Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

FREITAG, 26. MÄRZ 2004 VOLKS, 
WIRTSCHAFT . 12 KOMPAKT Gewinn gehalten BIEL - Der weltgrösste Uhrenproduzent, die Swatch Group, hat im vergangenen Ge­ schäftsjahr mit 492 Millionen Franken Reingewinn das Vorjahresniveau knapp ge­ halten. Swatch machte die Rückschläge aus dem ersten Halbjahr gegen Jahresende wett und will den positiven Trend weiter nutzen. Lag der Uhrenkonzern im vergangenen Ju­ li wegen Sars, Irak-Krieg und dem schwa­ chen Dollar noch weit hinter den Vorgaben des Jahres 2002, so war er zum Jahresende praktisch gleichauf. Der Reingewinn er­ reichte mit 492 Millionen Franken das Vor­ jahresniveau um 0,4 Prozent zwar nicht, wie Swatch am Donnerstag in Biel mitteil­ te. Im ersten Halbjahr 2003 betrug der Rückstand aber noch zehn Prozent. Swatch profitierte auch von einer tieferen Steuer­ quote. -. (sda) Gewinne einfliegen FRANKFURT/MAIN - Nach dem Kon­ zernverlust von fast einer Milliarde Euro im vergangenen Jahr peilt die Lufthansa unter dem Strich für 2004 wieder schwarze Zah­ len an. Zwar konnte die Fluggesellschaft 2003 einen operativen Gewinn von 36 Millionen Euro einfahren, wie sie auf ihrer Bilanzpressekonferenz in Frankfurt am Main berichtete. Aber das Konzernergebnis rutschte mit minus 984 Millionen Euro kräftig in die roten Zahlen. 2002 hatte die Airline noch ein positives Ergebnis von 717 Millionen Euro erreicht. Lufthansa-Vor­ standschef Wolfgang Mayrhuber sagte zum vorgelegten Ergebnis, das Unternehmen ha­ be Kurs gehalten und auch im turbulenten Jahr 2003 Stabilität bewiesen. (sda) 
LAFV-G ASTBEITRAG Jobless Recovery Das Phänomen der Gegenwart und der Zukunft? Die Aussichten für das gesamtwirt­ schaftliche Wachstum sind optimis­ tisch, wie lange nicht mehr. Firmen geben Prognosen ab, welche vor ein bis zwei Jahre kaum jemand er­ wartet hätte. Trotz diesem positiven Ausblick lässt die Erholung auf dem Arbeitsmarkt weiter auf sich warten. Dieser Zustand wird im Allgemeinen als «Jobless Recove­ ry» bezeichnet. Die Konjunkturer­ holung schafft keine oder nur weni­ ge neue Arbeitsplätze. Für die Weltwirtschaft stellt die­ ses Phänomen eine besorgniserre­ gende Entwicklung dar, welche mögliche Konflikte zwischen der Wirtschaft einerseits und der Poli­ tik andererseits schafft. Bedenkt man zusätzlich, dass die Märkte be­ reits viele positive Erwartungen vorweggenomriien haben, könnte die Aussicht auf weitere Kursge­ winne gedrückt werden. Amerika als Motor des globalen Wachstums Viele Anleger sind der Ansicht, dass die Jobless Recovery bald ein Ende finden wird. Positives Wachstum, eine Tiefzinspolitik, welche sielt in absehbarer Zeit nicht dramatisch ändern wird, gute Firmenergebnisse und nur wenige «Bad News». All dies sollte eigent­ lich die Situation am Arbeitsmarkt entspannen. Tatsache ist jedoch, 
dass diese Erhohlung, obwohl schon seit geraumer Zeit im Gang, dem Arbeitsmarkt nur wenig positi­ ve und nachhaltige Impulse verlie­ hen hat. Historisch betrachtet und gemes­ sen am Arbeitsmarkt, ist die gegen­ wärtige konjunkturelle Erholung die schwächste seit 1939, dem Zeit­ punkt zu dem man mit einer genau­ eren statistischen Methode die Ar­ beitsmarktdaten zu quantifizieren begann. Sollte eine signifikante Verbesserung der Arbeitsmarktda­ ten in den Vereinigten Staaten er­ folgen, wird die auf Amerika zent­ rierte globale Wachstumsdynamik weiter fortgesetzt, so dass sich auch in Europa das Bild positiv verän­ dern würde. Effizienzsteigerung und Outsour- cing auf Kosten der Arbeitnehmer Was sind die wesentlichen Gründe für diese anhaltend ange­ spannte Situation? Einen wesent­ lichen Einfluss auf die Situation hat mit Sicherheit die in den ver­ gangenen Jahren stattgefundenen Effizienssteigerungen und das Auslagern von Jobs in Billiglohn­ länder. Dies trifft auf die Vereinig­ ten Staaten, wie auch auf Westeu­ ropa zu. Firmen können aufgrund neuer Technologien über eine län­ gere Periode mehr und kostengüns­ tiger produzieren, ohne die Kapa­zität 
an Mitarbeitern wesentlich nach oben zu korrigieren. Es braucht also einen längeren Zeit­ raum verstärkten Wachstums, bis die Personalressourcen aufge­ stockt werden. Zyklische Arbeitslosigkeit versus strukturelle Arbeitslosigkeit In der Regel werden drei Arten der Arbeitslosigkeit unterschieden. Die zyklische Arbeitslosigkeit, welche aus der Veränderung des Konjunkturzyklus resultiert, die strukturelle Arbeitslosigkeit, wel­ cher strukturelle Veränderungen der Wirtschaft zu Grunde liegen und die friktioneile Arbeitslosig­ keit, die sog. normal Arbeitslosen resultierend z. B. aus einem «Time- Lag» zwischen zwei Arbeitsver­ hältnissen. Volkswirte sind sich uneinig, welcher Faktor die aktuelle Jobless Recovery hauptsächlich verursacht. Die einen sind der Ansicht, dass der Konjunkturzyklus das Mass der Dinge ist, andere wiederum glau­ ben eher an eine strukturelle Ände­ rung im Arbeitsmarkt. Bei den ei­ nen werden anziehende Gewinne neue Stellen schaffen bei den ande­ ren werden sich Trends, wie das Verlagern von Arbeitsplätzen in Billiglohnländer weiter fortsetzen und somit weiter negativ auswir­ ken. 
Was bedeutet das für die Zukunft? Das Fundament für die Zukunft der Vereinigten Staaten, sowie Westeuropa und auch der übrigen Weltwirtschaft wird von grossen Finanzdefiziten belastet, was zu Differenzen im makroökonomi­ schen Gleichgewicht führt. Alle diese Faktoren haben einen direk­ ten oder indirekten Einfluss auf die" Entwicklung des Arbeitsmarktes. Zudem ist die Jobsituation von hoher politischer Brisanz, speziell in den USA, wo dieses Thema bei den diesjährigen Präsidentschafts­ wahlen zum Schlüsselthema wer­ den wird. Auf der politischen Ebe­ ne sind protektionistische Mass­ nahmen zum kurzfristigen Erhalt von Arbeitsplätzen sehr beliebt, welche jedoch mittel- und langfris­ tig mehr Schaden anrichten als sie Nutzen bringen. Es bleibt zu hof­ fen, dass langfristig die weitere Li­ beralisierung der Märkte und die höhere Flexibilität des Arbeits­ marktes zusätzliche Beschäftigung bringt. - , • Verfasser: Mischo R. Hirsiger / Portfolio Manager / First Zürich Private Bank Die alleinige inhaltliche Verant­ wortung für diesen Beitrag liegt beim Verfasser. ANZEIGE FÜR GEIZHÄLSE. DIE BUSINESS- MODELLE VON NISSAN MIT PREISEN, DIE UNS ZUM WEINEN BRINGEN. Almera ab netto Fr. 230OO.-* 
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