Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

MITTWOCH, 25. FEBRUAR 2004' VOLKSI 
1AIIDTCPU A CT UHREIMEXPORTE BLATTI WIN I OV/nnr 
I IIMFOSVOM FL-FONDSPLATZ 
12 NEWS Georg Fischer erwartungsge- mäss mit Verlust SC HAFFHAUSEN - Der Maschinenbau­ konzern Georg Fischer (GF) ist 2003 wegen seines Fitnessprogramms wie erwar­ tet in tiefrote Zahlen gerutscht. GF wies am Dienstag einen Verlust von 147 Millionen Franken aus, zeigte sich aber zuversicht­ lich, den Turn-Around geschafft zu haben. Die Börse reagierte wohlwollend. Mitten im vergangenen Jahr hatte sich der Schaff- hauser Traditionskonzern wegen der schleppenden Weltwirtschaftsentwicklung zu einem drastischen Strukturprogramm gezwungen gesehen. Quer durch den Kon­ zern wurde die Kostenschere angesetzt. In allen drei Unternehmensgruppen wurden Werke still gelegt und Hunderte von Ar­ beitsplätzen gestrichen. Mit Kosten von 131 Millionen Franken für die Umsetzung des Strukturprogramms machte der Kon­ zern reinen Tisch: Der Betrag wurde in der Jahresrechnung verbucht. Ein weiterer Sonderaufwand von 61 Millionen Franken entstand durch einen Goodwill-Abschrei- ber auf der 1999 erworbenen .deutschen Mössner-Gruppe. Der Umbau führte 2003 zu einem weiteren Verlust von 147 Millio­ nen Franken. Bereits im Vorjahr hatte es ein Minus von 20 Millionen Franken gegeben. Auf Stufe des Betriebsgewinns (EBIT) er­ zielte GF eine leichte Verbesserung auf 96 Millionen Franken. Der EBIT wurde durch Währungseinflüsse mit 14 Millionen Fran­ ken belastet. Übernahme der SchmidtBank durch Commerzbank perfekt FRANKFURT - Die Übernahme der SchmidtBank durch die Commerzbank ist jetzt offenbar perfekt. Beide Geldhäuser lu­ den für den heutigen Mittwoch zu einer gemeinsamen Pressekonferenz nach Hof, bei der aller Voraussicht nach die. Einigung verkündet werden sollte. Ein offizielle Be­ stätigung für die Übernahme gab es am Dienstag nicht. Über einen Zusainmen- schluss hatten beide Banken seit längerem verhandelt. Nach Informationen der Zei­ tung «Die Welt» CMittwochausgabe) zahlt die Commerzbank 65 Millionen Euro für das Filialgeschäft der SchmidtBank. Mit einer Übernahme der SchmidtBank, die 2001 durch eine Auffanggesellschaft vor dem Zusammenbruch bewahrt worden war, würde die Commerzbank ihre Position im süddeutschen Raum deutlich stärken. Die SchmidtBank verfügt über 70 Filialen von Regensburg bis Chemnitz. ANZEIG!-: BANK |j|OF MANN 1 Bank Holmann,  www.hofmarin.ch Tel, 01 217 53 23, Fax 01 217 58 86 Aktienfonds BH Swiss Stocks CHF 98.05 BH Swiss Small Stocks CHF 92.95 BH Euro Stocks EUR 91.92 BH US Stocks 
USD 95.23 BHAsia Stocks USD 176.90 Obligationenfonds BH Swissrent CHF 107.74 BH Eurorent EUR 56.58 BH European High Rent EUR 64.31 BH Dollarrent USD 112.94 Andere Fonds BH Alternative Strategies CHF 100.75 Nippon 21st Century Fund USD 121.61 Zahlstelle in Liechtenstein: Liechtensteinische Landesbank AG Stäcftlo 44,9490 Vaduz 
Uhrenexporte sinken Schweizer Uhren waren im Januar weniger gefragt BIEL - Die Schweizer Uhrenex- porte sinken weiterhin. Im Ja­ nuar gingen die Exporte im Ver­ gleich zum Vorjahresmonat um 5,8 Prozent auf 656 Mio. Fran­ ken zurück. Den grössten Rück­ gang verzeichneten die. Liefe­ rungen nach Japan, die um ein Drittel auf 51,t Mio. Franken fielen. Ein Zehntel weniger machten die Ausfuhren nach Hongkong aus, die auf 108 Mio. Fr. zurückgingen, wie der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie am Dienstag mit­ teilte. Die USA fragten ebenfalls weniger Schweizer Zeitmessern nach; die Exporte büssten um 4,6 Prozent auf 107,3 Mio. Fr. ein. Im Hinblick auf den Zwölfmonats- Durchschnittswert gingen die Ex­ porte um 4,4 Prozent zurück. Aller­ dings habe sich der Rückgang sta­ bilisiert. Der Aufschwung habe noch keine Auswirkungen gezeigt, hiess es weiter. Insgesamt wurden im Januar 2,1 Millionen gefertigte Uhren exportiert. Das Volumen sank damit um 9,3 Prozent. 
Im Januar gingen die Uhrenexporte in der Schweiz Im Vergleich zum Voijahresmonat um 5,8 Prozent auf 656 Mio. Franken zurück. Schweizer können nach Europa auswandern EU-Bürger werden im Arbeitsmarkt bald nicht mehr bevorzugt BERN - Schweizer Bürger kön­ nen ab 1. Juni ohne Hindernis in den EU-Räum auswandern. Dann endet die zweijährige Übergangsfrist zum Abkommen über den freien Personenver­ kehr. Dieses gehört zum ersten Paket der bilateralen Verträge mit der EU. Ab Anfang Juni können Schweize­ rinnen und Schweizer in EU- und EFTA-Staaten arbeiten, ihre Fami­ lien nachziehen und Häuser erwer­ ben. Derzeit erhalten sie im EU- und EFTA-Raum nur eine Arbeits­ bewilligung, wenn sie höhere Kompetenzen als Einheimische oder EU-Bürger vorweisen konn­ ten. Kaum bekannt ist, dass die Mehrheit der EU-Staaten seit dem 
l. Juni 2002 Arbeitsbewilligungen an Schweizer ausstellt, ohne die Übergangsfrist anzuwenden. Dies gilt für Deutschland, England, Dä­ nemark, Finnland, Griechenland, Irland, Italien,"die Niederlande und Schweden sowie alle EFTA-Staa- ten ausser Liechtenstein. Ab l. Juni sind Österreich, Frankreich, Belgien, Spanien, Lu­ xemburg und Portugal gehalten, nachzuziehen. Schweizer, die sich ins Abenteuer wagen, werden gleichwohl auf Schwierigkeiten stossen. «Keine Probleme dürfte es in den Städten geben», sagt Mario Tuor, Informationsbeauftragter des Bundesamtes für Zuwanderung, Integration und Auswanderung (IMES).'«In Randregionen kommt 
es manchmal vor,, dass Verwal­ tungsangestellte nicht wissen, dass Schweizer wie EU-Bürger behan­ delt werden müssen.» Wie viele Schweizer seit Juni 2002 vom neu­ en Recht Gebrauch gemacht haben, ist statistisch nicht verfolgt wor­ den: Doch beim IMES ist die Zahl der Anfragen zu EU-Ländern seit 2002 gestiegen. «40 Prozent der Anfragen betreffen jetzt EU-Staa­ ten. Zuvor waren es ein Drittel», sagt Roland Flückiger, Chef der Abteilung Auswanderung. Am ge­ fragtesten sind Frankreich, wo ein Viertel der Auslandschweizer lebt sowie Deutschland und Grossbri­ tannien. Das IMES gibt Auswande­ rungswilligen gratis praktische Ratschläge. Klassische Auswande­rer 
seien 20- bis 35-jährige Männer und Frauen mit guter Ausbildung. Sie blieben in der Regel zwei bis drei Jahre im Ausland, um sich be­ ruflich weiterzubilden, sagte Flückiger weiter. Nur eine Minder­ heit der Auswanderungswilligcn wolle die Schweiz für immer ver­ lassen. Nach den Vereinfachungen auf administrativer Ebene bleibt der Job als Türöffner. Wer Glück hat, verlässt die Schweiz mit einem Vertrag in der Tasche. Wer das Ri­ siko nicht scheut, kann ohne An­ stellung in die EU einreisen. Ihm qder ihr bleiben drei Monate Zeit, f 
um eine Stelle zu finden. Für die zehn Staaten, die am I. Mai 2004 neu zur EU stossen werden, laufen Verhandlungen. LAFV-G ASTBEITRAG Ist dieses Mal alles anders? Von Adrian Zürcher, Verwaltungs- und Privat-Bank AG Die japanische Wirtschaft ist im vierten Quartal 2063 so stark gewachsen wie sejt 13 Jahren nicht mehr. Japans Bruttoin- landprodukt zog im vergange­ nen Quartal um satte 1,7 Pro­ zent zum Vorquartal an. Auf das Jahr hochgerechnet betrug das Wachstum 7 Prozent. Der fulmi­ nante Anstieg überraschte sämtliche Analysten. Schon oft wurde in den vergange­ nen Jahren das Ende der wirtschaft­ lichen Schwäche proklamiert, doch die Dementis Hessen nie lange auf sich warten. Die Einschätzung, dass dieses Mal alles anders ist und der Aufschwung Substanz hat, ver­ härtet sich aber zunehmend/ Die Belebung der Binnenwirtschaft tritt von einer anfangs instabilen Phase in eine nachhaltige Erholung. Der private Konsum, der mehr als die Hälfte zur wirtschaftlichen Leis­ tung Japans beiträgt, steigt bereits seit dem vergangenen Frühjahr. Er trug rund die Hälfte zum Wachstum im vierten Quartal 2003 bei und dürfte im 2004 weiter an Dynamik 
gewinnen. Die herstellende Indust­ rie steigerte ihre Kapitalinvesti­ tionen massiv und hat begonnen ih­ re Produktionsstätten zu moderni­ sieren. Zudem holen japanische Firmen ihr Know-how zurück ins Land, und schliessen ausländische Fabriken. Das erfördert erhebliche Neuinvestitionen zum Ausbau in­ ländischer Manufakturen, wovon insbesondere Maschinenhersteller wie THK, SMC und Faauc begüns­ tigt werden. Profitieren kann Nippons Wirt­ schaft auch von einer deutlichen Belebung des Aussenhandels. Die Exporte schnellten verglichen zum Vorquartal um 4,2 Prozent nach oben, den höchsten Anstieg seit dem zweiten Quartal 2002. Der Ex- portmotor läuft wieder auf Hoch­ touren und leistete einen substan­ tiellen Beitrag zur Überwindung der dritten Rezession seit 1991. Doch anders als bisher kam die ent­ scheidende Nachfrage nicht aus den USA, sondern aus China. 80 Prozent des Exportanstiegs in den letzten 12. Monaten fussen auf die erhöhte Nachfrage aus dem Reich 
der Mitte, während die Abhängig­ keit zu den USA, s 
abnimmt. Im Gegensatz zu den beiden letzten Konjunkturerholungen, die haupt­ sächlich auf der Nachfrage der US- Konsumenten nach Autos basier­ ten, ist der jetzige Aufschwung breit abgestützt. Triebkraft waren einerseits neue Produkte wie Digi­ talkameras, DVD-Player und Flachbildschinne, aber auch der Absatz von Gütern aus der «Old Economy» gewann dank China an Momentum. Und wie verhält sich die japani­ sche Regierung? Im Gegensatz zu 1997, als die Steuern abrupt erhöht wurden, hält sich Koizumi und Co. dezent im Hintergrund. Auch die Notenbank ist bemüht das aufkei­ mende Konjunkturpflänzchen zu hegen und zu pflegen. Um den Yen- Anstieg zinn US-Dollar zu brem­ sen; wurden im letzten Jahr rund 165 Mrd. Dollar gekauft und zu- sätz.lich 560 Mrd. Dollar für weite­ re Interventionen bereitgestellt. Die Indizien verdichten sich, dass Japan das Tal der Tränen durchschritten hat. Von der Börse 
wurden die jüngsten Wirtschaftsda­ ten noch nicht goutiert. Der Grund dafür ist bei den japanischen Ban­ ken zu suchen, die seit Beginn 2004 den Deckel auf den Aktienmarkt halten. Die Finanziristitute traten als Verkäufer an den Markt, um ih­ re Aktienbestände bis zum Ende des laufenden Fiskaljahres, das am 31. März endet, zu reduzieren. Zu­ dem antizipierten viele ausländi­ sche Anleger diese Verkäufe, ver­ ringerten kurzfristig ihr Japanenga­ gement und sorgten für zusätz­ lichen Druck an der Börse. Ab Mit­ te März dürften aber die Investoren an den Markt zurückkehren und ih­ re Japanquote wieder nach oben schrauben. Es scheint sich also eine günstige Einstiegsmöglichkeit zu bieten,' um auf die Wiedergeburt der japanischen Wirtschaft zu set­ zen. ' Verfasser: Adrian Zürcher, lic. rer. pol. Fondsmanager, Verwaltungs- und Privat-Bank AG. Die Verantwortung dieses Textbei­ trages liegt beim Verfasser.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.