sieben Monaten im New Yorker Metropolitan Museum of Art (verantwortlich: Reinhold Baumstark, Direktor der Fürst­ lichen Sammlung). 
1987 - 1989: Von Brueghel bis Rü­ thens. Meisterwerke flämischer Landschaftsmalerei. Zu dieser Aus­ stellung war 
kein Katalog erhältlich (verantwortlich: Reinhold Baum­ stark, Direktor der Fürstlichen Sammlung). 1990 - 1993: Joseph Wenzel von Liechtenstein, Fürst und Diplomat in Europa des 18. Jahrhunderts. Fürst Joseph Wenzel war in der mehrhundertjährigen Geschichte des Hauses Liechtenstein die schil­ lernste Gestalt. Er leistete Grosses, als Soldat, aber auch als Kunstken­ ner und Sammler. Gezeigt wurde unter anderem der «Goldene Wa­ gen» des Fürsten (verantwortlich: Direktor der Fürstlichen Samm­ lung, Reinhold Baumstark). 1994 - 1997: Fünf Jahrhunderte italienische Kunst aus den Samm­ lungen des Fürsten von Liechten­ stein. Die Fürsten von Liechten­ stein hatten eine sehr produktive Beziehung zu der italienischen Kunst, vor allem im Barock. Sie fungierten nicht nur als Sammler, sondern auch als Auftraggeber. Während des Zweiten Weltkrieges sah sich das Fürstenhaus allerdings gezwungen, zahlreiche Kunstwerke italienischer Künstler zu verkaufen. Allerdings konnten später einige 
dieser Werke wieder zurückgekauft werden (verantwortlich: Uwe Wieczorek, Direktor der Fürst­ lichen Sammlung). 1998 - 2003: «Die Götter wandel­ ten einst ...» Antiker Mythos im _ Spiegel alter Meister aus den Sammlungen des Fürsten von Liechtenstein. In dieser Ausstel­ lung gaben sich die Meister ihres Faches ein Stelldichein mit einer, der schönsten Kostbarkeiten dieser Welt: dem Mythos. Über Jahrhun­ derte hinweg haben auch die Fürs­ ten von Liechtenstein immer wie­ der reges Interesse an den Göttern und Helden des klassischen Alter­ tums gezeigt. In verschiedenen Werken, die sie sammelten oder in Auftrag gaben, nahm dieses Inter­ esse Gestalt an (verantwortlich: Uwe Wieczorek, Direktor der Fürstlichen Sammlung). Ab Herbst 2004: Die Nachfolge- Ausstellung zu «Götter wandelten einst ...» aus den Sammlungen des Fürsten im Kunstmuseum Liech­ tenstein in Vaduz ist für den kom­ menden Herbst geplant. Die Aus­ stellung wird von Johann Kräftner, dem neuen Direktor der Fürstlichen Sammlung, kuratiert. Über den In­ halt der Ausstellung darf man noch gespannt sein ..; Rembrandts «Amor» schloss 1995 eine 1953 entstandene Lücke.
	        

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