Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN DIENSTAG, 23. MARZ 2004 SEITE RÜCKLÄUFIG Warum die Auslandge­ schäfte der Banken sich zum Jahresende 2003 weiter reduziert haben. 0 BLATT 
IN EWS Hypothekarzinsen kommen erneut ins Rutschen ZÜRICH - Die Hypothekarzinsen kommen erneut ins Rutschen. Die Migrosbank, eine der grösseren Hypothekarbanken der Schweiz, hat am Montag den Satz für varia­ bel verzinsliche Erste Hypotheken auf Wohnbauten um einen viertel Prozentpunkt auf 2,625 Prozent gesenkt. Andere Banken wollen abwarten, wie eine AP-Umfrage er­ gab. Die neuen Konditionen der Migrosbank gelten im Neugeschäft ab sofort, bei beste­ henden Grundpfandkrediten ab kommendem I. Juni. Letztmals hatte das Institut den Hy- posatz am vergangenen 1. September um ebenfalls einen viertel Punkt auf 2,875 Pro­ zent gesenkt. Mit einem Hypothekarvolumcn von rund 19 Milliarden Franken gehört die Migrosbank zu den grössten Hypothekarin­ stituten der Schweiz. Angesichts des starken Liquiditätszuflusses an die Banken sei die Zinsreduktion «richtig und fair», sagte der Chef der Migrosbank, Harald Nedwed, auf Anfrage. Erfahrungsgemäss werde sich der Geldzufluss in die Schweiz infolge der geo- politischen Verunsicherurig noch verstärken. Auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) habe bei ihrer geldpolitischen Lage­ beurteilung von letzter Woche festgestellt, dass die Zinsen eher zu hoch als zu tief seien, sagte Nedwed weiter. Inflation sei derzeit kein Thema. Mit 2,625 Prozent markiere der Hypothekarsatz der Migrosbank historisch einen absoluten Tiefststand. (AP) Mehr als 10 000 Siemens- Arbeitsplätze bedroht MÜNCHEN - Bei Siemens sind nach Anga­ ben der IG Metall mehr als 10 000 Arbeits­ plätze in Deutschland akut von einer Verla­ gerung ins Ausland bedroht. Neben der Mo- bilfunk-Sparte ICM seien auch die Automa­ tisierungstechnik, die Energieübertragung, die Verkehrstechnik und die Festnetz-Sparte 1CN betroffen, teilte die Gewerkschaft ain Montag in München mit. Dies gehe aus Sie­ mens-Planungen hervor, die den Betriebsrä­ ten in den vergangenen Wochen vorgestellt worden seien. Der Konzern wollte sich am Montag nicht im Detail zu den Plänen äus­ sern. «Richtig ist, dass es am 31. März eine Sitzung geben wird, auf der wir uns intern detailliert über dieses Thema unterhalten werden», sagte eine Sprecherin. Deshalb sei es noch verfrüht, über mögliche Massnah­ men und deren Umfang zu spekulieren. (sda) Belgacom-Aktie legt beim Börsendebüt zu BRÜSSEL - Der grösste europäische Bör­ sengang seit drei Jahren ist gelungen. Die Aktien des führenden belgischen Telcfon- konzerns Belgacom behaupteten sich am Montag gegen einen negativen Trend an den europäischen Börsen. An der Börse in Brüs­ sel legten sie an ihrem ersten Handelstag mehr als 4 Prozent zu. Damit wurde Belga­ com mit insgesamt rund 9,9 Mrd. Euro be­ wertet. Analysten sprachen von einem ermu­ tigenden ersten Handelstag. Bereits im frü­ hen Geschäft hatten die Belgacom-Aktien mit 24,76 Euro um 1,1 Prozent über ihrem Ausgabepreis von 24,50 Euro tendiert. (AP) 
BESTÄTIGT Die Produktion im schweizerischen In- dustriesektor hat sich im vierten Quartal 2003 weiter verbessert. 0 
GEDÄMPFT Die schleppende Kon­ junktur hat offenbar ih­ re Spuren auch in der beruflichen Weiterbil­ dung hinterlassen, i 
TALFAHRT Warum die internatio­ nalen Börsen- und Fi­ nanzmärkte gestern ei­ nen schwarzen Tag er­ lebt haben. 
14 Auslandgeschäfte gesunken Banken in der Schweiz und Liechtenstein mit reduziertem Handel ZÜRICH - Die Auslandgeschäfte der Banken in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein haben sich zum Jahresende 2003 weiter reduziert. Das zeigt der am Montag veröffentlichte Vorabdruck des Statistischen Monatshefts der Schweizeri­ schen Nationalbank (SNB). Die Auslandgeschäfte verringerten sich im vierten Quartal 2003 gegenüber dem Vorquartal und ka­ men unter den Vorjahresstand zu liegen. Im Vergleich zum dritten Quartal 2003 haben vor allem die auf Schweizer Franken lautenden Positionen abgenommen. Der ge­ samte Guthahenilberschuss im aus­ ländischen Bilanz- und Trcuhand- gesehüft habe sich im Vergleich zum Vorquartal um 7,3 Mrd. Fran­ ken auf 149,1 Mrd. Franken zu­ rückgebildet, heisst es. Davon ent­ fielen Ende 2003 58 Prozent auf bilanzierte und 42 Prozent auf treu­ händerische Anlagen. Im Februar 2004 hat sich das ho­ he Wachstum der saisonbereinigten Notenbankmenge leicht abge­ schwächt, wie dem Vorabdruck weiter zu entnehmen ist. Die No­ tenbankmenge stieg im Jahresver­ gleich um 8,9 Prozent auf 41,8 Mrd. • Franken. Der Notenumlauf lag um 2,8 Prozent über dem Vor­ jahreswert. Die weiterhin volatilen Giroguthaben lagen mit 5,8 Mrd. 
Die Auslandgeschäfte der Banken in der Schweiz und In Liechtenstein haben sich zum Jahresende 20Q3 wel­ ter reduziert. Franken um 73,5 Prozent über dem Stand des Vorjahres. Die Geldmen­ gen Ml (Bargeld, Sichtguthaben und Transaktionskonten) und M2 (Ml plus Spareinlagen) haben im Februar ihre Vorjahresniveaus deut­ lich übertroffen. .Der fortgesetzte 
Anstieg der Sichteinlagen und der Transaklionskonti liess Ml um 24 Prozent über den Vorjahresstand auf 30.1,2 Mrd. Fr. wachsen. M2 stieg gegenüber dem Vorjahr um 17,4 Prozent auf 514,2 Mrd. Fran­ ken. Die Termineinlagen nahmen 
im Februar weiter ab und lagen mit 57,0 Mrd. Franken 37,7 Prozent unter dem Vorjahreswert. Entspre­ chend fiel der Anstieg von M3 (M2 plus Termineinlagen) moderater aus. Der Wert stieg um 7,8 Prozent auf 571,2 Mrd. Franken. (sda) Trend zur Erholung in der Industrie bestätigt Geschäftsgang im vierten Quartal verbessert - Produktion und Umsatz erhöht NEUENBURG - In der Schweizer Industrie hat sich im vierten Quartal 2003 die sich abzeich­ nende Konjunkturerholung wei­ ter bestätigt. Produktion, Um­ satz und Bestellungseingänge verbesserten sich, während die Fertigwarenlager weiter abge­ baut wurden, wie das Bundes­ amt für Statistik bekannt gab. Rückläufig waren auch die Auf­ tragsreserven. Die Produktion im schweizerischen Industriesektor verbesserte sich im vierten Quartal 2003 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahres­ quartal um 1,7 Prozent. Dazu bei­ getragen haben vor allem die Ver- brauchsgüter, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag be­ kannt gab. Die besten Ergebnisse meldeten die chemische Industrie, die Branche Herstellung sonstiger nichtmetallischer Produkte, die Be­ reiche Gummi- und Kunststoffwa­ ren sowie Herstellung von elektri­ schen Geräten, Feinmechanik und Optik, aber auch der Fahrzeugbau. Die grössten Prcxluktionseinbus- sen musstc der Bereich Kokerei, 
In der Schweizer Industrie hat sich im vierten Quartal 2003 die sich ab­ zeichnende Konjunkturerholung welter bestätigt. Mineralölverarbeitung, nukleare Brennstoffe hinnehmen, gefolgt von der Lederwaren- und Schuhin­ dustrie und dem Maschinenbau. Der Umsatz - Baugewerbe nicht eingeschlossen — wurde um 2,8 Prozent gesteigert. Die deutlichsten 
Zunahmen verzeichneten die che­ mische Industrie, die Branchen Herstellung sonstiger nichtmetalli­ scher Produkte, Herstellung von elektrischen Geräten, Feinmecha­ nik und Optik, der Fahrzeugbau so­ wie der Bereich Gummi- und 
Kunststoffwaren. Die grössten Ver­ luste meldeten wie schon bei der Produktion der Bereich Kokerei, Mineralölverarbeitung, nukleare Brennstoffe, aber auch der Maschi­ nenbau sowie die Energie- und Wasserversorgung. Die Auftragseingänge nahmen sogar um 7,1 Prozent zu. Mit dem Baugewerbe stiegen die Auftrags­ eingänge noch um 5,8 Prozent, wie den Angaben des BFS weiter zu entnehmen ist. Bestellungsrilckgän- ge mussten einzig der Fahrzeugbau, die Lederwaren- und Schuhindust­ rie sowie die Gewinnung von Stei­ nen und Erden hinnehmen. Die Arbeitsreserven bildeten sich mit und ohne Baugewerbe um 2,2 Prozent zurück. Die Bestände der Fertigwarenlager wurden um 4,5 Prozent abgebaut. Damit bleibt laut BFS der seit dem 1. Quartal 2002 andauernde Abbau ungebrochen. Nur in den Bereichen Gewinnung von Steinen und Erden, in der Branche Herstellung von elektri­ schen Geräten, Feinmechanik und Optik sowie im sonstigen verarbei­ tenden Gewerbe fanden Aufsto­ ckungen statt. 
(AP)
	        

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