Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

D.ENSTAG. 2. MÄRZ 2004 VOLKS| 
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32 BLATT IM SPLITTER Polizei in Deutschland deckt Kinderporno-Ring auf KARLSRUHE - Die Karlsruher Polizei hat einen Teil eines bundesweit tätigen Kinder­ porno-Rings mit 51 Beschuldigten aufge­ deckt. In den vergangenen Monaten wurden 558 Videokassetten, 315 Disketten, 280 CDs. 24 Computer und zwei Digitalkameras sichergestellt. Ausgangspunkt waren Ermitt­ lungen gegen einen 31-jährigen Munn aus Karlsruhe. Er war vor knapp einem Jahr ins Visier der Ermittler geraten, weil er im Inter­ net Kinderpornografie angeboten hatte. E- Mail-Kontakte des 31 -Jährigefi führten die Polizei auf die Spur der anderen 50 Beschul­ digten aus dem gesamten Bundesgebiet. Bei den mehreren tausend kinderpornografi- schen Darstellungen handelt es sich nach Angaben der Polizei um Fälle, bei denen Männer scheinbar in Osteuropa und in Asien ausschliesslich kleine Jungen missbrauch­ ten. Einige Beschuldigte seien einschlägig vorbestraft. Es ergingen keine Haftbefehle. Luxemburg sicherste Stadt BERN/LONDON - Nach einer internatior nalen Studie gilt Luxemburg als sicherste Stadt der Welt. Den zweiten Platz punkto Si­ cherheit teilen sich Bern, Zürich, Genf, Hel­ sinki und Singapur. Weltweit die höchste Le­ bensqualität bieten Zürich und Genf, Bern liegt auf Platz fünf. Nach der am Montag in London veröffentlichten Studie von Mercer Human Resource Consulting gehen in West­ europa Mailand, Athen und Rom als unsi­ cherste Städte - in den USA bildet Washing­ ton das Schlusslicht. Die Bewertung der per­ sönlichen Sicherheit basiert auf der Krimina­ litätsrate, der Durchsetzung gesetzlicher Vor­ schriften sowie der inneren Stabilität. Die von Mercer erstellte Studie untersucht 215 Städten weltweit. Die daraus resultierende Analyse soll Regierungen und multinationa­ len Konzernen eine Entscheidungshilfe bie­ ten bei der Entsendung von Mitarbeitern ins Ausland. Schneechaos in Europa MADRID/PARIS - Schnee und Glatteis ha­ ben am Montag in Teilen Europas für chao­ tische Verhältnisse gesorgt. In Nordspanien waren fast 250 Dörfer von der Aussenwelt • abgeschnitten, weil die Zufahrtsstrassen un­ passierbar waren. Die gesamte Region Kan- tabrien war nach Angaben des Radios auf | dem Landweg nicht zu erreichen. Im spani­ schen Baskenland Hessen die Behörden die vereisten Autobahnen erneut für Lastwagen sperren. An der französischen Grenze bilde­ te sich deshalb ein langer Rückstau. In Süd­ westfrankreich warteten etwa 5000 Lastwa­ gen in teilweise 25 Kilometer langen Staus, teilte die Verkehrswacht in Bordeaux mit. AN/niCil- ei 
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Neue Spekulationen In Belgien begann Jahrhundertprozess - Kinderschänder Dutroux vor Gericht ARLON - Neue Spekulationen über einflussreiche Hintermän­ ner haben zur Eröffnung des Jahrhundertprozesses gegen den belgischen Kinderschänder Marc Dutroux für Wirbel ge­ sorgt. Der Fernsehsender VTM berichtete über einen Brief Dutroux', in dem der Hauptangeklagte ein kriminel­ les Netzwerk mit Verbindungen zu Sicherheitsbehörden erwähnt. Der 47-Jährige muss sich seit Montag vor einem Schwurgericht im süd­ belgischen Arlon wegen dreifachen Mordes sowie Entführung und Ver­ gewaltigung von sechs Mädchen verantworten. Einer seiner Anwälte, Ronny Baudewijn, sagte. die neuen Anga­ ben seines Mandanten seien' «nicht die beste Entscheidung» gewesen. Dem Fernsehsender zufolge soll der mitangeklagte Brüsseler Ge­ schäftsmann Michel Nihoul als Kontaktperson zu den Hintermän­ nern gedient haben. Jan Fermon, Anwalt der Nebenklagc, bezeich­ nete solche Theorien als «Beleidi­ gung der Opfer». Aussagen wird Dutroux voraussichtlich am Mitt­ woch. Den ersten Prozesstag ver­ schlief der' Hauptangeklagte weit­ gehend. Mitangeklagt sind zudem Du­ troux' mutmasslicher Komplize Mi­ chel Leliüvre und seine Exfrau Mi­ chelle Martin. Dutroux wartet 
be-Gestern 
begann in Belgien der Jahrhundertprozess gegen den Kinderschänder Marc Dutroux. reits seit August 1996 auf seinen Prozess. Ihm droht eine lebenslan­ ge Haftstrafe. Bislang weist er die Vorwürfe zurück. Ein Urteil wird in zwei bis drei Monaten erwartet. Die Eltern der ermordeten An Mar­ chai äusserten die Hoffnung, end­ lich Licht ins Dunkel des Falles zu bringen. «Wir hoffen, dass wir die Wahrheit finden werden»., sagte 
Betty Marchai. Am Morgen betrat Dutroux den stark abgesicherten Gerichtssaal in Handschellen. Fo­ to- und Filmaufnahmen von sich verweigerte er. Das wiederholte Dösen des Angeklagten erklärte Anwalt Xavier Magnde damit, dass sein Mandant sehr schlecht schlafe und so viel Zeit wie möglich nutze, um sich auszuruhen. Im Mittel­punkt 
des ersten Prozesstages stand die Auswahl der Geschworenen. Am Nachmittag wurden sechs Frauen und sechs Männer in die Ju­ ry benannt. Dutroux muss sich wegen Mor­ des an der 17 Jahre alten An und der 19-jährigen Eelje verantworten, die im August 1995 verschleppt worden waren. Hoffnung auf Normalisierung in Haiti wächst UN entsenden internationale Eingreiftruppe - Aristide sucht Exilland PORT-AU-PRINCE - In Haiti macht sich einen Tag nach der Flucht von Präsident Jean-Bert­ rand Aristide Hoffnung auf eine baldige Beruhigung der Lage breit. Führer der bewaffneten Rebellen trafen am Montag in einem Hotel in Port-au-Prince mit Vertretern der politischen Opposition und der Po­ lizei zusammen. Die Rebellen wa­ ren erst kurz zuvor in die Haupt­ stadteingerückt und von tausenden jubelnden Einwohnern empfangen worden. An dem Treffen nahmen Rebellenführer Guy Philippe and der Oppositionspolitiker Evans Paul teil, der früher Bürgermeister in Port-au-Prince war. Louis-Jodel Chamblain, ein ehemaliger 
Kom-Eine 
internationale Eingreiftruppe soll in Haiti wieder Recht und Ordnung herstellen. 
mandeur einer Todesschwadron und jetzt ebenfalls bei den Rebel­ len, war auch zu sehen. Der UN-Si­ cherheitsrat beschloss die Entsen­ dung der Eingreiftruppe für Haiti. Dort wurden zunächst rund 180 amerikanische Marineinfanteristen stationiert. Bis zum Abend wurden insge­ samt bis zu 400 Soldaten erwartet. Auch Frankreich hat schon 50 Sol­ daten in Haiti stationiert, bis zu 300 sollen es werden. Die amerikani­ schen und französischen Soldaten sicherten wichtige Punkte in der Stadt. Aristide traf am Montag in Zentralafrika ein. «Mit meinem Sturz haben sie den Baum des Frie­ dens gefällt», sagte er in einer Ra­ dioansprache nach seiner Ankunft. Neuer Regierungschef Putin ernennt Michail Fradkow MOSKAU - Der in der Öffent­ lichkeit weitgehend unbekann­ te EU-Gesandte Michail Frad­ kow wird neuer russischer Mi­ nisterpräsident. Präsident Wladimir Putin berief den 53-Jährigen am Montag wäh­ rend eines Treffens von Abgeord­ neten der dem Kreml nahe stehen­ den Partei Einiges Russland über­ raschend zum Regierungschef. Fradkow zählte nicht zum Kreis der als mögliche Nachfolger des entlassenen Kabinettschefs Mi­ chail Kasjanow gehandelten Kan­ didaten. Die nötige Zustimmung der Staatsduma gilt als Formsache. Fradkow war bereits zu Sowjetzei­ ten für den Aussenhandel zustän­ dig, In den 90er-Jahren war er zwei 
Mal russischer Handelsminister. Im März 2001 wurde er Leiter der Steuerfahndung, im vergangenen Miirz wurde er zum EU-Gesandten ernannt. Regierungschef Michail Fradkow. 
+ + + + + Zu guter Letzt... + + + + + BASEL - In Basel haben mit dem «Morgestraich» am Mon­ tag früh die drei schönsten Tage begonnen. Hunderttausende wohnten dem traditionellen Auftakt zur Fas­ nacht bei, die dieses Jahr unter dem Motto «Kai Blatt vors Muul» steht. Am nachmittäg­ lichen Umzug spielten die Narren mit viel Spott auf Ereignisse des vergangenen Jahres an. «Morge­ straich vorwärts marsch» hiess es um Schlag 4 Uhr, nachdem die städtischen Betriebe die Strassen- beleuchtung gelöscht hatten. Mit Piccolo-Pfeifen,. Trommeln und Laternen setzten sich die Cli­ quen, Grüppchen und Einzelmas­ ken in der Altstadt in Bewegung. 
Bei klirrender Kälte von minus fünf Grad verfolgten Hunderttau­ sende von Menschen aus dem In- und Ausland den Auftakt zur dreitägigen Basler Fasnacht.
	        

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