Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN FREITAG, 5. MARZ 2004 SEITE 9 TEUERUNG Um wieviel die Teue­ rungsrate in Liechten­ stein im Vergleich zum Vormonat zugenom­ men hat. g VOLKS BLATT 
N EWS IRtO*«•: > Kraftwerke Vorderrhein steigern Stromproduktion DISENTIS — Die Kraftwerke Vorderrhein AG in Disentis GR hat im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 2002/03 total 819 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugt. 
Das sind 32 Millionen kWh mehr als im Vorjahr. Die Gesamtenergie-Menge entspricht knapp 96 Prozent des zehnjähri­ gen Mittelwerts, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Jahresbericht hervorgeht. Dank der höheren Produktion sanken die Ge­ stehungskosten pro Kilowattstunde von 5,86 Rappen im Vorjahr auf 5,71 Rappen. Der Ge­ samtumsatz belief sich auf 49,6 Mio. Fran­ ken. Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern liegt mit 15,2 Mio. Fr. um rund 330 000 Franken höher als im Jahr davor. Vom Jahresgewinn in der Höhe von 4,9 Mio. Fr. werden 4,6 Mio. Fr. für die Ausschüttung ei­ ner Dividende von 5,75 Prozent verwendet. 306 000 Fr. flicssen in die Reserven. Bei der Kraftwerke Ilanz AG in Ilanz GR ging die Stromerzeugung um eine Mio. kWh zurück und erreichte 284 Mio. kWh. Der Jahresge­ winn reduzierte sich von 2.2 Mio. Fr. auf 1,97 Mio. Franken. 1.875 Mio. Fr. davon werden für die Zahlung von 3,75 Prozent Di­ vidende gebraucht, 99 000 Fr. den Reserven zugewiesen. Weitere Bankkonten gesperrt HERN - Die Schweiz hat im Zusammen­ hang mit dem Parmalat-Skandal weitere Bankkonten gesperrt. Es gehe um Konten verschiedener Banken im Kanton Tessin, sagte der Sprecher des Bundesamts für Justiz (BJ), Folco Galli, am Donnerstag auf Anfra­ ge der AP. Zugleich sei die Erhebung der Bankunterlagen zu diesen Konten angeord­ net worden. Das BJ kam damit einem RechtshilfegesuCh der Staatsanwaltschaft von Parma nach, das am vergangenen Freitag in Bern eingetroffen war. In einer Eintretens­ verfügung stellte das Bundesamt laut dein Sprecher fest, dass die Voraussetzungen für die Rechtshilfe gewährt seien. Darauf wur­ den die nötigen Massnahmen zum Vollzug eingeleitet. Zur Summe der eingefrorenen Gelder, den Namen der betroffenen Banken und dem Inhalt des Rechtshilfegesuchs machte Galli keine weiteren Angaben. Das BJ hatte bereits früher auf Grund eines Rechtshilfegesuchs der Mailänder Staatsan­ waltschaft die Sperrung eines Bankkontos im Kanton Graubünden angeordnet. IV schloss 2003 mit Defizit von fast 1,5 Milliarden BERN - Der Ausgleichfonds von AH V und EO hat im Jahr 2003 einen Anlageerfolg von 1,517 Milliarden Franken erzielt. Diese mar­ kante Verbesserung wurde jedoch durch ei­ nen fast gleich grossen Verlust bei der Invali­ denversicherung (IV) wieder zu Nichte ge­ macht,'wie der AHV-Ausgleichsfonds am Donnerstag bekannt gab. Das Sorgenkind IV schloss im vergangenen 
Jahr mit einem Ver­ lust von 1,448 Milliarden Franken und damit rund 250 Millionen Franken schlechter als im Vorjahr. Einem Aufwand von 10,6 Mil­ liarden Franken standen Beiträge von 9,2 Milliarden Franken gegenüber. Dieses Defi­ zit von rund 1,3 Milliarden Franken wurde noch akzentuiert durch die Schuldzinsen von 70 Millionen Franken. 
OPTIMISMUS Wie es der Betreiberin des Flughafens Zürich gelungen ist in den schwarzen Zahlen zu bleiben. 
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VOLATIL Warum die Zürcher Kantonalbank das lau­ fende Geschäftsjahr als zu volatil bezeich­ net. 10 
BÖRSE Aktien, Devisen und Obligationen.- Wie sich die Börse in Zürich am Donnerstag entwickelt hat. ^2 Macht abgeben 43 Prozent stimmen gegen Disney-Chef Eisner PHILADELPHIA - Nach heftiger Kritik vieler Aktionäre muss Disney-Konzernchef Michael Eisner nun einen Teil seiner Macht abgeben. Der Verwaltungsrat des Mediengi­ ganten entschied am Mittwoch ein­ stimmig, Eisner seines 
Postens als Vorsitzender dieses Gremiums zu entheben und die Ämter von Kon­ zernchef (CEO) und Verwaltungs- ratsvorsitzendem (chairman) künf­ tig zu trennen. Zum neuen Verwal­ tungsratsvorsitzenden wurde der Ex-Senator George Mitchell beru­ fen. Bislang hatte Eisner die beiden Positionen in Personalunion inne. Es wird bezweifelt, dass der Schachzug ausreicht, um den Zorn der Aktionäre zu beschwichtigen. In einer Abstimmung kurz, zuvor hatten 43 Prozent der Aktionäre ge­ gen eine Wiederwahl Eisners ge-, stimmt. Gleichzeitig stärkte das Gremium Eisner für seine Unter­ nehmenspolitik jedoch den Rü­ cken. Der 61-jährige Eisner, der seit 20 Jahren an der Spitze des Medienkonzerns mit seinen rund 112 000 Mitarbeitern steht, liegt im Clinch mit den früheren Verwal­ tungsratsmitgliedern Stanley Gold und Roy Disney, dem Neffen des Firmengriinders Walt Disney. Diese hatten 
in einer seit drei Monaten währenden Kampagne Stimmung gegen Eisner gemacht und dessen Rauswurf gefordert. Nach den Worten Disneys wird das Unter­ nehmen als «habgierig, seelenlos und stets auf der Suche nach dem schnellen Dollar» wahrgenommen. Gold und Disney haben bereits 
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Shareholder von Disney haben wenig am Hut mit Disney-Chef Eisner der nun Macht abgeben muss. gekündigt, die Hauptversammlung des Unternehmens Anfang Mai für eine Generalabrechnung mit Eisner zu nutzen, dessen Vertrag noch bis 2006 läuft. Er wolle die Entschei­ dung nicht kleinrcden, kommen­ tiert Eisner das Wahl-Ergebnis am Abend im US-Fernsehsender ABC. Offensichtlich gebe es «einige Leu­ te, die mit mir persönlich nicht glücklich sind», sagte er. Sein Nachfolger Mitchell, ein ehemali­ ger Senator aus dem US-Bundes- staat Maine, ist bei den Aktionären ebenfalls nicht unumstritten. Gold 
und Disney werfen ihm mangelnde Unabhängigkeit von Eisner vor, weil seine Kanzlei in der Vergan­ genheit für das Medienunterneh­ men gearbeitet habe. Man sei sich darüber bewusst, dass viele Aktio­ näre einen Wechsel sowohl an der Unternehmensspitze als auch im Verwaltungsrat gewollt hätten, hiess es in einer Erklärung des Gre­ miums. Man sei jedoch überzeugt, «dass die Entscheidung auf lange Sicht im besten Interesse der Aktio­ näre und des Unternehmens» sei. Aktionärsvereinigungen kritisierten 
die Entscheidung jedoch als unzu­ reichend. Unterdessen wies Disney ein erneuertes Übernahmeangebot des US-Kabelnetzbetreibers Com­ cast als zi) niedrig zurück. Es ma­ che keinen Sinn, noch einmal über ein Angebot nachzudenken, das be­ reits als zu gering abgelehnt wor­ den sei, begründete der Konzern seine Entscheidung. Comcast lehnt eine Erhöhung des Angebots weiterhin ab. Der Kabelbctreiber hatte im Februar überraschend Ak­ tien 
im Wert von rund 54 Milliar­ den Dollar für Disney geboten. Tiefste Teuerung seit anderthalb Jahren Jahresteuerung in der Schweiz und Liechtenstein von 0,1 Prozent NEUENBURG - Die Jahresteue­ rung ist im Februar in der Schweiz und in Liechtenstein auf den tiefsten Stand seit gut anderthalb Jahren gefallen. Die Teuerungsrate betrug noch 0, l Prozent; im Vergleich zum Vormo­ nat blieb das Preisniveau stabil, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) mitteilte. Die Mietpreise zo­ gen überdurchschnittlich an. Der Landesindex der Konsumcnten- preise verharrte im Februar auf dem Vormonatsstand von 102,5 Punkten (Mai 2000: 100). Im Jah­ resvergleich ergab sich eine mini- me Teuerung von 0,1 Prozent. Das entspricht dem tiefsten Stand seit Juli 2002, als eine Negativteuerung von minus 0,1 Prozent errechnet worden war. Im Januar dieses Jah­ res hatte die Jahresteuerung 0,2 Prozent ausgemacht, im Februar 2003 war sie mit 0,9 Prozent deut­ lich höher gewesen. Nach Angaben des BFS vom Donnerstag war das 
Die Jahresteuerung in Liechtenstein blieb Im Februar tief. 
stabile Preisniveau im Berichtsmo­ nat die Folge gegensätzlicher Preisentwicklungen in den einzel­ nen Bedarfsgruppen. Im Bereich Verkehr stieg der Inde/ im Ver­ gleich zum Januar um 0,4 Prozent, bei den Nahrungsmitteln und alko­ holfreien Getränken ergab sich demgegenüber eine Verbilligung um 0,3 Prozent. Im Bereich Woh­ nen und Energie stieg der Index ' um 0,1 Prozent, bei den sonstigen Waren und Dienstleistungen um 0,2 Prozent. Das Preisniveau bei den Inlandsgütern erhöhte sich innert Monatsfrist um 0,1 Prozent, die Importgüter verbilligten sich demgegenüber vor .allem als Folge der tieferen Heizölpreise um 0 (2 Prozent. Noch deutlicher klafften hausgemachte und importierte Teuerung im Jahresvergleich aus­ einander. Die Jahresteuerung bei den Inlandsgütern belief sich auf 0,7 Prozent, während die Preise der Importwaren unv 1,7 Prozent billiger wurden.
	        

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