Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

FREITAG. 9. JANUAR 2004 VOLKS| 
WIRTSCHAFT UNAXIS BALZERS BILANZ Passagierzahlen in Kloten 2003 um 5 Prozent gesunken ZÜRICH — -Der Flughafen Zürich-Kloten hat im vergangenen Jahr fünf Prozent weni­ ger Passagiere abgefertigt als im Vorjahr. Die Betriebsgesellschaft Unique ist mit dem Resultat aber dennoch zufrieden, wurde doch ein stärkerer Einbruch befürchtet. Nach Mitteilung vom Donnerstag benutz­ ten im letzten Jahr insgesamt 17,0 Millionen Passagiere den Flughafen Zürich-Kloten. Das waren 5,1 Prozent Fluggäste weniger als im Jahre 2002. Die Zahl der Flugbewe­ gungen ging um 4,5 Prozent auf 269 392 Starts oder Landungen zurück. Wegen der Restrukturierung bei der Fluggesellschaft Swiss, der Lungenkrankheit Sars und des Irak-Kriegs hatte Unicjue nach eigenen An­ gaben eine Abnahme des Passagieraufkom­ mens auf 16,5 bis 16,8 Millionen befürchtet. Im letzten Quartal habe sich die Nachfrage dank tieferer Flugpreise aber über den Er­ wartungen entwickelt. Der Anteil der Trans­ ferpassagiere auf dem Flughafen Zürich Kloten bildete sich von 38,4 auf 34,7 Pro­ zent zurück. Auf die Swiss entfielen im Be­ richtsjahr 58,8 Prozent der Flugbewegun- gen, wie Unique weiter mitteilte. Von den ausländischen Fluggesellschaften hatte die deutsche Lufthansa mit 7,0 Prozent den grössten Anteil, gefolgt von der Air France mit 2,5 Prozent, der British Airways mit 2,3 Prozent und der SAS mit 1,7 Prozent. Antei­ le von je 1,5 Prozent hatten Ibcria, Air Ber­ lin und die Billig-Airline Easy Jet. Der Ab­ bau der Swiss und der Preiskampf unter den Fluggesellschaften führte insbesondere bei den Flügen nach Deutschland zu grossen Veränderungen. So legten laut Unique die Destinationen Berlin, Mamburg und Mön­ chengladbach am stärksten zu, während Dresden. Münster, Bremen und Köln die grössten Rückgänge verzeichneten. 
Auf der Achterbahn Unaxis Balzers: Weltmarktelite mit hauchdünnen Schichten ANZI.ICÜ: PanAlpina Sicav Alpina V Preise vom 8. Januar 2003 Kategorie A (thesaurierend) Ausgabepreis: € 50.80 Rücknahmepreis: € 49.75 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 48.70 Rücknahmepreis: € 47.74 Zahlstelle in Liechtenstein: Swlssfirst Bank (Liechtenstein) AG Austrasse 61, Postfach. FL-9490 Vaduz ANZIUGI; 50% 2001 C.ilicrnel Sativirfnon Gran Re»crva Vi/ia Carmen Cliile 13.50 ftatl Fr.'27.-, 75el Aufonrnd dti EiJkfUtft* wtcbstk 
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BALZERS - Die IT-Branche geht ein rasantes Tempo. Ein IT-Zu- lieferer muss alle drei Jahre neue Produktgenerationen auf den Markt bringen und mit der Achterbahn der Konjunkturzyk­ len leben, sagt Bruno Hälg, Ge­ schäftsführer der Unaxis Bal­ zers AG. »Korriella Pfeiffe r Volksblatt: Herr Hälg, Unaxis Balzers trägt auf Produkte der Informatipnstechnologie ultra­ dünne Materialschichten auf. Heisst das: keine CD von Robbie Williams ohne Unaxis Balzers? Nicht ganz so extrem. Etwa 50 Prozent der CDs weltweit werden auf unseren Anlagen hergestellt und bis zu 90 Prozent der DVDs und Mini-Disks. Unaxis-Technolo- gie macht aber nicht nur die Spei­ cherung, sondern auch die Darstel­ lung, Übertragung und Verarbeitun­ gen von Daten möglich. Die An­ wendung von Dünnschicht-Tcch- nologie, also das Aulbringen und Abätzen von Schichten, sowie die Verwendung von Präzisions- und Vakuumtechnologie sind unser Kerngeschäft. Wir produzieren auch Beschich- tungssysteme für Displays und spezifische Halbleiterelemente so­ wie optische Komponenten bei­ spielsweise zur Datenprojektion. Daneben sind wir in der Oberflä­ chen-Technologie, sprich Ver- schleissschutz, tätig. Dazu ein Bei­ spiel: Der VW Lupo, das erste Auto mit weniger als drei Liier Diesel- verbrauch, ist nur dank Unaxis- Technologie möglich. Die Gemein­ samkeit: Immer geht es um hauch­ dünne Schichten, deren Dicke ei­ nem Bruchteil des menschlichen Haares entsprechen. Wo produziert Unaxis was? Von den acht Unaxis-Divisionen finden sich fünf am Standort Bal­ zers und Trübbach; Semiconduc­ tors, Data Storage sowie Displays als Anlagenhersteller und Optics so­ wie 'Surface Technology als Her­ steller und Benutzer von solchen Anlagen zur Erbringung von Dienstleistungen. Die anderen drei Divisionen Semiconductors Back End (ESEC), Contraves Space und Leybold Vacuunv produzieren in Cham, Zürich und Köln. Unaxis hat aber 
noch weitere Produktions­ standorte in.USA und Asien sowie • ein weltweites Vertriebs- und Servi­ cenetzwerk. Nicht zu vergessen die weltweit 57 Beschichtungszentren der Division Surface Technology. Welche Positionen nimmt Unaxis auf dem Weltmarkt ein? Die Wettbewerbssituation spielt sich auf der Stufe unserer acht Di­ visionen ab. Die absolute Nummer eins sind wir im Bereich Surface Technology, also Anlagen und Ver­ fahren für die Beschichtung von Werkzeugen und Bauteilen, ebenso im Bereich Data Storage als Her­ steller von Beschichtungsanlagen für alle Arten Disks. Führend sind wir in einigen Nischen von Semi­ conductors, also als Zulieferer der Chip-Industrie und wir sind füh­ rend bei der Herstellung von spe­ ziellen Komponenten für die Raumfahrttechnik. Unaxis Dis­ plays, die Beschichtungsanlagen für Flachbildschirme produziert, ist weltweit eine starke Nummer zwei. Der . Erfolg von Unaxis Balzers bewegt sich zyklisch mit dem IT- Markt.' Das bedeutete für 2002 
tief rote Zahlen. Wie beurteilen Sie das Jahr 2003? Der Markt ist knallhart, entweder ist ein Unternehmen als «Global Player» in der Lage, die Zyklen mitzumachen oder es verschwindet vom Markt. Die Unaxis verfügt über genügend Eigenkapital, um Zyklen zu überstehen und richtet die Prozesse so aus, dass Kapazitä­ ten wachsen oder schrumpfen kön­ nen. Im Augenblick scheint die Tal­ sohle durchschritten und wir sehen 
stellungslinien für höher wertige Disks (CD-R, CD-RW, DVD9, DVD-R, DVD-RW) entwickelt. Im Bereich Semiconductors sind wir für die" nächste Technologiegenera­ tion (300 mm Wafer) gerüstet. Unaxis verfügt über Zentren für Forschung und Entwicklung in Europa, Asien, den USA. Wo geht die Entwicklung der Zukunft hin? Die Forschung und Entwicklung 
zeiten in der Industrie, aber nicht mehr, wenn sich die Wirtschaftsla­ ge verschärft. Unaxis, oder besser die Vorgän­ gerin, wurde 1946 hier im Rheintal gegründet, hat die Technologie selbst erschaffen, die Fertigungs­ stätten selbst aufgebaut, die Mitar­ beiter selbst ausgebildet und damit eine Insel geschaffen. Gleichzeitig hat sich im Rheintal ein ganzes Netzwerk an Unternehmen ent­ wickelt. die nicht im Wettbewerb Bruno Hälg, Geschäftsführer Unaxis Balzers: «Der Markt Ist knallhart, entweder Ist ein Unternehmen als •Global Player- In der tage, die Zyklen mitzumachen oder es verschwindet vom Markt.» in einigen Divisionen Anzeichen, dass der Markt anzieht. Data Storage hat sich bereits 2003 sehr gut erholt, Surface Tech­ nology konnte ebenfalls wachsen. Displays hat gute Chancen, ihre Entwicklungen in Auftrage umzu­ wandeln und Optics ist konstant ge­ blieben. Einzig Semiconductors be­ findet sich immer noch in der Tal­ sohle. Wir müssen sehen, was die Weltwirtschaftslage bringt und ge­ rüstet sein für den Aufschwung. Bei allen Divisionen haben wir Neuerungen in der Pipeline. Denn der Aufschwung wird, wenn er kommt, nicht auf alten Technolo­ gien, sondern auf neuen Technolo­ gien kommen. Weiche innovationen hat Unaxis 2003 umgesetzt? Wir haben im Bereich der Servi­ ce-Dienstleistungen bei der Divi­ sion Surface Technology acht neue Generationen von Schichten für die Werkzeugindüstrie und den Ma­ schinenbau entwickelt. In der Divi­ sion Displays haben wir die welt­ weit grössten Gläser beschichtet und die Entwicklungsarbeiten für Solar-Applikationen vorangetrie­ ben. Bei Optics wurden neue Sub­ stratgläser für die Anwendung in der Biotechnologie serienreif ge­ macht. Data Storage hat ganze Her­wird 
rasant weitergehen mit neuen Materialien, neuen Speichertechno­ logien, neuen Verarbeitungsmög­ lichkeiten. Bei der Chip-Technolo- gie spricht man von Entwicklun­ gen, die sich dem atomaren Bereich nähern. In der Disktechnologie sieht man das enorme Entwick­ lungstempo besonders gut: Heute können wir auf einer 120 Millime­ ter-Scheibe neun Gigabyte Daten oder doppellagig auch 18 Gigabyte abspeichern. In ein oder zwei Jah­ ren wird es möglich sein, gegen 40 Gigabyte 
Daten auf der gleichen Fläche abzuspeichern. Und wir se­ hen bereits die 80 bis 100 Gigabyte am Horizont. 6544 Arbeitsplätze hat das Unternehmen weltweit in 9>0 Niederlassungen in 25 Ländern, davon 1430 Arbeitsplätze in Bal­ zers und Trübbach. Passt der Hauptsitz noch für ein weltweit aktives Unternehmen? Unaxis versteht sich als globales Unternehmen, auch wenn der Kon- zemhauptsitz und grosse Produk- tionsstandorte in der Schweiz und Liechtenstein ansässig sind. Dazu ein Vergleich: Bei einem Hightech- Unternehmen im Umfeld eines Si­ licon Valley können die Mitarbeiter von einem Unternehmen zum ande­ ren wandern. Das funktioniert bei Wirtschaftswachstum und Boom­miteinander 
stehen und daher ge­ meinsam wachsen können. Die Mitarbeiter sind gut ausgebildet und ihre Loyalität zu den Unterneh-, men ist sehr hoch. Die Halbleiterindustrie, sprich die Unaxis als Zulieferer der Chipindustrie hofft nun auf ei­ nen zyklischen Aufschwung 2004? Wir sehen eine gewisse Entspan­ nung in diesem Markt, jedoch sind in der Halbleiterindustrie noch ge­ wisse Chip-Lager vorhanden. Wenn die Chip-Industrie 2004 ei­ nen Aufschwung erfahrt, dann be­ deutet das für Unaxis Semiconduc­ tors vorerst höchstens eine Ent­ spannung oder einen Hoffnungs­ schimmer. Die zurückliegende Talfahrt ist extrem steil gewesen. Ich habe vier solcher Zyklen miterlebt, wobei es bis anbin immer so war, dass es nach spätestens 16 Monaten wieder aufwärts ging. Der gegenwärtige Zyklus dauert für die Semiconduc- tor-Industrie bereits 37 Monate an. Der Zyklus dauerte nicht nur län­ ger, sondern verlief auch viel inten­ siver. Die Auf- und Abwärtsbewe­ gungen werden in Zukunft immer steiler, extremer und kurzfristiger werden. Darauf müssen wir uns als Unternehmen einstellen.
	        

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