Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DONNERSTAG, 26. FEBRUAR 2004 
VOLKSI IIVII Aivirv PROZESS NACH EINBRUCHSSERIE BLATTI lIVLMIvLS BERICHT VON EINBRUCHSOPFERN 
3 NACHRICHTEN Infoveranstaltung Referenden Sicherheitszentrum und NBU ESCHEN - Am 2. und 4. April findet eine Volksabstimmung zu zwei Referenden statt. Einerseits handelt es sich dabei um das Re­ ferendum gegen den Erweiterungsbau des Sicherheitszentrums Liechtenstein und ande­ rerseits um das Referendum gegen die Auf­ hebung des Landesbeitrags an die Prämien der Nichtberufsunfallversicherung (NBU). An der Informationsveranstaltung vom 27. Februar im Gemeindesaal Eschen wird Re­ gierungschef Otmar Hasler die wichtigsten Argumente darlegen, die gegen diese Refe­ renden sprechen. Er wird aufzeigen, wie wichtig das Sicherheitszentrum für das Land und die Einwohner Liechtensteins ist und weshalb-die Aufhebung des Landesbeitrags an die NBU ein notwendiger Schritt ist. Sicherheitszentrum Der Erweiterungsbau Sicherheitszentrum ist die konsequente Umsetzung eines ein­ stimmigen Landtagsentscheids aus dem Jahr 2001. Mit dem Sicherheitszentrum können überparteilich anerkannte Probleme langfris­ tig gelöst werden und funktionelle Mängel im bestehenden Gebäudekomplex von Lan­ despolizei, Untersuchungsgefängnis und Ausländer- und Passamt behoben werden. Das Sicherheitszentrum trägt dazu bei, dass Liechtenstein auch künftig ein hohes Mass an innerer Sicherheit gemessen wird. Aufhebung Landesbeitrag an die NBU Der Landtag hat am 28. November 2003 beschlossen, die Subventionierung der Niclit- bcrufsimfall-Prämien abzuschaffen. Grund dafür sind die rückläufigen Staatseinnahmen einerseits und die undifferenzierte Subven­ tion andererseits. Da auch Liechtenstein mehr und mehr darauf achten muss, alle lau­ fenden Ausgaben kritisch zu überprüfen, will die Regierung am Landtagsbeschluss festhal­ ten. Die Abschaffung der nicht mehr zeitge- mässen staatlichen NBU-Subventionierung trägt mit dazu bei, das hohe Niveau und die Qualität des liechtensteinischen Sozialsys­ tems für die Zukunft zu sichern. Die Ortsgruppe Eschen der Fortschritt­ lichen Bürgerpartei lädt daher im Rahmen der Volksabstimmung vom 2. und 4. April 2004 alle Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde Eschen zu einer Informa­ tionsveranstaltung mit Regierungschef Ot­ mar Hasler ein. Ab 19.30 Uhr erhalten am 27. Februar alle Interessierten die Gelegen­ heit, sich im Gemeindesaal über die Fakten zu diesen Referenden zu informieren. FBP-Ortsgruppe Eschen WOFÜR SIND SIE DANKBAR? Wofür bin ich dankbar? Grundsätzlich bin ich dankbar für mein gan­ zes bisheriges Leben. Genauer gesagt, dass ich einer liebevollen Grössfamilie aufwach­ sen durfte, die mir heute noch viel bedeutet. Dass ich einen Beruf erlernen durfte, der mir Freude macht. Dass ich einen tollen Partner gefunden habe, mit dem ich seit bald 16 Jah­ ren glücklich verheiratet bin und mit dem ich ' zwei tolle Kinder habe. Dass diese in einem Land aufwachsen können, wo es keinen Hunger, keine wirkliche Armut und keinen Krieg gibt und sie dadurch eine reelle Chan­ ce auf eine glückliche Zukunft haben. Doch am meisten dankbar bin ich für die Gesund­ heit, die meine Familie und ich bis anhin er­ fahren durften. Renate Capaul, Triesen 
15 Monate Haft für Einbrecherin Italienerin wird wegen fünf Einbrüchen in Liechtenstein schuldig gesprochen VADUZ - Die 22-jährige Italiene­ rin Sandra B. wurde heute vom Kriminalgericht zu 15 Monaten unbedingter Haft verurteilt. Der Angeklagten wird zur Last gelegt, gemeinsam mit zwei Komplizin­ nen im September und Oktober 2003 fünf Einbrüche in verschie­ denen Gemeinden des Landes begangen zu haben. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Her Tränen flössen der zierlichen Frau über die Wangen, als Richter Uwe Oehri das Urteil verlas. Das'Gericht sali es als erwiesen an, dass die 22- Jährige an 
fünf Einbrüchen in Liech­ tenstein beteiligt gewesen war. San­ dra B. hatte die Taten zuvor gestan­ den. Zusammen'mit zwei anderen Italienerinnen erbeutete sie Bargeld und Schmuck im Wert von über 31 200 Franken. In einem Fall stahlen die Einbrecherinnen auch eine Kre­ dit- und eine Bankomatkarte. Mit der Bankomatkarte hoben sie meh­ rere Male Geld ab. Verurteilt wurde die junge Frau wegen schweren ge­ werbsmässigen Diebstahls und Ur­ kundenunterdrückung (wegen der gestohlenen Bankomatkarte).! Die Kosten des Verfahrens muss die An­ geklagte wegen der tristen finanziel­ len Lage nicht bezahlen. Von der Beute habe Sandra B. lediglich et­ was über 1200 Franken bekommen. Kriminaltourismus verhindern Das Gericht sah von der Höchst­ strafe von 10 Jahren Haft ab, weil die Italienerin vorher unbescholten war und weil sie bei den Einbrü­ chen nicht als Haupttäterin agierte, sondern lediglich «Schmiere» stand. Aus generalpräventiven Überlegungen verhängte das Ge­ richt aber eine unbedingte Strafe. Schliesslich wolle man mit einer härteren Bestrafung vom Kriminal­ tourismus 
abschrecken, so der Richter. Wie die Angeklagte bestä­ tigte; 
sind nämlich noch weitere Diebesbanden in der Region 
unter-Ganz 
in Schwarz sass die 22-Jährige Italienerin vor dem Kriminalgericht. Gegen das Urteil des Gerichts haben bis­ her weder Staatsanwaltschaft noch Verteidigung Berufung eingelegt Sie haben noch vier Tage Bedenkzeit. wegs. Sie kenne eine Gruppe sogar vom Sehen, betonte sie. Komplizen in Schweiz inhaftiert Die Polizei verdächtigt die bei­ den Mittäterinnen, mindestens zehn Einbrüche begangen zu haben. Sandra B. soll aber nur bei fünf da­ bei gewesen sein. Bei den anderen Einbrüchen wurde sie vermutlich durch eine andere Frau ersetzt. Der Prozess wird den Mittäterinnen zuerst in der Schweiz geqiacht, da aas Trio auch dort aktiv war. Laut Staatsanwalt Thomas Patt'erer hat Liechtenstein bereits ein Ausliefe­ rungsgesuch gestellt. Sandra B. wurde bereits im Dezember nach Liechtenstein ausgeliefert. Um Arztkosten des Kindes zu finanzieren Die 22-Jährige ist arbeitslos und Mutter eines knapp zweijährigen. Kindes. Über eine Berufsausbil­dung 
verfügt sie nicht. Sie lebte zwar zum Tatzeitpurikt in Mailand mit dem Vater des Kindes zusam­ men, dieser verdiente allerdings zu wenig, um den Lebensunterhalt der Familie bestreiten zu können. «Ich wollte meinem Kind doch was bie­ ten», sagte Sandra B. während der Einvernahme bei der Polizei. Ausserdem habe ihr Kind Zysten, an einer Niere und müsse deshalb dringend operiert werden. Da das Kind nicht krankenversichert ist, hätte sie die 2000 bis 2500 
Euro für die Operation selber berappen müssen, was ihr unmöglich war. Deswegen habe sie sich den beiden anderen Frauen angeschlossen, um Diebestouren in der Schweiz und in Liechtenstein zu unternehmen. Diebestouren von Mailand aus gestartet Laut Aussagen der Angeklagten ist das Trio jeweils am frühen 
Morgen in Mailand aufgebrochen, um in Liechtenstein ein geeignetes Objekt ausfindig zu machen. Nach der Auskundschaftung klingelte jeweils eine der drei an der Haustüre, um sicher zu gehen, dass niemand zu Hause war. Wenn sich niemand meldete, öffneten die Täterinnen gewaltsam ein. Fenster oder lösten ein Gekipptes aus den Angeln und drangen in das Objekt ein, um nach Schmuck und Bargeld zu suchen. > 
 A In Haag gefasst Am 16. Oktober des vergangenen Jahres war die Diebestour der drei Italienerinnen in Haag (SG) zu En­ de. Das Trio wurde festgenommen, als es nach einem Einbruch zu Fuss zu seinem blauen VW Golf unter­ wegs war. Anhand eines in einer Wohnung gefundenen Schuhsoh­ lenabdrucks könnten die Täterin­ nen überführt werden. «Wir wohnten erst zehn Tage im Land» Bericht von Einbruchsopfern aus Schaan und Schaanwald SCHAAN/SCHAANWALD - Zwei Personen, die Opfer der Eiribre- cherinnen wurden, waren ges­ tern im Gerichtssaal anwesend. Gegenüber dem Volksblatt schilderten sie, wie sie den Ein­ bruch erlebt haben. •Doris Meier ' «Ich war gerade von Deutschland hierher gezogen», berichtet ein Be­ troffener. Erst zehn Tage wohnten er und seine Frau in Schaan, als der Einbruch verübt wurde. Das Blöde an der Geschichte: «Wir hatten noch keine Versicherung abge­ schlossen, ich hatte zwar schon ei­ nen Termin mit einem Versiche­ rungsberater, aber die Einbrecher sind mir zuvor gekommen», grämt sich das Einbruchsopfer. Nun be­ zahlt niemand den Schaden, der auf 15 000 Franken beziffert wird. «Die 15 000 Franken , sind aller­ dings nur der Marktwert des Schmuckes und der Rolex-Uhr, die die Diebinnen erbeutet haben. Der ideelle Wert ist viel höher. Die Ro- lex beispielsweise war ein Erb­ stück, das mir sehr viel bedeutet hat», betont der Geschädigte. Nicht zu unterschätzen sei auch der psychi­ sche Schaden, den so ein Einbruch 
hinterlasse: «Meine Frau hatte eine Zeit lang Einschlafprobleme. Sie wollte sogar wieder ausziehen, weil sie sich einfach nicht mehr sicher fühlte.» Bemerkt hat das Ehepaar den Schaden nicht sofort. «Die Ein­ brecher sind sehr sorgfältig vorge­ gangen, es war nichts verwühlt oder zerstört», berichtet das Opfer. Als die Frau jedoch am Abend ih­ ren Schmuck ablegen wollte, hätte sie das Fehlen der restlichen Wert­ sachen 
bemerkt und sofort Alarm geschlagen. Nervige Sache Ähnlich erging es auch einem Mann aus Schaanwald. Er bemerk­ te erst einige Wochen später, dass ihm 470 Franken Bargeld aus einer Vereinskasse fehlten, die er zu Hause verwahrte. Die Geldkassette war gewaltsam aufgebrochen wor­ den. «Meine Frau hat zwar am Nachmittag bemerkt, dass Dreck in der Wohnung lag und ein paar T- Shirts verschoben waren. Ich habe ihr dann aber gesagt, sie solle sich beruhigen, weil sonst wirklich kei-, ne 
Spuren von einem Einbruch sichtbar waren. Allerdings hörten wir, dass bei einer Nachbarin eingebrochen und Schmuck 
im Wert von 23 000 Fran­ken 
entweridet worden war. Erst auch mir Geld fehlte und ich alar- Wochen später bemerkte ich, dass mierte die Polizei. DIE TAGESZEITUNG FÜR LIECHTENSTEIN Zur Ergänzung unseres bestehendes Teams suchen wir einen (eine.) Polygrafen/Polygrafin (80 %) als Mitarbeiler/-in 'für den ßcrcich Umbrach und Layout. DLT 
Arbeitsbereich, uml'asst den digitalen Umbruch der Zcitungsseiten, die Bildbearbeitung sowie die Inserategestaltung. Hnisprechende Erfahrung.im Handling mit den giingigen Programmen Quark-X-press. Illustrator und Photoshop ist erforderlich, wie auch die Bereitschaft für Abend-und Sonntagseinsiit/e. Sie linden bei uns einen verantwortungsvollen und selbststiindigen Aufgabenbereich mit .entsprechender Entlöhnung. *, Wir sind ein junges, engagiertes Team, das sich auf aktive und kreative Kollegen und Kolleginnen freut.- Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte an: Liechtensteiner Volksblatt Dani Sigel Zollstrasse 13 9494'Schaan Tel. +423/237 51 51
	        

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