Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DIENSTAG, 11. FEBRUAR 2003 VOLKS I 
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AMn DER MANN ALS THEMA BLATT I IIM LMIV 
U MEIN STANDPUNKT 
7 Wer Ist «MannsBilder»? Hinter dem Projekt stehen das Gleichstel­ lungsbüro, die Erwachsenenbildung, das Haus Gutenberg, die Aidshilfe Liechten­ stein, der Verein Netzwerk und Vertreter aus der Wirtschaft und der Verwaltung. Was ist «MannsBilder»? «MannsBilder» setzt den Fokus vor allem auf den Bereich Vereinbarkeit von Familie und Erwerb und engagiert sich für eine bes­ sere Koordination und Akzeptanz der beste- > henden Kurse und Bildungsangebote wie auch projektspezifische Aktionen. Vier Projektschwerpunkte Für das Projekt «MannsBilder» gibt es vier Themenbereiche: Gesundheit und Psy­ chohygiene, Familie und Arbeit, Rollenbild und Identität, Spiritualität und Religion; Jedes Thema bildet einen Halbjahres- schwerpunkt und das Gesamtprojekt wird im Winter 2004 abgeschlossen. Termine zum Vormerken Im ersten Halbjahr 2003 ist der Fokus auf den Bereich Familie und Arbeit gerichtet. ' Dazu gibt es folgende Veranstaltungen: Freitag, 14.2.: Spritzige Songs und witzige Märchcn, zum vergnüglichen Geschlech­ terkampf, Haus Gutenberg. Mittwoch/Don­ nerstag 19./20.2.: Was Männern heilig ist, Männer auf ihrer Suchc nach den christli­ chen Wurzeln, Bildungshaus St. Arbogast, Götzis. Montag, 14.4.: Männer möchten schon, aber... Wie können Männer Familie und Beruf besser vereinbaren? Haus Stein Egerta. Freitag, 25.4. bis Sommerferien: Fotoausstellung «MannsBilder» von Nikolaus Walter, Haus Stein-Egerta. Sams­ tag, 26.4.: «MannsBilder», Männer auf der Suchc, Haus Stein-Egerta. Samstag, 17.5.: Das Dritte Leben, Informationsveranstal­ tung zu einem Medienverbundprojekt, Haus Gutenberg. Samstag/Sonntag, 28./29.6.:- Vatcr-Kind-Wochenende, endlich Zeit für­ einander haben, Haus Gutenberg. Adressen Koordinationsstelle: Gleichstellungsbüro, Äulestr. 51, Vaduz, Tel. +423/236 60 60. E- Mail:  info@mannsbilder.li . Internet: www.mannsbilder.li . FAHRT NACH DAVOS SCHAAN/DAVOS - Am Samstag, 15. Februar, lädt die Erwachsenenbildung Stein-Egerta zu einer reizvollen Fahrt mit der Rhätischen Bahn durch die verschnei­ te Bergwelt nach Davos ein. Ziel ist das Kirchner Museum mit einer Ausstellung über das plastische Schaffen Ernst Lud­ wig Kirchners. Die Ausstellung vereinigt über 50 plastische Arbeiten, die Ernst Ludwig Kirchner von 1905 bis 1937 geschaffen hat. Darunter einige Haupt­ werke, die als Leihgaben aus Museums­ und Privatbesitz gezeigt werden können. Damit wird erstmals in einer monografi­ schen Schau das bildhaüerische Werk als herausragender Beitrag des Künstlers zur klassischen Moderne gewürdigt. Die Präsentation verweist auf den bereits in den Brückejahren formulierten Anspruch Kirchners, nicht nur Kunstwer­ ke, sondern das gesamte Leben zu gestal­ ten. Die Führung beginnt um 11.15 Uhr! Gemeinsame Fahrt mit der Bahn ab Buchs oder Landquart. Abfahrt Buchs 9.01 Uhr / Abfahrt Land­ quart 9.45 Uhr. Fahrtkosten gehen zu Lasten der Teilnehmenden. Veranstaltet von der Erwachsenenbildung 
Stein-Eger­ ta. Mit Voranmeldung unter 232 48 22. (Eing.) 
Der Mann als Thema Projektgruppe «MannsBilder» zog gestern Zwischenbilanz VADUZ - «Das Projekt «Manns­ Bilder möchte Impulse auf dem Weg zum <neuen Mannsein» setzen Im Sinne einer gelebten Partnerschaft», sagte Regie­ rungschef Otmar Hasler vor rund zwei Jahren. Gestern zog die Projektleitung Zwischen­ bilanz und wagte einen Blick nach vorne. • Cornelia Hofe r  ' «MannsBilder» ist ein Projekt des Gleichstellungsbüros, der Erwach­ senenbildung, des Hauses Guten­ berg, der Aidshilfe, dem Verein Netzwerk und Vertretern aus der Wirtschaft und der Verwaltung. An der gestrigen Pressekonferenz in Vaduz informierte die Projektlei­ tung zuerst über die Angebote des letzten Jahres. «Im ersten Halbjahr 2002 wurden Angebote aus allen Themenbereichen durchgeführt. Im zweiten Halbjahr stand das Thema Männergesundheit im Mit­ telpunkt», erklärte Franz-Josef Jehle dazu. Ein Blick In die Zukunft Am Montag wurde aber nicht nur Bilanz gezogen. Im Vordergrund stand vielmehr die Zukunft und auch für das Jahr 2003 warten interessante und spannende Ange­ bote auf Liechtensteins Männer (und Frauen). «Im ersten Halbjähr 2003 ist der Fokus auf den Bereich Familie und Arbeit gerichtet», erklärte Hans Rapp. «Mit diesem. Schwerpunkt soll die gleichwertige Partnerschaft zwischen Frauen und Männern gestärkt und gefördert werden», führte der Bildungsleiter des Haus Gutenberg weiter aus und erklärte: «Die traditionelle Arbeits­ teilung von Mann und Frau in der Familie übertrügt dem Mann den Broterwerb und der Frau die Arbeit im Haushalt und die Kindererzie­ hung. Dies entspricht aber immer weniger dem Selbstverständnis modemer Menschen. Frauen ste­ hen heute gleichberechtigt neben den Männern im Erwerbsleben. 
«MannsBilder» ist ein Projekt, das Impulse auf dem Weg zum neuen Mannsein Im Sinne einer gelebten Part* nerschaft setzen mächte. Gestern wurden die Medien über den bisherigen Verlauf Informiert. Von links: Ernst Weiss, Hans Rapp, Bernadette Kubik-Risch, Franz-Josef Jehle, Romy Forlin und Paul Matt, Ihre Arbeitskraft wird in der Wirt­ schaft und Gesellschaft dringend gebraucht.» Hans Rapp ist auch überzeugt, dass «die Arbeit ein wichtiges Element für das weibli­ che Selbstverständnis darstellt. Viele Frauen sind nicht mehr bereit, es für Kinder und Haushalt aufzugeben. Immer mehr Männer möchten im Gegenzug ihre Verant­ wortung für Haushalt und Kinder­ erziehung stärker wahrnehmen. Für die Entwicklung der Kinder ist diese Tendenz äusserst positiv.» Breite Angebotspalette Zum Thema «Familie und Arbeit» sind folgende Angebote geplant: «Wie können Männer Familie und Beruf besser vereinbaren? Männer auf der Suchc»; eine Fotoausstel­ lung «MannsBilder»; «Was Män­ nern heilig ist»; ein Vatcr-Kind- Wochenende; «das Dritte Leben»; «Spritzige Songs und witzige 
Märchen zum vergnüglichen Geschlechterkampf»; eine Rechts­ beratung für Männer in Trennung und Scheidung; «Männer tun Män­ nern gut» und eine Fachtagung zum Thema Vereinbarkeit Familie und Erwerb im Juni 2003. «Rollenbild und Identität» Das zweite Halbjahr 2003 steht laut Paul Matt unter dem Motto «Rollenbild und Identität». Der Leiter der Aidshilfe Liechtenstein erklärte dazu: «Männer und Frauen orientieren sich aufgrund ihrer unterschiedlichen Sozialisation und unter dem Druck herrschender gesellschaftlicher Verhältnisse an sehr einengenden Rollenbildern und -normen.» Für Paul Matt ist klar, dass «der Einfluss von Sozia­ lisation, Kultur und Gesellschaft auf unser tägliches Fühlen sowie unsere Haltungen und Urteile wesentlich stärker ist als wir wahr­haben 
wollen. Das Thema der Rol- lenbilder und der Identität bildet sich in vielen Bereichen wieder ab, sei es in Partnerschaften, in der Familie, in der Sexualität, aber auch im Arbeits- und Freizeitbe­ reich. Einige der einengenden Rol­ lenbilder sind stark ins Wanken gekommen. Neue Chancen, vor allem in Beziehungen, , haben sich aufgetan und nähren die Hoffnung auf erweiterte Gestaltungsmöglich­ keiten.» MEIN STANDPUNKT Der Tag danach Mein Standpunkt: Von Markus Meier, Gemeinderatskandidat Vaduz Erneut haben sich zahlreiche enga­ gierte Frauen und Männer bereit erklärt, für ein politisches Mandat als Gemeinderat oder als Gemeinde­ vorsteher zu kandidieren. Die 'Beweggründe sind sehr unterschied­ lich. Jedenfalls aber gebührt jedem Einzelnen Respekt und Anerken­ nung für seinen Mut, sich einer öffentlichen Wahl zu stellen. Viele Kandidaten erreichen das angestrebte Ziel, viele - immerhin rund die Hälfte - verfehlen es. Deut­ lich oder weniger deutlich. Eines aber ist klar. Jede und jeder, der sich der Wahl stellt, muss sich von vorneher­ ein bewusst sein, dass er schliesslich in der Kategorie «weitere Stimmen» landen könnte. Dass ihn die Roten, die Schwarzen, die Weissen - oder sogar alle - im Stich lassen. Und dann schiessen einem unzäh­ lige Gedanken durch den Kopf: «Wer hat, wer hat nicht... und warum? Aber ich habe doch auch bei der Gegenpartei zahlreiche Freunde, Verwandte, Bekannte, Kol­legen...! 
Und was ist mit den Partei­ freunden? Neid, Rache, Missgunst, Erblasten, Taktik ...? Oder bin ich am Ende wirklich unfähig?» Gewiss, der eine hat die dickere 
Haut als der andere und kann eine Niederlage besser wegstecken. Es gilt aber in jedem Fall zu versuchen, möglichst frei von Emotionen und unabhängig davon, wie das Ergebnis «Niederlagen sind Immer auch Chancen»: Markus Meier. 
zustande gekommen ist, nach vome zu blicken. Denn mit deip richtigen politischen Verständnis ist eine Nie­ derlage einfacher zu verkraften: Einerseits sind demokratisch herbei­ geführte Entscheide ohne wenn und aber zu akzeptieren. Andererseits darf man politische Schulterschlüsse nicht mit persönlichen Beziehungen gleichsetzen. Und letztlich muss man sich auch überlegen, ob man möglicherweise etwas versäumt, falsch gemacht oder falsch kommu­ niziert hat. Wer aber nach einem politischen Misserfolg den Kopf in den Sand steckt, ist schlecht beraten. Niederla­ gen sind immer auch Chancen! Wer von seinem politischen 
Engagement überzeugt ist, muss es fortsetzen, daran arbeiten. Der muss weiterhin für seine Ideen einstehen,; für seine Visionen kämpfen. Für sich, für die Gemeinschaft und für die Demokra­ tie. Und nicht zuletzt für all jene Wählerinnen und Wähler, deren Stimme man bekommen hat.
	        

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