Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

FREITAG, 26. MÄRZ 2004 VOLKS I I M I 
A IVIIV STAATSBESUCH BLATTI 
IDILMIllU IN WIEN 
5 STAASBESUCH AM RANDE Staatsbesuch mit 250 Leibwächtern WIEN - Liechtensteins Landesfürstenpaar reiste wie gehabt ohne Entourage und Leib­ wächter nach Wien. Dies im Gegensatz zum nächsten Staatsbesuch, den Bundespräsi­ dent Klestil kommende Woche erwartet: Am 31. 
März wird der saudi-arabische Kron­ prinz Abdullah von seinen vier Frauen, 15 Leibärzten sowie 250 (!) Leibwächtern und zahlreichen Mitgliedern seines Hofes be­ gleitet. In Wien wird bereits heftig darüber spekuliert, was der amtsführende Monarch des saudischen Königsreichs seinem «lieben Freund Thomas» diesmal als' Geschenk mit­ bringen wird, da Klestil vom Kronprinzen bei früherer Gelegenheit bereits mit sechs Araberpferden und vier Dromedaren be­ schenkt wurde... Und was hat der Bundes­ präsident vom Landesfürsten erhalten? «Wir haben ihm einen Stich, eine Schatulle und die druckfrischen Kataloge unseres Mu­ seums übergeben», so Hans-Adam II. (MF) 170 Gäste am Staatsbankett WIEN - 170 prominente Gäste waren zum Staatsbanken in der Hofburg, dem Amtssitz des Bundespräsidenten, geladen. Mit dabei unter anderen: Alt Bundespräsident Kurt Waldhcini, Vizekanzler Hubert Gorbach, Sozialminister und FPÖ-Chef Herbert Haupt, Nationalratspräsident Andreas Khol, der 2. Nationalratspräsident und Präsident­ schaftskandidat Heinz Fischer (der SPÖ- Kandidat liegt nach neuster Umfrage einen Monat vor der Wahl mit 44 Prozent vor Gegenkandidatin Ferrero-Waldner, die aber von 36 auf 39 Prozent zulegen konnte), Vor­ arlbergs alt Landeshauptmann Martin Purt­ scher, Fürstin Esterhazy, die unverwüstliche Kammerschauspielerin Elfriede Ott («Fürs­ tin Gina war eine so reizende Persönlich­ keit») sowie Schauspieler und Regisseur Helmut Lohner. Die Reihe der Gäste aus Liechtenstein wurde vom Landesfürsten- paar sowie von Regierungschef Otmar Has­ ler angeführt. Die Gesprächsthemen: 1. Das grossartige Liechtenstein Museum; 2. Die spannende Präsidentschaftswahl; 3. Das bezaubernde Kleid der Landesfürstin. (MF) 
«Ein viel beachtetes aussenpolitisches Profil» Österreichs Bundespräsident Thomas Klestil lud zum Staatsbankett in die Hofburg WIEN - Sowohl Österreichs Bundespräsident Thomas Klestil wie auch Landesfürst Hans- Adam II. unterstrichen und be­ kräftigten am Mittwochabend beim Staatsbankett in der Wie­ ner Hofburg die Uberaus freundschaftlichen Beziehun­ gen beider Länder. »Martin Frömmelt, Wie n In seiner Tischrede zollte der österreichische Bundespräsident dem Land Liechtenstein grosse Anerkennung dafür, dass es inter­ national gefestigter denn je da­ steht; «Unter Ihrer vorausschauen­ den Führung, Durchlaucht, hat Liechtenstein die Herausforderung einer neuen Rolle als souveräner Kleinstaat in der Mitte Europas angenommen und sich ein viel be­ achtetes aussenpolitisches Profil erarbeitet. Die gemeinsame Mit­ gliedschaft in den Vereinten Natio­ nen, im Europarat, in der OSZE, vor allem aber der Beitritt Öster­ reichs zur Europäischen Union und die Mitgliedschaft Liechten­ steins im europäischen Wirt- schaftsraum haben den bilateralen Beziehungen eine neue Dimension gegeben und zu einer strukturier­ ten Zusammenarbeit im Rahmen des EWR geführt. In allen, in die­ sem Zusammenhang gerade ak­ tuellen Fragen besteht zwischen unseren Ländern eine sehr enge und vertrauensvolle Zusammenar­ beit auf politischer wie auf Beam­ tenebene.» Klestil begeistert von der starken Volkswirtschaft Klestil äusserte sich auch beein­ druckt von der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit Liechtensteins: «Das Fürstentum geniesst nicht nur den Ruf eines modernen Finanz­ platzes, sondern verfügt auch über eine leistungsfähige Volkswirt­ schaft. Das bilaterale Handelsvolu­ men übertrifft jenes mit viel grösse­ ren europäischen Wirtschaftspart­ nern Österreichs.» Museum: Ein «Europäisches Schaufenster» Die Eröffnung des Liechtenstein Museums und die damit verbünde-* ne Heimkehr eines Teils der Fürst­ lichen Kunstschätze wertete Kle­ stil am Vorabend der historischen Erweiterung der Europäischen Union auch als «ein Symbol für die europäische Wiedervereini­ gung an einem Ort, der sich auf­ grund seiner Geschichte und sei­ ner Kultur schon immer als im Herzen Europas gelegen verstan­ den hat. Mein Land freut sich da­ her auf diese einzigartige Berei­ cherung der Wiener Museenland­ schaft und begrüsst es, dass Wien dadurch auch als ein europäisches Schaufenster) für Liechtenstein dienen kann.» Freundschaft zwischen den Nachbarstaaten bekräftigt Bundespräsident Klestil sagte zum Abschluss seine Tischrede, er sei zuversichtlich, «dass Liechten­ stein und Österreich auch in Zu­ kunft die intensiven und gutnach- barschaftlichen Beziehungen auf allen Ebenen weiterentwickeln und so gestalten werden, dass sie sich im Wandel der Zeiten wie bisher bewähren können. In diesem Sinne können wir heute die Freundschaft 
Auch Wiens Bürgermeister Michael Häupl empfing S.D. den Landesfürs­ ten zu einem Gedankenaustausch. 
Grosses Staatsbankett zu Ehren der Gäste aus Liechtenstein: S. D. der Landesfürst betonte, dass sowohl seine Familie wie auch die Familie der Landesfürstin traditionell sehr enge Beziehungen zu Österreich pflegen. zwischen der Republik Osterreich und dem Fürstentum Liechtenstein neuerlich bekräftigen.» Traditionell enge Beziehungen zu Österreich und Wien Landesfürst Hans-Adam II. er­ widerte in seiner Tischrede, er und seine Frau hätten die Einladung zum Staatsbesuch nach Wien «mit grosser Freude angenommen». So­ wohl seine Familie wie auch die Familie der Landesfürstin hätten traditionell sehr enge Beziehungen zu Österreich und besonders zur Stadt Wien gehabt, so der Landes­ fürst. Rückkehr des Museums An den Bundespräsidenten ge­ wandt, sagte der Landesfürst, er wisse es zu schätzen, dass er ihn zu diesem Staatsbesuch unmittelbar vor der Eröffnung des Liechten­ stein Museums eingeladen habe: «Im Schicksalsjahr 1938 musste meine Familie das Museum und die Sammlungen in Sicherheit bringen. Der Zweite Weltkrieg, der Kalte Krieg, die Teilung Europas sind heute Geschichte. Europa wächst wieder zusammen, und Wien be­ kommt seine alte Bedeutung zu­ rück in-diesem neuen Europa. Es ist deshalb kein Zufall, dass wir an ei­ ne alte Tradition anschliessen kön­ nen und wollen. In unseren bilate­ ralen Beziehungen haben wir über die vergangenen Jahre wieder ver­ stärkt an diese Traditionen ange­ knüpft.» Verfässliche Nachbarn von grösster Wichtigkeit Der Monarch betonte die Wich­ tigkeit verlässlicher Nachbarn: «Das Fürstentum Liechtenstein verdankt seine Existenz unter ande­ rem auch der Unterstützung seiner beiden Nachbarn Österreich und Schweiz. Es ist mir daher ein An­ liegen, Österreich heute zu danken. Zu danken dafür, dass Wir in schwierigen Zeiten immer mit der Hilfe Ihres Landes rechnen konn­ ten. Zu danken dafür, dass so viele junge Liechtensteiner in Österreich eine ausgezeichnete Ausbildung gemessen, dass unsere Verwaltung so oft auf österreichische Expertise zurückgreifen kann.» 
Familie Tabarelil umrahmt von charmanten Damen: links Christine Steh- renberger, rechts Gerllnde Manz-Christ. Dominique führte I. D. die Landesfürstin durch das Caritashelm und zeig­ te stolz die Fische Im Aquarium.
	        

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