Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIENSTAG, 16. MÄRZ 2004 VOLKSI CbnDT 
  FRIT Z ZÜGER IM INTERVIEW BLATTl 
OlUn I ALPINE KURIOSITÄTEN 
19 SKI ALPIN Alt, älter, Stephan Eberharter SESTRIERE - Die Heros des Weltcup- Winters 2003/04 waren Hermann Maler (0) und Anja Pärson (Sd). Doch ein an­ derer reihte Rekord an Rekord nach dem Motto: alt, älter, Eberharter. » Richard Hegql l Der Österreicher Stephan Eberharter löschte in Chamonix den Altersrekord seines Lands­ mannes Leonhard Stock aus. Eberharter hatte bei seinem Triumph 34 Jahre, 9 
Monate und 17 Tage auf dem Buckel. Danach siegte Eber­ harter aber weiter und stellte logischerweise jedesmal einen neuen Rekord auf. Die neue Bestnmrke steht seit dem Sieg in Kvitfjell auf 34 Jahre, 11 Monate und 17 Tage. Die statistischen Details im Überblick HATTRICK. Stephan Eberharter holte zum dritten Mal die,kleine Kugel für den Ab­ fahrtsweltcup. Den alpinen «Hattrick» hat­ ten bisher nur Franz Klammer (1975- 78/viermal), Franz Heinzer (1991-93) und Luc Alphand (1995-97) geschafft. EWIGE BESTENLISTE. Mittlerweile ist Eberharter auf 29 Wcltcupsiegen angelangt. Erfolgreicher waren nur Ingemar Stenmark (86), Alberto Toniba (50) und Hermann Mai­ er (47). Bei den Frauen hievte sich Renate Götschl mit ihren 33 Siegen auf den 4. Platz; Es führt Annemarie Moser (62). SIEGESSERIEN. Mit ihren elf Siegen ver- passte die Weltcup-Gesamtsiegerin Anja Pärson den Saisonrekord von Vreni Schnei­ der (13 Siege) nur knapp. PREMIERIEN. Die Deutsche Maria Riesch war mit drei Erfolgen die erfolg­ reichste Debütantin der neuen Siegfahrerin­ nen. 
Erstmals gewannen auch Marlies Schild (Ö), Tanja Poutiainen (Fi), Gene- vi&ve Simard (Ka) und Nadia Styger (Sz). ÜBERLEGENHEIT. Die überlegenste Sie­ gerin in diesem Winter war Anja Pärson. Sie gewann den Riesenslalom von Zwiesel mit einer Reserve von 1,98. Bei den Männern ragt der Gewaltsvorsprung von Eberharter in Kitzbühel hervor, wo er in der Abfahrt Da­ ran Rahlves um 1,21 Sekunden distanzierte. KNAPPE SIEGE. Stephan Eberharter musstc im ersten Hahnenkamm-Rennen Las­ se Kjüs 
um 0,01 Sekunden den Vortritt las­ sen; Bei den Frauen gab es im Super-G von Haus i.E. ein «totes Rennen» zwischen Ma­ ria Riesch und Caroline Montillet. VERLETZUNGEN. 
Lasse Kjus gehörte wie Kjetil Andre Aamodt, Ivica Kostelic, Ni­ cole Hosp, Karen Putzer, Fröddric Covili, Pe­ ter Rzehak, Christine Sponring, Erik Schlopy und Franco Cavegn zu jenen, die wegen Ver­ letzungen die Saison abbrechen mussten. 
«Herminator» als Vorbild LSV-Herrencheftrainer Fritz Züger will die Zügel straffen PREISGELD-RANGLISTEN Ski alpin: Prebgeld-Ranelble (In Schweizer Franken) Männer: 1. Bode Miller (USA) 364 174.2. Kalle Palandcr(Fi) 359 698.3. Stephan Eberharter (ö) 353 715.4. Hermann Maicr (Ö) 303 541. 5. Daran Rahlves (USA) 284 280. 6. Benjamin Raich (Ö) 247 235. 7. Lasse Kjus (No) 187 603. 8. Michael Walchhofer (Ö) 144 316. 9. Rainer Schönfcliicr (ö) 142 744. 10. Bjame Solbakken (No) 116 487. 11. Hans Knauss (ö) 115 157.12. Fritz Slrobl (ö) 111 992.13. Giorgio Roccntlt) 90109. 14. Andreas SehilTercr (Ö) 80 438. 15. .Manfred Pranger (Ö) 77 311. Ferner: 17. Didier Cuche (Sz) 72 668. 24. Ambrosi Hoffmann (Sz) 50 904. 35. Bruno Kernen (Sz) 25 244.43. Sil- van Zurbriggcn 
(Sz) 17 388.46. Tobias Grilncnfelder (Sz) 14 229. 48. Didier Defago (Sz) 12 606.54. Marco Büchel (Lle) 8490. Frauen: 1. Anja Pärson (Sd) 507 312. 2. Renale GKtschl (ö) 385 .418. 3. Maria Riesch (De) 235 330. 4. Hilde Gcrg (De) 220 500. 5. Carole Montillet (Fr) 199 000. 
6. Michaela Dorf- mcisterlö) 174 901.7. Nicole Hosp (Ö) 159 979.8.Tanja Pou­ tiainen (Fi) 125 562.9. Elisabeth Gürgl (Ö) 125 027.10. Marti­ na Eni (De) 115 555.11. Marlies Schild (O) 104 856.12. Ale­ xandra Mclssniucr (ö) 82 551. 13. Isolde Kostner (Ii) 78 500. 14. Dcnisc Karbon (It) 75 229.. 15. Monikit Bergmann (De) 75 010. Ferner: 16. Nadia Styger (Sz) 74 750.21. Sylvlanc Bcr- thod (Sz) 38 250. 25. Fränzi Aufdcnblatten (Sz) 3! 750. 26. Sonja Ncf (Sz) 28 
4521 Skispringen: Prclsgeld-Rangllstc (In Schweizer Franken) I, Roar Ljökclsfly (No) 233 881 Franken. 2. Janne Ahonen (Fi) 211 340. 3. Sigurd Pcttcrscn (No) 145 046.4. Björn Einar Ro- mürcn (No) 123 546.5. Martin HUlIwarth (Ö) 78 000.6. Matti Hautamüki (Fi) 76 046. 7. Georg Späth (De) 53 746. 8. Noriaki Kasai (Jap) 53 500. 9. Peter Zonw (Sin) und Thomas Morgen­ stern (O), je 52 000. - Ferner: 12. Simon Ammann 48 500.23. Andreas KUttel 9000. Langlauf: Prtbgeld-Rangllsle (In Schweizer Franken) Männer: 1. Reni Sommcrfeldt (De) 92 250 Franken. 2. Jens Arne Svartedal (No) 60 250.3. Axel Tcichmann (De) 60 000.4. Thobias Fredriksson (Sd) 59 000.5. Frodc Estil (No) 54 000.6. Mathias Frcdriksson (Sd) 52 500. 7. Andnis Veerpalu (Est) 49 000.8. Tobias Ärgerer (De) 48 500.9. Anders Aukland (No). ! 43 750. 10. Fulvio Valbusa (Ii) 40 250. 11. Peter Larsson (Sd) 39B750.12. Pietro Piller Cottrcr (lt)36 500. 13. Haavard Bier- keli (No) 35 750.14. Christian HolTmann (ö) 35 000. 15. Jens Filbrich (De) 34 000. - Fernen 38. Reto Bürgermeister 10 750. 73. Markus Basier (Ue) 1500. Frauen: 1. 
Marit Björeen (No) 153 
250. 2. Gabriella Pantzzl (It) 112 750,3. 
Walenlina Schewschenko (Ukr) 97 750.4. 
Krl- stinä Smlgun (Est) 95 000. 5. 
Hilde Pedersen (No) 87 500. 6. Claudia KUnzcl (De) 77 250.7. 
Katerina Neumannova (Tsch) 72 000. 8. 
Virpi Kuitunen (Fi) 62 000. 
f). Julia Tschepalowa (Russ) 54 750. 10. 
Olga Sawlalowa (RUM) 47 000. 
SCHAAN - Nach einer durchzo­ genen Bilanz in seinem ersten Jahr als Cheftrainer der Liech­ tensteiner Ski-Herren fordert Fritz Züger noch konsequenteres und 
härteres Arbeiten. «Kein Privatleben, kein Hobby darf wichtiger sein als der Skisport.» »Michael Beiwenut l Volksblatt: Der alpine Ski-Welt­ cup ging mit dem Gesamtsieg von Hermann Maier märchenhaft zu Ende. 
Kommt für Sie der Erfolg des «Herminators» ebenso über­ raschend wie für den Rest der Ski-Experten? Fritz Züger: Auf jeden Fall. Dass sich Hermann Maier den Sieg ho­ len würde, hätte ihm wohl niemand zugetraut. Zumal Benjamin Raich in den schnellen Disziplinen immer besser wurde. Auch wenn es mir für Raich leid tut, Maiers Sieg war das Beste, was dem Skisport über­ haupt passieren konnte. Vor zwei Jahren konnte er nicht einmal lau­ fen, und jetzt das... Solche Helden braucht es, um den Skisport weiter verkaufen 'zu können. Die Bilanz der Liechtensteiner Ski-Herren fällt um einiges er­ nüchternder aus. Marco Büchel ist nach seinen Top-Leistungen im Vorjahr sicher mit grossen Erwartungen in die Saison gestartet. Vielleicht sogar mit zu grossen. Es wäre für «Büx» vielleicht besser gewesen, in einer Disziplin um den Sieg zu kämpfen, als 
in drei Disziplinen nur mitzu­ fahren. Wobei «Büx» dennoch Gold wert ist für unseren Verband., Er ist in den Medien ständig prä­ sent, ist ein Fahrer, der mit seiner Persönlichkeit überall gern gesehen ist. 
Er ist immens wichtig für die Sponsorensuche und als Vorbild für die Jugend. «Büx» hat vor dieser Saison so viel trainiert wie noch n{e. Den­ noch konnte er an die Leistungen der Vorsaison nicht anschliessen. Weil die Schweizer, und deshalb auch «Büx», einfach zuviel trai­ niert haben. Aber das ist eben die veraltete Methode von Karl Frchs- ner: immer mehr und mehr trainie­ ren. Aber Skifahrer sind wie hoch­ gezüchtete Ferraris, mit ihnen muSs man behutsam umgehen? Als die Österreicher in die Saison starteten, waren sie heiss und spritzig, die Schweizer waren müde. 
Ihre Vorgaben mit dem Liechten­ steiner Herrenteam um Markus Ganahl, Michael Riegler und Co. konnten Sie aber auch nicht ganz nach Wunsch umsetzen. Wo la­ gen die Probleme? Es war eine ganz neue Situation für mich. Ich habe zuvor in der Schweiz 20, 25 Jahre um Weltcup- Siege 
gekämpft, jetzt stand die Qualifikation für ein Weltcup-Ren­ nen im Vordergrund. Ich habe mich da selbst überschätzt, glaubte die Situation in einem Jahr ändern zu können. Doch dazu sind zwei, drei Jahre nötig. Ich muss in Zukunft meine eigenen Erwartungen zu­ rückschrauben und im Gegenzug noch viel konsequenter arbeiten. Wenn Hermann Maier acht Stunden am Tag trainiert, müssen wir noch mehr machen Die Athleten werden künftig also mehr gefordert? Es geht nur so. Kein Privatleben, kein Hobby darf wichtiger sein als der Skisport. Wenn Hermann Maier acht Stunden am Tag trainiert, müs­ sen 
wir noch mehr machen. Schliesslich gilt es, einen Rück­ stand aufzuholen. 
von, dass Ihr Herzblut noch im­ mer für die Schweiz schlage. Das stimmt, das war ein Fehler. Deshalb muss ich mich nun noch intensiver um meine Läufer küm­ mern, mein Herzblut darf nur mehr für sie schlagen. Was Ihren Fahrern in der Vorbe­ reitung auch fehlte, war der di­ rekte Vergleich mit internationa­ len Spitzenfahrern. Sind hier Än­ derungen geplant? Wir wollen schauen, dass wir im Sommer und Herbst zwei Wochen mit «Büx» trai- nieren können. Zudem h a b e ich gu- t e Con- nec- tions z 
u Sie sprachen vor einigen Wo- c h e,n 
den Finnen. Darüber hinaus wollen wir noch enger mit den Frauen zu­ sammen arbeiten. Davon können beide Seiten nur profitieren. Ist Ihr Engagement beim LSV für die kommende Saison eigent­ lich schon unter Dach und Fach? Nein. Ich habe bereits Gespräche mit Klaus Büchel geführt und er­ warte eine Entscheidung bis Ende dieser Woche. Wenn ich beim LSV bleibe, 
möchte ich dies zumindest bis Olympia 2006 in Turin. Wie geht es mit den arrivierten Läu­ fern wie Mar­ kus Ganahl oder Achim Vogt weiter? Im Moment machen alle wei­ ter. Markus hat vor Beginn der Saison zwar ge­ sagt, dass er auf­ hören würde, wenn es nicht nach Wunsch läuft. Er kommt mir aber äusserst moti­ viert vor und hat in Richtung Karriereende noch nie etwas angedeutet. Und auch Vogt hat mir gesagt, dass er es un­ bedingt noch ein­ mal wissen will. Fritz Züger will künftig die Zügel straffen: «Kein Privatleben, kein Hobby darf wichtiger sein als der Skisport.» Pärson die Preisgeld-Königin Schwedin sammelte eine halbe Million Franken - «Büx» verdiente 8490 «Stutz» SESTRIERE - Anja Pärson, die frisch gekürte Weltcup-Gesamt­ siegerin, ist auch mit Abstand die grösste Prämiensammlerin in diesem Winter. Für ihre 11 Siege und weitere Spitzenplätze Hess sich die 22-jährige Schwe­ din die Rekordsumme von 507 312 Franken auszahlen. Bereits vor dem Weltcup-Final in Sestriere hatte Pärson die Österrei­ cherin Alexandra Meissnitzer, die in der Saison 1998/99 462 700 Franken kassierte, als Rekordver­ dienerin abgelöst und ist damit nach Pernilla Wiberg (380 261 Fr./Saison 1996/97) die zweite schwedische Grossverdienerin. Mit ihrem Sieg im letzten Ren­ nen knackte sie als erste Skifahre­ rin nun auch die 500 000er Marke, Bei den Männern konnten mit 
Her-Spitzenverdlenerin 
Anja Pärson. 
mann Maier und Stephan Eberhar­ ter bisher zwei Athleten mehr als eine halbe Million Franken an Prä- miengelder einkassieren. Die Best­ marke aus der Saison 1999/00 hält weiterhin der- «Herminator» mit rund 660 000 Franken. Im alpinen Ski-Weltcup 
wird pro Rennen in der Regel ein Mindestpreisgeld von 100 000 Franken an die ersten Zehn ausbezahlt. Miller top bei den Herren Heuer mussten sich Maier und Eberharter aber trotz Gewinn des Gesamtweltcups und des Abfahrts­ weltcups mit weniger zufrieden ge­ ben als Bode Miller, der mit 364 174 Franken der Top-Verdie­ ner war. Der sechsfache Saisonsie­ ger stand in diesem Winter insge­ samt neunmal auf dem Podest und gewann auch die beiden Kombina­tionswertungen 
in Chamonix und Kitzbühel. Nur knapp hinter Miller folgen der finnische Slalom- und Riesenslalomspezialist Kalle Pa- landcr (359 698), der ebenfalls sechsmal erfolgreich war und der letztjährige Preisgeld-König Ste­ phan Eberharter aus Österreich (353 715). Weltcup-Gesamtsieger Hermann Maier liegt auf Platz 4 und verdiente 303 541 Franken. Seit der Einfüh­ rung eines offiziellen Preisgeldes in der Saison 1992/93 ist es erst das zweite Mal, dass der Preisgeldsieger und der Gewinner der grossen Kris­ tallkugel nicht identisch sind. Etwas bescheidener sind die Ein­ künfte von Marco Büchel. Der Balzner kassierte in der abgelaufe­ nen Saison 8490 Franken und liegt damit in der Preisgeld-Rangliste auf dem 54, Platz. (si)
	        

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