Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DIENSTAG, 11. FEBRUAR 2003 
VOLKS BLATT 
WIRTSCHAFT KOMPAKT 
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13 KOMPAKT Air Lib bekommt Flug­ berechtigung nicht zurück PARIS - Die vom Konkurs bedrohte fran­ zösische Fluggesellschaft Air Lib hat einen Einspruch beim obersten Vcrwaltungsge- richt zur Rückgabe der Flugberechtigung verloren. Der Staatsrat hat einen entspre­ chenden Antrag der Betriebsleitung am Montag abgewiesen. Die aus den ehemali­ gen Swissair-Beteiligungen AOM und Air Libertd entstandene Airline mit rund 3200 Angestellten hatte ihre Flugberechtigung am vergangenen Donnerstag cingebüsst, nachdem die Übernahmeverhandlungen mit der niederländischen Investorengruppe 1MCA gescheitert waren. Das Unternehmen schuldet dem französischen Staat Steuern, Arbeitgeber-Abgaben und Flughafenge­ bühren in Höhe von mindestens 80 Mio. Euro. Die französische Justiz hat nun zu ent­ scheiden, ob Air Lib unter gerichtliche Son­ derverwaltung gestellt oder liquidiert wird. Swisscom-Mitarbeiter fordern 38-Stunden-Woche BERN - Mit einer zweistündigen Protest­ pause haben am Montag in sechs Schweizer Städten mehrere hundert Swisscom-Mitar- beitcr für die 38-Stunden-Woche demons­ triert. Der Protest rich­ tete sich auch gegen den angekündigten Stellenabbau. Die Gewerkschaft Kommu­ nikation zeigte sich beeindruckt von der Beteiligung. Die Swiss- com gab sich zurück­ haltend. In Freiburg, Bern und Gossau hätten je rund 50 Personen protestiert, in Zürich und in Bellinzona rund 150 und in Genf etwa 300, teilte die Gewerkschaft Kommunikation mit. In Genf habe damit die Mehrheit der Belegschaft für zwei Stunden die Arbeit nie­ dergelegt und sei protestierend durch die Innenstadt gezogen, sagte eine vor Ort anwesende Gewerkschaftssekretärin. Ein Genfer Polizeisprecher sprach auf Anfrage von rund 100 Demonstranten und geringen Verkehrbehinderungen. Swissmetal baut weitere 45 Arbeitsplätze ab DORNACH - Die auf Kupfer-Erzeugnisse spezialisierte Swissmetal-Gruppe baut in der Schweiz weitere 45 Arbeitsplätze ab. Die Restrukturierung wurde am Montag in einer Mitteilung mit der schlechten Kon­ junkturlage der Kupfer-Halbzeugbranche begründet. Das zur Swissmetal-Gruppe gehörende Werk Busch Jaeger in Lüden­ scheid in Deutschland hatte am vergangenen Freitag Antrag auf Eröffnung eines Insol­ venzverfahrens gestellt. Das Werk beschäf­ tigt 270 Mitarbeiter. Vom Abbau in der Schweiz sind 45 Angestellte im Werk Dor­ nach im Kanton Solothurn betroffen. Eurotunnel-Gesellschaft auf dem Weg der Besserung PARIS - Die seit Jahren angeschlagene Eurotunnel-Gesellschaft ist auf dem Weg der Besserung: Nach einem Nettoverlust von 188 Mrd. Euro im Vorjahr erwirtschaf­ tete sie 2002 einen Nettogewinn von 508 Mio. Euro. Das Plus aus dem operativen Geschäft belaufe sich auf 326 Mio. Euro, teilte das Unternehmen am Montag'in Püris mit. Für das laufende Jahr zeigte sich die Gesellschaft vorsichtig. Eurotunnel-Chef Richard Shirrefs verwies auf die ungewisse politische Weltlage und die unsichere Ent­ wicklung des Wirtschaftslebens. Die 1986 für den Bau des Eurotunnels zwischen Grossbritannien und Frankreich gegründete Gesellschaft hat derzeit einen Schulden­ stand von 9,6 Mrd. Euro. 
Grosseinkauf von Roche Der Basler Pharmakonzern schluckt Insulinpumpengeschäft von Disetronic BASEL - Roche greift in die Kriegskasse. Der Basler Phar­ makonzern will sich für 1,2 Mil­ liarden Franken das Insulin­ pumpengeschäft von Disetronlc einverleiben 
und die weltweite Führungsposition im Diabetes- Markt ausbauen. Der Bereich Injektionssysteme soll bei Dise­ tronlc in Burgdorf bleiben. Für das am Montag von den beiden Konzernen publizierte Übernahme­ angebot niuss der vom Lokalkon- kurrenten Novartis bedrängte Roche-Konzern tief in die Tasche greifen. Den Aktionären des Burg- dorfer Medizinaltechnikkonzerns Disetronic werden pro Aktie zwei Roche-Genussscheine und 670 Franken in bar angeboten. Angesichts dds Aufschlages von 55 Prozent auf den Kurs vom ver­ gangenen Freitag schnellte die Disctronic-Aktie an der Börse um mehr als 50 Prozent nach oben. Der Rochc-Genussschein verlor dage­ gen gut zwei Prozent. Analysten bezeichneten die Transaktion als teuer. Falls die Disetronic-Aktioniire dem Angebot zustimmen - gefor­ dert ist eine Quote von 80 Prozent -, kostet Roche die Übernahme brutto 
Roche will die weltweite Führungsposition im Diabetes-Markt ausbauen. 1,6 Milliarden Franken. Gemäss Plan soll der Bereich Injektionssys­ teme aber unmittelbar nach dem 
Deal für 425 Millionen Franken an Disetronic-Gründer und -Grossak­ tionär Willy Michel zurückverkauft 
werden. Der Nettopreis für das Insulinpumpengeschäft beläuft sich damit noch auf knapp 1,2 Mil­ liarden Franken. Michel will das Spritzengeschäft von Disetronic als unabhängiges Unternehmen wei­ terführen. Roche-Konzerrichef Franz Humer begründete die Offerte mit den strategischen Effekten, die sich aus der Akquisition ergeben. Im Bereich Blutzuckermessgeräte ist Roche bereits Weltmarktführer. Mit dem Kauf der Insulinpumpen von Disetronic könnte Roche Diag­ nose und Therapie für Zucker­ krankheit aus einer Hand anbieten. Die Disetronic-Insulinpumpen decken in Europa 70 Prozent des Marktes ab, in den USA ist der Ver­ trieb aber bei 20 Prozent ins Stocken geraten. Dank der Marke­ ting- und Verkaufskraft von Roche könne die Stellung im Schlüssel- markt USA ausgebaut werden, sagte Disetronic-Chef Michel. Gestützt auf eine Prognose der Weltgesundheitsorganisation WHO, die bis 2025 mit einer Ver­ doppelung der Zuckerkranken auf 300 Millionen Menschen rechnet, sieht Roche in der Diabetes-Thera­ pie einen Wachstumsmarkt. Weiterer Anstieg der Arbeitslosigkeit Quote auf 3,8 Prozent gestiegen - Besserung kaum in Sicht BERN - Die Zahl der Arbeitslo­ sen in der Schweiz hat im Janu­ ar weiter zugenommen. Die Arbeitslosenquote stieg innert Monatsfrist um 0,2 Prozent­ punkte auf 3,8 Prozent. Der Zuwachs war vor allem saison­ bedingt, doch ist auch vom Konjunkturverlauf her keine baldige Besserung zu erwarten. Ende Januar waren insgesamt 138 944 Arbeitslose eingeschrieben, 9135 mehr als im Vormonat, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) am Montag bekannt gab. Damit stieg die Arbeitslosigkeit in der Schweiz beinahe auf das Niveau von Mai 1998, als bei einer Quote von 3,9 Prozent 142 360 Personen als arbeitslos gemeldet waren. Die Zahl der Stellensuchen­ den stieg im Januar um 9324 auf 192 586. Parallel zur Zunahme der Arbeitslosigkeit wurden auch die Regionalen Arbeitsvermittlungs­ zentren (RAV) aufgestockt. Anfang 
Dezember wurden 1955 Vollzeit­ stellen gezählt, nachdem es im Januar 2002 noch 1734 waren. Im ersten Monat des laufenden Jahres gab es die meisten Arbeits­ losen in den Kantonen Genf (Quote von 6,5 
Prozent), Tessin (5,0) und Jura (4,9). Den stärksten Anstieg verzeichnete der Jura, wo die Quote um einen halben Prozent­punkt 
zulegte. In den Kantonen Zürich, Freiburg, Appenzell Inner­ rhoden und Thurgau stieg sie um 0,4 Prozentpunkte. Der neuerliche Anstieg kam nicht unerwartet, wie Jean-Luc Nordmann, Chef der Sek­ tion Arbeit im seco, sagte. Als Gründe nannte er saisonale Fakto­ ren sowie die anhaltende konjunk­ turelle Schwäche. Wieder hat die Zahl der Stellensuchenden in der Schweiz zugenommen. British Airways fliegt Gewinne ein Trotzdem Abbau von mehr als 9000 Stellen LONDON - British Airways fliegt nach massiven Kostensenkun­ gen und drastischem Stellenab­ bau wieder Gewinne ein. Die Airline berichtete am Montag In London einen Vorsteuergewinn von 25 Millionen Pfund (rund 37,7 Millionen Euro) für das dritte Geschäftsquartal. Von Oktober bis Dezember 2001 haue das Unternehmen noch einen Verlust von 160 Millionen Pfund verzeichnet. Der operative Gewinn lag bei 53 Millionen Pfund, nach einem Verlust von 187 Millionen Pfund. In den ersten neun Monaten 
erzielte British Airways einen ope­ rativen Gewinn von 459 Millionen Pfund nach einem Minus von 65 Millionen Pfund im Vorjahreszeit­ raum. Die Airline hatte seit August 2001 mehr als 9000 Stellen abge­ baut und will bis März 2004 insge­ samt 13 000 Jobs streichen. Der. Konzernumsatz stieg im dritten Quartal um ein Prozent auf 1,86 Milliarden Pfund. Die Kapazität lag um 1,6 Prozent unter dem Vor­ jahr. Die Airline erwartet, das lau­ fende Geschäftsjahr mit einem Gewinn abzuschliessen, solange es 
keinen Krieg im Nahen Osten gibt. 2003 dürfte das Geschäftsklima aber schwieriger werden als im vergangenen Jahr, hiess es weiter. Eine Umsatzprognose sei vor dem Hintergrund eines drohenden Krie­ ges, des wachsenden Wettbewerbs­ drucks und der unsicheren Wirt­ schaftsentwicklung schwierig. «Zum jetzigen Zeitpunkt gehen wir nicht von einem Umsatzwachstum in den kommenden zwölf Monaten aus», erklärte das Unternehmen. Man werde sich weiter darauf kon­ zentrieren, die Kosten im Griff zu behalten. 
Übernahme auf der Kippe MÜNCHEN - Die Übernahme der Deutschen BA durch die briti­ sche Billigfluglinie Easyjet steht auf der Kippe. Eine Sprecherin der Deutschen BA (DBA) bestätige einen entsprechenden Bericht der «Financial Times Deutschland». Easyjet habe die Verhandlungen über einen Tarifvertrag für die DBA-Piloten gestoppt, da mit der Piloten-Vereinigung Cockpit keine Einigung über eine Übernahme der Gehaltsstruktur von Easyjet erzielt worden sei, erklärte DBA-Spre- cherin Antje Urban. Die Billigflug­ linie hat eine Kaufoption für die deutsche Tochter der British Air­ ways bis Ende August. Easyjet will die Entscheidung nach DBA- Angaben jedoch wegen der ver­ schärften Konkun-enzsituation auf dem Billigfliegermarkt bis März füllen. Bereits am kommenden Freitag solle eine Bewertung im Aufsichtsrat erfolgen. Ohne Eini­ gung auf einen neuen Tarifvertrag steht die Übernahme jedoch vor dem Scheitern: «Easyjet hat von Anfang an klar gemacht, dass die Angleichung der Gehaltsstruktur ein besonders wichtiger Punkt ist», betonte Urban. Unter den DBA- Piloten formiert sich deshalb Widerstand gegen die Piloten-Ver­ einigung Cockpit. ANZEIGE Part Alpina Sicav Alpina V Preise vom 10. Februar 2003 Kategorie A (thesaurlerend) Ausgabepreis: € 42.14 Rücknahmepreis: € 41.31 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 40.42 Rücknahmepreis: € 39.63 Zahlstelle In Liechtenstein: Swtssfirst Bank (Liechtenstein) AG Austrasse 61, Postfach, FL-9490 Vaduz
	        

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