Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

MITTWOCH, 10. MÄRZ 2004 BLATT 
INTERNATIONAL DES TAGES 
28 VOLKS BLATT 
Putin stärkt Wirtschaft Blond noch immer Haarfarbe mit grösstem Sex-Appeal MÜNCHEN - Entgegen der landläufigen Meinung haben Männer mit grauen Schläfen keine gesteigerten Chancen bei Frauen. Laut einer am Dienstag veröffentlichten Emnid- Umfrage im Auftrag des «Playboys» finden hur zwei Prozent der befragten Frauen Män­ ner mit grauen Haaren sexy. Dagegen scheint das Klischee über den Erfolgsfaktor der Far­ be blond zu stimmen - und zwar bei Män­ nern und Frauen gleichermassen: Demnach ist blond für 30 Prozent der Befragten die Haarfarbe mit dem meisten Sexappeal und damit der Favorit unter den Befragten. (AP) Ermittlungen gegen «Körper- welten»-Erfinder eingestellt HEIDELBERG - Die Ermittlungen gegen den «Körperwelten»-Erfmder Gunther von Hagens wegen des angeblichen Bezugs von Leichen unbekannter Herkunft aus China und Kirgisien sind eingestellt worden. Von Hagens habe sich nicht strafbar verhalten, teilte die zuständige Staatsanwaltschaft Hei­ delberg am Dienstag mit. Dem Anatom war vorgeworfen worden, er kaufe in China und Kirgisien Leichen ungeklärter Herkunft so­ wie Leichen von Hingerichteten. (sda) George Michael ist noch nicht fertig mit Blair HAMBURG - Pop-Sänger George Michael will sich auch weiterhin politisch äussern. «Warum sollte ich mit . meiner Meinung hinter dem Berg hal­ ten?», sagte der Sänger. In seinem Song «Shoot the Dog» kritisiert er den Kriegskurs der britischen und amerikanischen Regierung 
und stellt Toni Blair als Schoss­ hündchen von US-Präsident Bush dar. «Er­ folg im Pop-Geschäft zu haben, heisst doch nicht, dass man unpolitisch ist oder gar rechts steht.» Er denke, dass man ihn in den USA «sowieso nur noch für einen schwulen Kommunisten» halte. (AP) Ashton Kutcher genervt von Presserummel HAMBURG - Schauspieler Ashton Kutcher ist vom Presserummel über die Beziehung zu seiner 16 Jahre älteren Kollegin Demi Moo­ re ziemlich genervt. «Ganz ehrlich, ich möchte manchmal schon ausflippen und ein­ fach nur zuschlagen, aber dann lande ich noch im Knast», zitiert die Zeitschrift «Fit for Fun» den 25-Jährigen. (AP) 
Russischer Präsident ernennt neue Regierung - Wirtschaftsreformer gestärkt MOSKAU - Der russische Staatschef Wladimir Putin hat fünf Tage vor der Präsidenten­ wahl eine mit Wirtschaftsrefor­ mern besetzte neue Regierung ernannt. Im Kabinett des neuen Regierungschefs Michail Frad- kow stärkte Putin den Einfiuss der liberalen Kräfte. Als prominentester Vertreter der al­ ten Regierung muss Aussenminis- ter Igor IwanoW seinen Posten räu­ men. Er weicht dem bisherigen rus­ sischen UNO-Botschafter Sergej Lawrovv. Die Führungen der so ge­ nannten Machtministerien Verteidi­ gung, Inneres und Justiz sowie die Geheimdienstführung beliess Putin in ihren Ämtern. Weniger Ministerien Als deutliches Signal für die seit langem angekündigte Verwaltungs­ reform verringerte Putin die Zahl der Kabinettsmitglieder von 30 auf 17. Damit sojle die Verantwortung jedes neu ernannten Ministers für sein Tätigkeitsfeld erhöht werden, betonte der Kremlchcf. Vor zwei Wochen hatte Putin den bisherigen Regierungschef Michail Kasjaiiow entlassen. Ihm waren zu enge Kon­ takte zur Wirtschaft nachgesagt worden. Zum Nachfolger wurde der frühere Chef der Steuerpolizei, Fradkow, ernannt. Putin hatte seine Entscheidung mit den Worten be­ gründet, er wolle noch vor der Wahl 
Der neue russiscne Aussenminister Sergey Lavrov, rechts, Premierminister Mikhali Fradkov, Mitte und der ehe­ malige Aussenminister Igor Ivanov sind zufrieden mit der Wahl Putins. am 14. März zeigen, mit wem er seine zweite Amtszeit plane. Nur ein Vizeregierungschef Westliche Wirtschaftsexperten bewerteten die Ernennung des frü­ heren Vize-Parlamentsvorsitzenden Alexander Schukow, eines Har- vard :Absolventen, 
zum einzigen Vizeregierungschcf als sehr positi­ ves Signal. Zudem beliess Putin die Stützen 
der Reformpolitik, Wirtschaftsini- nister German Gref und Finanzmi­ nister Alex'ej Kudrin, in ihren Äm­ tern. Als gutes Signal wurde zudem die Ernennung des Stahlmanagers Igor Levitin zum Leiter des zu­ sammengelegten Ministeriums für Transport und Kommunikation ge­ wertet. ' Der bisherige Aussenminister Iwanow, der als Vertreter einer Aussenpolitik sowjetischer Prä­gung 
galt, wurde zum neuen Chef des politisch zweitrangigen Sicher­ heitsrates ernannt. Mit einem politischen Schwer­ gewicht besetzte der Kremlchef die Leitung des Regierungsappara- tes. Der enge Putin-Vertraute Dmi- tri Kosak, bislang stellvertretender Leiter der Prüsidialvenvaltung, soll eine enge Anbindung der Re­ gierung an den Kreml sicherstel­ len. (AP) Forscher demonstrieren gegen Kürzungen Forscher-Massenrücktritt aus Protest gegen Kürzung öffentlicher Mittel PARIS - Mit einem spektakulä­ ren Massenrücktritt haben fran­ zösische Forscher gegen Budget­ einschnitte protestiert. Das Ko­ mitee «Retten wir die Forschung» berichtete am Dienstag, mehr als 2000 leitende Wissenschaftler staatlicher Labors und Institute wollten ihre Verwaltungsfunktio­ nen niederlegen. Landesweit gingen Tausende auf die Strasse. Zwei Wochen vor den Regional­ wahlen soll der rechtsliberale Pre­ mierminister Jean-Pierre Raffarin zu milliardenschwercn Zugeständ­ nissen gezwungen werden. Der Re­ gierungschef will jedoch hart blei­ ben. Er hatte am Wochenende zu­ sätzlich drei Milliarden Euro bis 2007 in Aussicht gestellt. Etwa zwei Drittel der gut 
Wegen Budgetkürzungen gingen gestern einige Tausend französische Forscher auf die Strasse. 100 000 Mitarbeiter in den staat­ lichen Forschungseinrichtungen unterzeichneten in den letzten Wo-" 
chen eine Petition. Darin heisst es, die Kürzungen und das Einfrieren von Mitteln habe grosse und presti-getrüchtige 
Institute wie CNRS, INRA oder INSERM an den Rand der Pleite geführt. Zudem streiche die Regierung Stellen für junge Forscher, was zu einem Exodus ins Ausland führe. Der Neurobiologe Hervd Chnei- weiss sagte der Zeitung • «Libera­ tion»,'allein zwischen September 2002 und Oktober 2003 seien die Mittel um 468 Millionen Euro ge­ kürzt worden. 550 Stellen für junge Forscher wurden in befristete Ar­ beitsplatze umgewandelt. In Paris demonstrierten nach Poli­ zeiangaben 5300 Wissenschaftler. Sie forderten den Rücktritt von Raf­ farin und Forschungsministerin Claudie Haigncrö. Weitere Kundge­ bungen gab es in Bordeaux, Toulou­ se, Montpellier und Rennes. (AP) ANZEIGE Schütze vor Gericht Todesurteil für Heckenschützen WASHINGTON - Der ältere der beiden Heckenschützen von Washington soll hingerichtet werden. Ein Richter bestätigte am Dienstag in Manassas (Vir­ ginia) das Todesurteil, das die Geschworenen im November gegen John Allen Muhammad gefällt hatten. Im US-Prozessrecht können Rich­ ter die Empfehlungen von Ge­ schworenen abmildern. In der Pra­ xis kommt das selten vor. Der Richter setzte den 14. Oktober zur Vollstreckung fest: Muhammads Anwälte beantragten wegen der laufenden Berufung umgehend ei­ ne Aufschiebung. «Ich habe nichts mit der Sache zu tun», sagte der 43-jährige Muhammad nach Anga­ben 
von Prozessbeobachtern bei der Verkündung des Strafmasses. Muhammad werden zusammen mit seinem. Komplizen Lee Boyd Malvo (19) mindestens zehn Mor­ de im Grossraum Washington zur Last gelegt. Malvo, zur Tatzeit minderjührig, war zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Zum Tode verurteilt: Der Hecken­ schütze von Washington. 
+ + + + + Zu guter Letzt... + + + + + Mehr «Nesthocker» ROM - Unter den Italienerinnen steigt die Zahl der «Nesthockerin­ nen»: Waren es bisher eher die italienischen Männer, die über das Alter von 30 Jahren noch bei den Eltern wohnen, so scheint das Le­ ben im Schoss der Familie zuneh­ mend auch jungen Frauen zu ge­ fallen. Im vergangenen Jahrzehnt ist die Zahl der Italienerinnen un­ ter 30, die noch bei den Eltern le­ ben, von 36,8 auf 50,4 Prozent ge­ stiegen, ergab eine Studie des ita­ lienischen Statistikamts Istat. Die Anzahl der Frauen im Alter von 30 bis 34 Jahren, die das Eltern­ haus, noch nicht verlassen haben, wuchs in diesem Zeitraum von 
zwölf auf 19,2 Prozent. Italien ist seit jeher das Paradies der Nest­ hocker, doch das Phänomen der «Mammoni», der Muttersöhn­ chen, ist in den vergangenen Jah­ ren noch offensichtlicher gewor­ den. Als dründe nennen Forscher die hohen Mieten und das Desin­ teresse an der Ehe. Zwar hätten viele junge Menschen feste Part­ ner. Oft fürchteten sie jedoch, Veränderungen wie eine Hochzeit könnten die Liebe zerstören. Auch die guten Beziehungen zu den Eltern seien ein Grund, zu Hause zu bleiben. Die Italiener heiraten auch immer später. Frau- . en gehen durchschnittlich mit 27,6 Jahren den Bund der Ehe ein, die Männer mit 30,5 Jahren. (AP) 
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