Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIENSTAG, 9. MÄRZ 2004 VOLKSI IAIIDTCPI4 A CT WENIGER ARBEITSLOSE BLATTl 
Win IÖLrllMr I LAFV-GASTBEITRAG 
12 Weniger Arbeitslose KOMPAKT Zurückhaltung bei Einstellungen WOLFSBURG - Die schlechte Lage auf dem Automarkt zwingt den VW-Konzern zur Zurückhaltung bei Neueinstellungen. «VW hat keinen Einstellungsstopp be­ schlossen, allerdings sind wir auf Grund der Marktlage mit Einstellungen zurückhal­ tend», erklärte Firmensprecher Thomas Mickeleit am Montag. Er wies damit einen Bericht der «Bild»-Zeitung zurück, wonach aus Kostengründen ein Einstellungsstopp verhängt worden sei. Wie das Blatt berichte­ te, sollen so jedes Jahr 1000 oder mehr Stel- ,i len abgebaut werden. Volkswagen beschäf­ tigte zum Jahreswechsel weltweit 336 843 Mitarbeiter. Das waren 3,7 Prozent oder 12 000 mehr als noch ein Jahr zuvor. Der VW-Sprecher machte keine weiteren Anga­ ben und verwies auf die Bilanzpressekonfe­ renz am Dienstag. Der Konzern steckt zur Zeit in einer Ertragskrise. Das operative Er­ gebnis für 2003 fiel um 62,6 Prozent auf 1,78 Milliarden Euro. Der Umsatz stieg nur leicht um 0,2 Prozent auf 87,15 Milliarden Euro. Konzernchef Bernd Pischetsrieder hat ein Kostensenkungsprogramm mit dem Na­ men ForMotion angekündigt, das er bei der Bilanzpressekonferenz in Einzelheiten vor­ stellen will. Bisher ist bekannt, dass das Pro­ gramm aus sieben Einzelschritten besteht, die um Kostensenkungen, Investitionsstrei­ chungen und Umsatzsteigerungen kreisen.. Gesellschaften fusionierten ZÜRICH - Der deutsche Siemenskonzern will die beiden in der Schweiz ansässigen Gesellschaften Siemens Schweiz und Sie­ mens Building Technologies zusammenle­ gen. Die Aktivitäten sollen unverändert weitergeführt werden, teilte Siemens am Montag mit. Der Zusammenschluss soll im Laufe des Jahres 2004 erfolgen. Durch die Fusion sollen unter anderem die vorhande­ nen Synergien intensiver genutzt und ein einheitliches Auftreten aller Konzerneinhei- ten des Hauses Siemens in der Schweiz stär­ ker zum Ausdruck kommen, heisst es. Es werde sich um den rechtlichen Zusammen­ schluss von zwei gleichwertigen, juristi­ schen Einheiten handeln. In der neuen Ge­ sellschaft werden die Aktivitäten der beiden derzeit getrennt operierenden Unternehmen unverändert eigenständig weitergeführt. Die Fusion an<sich sei nicht mit einem Stellen­ abbau verbunden, sagte Urs Boller, Sprecher von Siemens Building Technologies, auf Anfrage. Neues Goldabkommen BASEL - Die zehn wichtigsten Notenban­ ken der Welt erwarten gemäss EZB-Präsi­ dent Jean-Claude Trichet eine kräftige Bele­ bung der Weltwirtschaft, Die Nachhaltigkcit der Belebung sei nicht in Frage gestellt wor­ den, sagte Trichet nach dem Treffen der G- 10-Zentralbanken am Montag in Basel. Die weltweiten Ungleichgewichte - dazu zählen die Notenbanker vor allem das hohe Defizit in der US-Leistungsbilanz - gingen langsam zurück. Sorgen über die Finanzierbarkeit des hohen Aussenhandelsdefizits der USA und Zweifel an der Stärke der US-Wirt- schaft sind die Hauptgründe für den jüngs­ ten kräftigen Kursanstieg des Euro zum Dollar, der die europäische Exportwirtschaft zunehmend belastet. Über Wechselkurse wurde laut Trichet nicht geredet. ANZIUOH PanAlpina Sicav Alpina V Preise vom 6. März 2004 Kategorie A (thesaurierend) Ausgabepreis: € 51.90 Rücknahmepreis: € 50.88 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 49.80 Rücknahmepreis: € 48.82 Zahlstelle In Liechtenstein: Swissfirst Bank (Liechtenstein) AG Austrasse 61, Postfach, FL-9490 Vaduz 
Im Februar sinkt Quote auf 4,2 Prozent - Markanter Rückgang bei Jungen BERN - Die Lage auf dem Schweizer Arbeitsmarkt hat sich leicht entspannt: Die Ar­ beitslosenquote sank im Febru­ ar auf 4,2 Prozent, nachdem sie im Januar bei 4,3 Prozent gele­ gen hatte. Ende Februar wurden 165 979 Ar­ beitslose gezählt, 2184 weniger als im Vormonat, wie das Staatssekre­ tariat für Wirtschaft (Seco) am Montag bekannt gab. Die Zahl der Stellensuchenden ging um 836 auf 231 361 zurück. Gleichzeitig er­ höhte sich die Zahl der gemeldeten offenen Arbeitsplätze um 1738 auf 11 
189.. Der erste Rückgang der Ar­ beitslosenzahlen seit Juni 2003 sei vor allem auf saisonale Gründe zu­ rückzuführen, sagte Jean-Luc Nordmann, Direktor für Arbeit im Seco. Insbesondere im Baugewerbe und jm Tourismus seien markante Abnahmen verzeichnet worden. Nordmann geht davon aus, dass dieser Trend anhält: Für den März rechnet er aus saisonalen Gründen mit einem deutlichen Rückgang. In den folgenden Monaten sei die Ab­ nahme weniger ausgeprägt - wegen der Schulabgänger, die im Sommer auf den Arbeitsmarkt drängen. Ab Herbst sei wieder mit einem leich­ ten Anstieg der Arbeitslosigkeit zu rechnen. Ein Risiko sieht Nord­ mann in der hohen Verschuldung der USA: Sollte der DoNar des­ wegen weiter fallen, würde dies zu einer Verlangsamung der Weltkon­ junktur 
führen. Über Europa würde sich dies auch auf die Schweiz aus­ wirken. Diese Gefahr dürfe nicht unterschätzt werden, sagte auch Hans Reis, Informationschef des Schweizerischen Arbeitgeberver­ bands. Die Schweizerische Natio- nalbank (SNB) müsse eine allfälli­ ge weitere Dollar-Abschwächung - wie bisher - wenigstens teilweise durch einen gegenüber dem Euro schwächeren Franken kompensie­ ren, erklärte Serge Gaillard, Sekre­ tär des 
Schweizerischen 
Gewerk-Für 
den März wird aus saisonalen Gründen mit einem deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit gerechnet. In den folgenden Monaten sei die Abnahme weniger ausgeprägt - wegen der Schulabgänger. schaftsbunds (SBG). Markant bes­ ser war die Situation im Februar für Jugendliche: Bei den 15- bis 19- Jährigen nahm die Zahl der Ar­ beitslosen um 3,7 Prozent ab, bei den 20- bis 24-Jährigen um 2,1 Prozent. Der Rückgang tag somit klar über dem Durchschnitt von 1,3 Prozent. Positiv war auch die. Ent­ wicklung bei der Kurzarbeit: Im Ja­ nuar waren 5967 Personen in 592 Betrieben betroffen. Die Zahl der ausge/allenen Arbeitsstunden be­ lief sich auf 383 062. Im Vergleich 
zum Januar 2003 entspricht dies ei­ ner Abnahme um 41,1 Prozent. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg im Februar laut Seco um 3,1 Pro­ zent auf 28 550. Das sind 17,2 Pro­ zent aller Arbeitslosen in der Schweiz. Im Dezember wurden 4207 Per­ sonen ausgesteuert^ Bis Ende Feb­ ruar war noch knapp die Hälfte davon bei einem Regionalen Ar- beitsvermittlungszentrum (RAV) gemeldet, rund 10 Prozent fanden, eine neue Stelle. Der Gewerk­schaftsdachverband 
Travail.Suisse schätzt, dass von Mitte 2003 bis Mitte 2005 rund 65 000 Personen ausgesteuert werden. Es werde noch Monate dauern, bis sich die Situation auf dem Ar­ beitsmarkt entschärfe, heisst es in einer Medienmitteilung. «Die Trendwende hat noch nicht stattge­ funden», betonte auch Gaillard. Werde die Statistik um saisonale Effekte bereinigt, müsse von einer Stagnation auf sehr hohem Niveau gesprochen werden. LAFV-GASTBEITRAG Greenback - Status quo Gastbeitrag von Daniel Greuter Der US-Dollar wurde nun be­ reits drei Wochen in Folge mit Kursgewinnen gegenüber Euro und Yen gehandelt. Seit der Dollar letzten Monat auf ein Rekordtief von USD 1.2930 ge­ fallen ist, Hessen die Erwartungen den Kurs gegenüber dem Euro um 6% steigen. Da der Markt auf Zah­ len wartete, die den positiven Trend rechtfertigen, waren sich die Ana­ lysten einig, dass der Dollar über­ aus sensibel auf schwache Zahlen reagieren würde - schwach wird in diesem Fall als erwarteter Durch­ schnittdefiniert. Positive Konjunk­ turindikatoren hatten zu Wochen­ anfang auf einen spürbaren Stellen­ zuwachs hingedeutet und den Dol­ larkurs gestützt. Der Euro sank dar­ aufhin am Mittwoch erstmals seit drei Monaten unter 1.21 Dollar. Die Publikation des Beschäftigungszu­ wachses konnte die Spekulationen jedoch nicht erfüllen und ist im Februar deutlich schwächer ausge­ fallen als 
erwartet. Die Zahl der Be­ schäftigten ausserhalb der Land­ wirtschaft ist um 21 000 gestiegen (Januar: 97 000) - das bei einer Ar- beitslosenrate von 5,6%. Somit hat die Hoffnung auf einen anspre­ chenden Stellenzuwachs am frühen 
Freitagnachmittag einen erheb­ lichen Dämpfer erlitten. Statt der von Experten prognostizierten Net­ tozunahme der 
Beschäfligungszahl um 129 000 wurde nur ein Plus von 21 000 erreicht. Da der Markt schlechte Nachrichten extremer be­ wertet als gute, lässt dies den posi­ tiv tendierenden US-Dollar wieder abschwächen. Auf Grund dieser Meldung musste der Greenback gegenüber dem Euro seinen gröss- ten Kursverlust innerhalb von 5 Wochen einfahren. Der deutliche Anstieg in den vergangenen Tagen war vor allem auf die Spekulation eines spürbaren Beschäftigungszu­ wachses in den USA und .einer er­ hofften Zinssenkung der Europäi­ schen Zentralbank (EZB) zurück­ zuführen. Beide Faktoren konnten die Hoffnungen des Marktes nicht untermauern. Wäre die Beschäfti- gungsanzahl im Rahmen der Er­ wartungen gestiegen, hätte dies den Dollaranstieg auch fundamental gerechtfertigt. Ein schwächelnder Arbeitsmarkt hingegen lässt die Konsumenten zurückschrecken. Ohne die Signale eines prosperie­ renden Arbeitsmarktes stagniert das Vertrauen in die Wirtschaft und folglich werden die Konsumausga­ ben reduziert. 
Zudem sah sich die 
EZB am Donnerstag nicht gezwun­ gen die Leitzinsen zu verändern (aktuell: 2%), da ihres Erachtens die Konsumneigung der Privaten das grösste Hindernis auf dem We­ ge zu einer nachhaltigen Konjunk­ turerholung darstellt. Die Fähigkeit des Dollars, sich merklich zu erho­ len, ist auf die Zunahme des Ar­ beitsplatzwachstums und die Wahr­ scheinlichkeit einer Zinssatzerhö­ hung limitiert. Eine Zinssatzerhö­ hung würde jedoch die Beschleuni­ gung des US-Arbeitsplatzwachs- tums bedingen. Das könnte die FED (Federal Reserve System) da­ zu bewegen, über eine Erhöhung der Leitzinsen, die sich auf einem 45-Jahres-Tief bewegen, in diesem Jahr nachzudenken. Sollte die Wirt­ schaft einen robusten Status bezüg­ lich Wachstum und Einstellungszu­ wachs erreichen, ist es nicht mehr zwingend nötig, den Leitzinssatz auf 1% zu belassen. Da die Be- schäftigungskennzahl den Erwar­ tungen jedoch de facto nicht genü­ gen konnte, fällt diese Stimula­ tionsmöglichkeit vorerst ausser Be­ tracht. Die aktuellsten Daten be­ stärkten zugleich aber die Annah­ men, dass die US-Notenbank die Leitzinsen frühestens nach den Prä­ sidentenwahlen im November wie-.der 
anheben wird. Durch eine Zins- anhebung in den USA oder eine Leitzinssenkung in der Euro-Zone würden Investitionen im Euroraum an Attraktivität einbüssen und kon­ sequenterweise den Dollar stützen. Der ungenügende US-Arbeits­ marktbericht könnte auch ein Vor­ läufer einer wiederkehrenden Schwächeperiode des Dollars sein. Sollte der Kurs USD 1,25 durch­ brechen, werden die Verantwort­ lichen der EZB wahrscheinlich ver­ suchen, den Euro verbal zu entkräf­ ten, um einer weiteren Wertsteige­ rung vorzubeugen, die eine Erho­ lung der Euro-Zone wohl im Keim ersticken würde. Es deuten nun di­ verse 
Signale auf Dollarverkäufe hin, Diese Verkäufe könnten dazu führen, dass der Dollar sich gegen den Euro bis zu 1.29 abschwächen könnte. Die am Mittwoch publi­ zierten Handelsdaten (Trade data) könnten, bei positivem Resultat, die Währung wieder ein wenig ab- bzw. unterstützen. Regent Fund Management AG Daniel Greuter Die alleinige inhaltliche Verant­ wortung für diesen Beitrag liegt beim Verfasser.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.