Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

FREITAG, 9. JANUAR 2004 
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10 KOMPAKT Starker Euro bereitet EZB keine allzu grossen Sorgen FRANKFURT - Der Euro-Höhenflug be­ reitet der Europäischen Zentralbank bisher keine allzu grossen Sorgen. Die Währungs­ hüter gehen trotz der Belastungen für den Export durch die stärke Gemeinschaftswäh­ rung weiterhin von einem Aufschwung in diesem Jahr aus, wie EZB-Präsident Jean- Claude Trichct (im Bild) am Donnerstag in Frankfurt am Main erläuterte. Zuvor hatte der Zentralbank-Rat die Euro-Zinsen erwar- tungsgemäss unverändert gelassen. Alles deute auf ein weiteres Anziehen der Konjunktur im gemeinsamen Währungs­ raum hin, sagte Trichet. Zwar werde der Ex­ port durch den starken Euro gedämpft. Die negativen Folgen dürften aber teilweise durch die weltweit steigende Nachfrage aus­ geglichen werden. Zugleich wies Trichet darauf hin, dass den Verbrauchern durch sin­ kende Importpreise mehr Geld zur Verfü­ gung stehe, was den privaten Konsum an­ kurbeln dürfte. Trichet betonte, das aktuelle Niveau der Zinsen sei angemessen, um mittelfristig die Preisstabilität in der Euro- | Zone zu gewährleisten. Kurzfristig dürfte die Inflationsrate wegen gestiegener Ölprei- se und Erhöhung der indirekten Steuern um zwei Prozent pendeln. Im.Laufe des Jahres sollte die Teuerung aber nachlassen. Erneut mahnte der EZB-Präsident die Einhaltung der Stabilitätskriterien des Maastrichter Ver­ trages an. Der Vertrag sei von zentraler Be­ deutung und «muss vollständig eingehal­ ten» werden. 
- Microsoft treibt Software-Ge- schäft ohne PC voran LAS VEGAS - Microsoft-Mitbegründer Bill Gates hat eine Reihe von Produkten vorgestellt, mit denen digitale Medien wie Musik, Fotos, TV und Video ausserhalb ei­ nes traditionellen Personal-Computers dar­ gestellt werden können. Am Vorabend der Eröffnung der International Consumer Elec­ tronics Show (CES) präsentierte Microsofts «Chef Software Architekt» unter anderem einen portablen Videoplayer und eine Er­ weiterung des Windows Media Center PCs, mit dem sich Multimedia-Inhalte auf einem Fernseher darstellen lassen. Die neuen Pro­ dukte beruhen auf der von Gates seit gerau­ mer Zeit verkündeten Strategie der schran­ kenlosen Computerwelten (»Seamless Computing»), bei denen Anwendungen nahtlos zwischen unterschiedlichen Hardware-Plattfor- men austauschbar werden. «Software liefert einen Schlüssel 'für diese Vision.» Im Zen­ trum der Vision der «schrankenlosen Computerwelt», die Gates in seiner CES-Keynote entwarf, steht das Windows Media Center, ein Win- 3 dows-PC, der für Multimedia- und Unter­ haltungsanwendungen entworfen wurde. Mit Hilfe eines «Extenders» sollen die In­ halte des Media Centers in der gesamten Wohnung auf TV-Geräten, Stereoanlagen oder digitalen Bilderrahmen abgerufen wer­ den können. Die «Extender»-Boxen sollen später im Jahr von Microsoft-Partnern wie Dell, Gateway, Alienware, Hewlett-Packard sowie Samsung und Tatung auf den Markt kommen. Gates griff auf der CES 2004 sei­ ne Ankündigung der «Smart Personal Ob- jects Technology» (SPOT) auf, die er im November 2002 auf der Computermesse Comdex in Las Vegas vorgetragen hatte. 
Wenig erfreulich Arbeitslosigkeit 2003 auf Höchstwert seit sechs Jahren gestiegen BERN - Auf dem Arbeitsmarkt hat das Jahr 2003 wenig erfreu­ liches erbracht. Erstmals seit fast sechs Jahren stiegen die Arbeitslosenzahlen im Dezem­ ber auf über 160 000 und auch der Jahresschnitt war der höchste seit 1997. Das seco und die Sozialpartner hoffen jetzt auf die Wende im Frühling. I) Stark gestiegene Arbeitslosenzah­ len, höhere Jugendarbeitslosigkeit sowie mehr Langzeitarbeitslose und Ausgesteuerte: «2003 war bezüg­ lich des Arbeitsmarktes kein erfreu­ liches Jahr», fasste seco-Dircktor Jean-Luc Nordniann am Donners­ tag vor den Medien in Bern zusam­ men. Die Dezember-Zahl von 162 835 Arbeitslosen, 6237 mehr als im November, war letztmals im März 1998 übertroffen worden. Die Quo­ te erhöhte sich innert Monatsfrist von 4,0 auf 4,1 Prozent. Auch die Zahl der registrierten Stellensu­ chenden stieg im Dezember erneut um 5963 auf 228 245., Im Jahres­ durchschnitt sind die Zahlen kaum besser. Mit 145 687 Arbeitslosen lag der Schnitt, der höchste seit 
Der Gang aufs Arbeitsamt hat im letzten Jahr wieder zugenommen. sechs Jahren, fast 45 Prozent über beitslosenquote stieg innert Jahres- dem Vorjahreswert. Die mittlere Ar- Trist von 2,5 auf 3,7 Prozent. Auch 
der Jahresdurchschnitt der Stellen­ suchenden lag mit 206 491 fast 40 Prozent über jenem von 2Ö02. Die regionale Aufschlüsselung zeigt, dass die lateinische Schweiz nach wie vor stärker betroffen ist als die Deutschschweiz. Allerdings haben sich die Zahlen in den vergangenen Jahren etwas angenähert. «Leider nach oben», wie Nordmann sagte. In der Westschweiz und im Tessin betrug die Arbeitslosenquote zum Jahresende 5,2 Prozent und im Jah­ resmittel 4,6 Prozent. In der Deutschschweiz waren es 3,7 bezie­ hungsweise 3,4 Prozent. Die höchste Arbeitslosenquote verzeichnete der Kanton Genf mit 6,9 Prozent im De­ zember und 6,5 Prozent im Durch­ schnitt des Jahres. Weniger als zwei Prozent Arbeitslose hatten im Jah­ resmittel die Kantone Uri, Ob- und Nidwaiden sowie Appenzell-Inner- rhoden. Trotz dieser Bilanz zeigte sich Nordniann optimistisch. Die Zunahmen der Anzahl Arbeitslosen im November und Dezember seien rein saisonal begründet. Nordmann rechnet damit, dass ab Frühling die positive Konjunkturentwicklung die Oberhand gewinnt. LAFV-GASTBEITRAG 2003 - Die Auferstehung der «Underperformer» Von R. Zulliger, Accuro Group Das Anlegerjahr 2003 stand seinen drei Vorgängern bezüglich Turbu­ lenzen in nichts nach. Mit dem markanten Unterschied, dass am Ende des Jahres die meisten Ak­ tienmärkte mit einer stark positiven Performance dastanden. Das erste Quartal war noch von Ängsten über den bevorstehenden Irak- Krieg geprägt. Der Kriegsausbruch führte, dann aber zu einer Art Er- 'rungsrallye, darauf folgte ci- nelm Sommer von den Notenban­ ken initiierte Liquiditätsrallyc. Im Herbst sorgten dann lang ersehnte 
Hoffnungsschimmer einer kon­ junkturellen Erholung für weiteren Brennstoff. Wer sich aber die Ren­ diten der Indcxtitel genauer an­ schaut, sieht auf den ersten Blick, dass die Indexperformance in kei­ ner Weise repräsentativ für die er­ zielten Renditen der einzelnen Ak­ tien war. Die vor kurzem «totge­ sagten» Unternehmen waren es nämlich, welche den Löwenanteil an der guten Indexperformance beitrugen. Die folgende Grafik sol­ len dies anhand des SMI-Indexes erläutern. 
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»«i s um CMO Gewinnentwicklung nach Steuern im Vergleich zur Entwicklung des S&P 500 Index. Gewinner und Verlierer des SMI. 
Ein ähnliches Bild ergeben Per­ formanceanalysen des amerikani­ schen Marktes. Interessant ist auch, sich die Gewinnentwicklung nach Steuern der amerikanischen Unter­ nehmen seit 1985 im Vergleich zur Entwicklung des S&P 500-Index. Man sieht, dass sich die Börsen­ kurse bis 1995 in Einklang mit der Gewinnentwicklung bewegte. Von 1995 bis 2000 folgte dann die Pha­ se der Abkoppelung, welche zu der bekannten Börsenblase führte. Die ANZEIGE '.t „6.69% 
SEGMENT AKTIEN Silicon Valley Equities Global Equities (Erstzeichnung bis 6.2.04) < Erstzeichnungen von Global Equities erlassen wir die Ausgabekonimission von 5%! Zeichnungen nimmt Jede Bank entgegen.' „ 
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88.66 100.00 1 (siehe Seile des LAFV) -2 Silicon Valley Equities - It's Money Global Equities - It's More 
Kurse haben sich seither wieder dem längerfristigen Trend angenä 
: hert, weisen aber immer noch eine erhebliche Differenz zu 1995 auf. Dies hat zwangsläufig zu einer Ex­ pansion der Kurs-/Gewinnverhält- nisse geführt. Dies alleine mit dem tiefen Zinsniveau zu begründen, scheint uns zu einfach. Es mag da­ rin eine gewisse Berechtigung lie­ gen, es darf aber nicht darüber hin­ weg täuschen, dass das derzeitige Kursniveau nicht als günstig ange­ sehen werden darf. Die langfristige Aktienmarktent­ wicklung lernt uns nämlich, dass nachhaltige Aktienkurserhöhungen nur im Einklang mit den Gewinn­ steigerungen einher gehen können. Vorallem die kleiner kapitalisierten Werte sind inzwischen wieder sehr hoch bewertet. Wir sind daher überzeugt, dass die grosskapitali- sierten Unternehmen 2004 ein Co­ meback feiern werden. Verfasser: R. Zulliger, Accuro Group. Die alleinige inhaltliche Verant­ wortung für den Beitrag liegt beim Verfasser.
	        

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