Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DONNERSTAG, 11. MÄRZ 2004 
VOLKS BLATT 
WIRTSCHAFT 
VERSICHERUNGS-FORUM FACHHOCHSCHULE LIECHTENSTEIN 
15 VERSICHERUNGS-FORUM Standortwettbewerb für Versicherungen Das Forum stellt eine Diskussionsplattform für Versicherungsfachleute und andere Fi- nanzintermediiire dar und wird von der Fach­ hochschule Liechtenstein gemeinsam mit der Assurance Services ÄG durchgeführt. Medienpartner VOLKSBLATT Referenten und Themen Regierungsrat Hansjörg Frick Einführung ins Tagungsthema Dr. Nikolaus Natter FOKUS Management Consulting St. Gallen Entwicklungstendenzen in der Versicherungslandschaft Tigran Kalberer . Consultant und Partner, Tillinghast Towers Perrin, Zürich Entscheidungsrelevante Kriterien im' Standortwettbewerb bezüglich Liechten­ stein - Erfahrungsberichte Mario Gassner Leiter der Liechtensteinischen Versiche­ rungsaufsicht, Vaduz Differenzierung im Liechtensteinischen Aufsichtsrecht Dr. Stephan Korinck - Abteilungsleiter Österreichische Finanzniarktaufsicht für die behördliche Aufsicht von Versicherungs­ unternehmen, Wien Speziilka des österreichischen Aufsichts­ und Versicherungsvertragsgesetzes Dr. Bruno Brühhviler Inhaber und Geschäftsführer Euro Risk Limited, Zürich Keine Captivc ohne Risikomanagemcnt Werner Meissl Präsident des Verwaltungsrats Assurance Services AG, Vaduz Liechtenstein kein geeigneter Standort für Captives? Dieter Wirth, lic. iur. Senior Manager PricewaterhouseCoopers AG, Zürich Ausgewählte Steuerfragen i. Z. 
m. dem Asset Management bei Versiche­ rungsgesellschaften Horst BUchel Partner Revitrust Gruppe, Schaan Unternehmenssteuern für Versicherun­ gen im Vergleich - Liechtenstein/Schweiz Dr. Walter Knirsch Partner, KPMG, Wien Unternehmenssteuern für Lebensversicherungen 
im Vergleich - Österreich/Deutschland Tagesleitung und Moderation Dr. Daniel Wiesner Leiter des Instituts für Finanzdienstleistungen Fachhochschule Liechtenstein Anmeldung und weitere Informationen: www.fh-liechtenstein.li 
Standortwettbewerb für Versicherungen Interview mit Daniel Wiesner über das Versicherungs-Forum Die Fachhochschule Liechten­ stein führt am 22. April ein Ver­ sicherungs-Forum durch. Refe­ renten aus Liechtenstein, der Schweiz und Österreich befas­ sen sich mit dem Thema «Standortwettbewerb für Versi­ cherungen». Wir befragten Ta­ gungsleiter Daniel Wiesner, Lei­ ter des Instituts für Finanz­ dienstleistungen, über Anlass und Inhalt des Forums. Volksblatt: Erstmals führt die Fachhochschule Liechtenstein ein Versicherungs-Forum durch. Warum eigentlich ein Versiche­ rungs-Forum? Daniel Wiesner: Die Fachhoch­ schule Liechtenstein führt bereits er­ folgreich 
ein Banking Forum und ein Finanzdienstleistungssympo- sium durch. In einem Land, in dem alle Bereiche der Finanzdienstleis­ tungen eine grosse Rolle spielen, haben die Versicherungen ebenfalls ihren speziellen Stellenwert. Aus diesem Grund sind wir der Mei­ nung, dass ein Versicherungs-Forum seinen Platz einnimmt, um das na­ tionale und internationale Umfeld grundsätzlich und aufgrund aktuel­ ler Entwicklungen zu beleuchten. Liechtenstein wollte einen inter­ nationalen Vcrsicherungsplatz aufbauen als weiteres Standbein neben den herkömmlichen Fi- nanzdicnstlcistungsgeschäften. Hat 
dieses Projekt noch eine Chance? Sicher hat dieses Projekt Chan­ cen. Die Frage ist, was man unter herkömmlichen Finanzdienstleis- tungsgeschäftcn versteht. Betrach­ tet man diesen Sektor nicht in einer engen Definition, die nur die klas­ sische Veranlagung wie beispiels­ weise in Sparprodukten, Anleihen, Aktien oder Fonds umfasst, dann gehört der Sektor der Versicherun­ gen zweifellos zu einem internatio­ nal ausgerichteten Finanzdienstleis­ tungsplatz als wesentliches Stand­ bein dazu. Financial Planning, 
Pri-Danlel 
Wiesner: «Wir hoffen, dass wir mit diesem Versicherungs-Forum eine Impulswirkung erzielen können für diesen Standortwettbewerb». vate Banking oder Modern Wealth Management ist ohne die Einbezie­ hung von verschiedenartigen Versi- chcrungsprodukten 
wie Fondspoli­ cen, Captives oder Lebensversiche­ rungen verschiedensler Ausprägun­ gen 
nicht möglich. Banken und Versicherungen schlössen sich vor einigen Jahren zusammen oder machten Koope­ rationen, um Synergien zu nut­ zen. Inzwischen peht es so aus, also ob überall wieder Entflech­ tungen stattfinden würden. Läuft das Geschäft mit Allflnanz nicht? Im Sinne der Kunden, einerlei ob Onshore- oder Offshore-Kunden, muss der Gedanke der Allfinanz in Zukunft sicher noch weiter voran­ getrieben werden. Aus Sicht des Kunden ist es jedoch weniger rele­ vant, wer die Produkte produziert oder generiert. Die Erfüllung von 
Kundenbedürfnissen bzw. Kunden­ wünschen besitzt hierbei erste Prio­ rität. Anders hingegen stellt sich die Fragestellung bezüglich der Produktgenerierung auf Seiten des Produzenten. So spielen im Bereich der Produktion für die jeweiligen Spezialisten die Aspekte, welcher Finanzintermediär mit seinen spe­ zifischen -Produkten welche Kun­ denbedürfnisse wie abdecken kann und wie die Zusammenarbeit zwi­ schen 
den jeweiligen Spezialisten aussehen kann, weiterhin eine we­ sentliche Rolle. Diese Ideen, Pro­ dukte und auch die steuerlichen Aspekte wollen wir im Versiche­ rungs-Forum darstellen und einge­ hend diskutieren. Wenn von Geldanlagen im Versi­ cherungsbereich die Rede ist, dann kommen gleich auch die Steuern zu Sprache. Sind Versi-cherungsprodukte 
attraktive oder alternative Geldanlagen? Unter steuerlichen Aspekten sind Geldanlagen im Versicherungsbe­ reich sicherlich alternative Anla­ gen. Die Unterschiede, die spezifi­ schen Vor- und Nachteile solcher Anlagen wollen wir im Versiche­ rungs-Forum besprechen. Darum haben wir auch ausgewiesene Spe­ zialisten als 
Referenten zu diesem Thema eingeladen. Spezielle Versi­ cherungsprodukte, das werden wir im Forum erfahren, lassen sich auf dem Markt gut verkaufen. Das Versicherungs-Forum steht unter dem Titel «Standortwett- bewerjb für Versicherungen». Kann Liechtenstein bei diesem Standortwettbewerb internatio­ nal mithalten? Wir hoffen, dass wir mit diesem Versicherungs-Forum eine Impuls­ wirkung erzielen können für diesen Standortwettbewerb". Es ist Aufga­ be dieses Forums, die Vor- und Nachteile zu beleuchten. Mit Si-' cherheit kann man behaupten, dass es kein Nachteil ist, auf dem Vcrsi­ cherungsplatz Liechtenstein zu in­ vestieren. Ein entscheidender Punkt ist zweifellos die Mitglied­ schaft Liechtensteins im EWR, denn einige der internationalen Versicherungen haben hier den Standort gewählt, um auch den schweizerischen Markt bearbeiten zu können. Es gibt aber auch Unternehmen, die in Liechtenstein Produkte für den EU-Raum erar­ beiten und sie beispielsweise auf dem deutschen Markt anbieten. Das Versicherungs-Forum soll eine Plattform sein, um auf solche Fra­ gen einzugehen. Wir verstehen das Forum auch als Diskussionsforum, das die Gelegenheit bietet, die hier angesprochenen 
Fragen von ver­ schiedenen Seiten zu beleuchten. Die Diskussion wird zweifellos neue Erkenntnisse bringen und auch der Frage nach der Umset­ zung dieser Erkenntnisse im Ge- schäftsjeben nachgehen. Neue Wachstumspotenziale erschlossen Wirtschaftsminister Hansjörg Frick über den Versicherungsstandort Stetig entwickelte sich in den letzten Jahren auf dem Finanz­ dienstleistungsplatz ein neuer Wirtschaftszweig. Seit dem EWR-Deitritt haben sich bereits 23 Versicherungsunternehmen in Liechtenstein angesiedelt. Die Teilnahme Liechtensteins am EWR öffnete auch der liechtenstei­ nischen Wirtschaft zusätzliche neue Dimensionen, die gerade auch für die Dienstleistungserbringer auf dem Finanzplatz Liechtenstein neue Wachstumspotenziale er­ schlossen. Liechtenstein hat sich dank der Teilnahme am EWR, aufgrund des Versicherungsabkommens 
mit der Schweiz sowie der neu 
geschaffe-Regierungsrat 
Hansjörg Frick: Liechtenstein hat sich als interna­ tionaler Versicherungsstandort etabliert. 
nen Versicherungsaufsichtsgesetz- gebung als internationaler Versi­ cherungsstandort etabliert. Die seit­ her erfolgten Gründungen von Ver­ sicherungsunternehmen durch re­ nommierte internationale Konzerne wie etwa die American Internatio­ nal 
Group (AIG), die italienische Generali, die Credit Suisse Group, der 
Novartis-Konzern oder die Swisscom belegen die Attraktivität des Versicherungsstandortes Liech­ tenstein eindrücklich. Die Rahmenbedingungen des Versicherungsstandortes Liechten­ stein 
bieten ausgezeichnete Mög­ lichkeiten für Lebensversicherer, für spezialisierte Schaden- oder Rückversicherer sowie für so ge­ nannte Captives - also Eigenversi­cherungen. 
Ende 2003 gab es be­ reits 23 Versicherungsunterneh­ men mit Sitz in Liechtenstein, da­ von 12 Lebensversicherungen, 6 Schadenversicherungen und 5 Rückversicherer. Auch im Jahre 2004 stehen weitere Neugründun- gen an. Die in Liechtenstein ansäs­ sigen Versicherungsunternehmen sind vorwiegend im grenzüber­ schreitenden Dienstleistungsver­ kehr im EWR und in der Schweiz tätig. Auch auf der Finanzseite zeigt der bisherige Aufbau des Versicherungsplatzes eine erfreuli­ che Entwicklung. Im Jahre 2002 erwirtschafteten die liechtensteini; sehen 
Versicherungsunternehmen Prämieneinnahmen von rund 700 Mio. Fr. ANZf-IGI-VersicherungsF 0 RUM Liechtenstein ~) ~) A rvr'l -)aa/] 
Informationen, Programm, Anmeldung: www fli ho. iucnstfiii /- i L . April ZUU4 Anmeldeschluss: 19. April ?()04 Fachhochschule Liechhensl-ein Fürst-Franz-Josef-Strasse, Fl-9490 Vaduz, Telefon +423 265 1111, Fax +423 265 11 
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1 JA SERVICES Assurance Services AG, Vaduz Kooperationspartner
	        

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