Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SAMSTAG, 10. JANUAR 2004 
SSSI INTERNATIONAL S&SS. 32 VOLKS BLATT 
Ein Zwei-Völker-Staat? Geburtstagsmünze für «Tim und Sfruppi» BRÜSSEL - Zu ihrem 75. Geburtstag be­ kommen die Comic-Helden «Tim und Strup- pi» eine eigene Euro-Münze. Die Silbermün­ ze mit dem jungen Reporter und seinem treu­ en Hund kam in Belgien rechtzeitig zum Ju­ biläum am Samstag heraus. Stolz auf den Sohn des Landes und dessen Schöpfer Hergö zeigte sich Fi­ nanzminister Di­ dier Reynders, als die erste der I0-Euro-Münzen am Donnerstag aus der Presse rollte: «Es ist wichtig, Tim und Hergö nicht nur in Belgien, sondern in der ganzen Welt zu feiern», sagte er. Die Comicfigur Tim (original: Tintin) erblickte am 10. Janu­ ar 1929 in der Zeitung «Le Vingti&me Siec- le» das Licht der Welt. Die 23 Abenteuer von «Tini und Struppi» sind in .mehr als 50 Sprachen übersetzt und millionenfach ver­ kauft worden. Ihr Vater Hergd wurde 1907 als Georges Remi in Brüssel geboren; er starb 1983. Elvis-Fans feiern Geburtstag des Rock-'n'-Roll-Königs MEMPHIS - Hunderte Fans von Elvis Pres­ ley haben am Donnerstag den 69. Geburtstag des verstorbenen Rock-'n'-Roll-Königs ge­ feiert. Sie versammelten sich an Presleys letztem Wohnort Graceland und sangen ih­ rem Idol das Ständchen «Happy Birthday». Zugleich erinnerten sie an das runde Jubi­ läum von Elvis Presleys erster Platte: Vor ei­ nem halben Jahrhundert erschien «That's All Right Mama». «Hätte es dieses Lied nicht gegeben, wäre die Popkultur wohl nicht das, was sie heute ist», sagte der 30-jährige Brite Lee, der sich unter die feiernden Anhänger des Sängers gereiht hatte. Holyfield verzeiht Tyson HYDERABAD - Evander Holyfield, ehe­ maliger Schwergewichtsweltmeister im Bo­ xen, verzeiht seinem Kontrahenten Mike 
Ty­ son den Skandalfight von 1997. Tyson biss Holyfield damals einen Teil des Ohres ab. Seine Anwälte hätten ihm damals geraten, Tyson auf Schadenersatz zu verklagen, sagle Holyfield am Freitag beim Besuch eines christlichen Kinderheims in der indischen Stadt Hyderabad. «Aber ich habe ihnen ge­ sagt, dass ich bereits reagiert und ihm verge­ ben habe.» Holyfield kritisierte, dass die meisten Boxer nicht mehr von der Liebe zum Sport, sondern nur noch von der Liebe zum Geld getrieben seien. 3S 
Streit über mögliches Staatsgebilde JERUSALEM - Israel und die Pa­ lästinenser streiten sich über mögliche Staatengebilde. Lan­ ciert wurde die Debatte durch den palästinensischen Minis­ terpräsidenten, der einen Zwei- Völker-Staat mit Israel nicht mehr ausschliesst. t » Wenn Israel seine derzeitige Politik beibehalte und weiter an der Sperr­ anlage entlang des Westjordanlan­ des baue, habe der derzeit disku­ tierte Paiästinenserstaat «keinen Sinn», sagte Korei der Nachrichten­ agentur afp. Zwar 
würden die Palä­ stinenser die Vorstellung vorziehen, woriach Israelis und Palästinenser in eigenen Staaten friedlich Seite an Seite leben sollen, sagte Korei. Ein «einziger, bekenntnisneutraler und demokratischer Staat» mit Is­ rael brächte «eine neue Arbeitsme­ thode» und «neue Mechanismen» mit sich, sagte Korei. Koreis Dro­ hung war eine Reaktion auf israeli­ sche Pläne einer Abtrennung der Palästinensergebiete und eines be­ schleunigten Baus der international umstrittenen Sperrmauer im West- jordanland. Die israelische Regie­ rung wies die Erklärungen des Mi­ nisterpräsidenten zurück. Einen ge­ meinsamen Staat werde es niemals geben, 
sagte Raanan Gissin, der Sprecher des israelischen Minister­ präsidenten Ariel Scharon, gestern. «Das ist nur 
eine andere Art zu 
sa-Dle 
Sperranlage entlang des Westjordanlandes sorgt bei den Gesprächen zwischen Israel und Palästina für heisse Köpfe. gen, Israel hat kein Recht als jüdi­ scher Staat zu existieren», meinte Gissin. Die Palästinenser-Führung wolle davon ablenken, dass sie ihre Verpflichtungen aus dem Friedcns- plan («road map») nicht erfülle. Scharon hatte den Palästinensern mehrfach einseitige Massnahmen und die Abtrennung angedroht, 
falls sie keine Schritte in Richtung Frieden unternähmen. Dann soll der Bau der Sperrmauer beschleu­ nigt werden. Auch US-Aussenminister Colin Powell äusserte sich an einer Me­ dienkonferenz zum Jahresauftakt zur 
schwierigen Friedenssuche im Nahost-Konflikt. US-Präsi­dent 
George W. Bush bleibe dem «Fahrplan» mit zwei friedlich nebeneinander existierenden Staaten verpflichtet, sagte Po­ well. Er gestand aber auch ein, dass «wir nicht so grosse Fort­ schritte gemacht haben, wie ich es mir gewünscht hätte, bei wei­ tem nicht». Fünf Tote bei Explosion vor Moschee Raketenangriff auf Hotel in Bagdad BAKUBA/IRAK - Bei einer Explo­ sion vor einer schiitischen Mo­ schee in der irakischen Stadt Bakuba sind am Freitag bis zu fünf Menschen getötet und Dut­ zende verletzt worden. Wenig später meldete ein Polizist, vor einer anderen schiitischen Mo­ schee sei eine Autobombe ent­ schärft worden. Dies lege den Ver­ dacht auf einen koordinierten Dop­ pelanschlag nahe. Zur Zahl der Op­ fer gab es unterschiedliche Anga­ ben: Ein Krankenhausarzt meldete fünf Tote und 37 Verletzte. Eine US-Militärsprecherin gab die Zahl der Toten und Verletzten dagegen mit je zwei an. Nach Angaben eines Augenzeugen in Bakuba explodier­ te dort ein Gaszylinder, der 
zu-Eln weiterer Anschlag forderte Im Irak mindestens fünf Tote. 
nächst an der Tür des Gotteshauses lehnte. Seinem Bruder sei dies ver­ dächtig 
erschienen. Er habe den Zylinder von der Moschee fortbe­ wegt, woraufhin der Behälter mit­ ten auf der Strasse explodiert sei. Ein irakischer Polizist erklärte, der Zylinder sei an einem Fahrrad befe­ stigt gewesen und explodiert, als das Rad von der Moschee wegge­ schoben wurde. In der Strasse be­ fand sich ein grosser Krater. Auf­ nahmen der Fernsehnachrichten­ agentur APTN zeigten weinende Frauen, die neben einem brennen­ den Auto Körperteile bargen. Die vor der zweiten Moschee entdeckte Autobombe bestand nach Angaben eines anderen Polizisten aus Grana­ ten und 150 Kilogramm TNT. ANZEIGE / 
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Entwarnung WASHINGTON - Die USA haben ihre Terrorwarnung wieder um eine Stufe auf die Farbe Gelb gesenkt. Der Entscheid sei nach «sorgfältiger Auswertung der vorliegenden Geheimdienstin­ formationen» getroffen worden, sagte Tom Rldge. Der Minister für Innere Sicherheit erklärte vorden Medien am Freitag weiter, dies bedeute nicht, dass nun keine besonderen Schutzvorkeh­ rungen gegen die Terrorgefahr mehr nötig seien. Rund um einige «sensible Ressourcen und örtlich­ keiten» würden die Behörden wei­ ter «besondere Wachsamkeit» an­ wenden. Orange ist die zweithöchs­ te, Gelb die dritthöchste Stufe auf 
in den USA der fünfstufigen Alarmskala. Die orange Stufe hatte seit dem 21. De­ zember gegolten. Ridge hatte die zweithöchste Stufe seinerzeit da­ mit begründet, dass das Terrornetz­ werk El Kaida möglicherweise während der Feiertage einen neuen grossen Terroranschlag plane, der noch verheerender sein könnte als die Anschläge vom 11. September 2001. Der Minister verteidigte die Erhöhung der Alarmstufe vor Weihnachten als notwendig. Er wies darauf hin, dass sich in der Vergangenheit bei Verhören mut­ masslicher Terroristen herausge­ stellt habe, dass verstärkte Sicher- heitsmassnahmen zur Verhinde­ rung von Anschlägen auf amerika­ nische Ziele beigetragen hätten. 
•MM • f •• '••••• • . ' • Fischer für Türkei Türkei an die EU heranführen BERLIN - Der deutsche Aussen­ minister Joschka Fischer hat nachdrücklich für die weitere Heranführung der Türkei an die EU geworben. Bei einer Europa-Konferenz wurde gestern in Berlin die Notwendig­ keit einer baldigen Einigung über die EU-Verfassung betont. Vor den Spitzenvertretern aus 24 Staaten sagte Fischer, «die Türkei an die Strukturen des geeinten Eu­ ropas heranzuführen, ist ein wichti­ ges Anliegen der Bundesregie­ rung». Fischer forderte die Türkei zur entschlossenen Fortsetzung ih­ res Reformprozesses auf. Wenn die EU ihr Versprechen an die Türkei für eine Beitrittspers­pektive 
nicht einlöse, dann «wer­ den wir dafür einen sehr hohen Preis zu zahlen haben», fügte er hinzu. Fischer will die Türkei in der EU.
	        

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