Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

MONTAG, 16. FEBRUAR 2004 
B^I 
INTERNATIONAL DEITIGIS 
16 BLATT 
I SPLITTER Demo gegen Schwarzenegger SACRAMENTO - Mit seiner öffentlich be­ kundeten Vorliebe für Zigarren stösst der ka­ lifornische Gouverneur Arnold Schwarzen­ egger (Bild) auf wachsende Kritik bei Anti­ Raucher-Organisationen. Vor dem Kapitol in Sacramento protestierten am Samstag etwa 25 Menschen gegen den ehemaligen Schau­ spieler, der bereits zwei Mal auf dem Titel­ bild der Zigarren-Zeitschrift «Cigar Aficio- nado» zu sehen war. Auslöser des Protests war eine Entscheidung des Gouverneurs, den Innenhof des Kapitols zur «Raucherecke» zu erklären, um dort Besucher zu empfangen. Schwarzeneggers Sprecherin Terri Carbaugh erklärte, der Gouverneur habe lediglich eine angenehmere Atmosphäre schaffen wollen. Die Demonstranten beklagten dagegen, Schwarzenegger untergrabe die Bemühun­ gen des Staates Kalifornien, das Rauchen zy unterbinden und die Kosten für die gesund­ heitlichen Folgen zu reduzieren. Einkaufszentrum upd Tempel in Flammen PEKING - Zwei Grossbrände haben am Sonntag in China mehr als 90 Menschen das Leben gekostet. Allein 53 kamen beim Brand in einem Einkaufszentrum im Nord­ osten des Landes ums Leben, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. 71 Menschen wurden verletzt. Das Feuer brach aus vorerst ungeklärter Ursache gegen Mit­ tag im zweiten Stock des fünfstöckigen Ein­ kaufs- und Freizeitzentrums in der Stadt Jilin aus. Der zweite Brand wütete in einem Tem­ pel in der Ortschaft Wufeng in der ostchine­ sischen Provinz Zhejiang. Dabei kamen am Nachmittag nach offiziellen Angaben 39 Menschen ums Leben, vier wurden verletzt. Das Feuer wurde nach 30 Minuten gelöscht, fn dem Einkaufszentrum in Jilin brauchte die Feuerwehr mit 260 Einsatzkräften vier Stun­ den, um die Flammen zu löschen. Unter den Toten befanden sich nach Angaben eines ört­ lichen Regierungssprechers viele Verkäufe­ rinnen. Auch mehrere Feuerwehrleute wur­ den verletzt. In den oberen Stockwerken des Gebäudes befanden sich unter anderem ein Billardsalon und eine Diskothek sowie Res­ taurants. Der Sonntag ist in China ein be­ liebter Einkaufstag. ANZEIGE Jetztdab •" . • 
S** & «H* . *-> ftniereri! 2Ö9Hirikl. Profitieren Sie als -Abonnent von Vorzugspreisen 
«Wie ein schrecklicher Traum» Mindestens 25 Tote bei Dacheinsturz in Moskauer Erlebnisbad MOSKAU - Ein Ausflug in ein Moskauer Erlebnisbad hat am Wochenende mindestens 25 Menschen das Leben gekostet: Das Dach stürzte am Samstag­ abend ein, während sich mehr als 800 Personen in der Anlage vergnügten. Glassplitter und Betonteile fielen herab und be­ gruben die Opfer. Als wahrscheinlichste Unglücksur­ sache vermuteten die Ermittler Bau- oder Wartungsmängel des erst vor zwei Jahren eröffneten Bades; erste Berichte über eine Explosion bestätigten sich nicht. Vor neun Ta­ gen waren bei einem Bombenan­ schlag auf die Moskauer U-Bahn mindestens 39 Menschen getötet worden; Bis Sonntagabend wurden nach Angaben des Moskauer Bür­ germeisters Juri Luschkow 24 Lei­ chen aus den Trümmern des Bades geborgen. Eine Person sei im Krän­ kenhaus ihren Verletzungen erle­ gen, 17 Menschen würden noch vermisst. Die Nachrichtenagentur ITAR-Tass vermeldete unter Beru­ fung auf städtische Feuerwehrbe­ amte bereits 28 Tote. Intensive Suche Retter suchten in den Trümmern intensiv nach Überlebenden, meh­ rere Suchhundestaffeln wurden ein­ gesetzt. Generatoren bliesen heisse Luft in die Trümmer, um die Über­ lebenschancen weiterer 
Verschütte-•<<* 
< /• ...:\ 'Vj Jf Bei einem Dacheinsturz In einem Moskauer Erlebnisbad verloren mindestens 25 Menschen das Leben. Das Dach stürzte am Samstag ein, als sich mehr als 800 Personen in der Anlag» vergnügten. ter bei Temperaturen um minus 15 Grad Celsius zu erhöhen. Immer wieder ordneten die Retter Schwei­ gen an, um mögliche Klopfzeichen zu hören. Von 111 Verletzten wür­ den 78 noch im Krankenhaus be­ handelt, darunter 27 Kinder, sagte Katastrophenschutzminister Sergej Schoigu am Sonntag. Der Fernseh­sender 
NTW berichtete, fünf Ver­ letzte seien in kritischem Zustand. Kindergeburtstagsfeier im Bad Zum Zeitpunkt des Einsturzes fand im Bereich eines Schwimm­ beckens gerade eine Kinderge- burtstagsfeier statt. «Es gab ein schreckliches Geräusch, ein Kra­chen. 
Mein ältester Sohn sagte spä­ ter, es war wie ein schrecklicher Traum», berichtete Olga Matweje- wa, deren zwei Söhne mit der Grossmutter zum Schwimmen ge­ gangen waren. «Es war, als wäre das Dach entzweigebrochen, und dann gab es eine Panik, als die Leu­ te zu flüchten versuchten.» Friedensprozess auf Eis gelegt Wintereinbruch in Südosteuropa und im Nahen Osten AMMAN/JERUSALEM - Der Win­ ter hat Südosteuropa und den Nahen Osten am Wochenende fest im Griff gehabt. Der Friedensprozess zwischen Is­ rael und den Palästinensern lag im wahrsten Sinn des Wortes auf Eis: Wegen schlechten Wetters wurde ein Treffen der Unterhändler beider Seiten am Sonntag abgesagt. Sie hätten ein Gespräch zwischen dem israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon mit dem palästinen­ sischen Regierungschef Ahmed Kureia vorbereiten sollen. Im Norden Jordaniens und Teilen Libanons fiel bis zu einem Meter Schnee. In den Strassen der jorda­ nischen Hauptstadt Amman bauten 
Der Winter hat Südosteuropa und den Nahen Osten am Wochenende fest im Griff gehabt. 
Familien Schneemänner. Schulen, Büros und Geschäfte blieben ge­ schlossen, das Parlament sagte eine geplante Haushaltsdebatte ab. Poli­ zeisprecher Baschir Daadscha er­ klärte, mehrere Hauptverkehrs- strassen im Land seien nicht be­ fahrbar. Zahlreiche Autofahrer seien im Schnee stecken geblieben. Der Flugverkehr von Amman war nicht beeinträchtigt. Stürme In Syrien und Libanon Der Sturm erreichte auch Syrien, Libanon und Israel. In Syrien und Libanon waren ebenfalls viele Strassen blockiert. Etwa 10 000 Soldaten und Polizisten waren im Einsatz, um eingeschlossene Auto­ fahrer zu retten. ' I I ' i Hl'.l !"i PoIjtJk-^W^ -^uftiyr bei uns tet'^ • • .*{V 
... in Nevada und Washington DC WASHINGTON - Neun Monate vor der OS-Präsidentenwahl Ist John Kerry seiner Favoritenrolle bei den Demokraten erneut ge­ recht geworden. Die Vorwahlen im Bundesstaat Nevada und im Hauptstadtbezirk Washington DC gewann er deutlich. Kerry entschied.bisher 14 von 16 Vorwahlen zu seinen Gunsten und scheint kaum noch schlagbar. Die Blicke der Politbeobachter sind jetzt nach Wisconsin gerichtet, wo am Dienstag die nächsten Vorwah­ len stattfinden. Auch dort ist der 60-jährige Kerry haushoher Favo­ rit. «Wisconsin kann der erste Schritt zum Anfang vom Ende der Bush-Präsidentschaft sein>>, er­ klärte der Senator aus j Massachu­setts 
am Samstag (Ortszeit) nach seinen jüngsten Erfolgen. Deans Untergang Bei der Vorwahl in Washington gewann Kerry 47 Prozent der Stim­ men. Der schwarze Bürgerrechtler AI Sharpton wurde mit 20 Prozent Zweiter, Howard Dean aus Ver­ mont mit 17 Prozent Dritter. Bei ei­ ner symbolischen Vorwahl im Ja­ nuar hatte Dean in der Hauptstadt " noch" klar gewonnen. Im, west­ lichen Bundesstaat Nevada stimm­ ten fast 63 Prozent der Parteimit­ glieder für Kerry, Dean landete mit knapp 17 Prozent auf dem zweiten Platz und der Südstaaten-Senator John Edwards mit 10 Prozent auf dem dritten Rang. 
Sitzstreik in Gaza-Stadt GAZA - Palästinensische Jour­ nalisten im Gäzastreifen haben am Sonntag einen Boykott der Berichterstattung über die Autonomiebehörde begonnen. Sie protestierten damit gegen zunehmende Übergriffe. Die Reporter begannen zudem ei­ nen Sitzstreik in einem Parla­ mentsgebäude in Gaza-Stadt. Etwa 200 Reporter wollten nicht mehr über amtliche Verlautbarungen be­ richten, bis die Behörde ernsthafte Ermittlungen gegen maskierte An­ greifer einleite, teilte der Journalis­ tenverband mit. In einer bisher un­ geklärten Serie von Angriffen wa­ ren Journalisten und ihre Büros at­ tackiert worden. Die Taten waren 
offensichtliche Reaktionen auf kri­ tische und missliebige Berichter­ stattung. Palästlnensischejournalisten pro­ testieren gegen Übergriffe.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.